Firefox’ DRM-Abfrage abschalten
Firefox fragte bei jeder Seite mit DRM-Videos nach, ob er nicht die DRM-Unterstützung aktivieren soll. Scheinbar wird das fürs Tracking benutzt, so fragt die Zeit bei jedem Artikel nach dieser Funktion, selbst wenn die Artikel gar keine Videos haben. Auf Dauer wird das nervig.
Um das zu deaktivieren gehe in about:config und setze diese beiden Einträge auf false:
media.gmp-widevinecdm.enabled media.gmp-widevinecdm.visible
Ich bin froh über diese Lösung gestolpert zu sein. Ich fand sonst nur Lösungen über die Anpassung der userChrome.css, die seit dem Neudesign nicht mehr funktionierten.
Dass es zum Deaktivieren der Abfrage keinen einfacheren Weg gibt, und dass sie den Nutzer zu einer schlechten Entscheidung drängt, dafür gibt es mit https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1451762 einen Bugreport.
Impfzentrum, circa Juni 2021
Die in Deutschland aufgebauten Impfzentren sind Ausdruck unbedingten Impfwillens. Dort durchgeschleust zu werden fühlt sich an, als sei man ein Produkt auf einem Fließband. Gleichzeitig ist das schnell, effizient und relativ unbürokratisch – genau was gebraucht wurde.
Die Schlange wartet
Ankommen zum vergebenem Termin mit dem vorausgefüllten Aufklärungs- und Anamnesebogen in der einen Hand, dem Telefon mit dem QR-Code der Terminbestätigunge in der anderen. Es fehlt die dritte und vierte, um sich problemlos wie vorgeschrieben die Hände zu desinfizieren – bei dem folgenden Herumbalancieren sind sicher schon viele Telefonbildschirme zerstört worden. Die Frau vor uns, über 60, meint sie habe keinen QR-Code erhalten (er steht immer in der Terminbestätigung). Aber sie weiß auch nicht was das ist. Unser wird überhaupt nicht gescannt, der Ausweis ist aus gerade klargewordenem Grund wohl doch genug.
Weiter zur Anmeldung. Nett: Wir werden zusammengestellt, obwohl jeder seinen eigenen Termin hat, das macht alles einfacher. Vor dem Strich warten, dann setzen. Die Empfangsdame schaut auf die Dokumente, gibt meiner Begleiterin einen neuen Impfpass. Weiter zum Wartebereich.
Ob der QR-Code schon gescannt wurde? Nein. Aber eingecheckt seien wir. Also geht es trotzdem mit Papierwartenummer in der Hand – statt dem nicht mehr nötigen Telefon – in den Wartebereich. Der ist ziemlich voll.
In NRW wurden am Tag der Impfung die Impfzentren für alle freigegeben. Das war später als ich erwartet hatte, deutlich nach der offiziellen (wohl nur Möglichkeit der) Freigabe zu Beginn des Monats. Es hatte dazu geführt, dass ich uns doch bei Ärzten auf Wartelisten habe setzen lassen, auch wenn das so aussichtslos schien wie es dann auch ergebnislos war. Jetzt aber war das Impfzentrum für uns nicht nur offiziell freigegeben, sondern auch direkt greifbar, weil frühmorgens vor der offiziellen Freischaltung das Online-Buchungssystem schon funktionierte. Und dort gab es sogar Termine für den jetzigen Tag.
Entsprechend viele sitzen hier, wobei das Wort Zweitimpfung oft fällt und der Großteil älter ist als wir. Man muss dem Zentrum zugute halten, dass es überhaupt keine Probleme mit uns gibt – fällt doch der Impfberechtigungsnachweis weg und sind wir damit so ziemlich die ersten. Aber die Leute sind vorbereitet.
Das Nummern-Aufrufen ist etwas chaotisch. Die vorher noch Wartenden brauchen einen Moment um zu verstehen, wohin sie bei Aufruf der Nummer gehen sollen. Und dann fehlen manche Nummern einfach, sind die Impflinge verschwunden. Vielleicht waren es Begleiter, wobei wir zwei eine gemeinsame Nummer bekommen haben. Leichtem Chaos zum Trotz geht es schnell, nach wenigen Minuten sind wir in einer Kabine.
Ärmel hochkrempeln. Der Arzt schaut in die Mappe. Noch Fragen? Eigentlich nein, ein kurzes Detail wird noch von mir erwähnt, aber es passt nicht ins Schema, er zuckt die Schultern. Kleiner Pieks, Stempel ins Dokument, fertig!
Fertigstellung
Nicht ganz, es gibt noch den Wartebereich. Der scheint entgegen der offiziellen Beschreibung inzwischen optional geworden zu sein, wir werden freundlich gebeten doch bitte erstmal zu warten, weil die Schlange so lang sei. Angesichts der super-seltenen Nebenwirkungen ist das verständlich, aber gleichzeitig sind die für uns Grund genug sowieso auch warten zu wollen. Man weiß ja nie.
Beim Warten schätzt meine Begleitung den Durchsatz des Zentrums. 2 pro Minute sind es wohl, was auch genau mit unserer Wartenummer und Terminzeit zusammenpasst. Es ist bestimmt eines der kleineren Zentren.
Bei der Abmeldung wird nochmal auf die Dokumente geschaut. Dem Nachbar neben uns wird mit Händen, Füßen und etwas Englisch erklärt, dass er nochmal wiederkommen muss für die Zweitimpfung. Uns, dass ein weiterer QR-Code für den digitalen Impfausweis per Post ankommen wird. Auch wir sollen die Zweitimpfung nicht vergessen. Als ob wir die nicht schon begierig erwarten. Und jetzt hocherleichtert den Parkplatz erreichen.
Die Impfzentren müssen bleiben
Die Impfzentren sind eine gute Einrichtung und sie sollten unbedingt bis zum vollständigen Ende der Pandemie erhalten bleiben. Das ist keineswegs sicher, sie kosten ja Geld, die Finanzierung steht bis September. Anlass für Laschets NRW-Querdenker-CDU, pro-Corona zu wirken. Dass es Mutationen und weitere Impfungen geben wird wollen solche wohl ignorieren – so wie die CSU-Spinner jetzt schon wieder Lockdowns ausschließen. Immerhin fordert Söder mal wieder genau das richtige: Einen Erhalt der Impfzentren. Man kommt nicht umhin, dem Mann und seinen Positionen Respekt zu zollen.
Denn die Impfzentren viel besser geeignet als Hausärzte, fair und schnell viele Menschen zu impfen. Gerade solche wie uns, die weder Wurzeln noch einen Hausarzt in der Region haben wo sie wohnen. Die Praxen können die Impfrate erhöhen, indem sie ihre Stammkundschaft abdecken, aber sie haben nie im Leben die Kapazität und die Organisationsfähigkeit, so viele Menschen wie die Zentren effizient zu behandeln. Nichtmal, wenn alle Praxen mit einem gemeinsamen Buchungssystem arbeiten würden, wovon es sowieso keine Spur gibt. Unser Besuch und dass wir überhaupt einen Termin bekommen haben hat das nur zu deutlich gezeigt. Es braucht diese Fließbänder, keine verstaubten Warteräume mit Spielecke für die Kinder.
Die besten Sonderangebote in Steams Summersale für Linuxer, laut diesem Blog
Ein netter Nebeneffekt der Steam-Kuratorseite, bei der ich die Spielereviews dieses Blogs zusammenfasse, ist die Specials-Box. Das ist ein Abschnitt auf der Seite, in der alle vom Kurator empfohlenen Spiele präsentiert werden die gerade im Angebot sind. Mir verschafft das einen klaren Überblick über gute Deals für Spiele, die ich klasse fand.
Da ich selbst schon eine ganze Weile nur noch unter Linux spiele, laufen alle Spiele, die in den letzten Jahren hier im Blog besprochen wurden, entweder nativ oder mit Proton unter Linux. Dementsprechend gilt das gleiche für die folgenden. Ich werde zu meiner Besprechung und zu den Angeboten linken (es sind übrigens keine Affiliate-Links). Geheimtipps sind vielleicht auch dabei, ich werde aber auch beliebte und bekannte Spiele nicht aussparen, wenn denn ihr Preis stimmt – irgendjemand wird sie garantiert verpasst haben.
Doch zuerst: Shadowrun-Trilogie umsonst bei GOG
GOG hat ebenfalls einen Sale und will wohl mal wieder mit einem kostenlosen Spiel Aufmerksamkeit erregen. Es möge ihnen gelingen. Denn die Shadowrun-Spiele sind allesamt klasse. Shadowrun Returns war ein guter Einstieg, Dragonfall und Hongkong legten beide eine Schippe drauf. Es sind klassische CRPGs wie Baldur's Gate, aber im interessanteren Shadowrun-Universum und mit mehr Skill-Checks.
Blogartikel: Shadowrun Returns, Shadowrun Returns: Dragonfall, Shadowrun: Hong Kong
Link (0,00€ für die nächsten 66h)
Die Witcher-Serie
Lange vor Cyberpunk hat CD PROJEKT RED mit der Saga um den Hexer Geralt eine erfolgreiche Spieleserie gebaut. Obwohl sie es eigentlich anfangs ähnlich verkackten: Das erste Witcher-Spiel war zu Beginn unspielbar. Es brauchte viel Nachbessern der Entwickler. Auf meiner Seite brauchte ich die Bücher um in der Fantasy-Welt durchzublicken. Der zweite und vor allem der dritte Teil waren dann die großen Hits, sie sind es heute noch – wobei inzwischen auch der erste sehr charmant ist. Ihnen gemein: Es sind hübsche (beim ersten gilt das mit Abstrichen fürs Alter) 3D-Rollenspiele mit einer tollen Story und vielen Entscheidungen.
Tipp: Hol dir das Bundle mit allen drei Spielen. Und danach die Erweiterungen für den dritten Teil, entweder über die GOTY-Edition oder über den Expansion-Pass, je nachdem was billiger ist. Wobei du dann den Artikel hier abbrechen kannst, denn das ist dann genug Beschäftigung für das Jahr.
Vorher unbedingt prüfen, dass keiner der Teile schon bei GOG in der Sammlung ist.
Blogartikel: Witcher 3, Witcher 2, Witcher 1 (sehr kurz)
Links: Witcher-Bundle (9,15€), GOTY des dritten Teils / Expansion-Pass (9,99€ / 7,49€)
Shadow Tactics: Blades of the Shogun
Wenn du früher Commandos, Desperados oder Robin Hood gespielst hast, weißt du was dich hier erwartet. Schleich-Knobelspiele, bei denen eine Einheit auf großen Karten durch Gegnermassen geführt werden muss. Nur dass die Karten in diesem neuen Ableger des Konzepts viel hübscher sind und das Leveldesign etwas weniger unfair, zumindest im Vergleich zu meiner Erinnerung an Commandos. Es ist fast schade, dass dieses gar nicht so alte Spiele so günstig verscherbelt wird, ich habe es in bester Erinnerung.
Blogartikel: Shadow Tactics: Blades of the Shogun ist ziemlich gut
Link (3,99€)
Die Deus-Ex-Reihe
Das erste Deus Ex war 2000 das beste Computerspiel aller Zeiten. Erst kürzlich spielte ich es wieder und fand es immer noch hervorragend. Klar, es ist klobiger als es ein modernes Spiel wäre, aber die aufgebaute Welt und das Spielgefühl ist immer noch erstklassig.
Die modernen Nachfolger sind auch tolle Spiele. Sie schaffen es, trotz neuer Technik sehr ähnlich zu wirken. Objektiv sind sie in allen spielerischen Belangen besser, nur bei der Story sind beide meiner Meinung nach weniger gelungen. Beim dritten Teil Mankind Divided kommt hinzu, dass manche Spieler es als unfertiges Episodenspiel empfunden haben – ich konnte mit den verbliebenen offenen Fragen gut leben.
Es gibt hier wieder ein Bundle, in dem aber auch der schwächere zweite Teil der Serie und das von mir aufgrund der schlechten Kritiken ungespielte The Fall drin ist. Daher ist das ein bisschen teurer als wenn man sich nur die drei Hauptspiele holt. Andererseits ist der zweite Teil nicht unspielbar schlecht, warum er insgesamt scheitert ist interessant zu sehen. Bei Interesse also auch eine Option.
Blogartikel: Deus Ex: Das 2020-Review, Deus Ex: HR ist würdig, Deus Ex: Mankind Divided ist besser als erwartet
Links: Deus Ex (0,97€), Human Revolution (2,99€), Mankind Divided (4,49€), Bundle (10,60€)
The Incredible Adventures of Van Helsing
Es gibt von diesem Hack'n-Slash auch einen zweiten Teil, aber der erste traf für mich besser die richtige Mischung. Es hat viel von Diablo 2, aber es ist lustiger. Die Skills und Items sind interessant genug um sich spezialisieren zu können, aber ohne zu abschreckend kompliziert zu werden, zudem fand ich die Story nett – wobei sie in dem Genre ja eigentlich nicht viel tragen muss, das Fortschrittsgefühl erledigt den Rest.
Blogartikel: The Incredible Adventures of Van Helsing
Link (1,49€)
Tomb Raider
Lara Crofts erster Teil im Reboot war auch das erste Spiel mit ihr, das ich gespielt habe. Ich fands großartig. Klar ist die Story Quatsch, der Spielinhalt nicht einzigartig, die tausend tödlichen Verletzungen der Protagonistin reißen einen manchmal raus. Doch es ist doch ein großes unterhaltsames Actionspektakel, mit Lara durch eine mystische Insel zu klettern, rätseln und schießen.
Die beiden anderen Teile der Serie sind auch im Angebot. Von mir ungetestet sind ihre Kritiken noch besser als die des ersten Spiels.
Blogartikel: Tomb Raider (2013)
Link (2,69€)
Gunpoint
Gunpoint fand ich zu kurz, es ist weder neu noch hübsch. Es ist auf der Liste, weil es den geringen Preis trotzdem auf jeden Fall wert ist. Weil es voller toller Ideen ist, die auch noch gut umgesetzt werden, nur das richtige auswalzen zu einem echten Spiel fehlte. In den 2D-Levels ist man ein Spion mit Spezialfähigkeiten und manipuliert die Welt, um die Gegner auszutricksen.
Blogartikel: Gunpoint
Link (1,75€)
Die Saints-Row-Reihe
Saints Row 2 war ein besser geschriebener GTA-Klon, mit mehr Freiheiten und noch mehr eine Parodie der ganzen Gangsterkultur als es die GTA-Spiele damals schon waren. Im dritten Teil wurde Story und Spiel dann absurd, aller im zweiten Teil noch vorhandene Ernst war verschwunden, stattdessen gab es Scifi-Kampfjets oder gleich fliegende Panzer. Der vierte Teil toppte das dann nochmal mit Aliens und Superkräften.
Es war die offizielle Linuxversion, die mir die Reihe anfangs interessant machte – gerade im Kontrast zu den Technikproblemen, die ich vorher mit GTA gehabt hatte (der vierte Teil wollte lange nichtmal unter Windows starten). Doch die Serie fing mich dann schnell ein, sie ist herrlich abgefahren und auf jedem Betriebssystem spielenswert.
Vom dritten Teil, wahrscheinlich der insgesamt stärkste der Serie, gibt es einen Remaster. Der ist aber mit 20€ auch im Sale noch relativ teuer. Seine Bewertung auf Steam ist wohl aufgrund einiger Bugs negativ, wobei Digital Foundry ihn hervorragend fand. Er hat keine Linuxversion mehr, dafür ist seine ProtonDB-Bewertung Platinum, allerdings basiert sie auf sehr wenigen Einschätzungen. Ich würde mich noch ans Original halten.
Blogartikel: Saints Row 2, Massive Verbesserungen des AMD-Treibers // Saints Row 3, Saints Row 4
Links: Saints Row 2 (2,49€), Saints Row: The Third (4,99€), Saints Row IV (4,99€)
Fallout: New Vegas
Die Story geht so: Fallout 1 und 2 waren hervorragende Rollenspiele mit eine Prise schwarzem Humor, die in einer apokalyptischen Zukunft spielen, die aber gleichzeitig in den 50ern steckengeblieben ist. Der dritte Teil war dann 3D und brach leider auch abseits der Grafik zu sehr mit den Vorgängern. Dass es an der Grafik nicht lag zeigte dann Obsidian in einer unheimlich kurzen Entwicklungszeit mit diesem viel besseren Spiel. Denn New Vegas orientierte sich beim Rollenspiel stärker an den Vorgängern, ohne die Annehmlichkeiten des (damals) modernen dritten Teils zu vergessen.
Über FNV habe ich sehr viel geschrieben. Was schlicht daran liegt, dass ich es viel gespielt habe. Mit Modding und Erweiterungen kannst du hier hunderte Stunden versenken. Keine Sorge, nur das Spiel durchzuspielen geht auch schneller.
Ich bin zwiegespalten, ob ich das Bundle oder nur das Grundspiel empfehlen soll. Beim Bundle sind zwei gute Addons dabei, aber auch zwei weniger gute und eigentlich unakzeptable Moneygrab-DLCs, was den Preis unnötig erhöht. Nur das Grundspiel durchzuspielen geht auch, aber zwei der Addons zu verpassen wäre schon schade, und selbst die anderen sind noch hilfreich für das Levellimit. Zudem ist das Bundle, gleichzeitig die Ultimate-Edition, nicht zensiert (ich habe die geschnittene deutsche Version nie gespielt und weiß nicht, wie kaputt sie ist).
Blogartikel: 10 Jahre später: Fallout New Vegas (verlinkt auch Artikel zu allen Erweiterungen, zu Mods und Spielweisen)
Links: New Vegas (2,99€), Bundle (9,99€)
Dishonored
Dishonored war lange auf meiner Liste zu spielender Spiele, weil es oft im Zusammenhang mit Deus Ex erwähnt wird. Es spielt zwar in einer ganz anderen Welt, aber es spielt sich als 3D-Schleichspiel mit Spezialfähigkeiten ähnlich dem wie zumindest viele Deus Ex angehen. Es gibt wohl sogar Überschneidungen bei den Entwicklern. Dishonored ist dann auch wirklich so gut wie das klingt, ein hervorragendes Schleichspiel mit einer motivierenden Story.
Blogartikel: Dishonored (mit Proton)
Link (5,99€)
Hitman: Blood Money
Blood Money ist der Teil der Hitman-Reihe, bei dem es endlich Klick gemacht hat. Die Hitman-Spiele damals waren weniger Actionspiele als Puzzles, bei denen der Spieler die Level vorsichtig auskundschaften sollte um dann den bestmöglichen Mord zu verüben. Und das nicht einmal, sondern in allen möglichen Varianten. Hier gelang das nahezu perfekt.
Die neuen Episodenspiele folgen dem Konzept immer noch, aber das macht diesen Teil von 2006 kein bisschen schlechter.
Blogartikel: Hitman: Blood Money
Link (2,49€)
Mad Max
Als Mad Max in der Wüste herumzufahren und eine an die Story des tollen Films angelehnte Geschichte zu erleben hebt die Qualität dieses Open-World-Spiels deutlich. Die Kämpfe zu Fuß und zu Gefährt wären sonst Grund genug es zu spielen, aber so ist es nochmal besser. Es gibt viele Sammelaufgaben, für notorische Komplettionisten wird es zur Qual werden, aber wer rechtzeitig den Sprung zur Hauptstory schafft wird mit einem tollen Spielerlebnis belohnt.
Blogartikel: Open-World in Bestform bei Mad Max
Link (4,99€)
Dead Space
Mit diesem Horrorspiel endet die Liste. Dead Space ist dabei ein hervorragend gemachtes Horrorspiel. Düster in Atmosphäre und Gestaltung, aber ohne das mit Dunkelheit auf dem Bildschirm zu verwechseln. Die Klasse des Spiels zeigt sich vielleicht auch am HUD, das nicht existiert, sondern in sinnnvolle Anzeigen an der Spielfigur und der der Spielwelt umgewandelt wurde. Das sollte die Immersion fördern, was völlig gelang.
Es könnte zu diesem Spiel bald eine Adaption geben. Eventuell ist das ein guter Anlass, das Original vorher zu spielen.
Blogartikel: Dead Space
Link (4,19€)
Gerne als Kommentar: Gibt es außerhalb der von mir besprochenen Spiele dieses Jahr besonders gute Angebote?
Testet die Brave-Suchmaschine
Braves Suchmaschine ist von der geschlossenen in die offene Beta gewandert. Ich war in der geschlossenen Beta und mein Eindruck von Brave Search ist positiv. Du solltest es testen.
Cliqz war eine gute Grundlage
Die Suchmaschine, die Brave jetzt vorgestellt hat, ist keine vollständige Eigenentwicklung. Stattdessen ist sie das Überbleibsel von Cliqz, einer in Deutschland entwickelten Software. Das bedeutet zum einen, dass da viele Entwicklungsjahre drinstecken und viel Geld investiert wurde. Es bedeutet zum anderen, dass die Suchergebnisse erstaunlich gut sind.
Denn das war schon bei Cliqz so, wie ich kurz vor der Abschaltung feststellen durfte. Daher fand ich sie durchaus bedauerlich. Es gibt natürlich Alternativen, aber sie sind alle nicht wirklich gut.
Die große Alternative ist offensichtlich Google. Doch Google als Organisation ist mittlerweile viel zu groß und daher kritisch zu sehen. Gleichzeitig ist die Firma Alphabet/Google so dysfunktional, dass es auf die Qualität der Suchergebnisse durchschlägt. Okay, vielleicht hat es mit den Problemen des Unternehmens nichtmal etwas zu tun und es ist nur der Dauerbeschuss durch SEO, der die Ergebnislisten schwer zu ertragen macht. Aber andererseits ist da eben auch AMP, die Verweigerung Suchwörter dumpf zu suchen anstatt zu interpretieren bzw kompliziertere Suchoperationen ausführen zu dürfen, die wegen des Trackings notwendigen Einwilligungspopups – nein, es liegt auch an Google selbst.
Es gibt dann eine Reihe von Webseiten, die Google in vermeintlich erträglicherer Form wiederverpacken, wie Startpage. Das ändert wenig an den grundlegenden Problemen.
Bekannteste Alternative zu Google ist bisher immer duckduckgo gewesen. Mit dem Fokus auf Datenschutz und positioniert als Kleiner unter den Großen durchaus sympathisch und nach der Cliqz-Abschaltung (und bevor ich drüber stolperte, neben Qwant) auch meine Wahl, ist ddg aber leider immer noch größtenteils ein neuverpacktes Bing. Erstens ist es damit Microsoft, was jetzt zu Google vom Sympathielevel nicht gerade eine große Verbesserung ist. Zweitens sind die Suchergebnisse auch jetzt noch nur gerade so gut genug, dass nicht jede Suche zusätzlich per !g zu Google geleitet werden muss. Sondern nur jede zweite (ich übertreibe etwas). Besonders bei lokalen Suchen nimmt die Ente ihren Namen zu ernst und ist eine lahme.
Andere echt-unabhängige Suchmaschinen wie mojeek konnten mich bisher auch nicht überzeugen. Die Suchergebnisse funktionierten bei meinen damaligen Tests zu oft einfach gar nicht.
Mit Cliqz hatte ich dieses Problem nicht und auch Brave in der Beta funktionierte gut. Schau dir doch mit mir ein paar Suchergebnisse an:
Praxisbeispiele
Ich suchte eben für diesen Artikel nach Startpage. Ich fand Startpage:
Ubuntu findet was es soll, die Linuxdistribution, dann die Erklärung der Philosophie auf Wikipedia, dazu News und Hintergrundinfoseiten wie distrowatch.
Die Suche nach pc-kombo findet sogar pc-kombo (so furchtbar klein kann der Index also nicht sein):
Etwas praxisnäheres vielleicht als nächstes. Auch bei mir sind Suchmaschinen oft Fragenbeantworter, beim Programmieren besonders, Googles Ansatz als Antwortversorger ist da ja gar nicht verkehrt. Wenn ich vergessen hätte wie ich in Bash ein Array erstelle, wären aber auch bei Brave die gefundenen Antworten hilfreich. Google findet bei den Top-Ergebnisse ähnliche Seiten, in anderer Reihenfolge:
Bei den lokalen Suchergebnissen findet "Bonn Bügeramt" als Beispiel eine hilfreiche Stadtverwaltungsseite (auch wenn das Umlenken auf Buergeramt sehr seltsam ist):
Dass onli-blogging nicht zu diesem Blog führt kränkt allerdings meinen Stolz. Die präsentierten Ergebnisse sind allesamt Müll:
Aber da zu scheitern dürfte die wenigsten Benutzer betreffen.
Sind das alles Ergebnisse aus Braves eigenem Index? Mir ist das derzeit etwas unklar. Grundsätzlich gibt es wohl (im Brave-Browser?) die Funktion, automatisch Googles Suchergebnisse mit in der Ergebnisliste anzeigen zu lassen wenn Braves Index ungenügend ist. Und manche der Funktionen auf der Seite seien nur API-Aufrufe. Anderseits ist die Prozentzahl bei der Suchunabhängigkeit in der Seitenleiste bei 88% (global: 87%), wenn das nicht gelogen ist stemmt der eigene Index den Großteil der Arbeit.
Nun könnten man diese Prozentzahl leicht erreichen, wenn nur die Treffer auf der ersten Seite von Google übernommen würden und nur die generell ignorierten Folgeseiten aus dem eigenen Index kommen. Ich kann eine solche Trickserei nicht völlig ausschließen. Man kann versuchen mit Google zu vergleichen, aber da Google personalisiert sagen selbst dann Abweichungen im eigenen Browser erstmal nicht viel. Bei mir sehe ich in der Seitenleiste keine Funktion zum Aktivieren bzw. Deaktivieren einer solchen Funktion, vielleicht beschränkt sie sich also wirklich auf den Brave-Browser. Und dass schon Cliqz gute Ergebnisse geliefert hat macht die von Brave glaubwürdiger.
So oder so: Immerhin formuliert die Erklärungsseite klar das Ziel der Unabhängigkeit von anderen Anbietern. Das ist etwas, was ich z.B. bei duckduckgo vermisse – da schien es anfangs ein Ziel zu sein, wird mittlerweile aber nicht mehr für mich wahrnehmbar angestrebt.
Brave ist keine völlig verkehrte Organisation
Doch während ich hier eine gut funktionierende unabhängige Suchmaschine sehe, ist für andere Herkunft und derzeitige Heimatorganisation problematisch. Superexemplarisch bei den Kommentaren zum Artikel von Linuxnews zu sehen, wo erst Brave als nicht vertrauenswürdig eingeschätzt und kurz darauf gegen Burda geschossen wird, was der Hauptinvestor von Cliqz war.
Nun ist Burda schon als Leistungsschutzverfechter und Zensurfilterbefürworter wirklich keine sympathische Firma. Aber schon am Produkt Cliqz hinterließ das keine sichtbaren Spuren. Außerdem ist die Suchmaschine an Brave verkauft worden, von einer tieferen Beziehung habe ich nichts gelesen. Die wären demnach raus und die Technik kann erstmal nichts dafür, wo sie herkommt.
Bei Brave selbst würde ich dafür werben, der Firma eine Chance zu geben und sie nicht überkritisch zu bewerten. Denn ich glaube, viel von der Kritik kommt eigentlich aus einer Ecke, mit der ein vernünftiger Mensch nichts zu tun haben will. So entzündete sie sich meine Wahrnehmung nach hauptsächlich am integrierten Werbefilter. Als ob das Internet heutzutage ohne noch zu ertragen wäre, als ob auch nur eine Person mit minimalem technischen Wissen keinen nachinstallieren würde. Die Kritik dran kommt von Werbefirmen mit ihren Profilen und Trackern, denen schulden wir keine Sympathie.
Dass der Brave-Browser Werbung (mittlerweile indirekt) mit eigener ersetzt und dafür Crytogeld (BAT) ausschüttet, was dann an Nutzer und potentiell an Seitenbetreiber gehen kann, wird natürlich auch aus dieser Ecke kritisiert. Ich bin da zwar auch im ersten Moment skeptisch, weil es viel Macht an einer Stelle bündelt. Aber außerhalb eines Monopols könnte es schon ein guter Kompromiss sein, wenn so trackende und unzulässig aufmerksamkeitsheischende Werbung durch datenschutzrespektierende und weniger nervige Benachrichtigungen ersetzt wird. Ich schüttel mich wegen den dahintersitzenden Crypto-Coins, aber wenn hier Crypto als Anwendungsfall halbwegs passt, das System funktioniert und Seitenbetreiber die in echtes Geld umwandeln können (und das klappt wohl) ist es eigentlich kein Beinbruch.
Es ist kein Beinbruch, aber er passt zu einem diffusen negativen Bild. So wie Chromium statt Firefox als Grundlage zu nehmen, das ist mir unsympathisch. Dass Brandon Eich Geld an homophobe Organisationen spenden musste geht mir gewaltig gegen den Strich. Das negative Bild von Cryptotokens mit all den Scams und Energieverschwendung anderer Varianten, mit Chromium die nicht perfekte Browserwahl, eine verwerfliche, aber doch private und nicht direkt relevante politische Überzeugung – all das beeinflusst das Bild, aber es sollte es nicht beherrschen. Sie sind für sich betrachtet alle verteidigbar: Chromium als pragmatisch, Cryptocoins als hier ausnahmsweise praktische Lösung, Eichs politische Sicht als Privatmeinung, wobei vor allem ein einzelner Mann nicht eine Organisation definieren muss.
Wer will könnte sich von diesem negativen Eindruck befreien. Es gibt genug Platz daneben, um die positiven Werte der Brave-Organisation wie Datenschutz und Unabhängkeit von den Technologiekonzernen sowie den scheinbar existierenden Erfolg der Bemühungen wertzuschätzen.
Ich sehe insgesamt nicht, was so schlecht und dominierend an Brave als Organisation ist, dass sie unmöglich eine technisch gute und ethisch vertretbare Suchmaschine betreiben könnte. Zumindest wäre sie ein positiveres Gegengewicht zu Google und Microsoft. Egal, ob die Seite werbefinanziert bleibt oder ob es wirklich eine Bezahloption geben wird.
Brave Search hat eine Chance verdient
Alles in allem: Teste doch bitte die Suchmaschine. Setz sie als Standard im Browser, idealerweise Firefox, und prüfe für dich ob sie taugt. Ein Gegengewicht zu Google zu haben wäre wichtig, die Alternativen die wir bisher hatten sind noch nicht gut genug.
Es ist zwar ziemlich schwer die Qualität von Suchergebnissen objektiv zu bewerten. Aber zumindest mein Eindruck bisher war positiv, der Rückgriff auf Google erschien mir selten nötig. Wenn das auf Dauer so bleibt wäre das großartig.
Road Redemption: Ein besseres Automatenspiel
In Road Redemption ist man ein waffenschwingender Motorradfahrer, der auf einer wilden Verfolgungsjagd einen anderen waffenschwingenden Motorradfahrer erledigen soll. Zwischen ihnen: Noch mehr Motorradfahrer, mit Waffen.
Road Redemption ist keine direkte Umsetzung eines Arcade-Spiels, sondern orientiert sich wohl an Road Rash und damit an alten Konsolenspielen. Aber die wiederum waren damals oft an Arcade-Automaten angelehnt. Bei diesem Spiel meint man diese Herkunft sehr deutlich zu spüren; bei "Fahrphysik", Schwierigkeitsgrad, dem Kern als Geschicklichkeitsspiel sowie der nötigen Übung.
Klare Ziele
In den Levels geht es darum, entweder als erster das Ziel zu erreichen oder in einem Zeitlimit alle Gegner zu erledigen. Dafür gibt es Nah- und Fernkampfwaffen, dazu können die Gegner in Hindernisse geschubst werden. Auf den Strecken sind Icons verteilt, die dann beim Drüberfahren z.B. Munition geben. Zudem erscheinen auch farbkodierte Gegner, die Boni geben wenn du sie ausschaltest.
Zwischen den Levels können temporäre Upgrades gekauft werden, zwischen den Anläufen können permanente gekauft werden. So hilft dann selbst ein Scheitern dabei, nächstes mal eine bessere Chance zu haben. Das Sammeln von Upgrades ist auch ein nettes Zwischenziel.
Kniffliger als es scheint
Tatsächlich braucht es ein paar Upgrades und etwas Übung, bis das Spiel beherrscht wird. Die Steuerung mit Maus/Tastatur oder dem Controller ist nicht ganz intuitiv, gerade wie das Motorrad sich steuert. Das ist aber nicht ungewöhnlich für Arcade-Spiele. Road Redemption wird auch genauso absurd – wenn anfangs die Strecken noch gewöhnlichere heruntergekommene Wüstenhighways sind, regnet es später explodierende Autos und führt die Strecke auf vermeintlichen Häuserdächern über die Wolken, wobei das Motorrad auf einmal eine Schwebefunktion hat.
Der Koop-Modus wirkte mit seinem Split-Screen kompetent und spaßig, obwohl in meinem Fall die Mitspielerin von der Geschwindigkeit des Spiels plus der Hakeligkeit der Steuerung überfordert war.
Denn es reicht nicht, einfach zu fahren. Man muss lernen, wie welcher Gegner ausgeschaltet werden kann. In welchem Moment man nach links oder rechts schlagen muss. Dass bei solchen mit Helm die stumpfe Waffe besser ist, während bei denen ohne das Schwert besser funktioniert, wobei andere erst geblockt werden müssen. Es braucht etwas Erfahrung um zu wissen, wann die Munition der verschiedenen Schusswaffen gespart und wann sie besser eingesetzt werden sollte. Genau so, dass der Sprengstoff wie die Haftminen für die Missionen besonders praktisch ist, in denen neben feindlichen Motorrädern auch feindliche Transporter zu beseitigen sind. Während all dem sollte der Spieler die Abkürzungen wahrnehmen und nutzen. Kein Wunder, dass das Anfänger erstmal überfordert.
Fazit: Spaßig
Aber das Spiel belohnt dann auch, weil all das erlernbar ist und dann gar nicht mehr schwer scheint. Selbst während dem Lernprozess bietet Road Redemption rasante Arcade-Action. Die aber, dank den verschiedenen Leveltypen, dem drübergelegten Upgradesystem und den freischaltbaren Fahrern, länger motiviert als es ein simples Automatenspiel oder altes Konsolenspiel getan hätte. Dass die Grafik eher zweckdienlich als hübsch ist macht dabei gar nichts. Denn es ist am Ende ein ausreichend aufgebauschtes, doch im Kern schnörkelloses Actionspiel, und für eine kurze Weile purer Spaß.
Thea: The Awakening steckt voll HoMM, Gwent, Crafting und anderen guten Ideen
MuHa Games zeigt mit Thea: The Awakening, dass es für ein gutes Spiel nicht viel braucht. Es braucht nur eine gute Idee, viele gute Spielmechaniken, eine ansehnliche Grafik, eine interessante Story und die Fähigkeit, das sauber zu programmieren sowie voller Inhalt zu füllen. Nichts leichter als das, oder?
Das oben ist natürlich ein Witz, ein gutes Spiel zu erschaffen ist schwer. Aber tatsächlich fand ich Thea wirklich gut gelungen, und wenn MuHa Games auf der Webseite nicht die Größe ihres Spielestudios mit 5 Leuten angeben würden hätte ich ein größeres Studio dahinter erwartet.
Erkunden wie in HoMM
Das Spiel ist eine Mischung aus einigen Spieleelementen. Ähnlich wie in Heroes of Might & Magic startet ihr mit einer Siedlung und könnt eine Gruppe Einheiten aussenden, um die Karte zu erkunden. Die Siedlung kann auch ausgebaut werden, es braucht dafür Ressourcen. Doch anders als in HoMM braucht auch die Expedition Ressourcen, nämlich Nahrung und Brennmaterial, um in der Wildnis zu bestehen. Die Einheiten werden, ein weiterer Unterschied, nicht produziert, sondern sie sind die Dorfbewohner mit ihren Werten, Klassen und Ausrüstung. Im Dorf gelassen bauen sie Gebäude, sammeln Rohstoffe oder stellen Gegenstände her. In einer Expedition handeln sie in den verschiedenen Ereignissen oder Kämpfen.
In unregelmäßigen Abständen zufällig oder wenn die Expedition andere Einheiten oder besondere Orte findet gilt es Entscheidungen zu treffen. Teilweise sind das einfach Multiple-Choice-Entscheidungen, deren Ausgang je nach gewählter Entscheidung berechnet wird, wobei die Fähigkeiten und der Hintergrund der Expedition Optionen freischalten kann. Schon die fand ich gut geschrieben und unterhaltsam.
Kämpfe, angelehnt an Gwent
Andere male kommt es zu Kämpfen, wobei Kämpfe nicht gleich Kämpfe sind. In erster Linie sind die Kämpfe Kartenlegespiele wie Gwent oder Magic, bei denen nach einer Legephase in einer Kampfrunde Schaden verteilt wird. Aber nur wenn der Kampf ein echter Kampf ist gefährdet das die Lebenspunkte. Ist der Wettstreit dagegen z.B. eine Redeprobe sieht alles gleich aus, aber die Karten haben andere Werte und bei einem Scheitern ist das Leben der Expeditionsteilnehmer normalerweise nicht gefährdet. Thea benutzt das meist, um den Spieler eine Risikoabwägung machen zu lassen: Lohnt sich hier ein echter Kampf, um dadurch den gesamten Schatz zu ergattern? Oder reicht ein Kampf der Taktikwerte, der sicherer ist, aber bei dem manche Gegner samt der Beute entkommen werden?
Die jeweils benutzten Karten sind dabei immer die reisenden Dorfbewohner mit ihren jeweiligen Fähigkeiten.
Viel hängt dabei von der Ausrüstung ab, gerade in echten Kämpfen. Die wird gefunden oder im Dorf hergestellt. Die Qualität der selbstgebauten Ausrüstung hängt an den genutzten Ressource, die es in verschiedenen Güteklassen gibt – z.B. normales Holz, Elfenholz und Dunkelholz. Aber sowohl der Abbau besserer Ressourcen als auch die stärkeren Rezepte sowie weitere Gebäude müssen erst mit jeder Runde eintreffenden Forschungspunkten freigeschaltet werden.
Schwachstellen in einem motivierenden Spiel
Im Laufe der Runden entpuppen sich auch die Schwachstellen des Spiels. Denn doch einiges könnten besser sein. Manche der Ereignisse wiederholen sich zu häufig. Bei Spielende beklagte das Outro, ich habe eine Bedrohung der Giganten nicht aufgehalten, obwohl von der im Spiel nichts zu sehen war – ich vermute, dass der sie enthaltende Gratis-DLC nicht richtig installiert war. Der Inventarverwaltung fehlen Komfortfunktionen. Ich sah erst spät, dass im Forschungsmenü mehr als nur Ressourcen freigeschaltet werden können, dass die anderen Bereiche wie im Dorfmenü in Tabs versteckt sind. Das wiederum entlarvte, dass Forschung kaum nötig ist um das Spiel zu gewinnen. Und dass die verschiedenen Kämpfe identisch funktionieren ist an sich ein bisschen billig.
Doch das alles schadet kaum der Motivation, die sich durch Spielmechanik und Story ergibt. Im Laufe der Zeit, durch Forschung, Ausrüstung und den Wertesteigerungen wird die Gruppe immer stärker werden. Und ist dann besser gewappnet, die Story aufzulösen. In Thea war die Sonne verschwunden, die Dunkelheit folgte einem Kampf der Menschen gegen Götter und Magie, fast alles Leben wurde zerstört. Ihr wählt anfangs einen Gott und sollt in seinem Namen die Welt retten, nun da die Sonne wiedergekehrt ist. Es ist also eine Position der Schwäche am Anfang, was wunderbar zu den Survivalelementen passt. Denn anfangs sind die Ressourcen knapp, die Monster stark und die Welt wirkt durchaus bedrohlich, wenn nichtmal genug Nahrung für ein mittelweit entferntes Expeditionsziel da ist.
Diese Story wird dann ergänzt durch die vielen Zufallsereignisse, aber auch durch die Ereignisse der Hauptstory selbst. Denn auch für sie gibt es auf der Weltkarte Orte zu entdecken und Aufgaben zu lösen. Es motiviert sehr, so die langsam stärker und zahlreicher werdende Gruppe einem konkreten Ziel widmen zu können.
Thea: The Awakening kombiniert interessante Spielemechaniken zu einem gelungenen Ganzen, packt es in eine ausreichend motivierende Story und hat mit seinen vielen Ereignissen genug Spielinhalt, um mich nahezu zu begeistern. Ich war zumindest beeindruckt, wie gut das alles funktioniert – wobei mir viele der Spielinhalte auch liegen. So mag ich generell Textentscheidungen in Spielen, wie bei Knights of San Francisco selbst wenn es der Kern des Spiels ist; auch Kartenkämpfe mochte ich schon als Kind mit Magic, in weniger ferner Vergangenheit in Witcher oder kürzlich in Slay the Spire.
Dass dieser Mix an sich nicht übermäßig kompliziert ist, darauf bezog sich die Einleitung, aber das ist egal. Er wurde hier einfach sehr gut umgesetzt.
Obwohl es die Steamseite verschweigt – wohl weil sie die Unterstützung nicht offiziell machen wollten – läuft das Spiel nativ unter Linux. Das fehlende Bekenntnis zu dieser Version will ich einem kleinen Studio wirklich nicht ankreiden. So war sie einfach eine schöne Überraschung. Wie auch das Spiel selbst.
Das modulare Framework-Laptop sieht toll aus
Ich bin über ein Video gestolpert, in dem das Framework-Laptop näher gezeigt wird:
Das Framework-Laptop ist so modular, wie sie es hinbekommen haben. Das Gerät hat zuerst ein potentiell auswechselbares Mainboard, aufsteckbaren Ram und SSD, natürlich eine wechselbare Batterie.
Damit könnte ein guter Thinkpad jetzt fast noch mithalten. Aber mit den auswechselbaren Anschlüssen an der Seite nicht. Die sind nicht etwa fest eingebaut, sondern werden ebenfalls eingesteckt. Basierend auf USB-C kann so USB-C, USB-A, HDMI, Displayport, ein SD-Kartenleser und hoffentlich in Zukunft auch Ethernet frei gewählt werden. Und sogar Speicherplatz mit 250GB oder 1TB kann statt einem Anschluss eingebaut werden. USB-C 3.2 ist dafür schnell genug, wer mehr Speicherplatz haben will ohne den Aufpreis für extra-große SSDs zu bezahlen, für den ist das eine tolle Option.
Leider sind es nur vier Seitenanschlüsse, aber es ist auch nur ein 13.5"-Gerät. Es ist schade, dass der Prozessor nicht in einem Sockel sitzt, wie es früher auch bei Laptops üblich war. Bei dem R50 konnte ich noch den Prozessor wechseln, was ein nettes Upgrade war. Aber vielleicht war das mit Intels modernen Laptopprozessoren nicht mehr möglich. Dass es generell nur Intel-Prozessoren sind ist ebenfalls schade, AMD-Prozessoren sind auch für Laptops derzeit stärker. Und die farbigen Monitor-Bezels, die auf der Webseite z.B. in Orange zu sehen sind, gibt es noch nicht.
Sollte ich derzeit einen Laptop brauchen würde ich angesichts des regulären Preis vorher auch bestätigt haben wollen, dass Kühlung, Monitor, Tastatur und Touchpad so gut sind wie sie auf den ersten Blick wirken. Aber im Zweifel käme der hier ganz oben auf die Liste – vielleicht neben das günstige Pinebook Pro, falls auch ein schwächerer Laptop ausreichen würde. Ich finde das Konzept toll.
Man kann das Gerät in den USA und Kanada bereits vorbestellen, weitere Länder sollen später dieses Jahr folgen, wobei dann auch Deutschland dabei sein müsste. Die Webseite lässt bei der DIY-Version auch wirklich recht frei auswählen, welche Bestandteile sie liefern sollen und welche man selbst kauft. Inklusive des Betriebssystems, als Linuxer kann also der Preis für Windows gespart werden, den andere Kunden voll zahlen – so soll es sein.
Unepic - nicht episch, aber gut
Unepic ist ein 2D-Platformer-RPG von 2011. Viele von euch könnten es durch diverse Bundles schon in der Sammlung haben. Wer es aber wie ich bisher ignoriert hat darf sich freuen, denn es nachzuholen ist ziemlich spaßig.
Plötzlich Computerspielfigur
In Unepic spielt ihr Daniel, der eben noch auf dem Klo saß und plötzlich in der Spielwelt aufwacht. In diesem Schloss wird er direkt von einem körperübernehmenden Schattenwesen angegriffen, das aber mit Erschrecken feststellt, den jungen Mann nicht kontrollieren und seinem Körper auch nicht entfliehen zu können. Die Rolle des Begleiters ist damit besetzt, wobei das Schattenwesen wenig hilfreich an einem schnellen Ableben des Spielers interessiert ist.
Es gilt, Abschnitt für Abschnitt das Schloss zu erkunden. Überall lauern Gegner. Sie zu erledigen bringt Erfahrung, bei einem Levelaufstieg können die Fähigkeiten Daniels erhöht werden. Zum einen sind das die Waffenfähigkeiten, jede Waffengattung hat ihre eigene Stufe und man sollte sich spezialisieren. Dazu kommen Konstitution, das Brauen von Tränken und das Tragen von Rüstungen, was jeweils mehr Tränke bzw Rüstungen aktivierbar macht. Nach einer Weile stolpert Daniel zudem über Magie, z.B. Feuer- oder Schutzmagie, was ebenfalls gesteigert werden kann und ihn dann zusätzliche Zaubersprüche wirken lässt.
Spielinhalt: Mehr als Humor
Das Schloss ist eigentlich keins – die Abschnitte sind zu divers, so kommt man ziemlich direkt am Anfang in eine Mine. Aber es gibt Wächter, große Monster die einmal besiegt Schlüssel fallen lassen, mit denen dann der nächste Abschnitt geöffnet werden kann. Sie zu besiegen ist oft Knobelarbeit. Wie besteht man zum Beispiel gegen ein fliegendes Gehirn, das Daniel dazu bringt alle Tränke im Inventar auszukippen, während dessen er blockiert ist und kontinuierlich Schaden nimmt? Aber auch außerhalb der Bossgegner gibt es viele kleine Rätsel zu lösen und Tricks herauszufinden. Dazu kommen Nebenquests, die von teil sehr merkwürdigen Charakteren vergeben werden.
Denn das ist eine des Besonderheiten dieses Spiels: Unepic nimmt sich nicht besonders ernst. Oder zumindest pflegt es einen Humor, den das Spiel selbst als nerdig bezeichnet. So ist Daniel sehr lange davon überzeugt, dass er in einem Drogentrip festhängt und nichts was er erlebt echt ist, entsprechend reißt er Sprüche und scheint lange nur durch seinen distanzierten Übermut weiterzukommen.
Fazit: Mehr als erst sichtbar
Unepic hat minimale Hardwareanforderungen und ist damit ein guter Kandidat, falls man keine dedizierte Grafikkarte besitzt und trotzdem etwas spielen will. Die 2D-Grafik ist weit entfernt von einem Hollow Knight (und auch die Atmosphäre reicht nicht an diese schwerere Alternative heran), aber sie funktioniert und ist – anders als so mancher Pixellook – nicht abschreckend. Die Steuerung ist das schon eher. Bei mir funktionierte die im Menü aktivierbare Controllersteuerung gar nicht, aber das Interface ist sowieso 100% auf Bedienung per Tastatur ausgelegt. Das liegt mir bei diesem Genre nicht, aber bei Unepic man kann sich in die Tastatursteuerung reinfinden.
Das Spiel mag im ersten Moment so wirken als wäre es zu sperrig. Doch Unepic entpuppt sich dann als ein ziemlich solider Genrevertreter, der anfangs abgesehen von der Steuerung eher simpel ist, dann im Spielverlauf mit Leveldesign, Items und den Magiesystemen sich ausbaut. Der Ton des Spiels mag humorig sein, aber der Spielinhalt ist völlig ernst und auch die Story wird gut erzählt. Empfehlenswert.
Trafficverbrauch eines Videos
Nach dem Artikel mit dem Gource-Video habe ich mich gefragt, welchen Effekt es für diesen Blog und seinen Bandbreitenhunger hat wenn ich hier Videos hoste.
Das Gource-Video war 77MB groß. Ich schrieb noch im Artikel, dass das für zweieinhalb Minuten zu viel ist. Aber Im Vergleich zu was sonst so im Internet oft auf Seiten sitzt ist das ja winzig. Es kleiner zu kriegen hatte mich zwar interessiert und meine Versuche dazu waren daher Teil des Artikelinhalts, aber das war technische Neugier, keine gefühlte Notwendigkeit. Sieht man so ein Video eines bisher kommentarlosen Artikels überhaupt in der Bandbreitennutzung dieses Blogs?
Tatsächlich tut man das sehr deutlich. Zwischen dem Server und dem Internet sitzt Cloudflare. Cloudflare misst den Trafficverbrauch und zeichnete mir diesen Graphen:
Das simple Video verzehnfachte den Verbrauch, von normalerweise etwa 400MB auf 4GB.
Kurioserweise sieht vultr, der Hoster des Blogs, ganz andere Werte. Auch bei dessen Messung ist eine deutliche Trafficspitze zu sehen:
Aber die Zahlen sind deutlich geringer.
Ich kann den Unterschied nicht erklären. Cloudflare wirkt zwar auch als Cache. Aber den Daten zufolge ist das Video nicht richtig von Cloudflares Cache aufgegriffen worden, die Cachenutzung war nur minimal erhöht:
Wo sind die restlichen Gigabyte geblieben?
Trotz des Unterschieds zeigen die Graphen welchen enormen Effekt es haben kann, Videos im Blog hochzuladen. Bei meinem Inklusivtraffic ist da zwar noch viel Luft bis zur Grenze, ab der ich dann draufzahlen müsste. Aber sie scheint erreichbar. Wäre der Eintrag beliebter gewesen und mehr geteilt worden wäre auch das Video öfter heruntergeladen worden. Und dann will man das vielleicht nicht nur einmal machen, sondern veröffentlicht mehrmals im Monat ein neues Video. Bei Bloggern mit generell mehr Besuchern würde so der Trafficbedarf auch mit der regulären Besucherzahl ein Thema werden. Bei Videos im Blog lohnt sich also schnell ein Hostingpaket mit mehr freiem Trafficverbrauch.
Oder man packt es eben einfach auf YouTube oder PeerTube. Was ich bewusst nicht getan hatte: Bei beiden ist das ewige Fortbestehen des Videos nicht gerade sicher. Aber bei mehr Besuchern und mehr oder größeren Videos überwöge schnell der Nutzen dieses Bedenken.
YouTube-Videos einbinden, ohne dass die Seite lahm wird (+Serendipity-Plugin)
Wenn mehrere YouTube-Videos auf einer Seite landen wird diese ziemlich schwer. Zumindest, wenn man den Einbindungscode nutzt den YouTube selbst vorschlägt. Da das hier im Blog schnell mal passiert, so wie jetzt, da mehrere Artikel mit Videos auf der Hauptseite sind, habe ich mich nach Alternativen umgesehen.
Normalerweise sieht das Iframe so aus:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/XhG-4zdVx0I" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>
Auf den ersten Blick harmlos. Das Problem ist all das Javascript, das in diesem Iframe dann bezogen wird. Was sofort geschieht, da nach dem Laden die Iframe-Zielseite sofort den Player initialisiert.
Auf dev.to schlug Arthur vor, stattdessen ein alternatives Iframe zu nutzen:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/XhG-4zdVx0I" srcdoc="<style>*{padding:0;margin:0;overflow:hidden}html,body{height:100%}img,span{position:absolute;width:100%;top:0;bottom:0;margin:auto}span{height:1.5em;text-align:center;font:48px/1.5 sans-serif;color:white;text-shadow:0 0 0.5em black}</style><a href=https://www.youtube.com/embed/XhG-4zdVx0I ?autoplay=1><img src=https://img.youtube.com/vi/XhG-4zdVx0I/hqdefault.jpg><span>▶</span></a>" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen ></iframe>
Das ist schon von mir leicht verändert und der Artikel beschreibt verschiedene Zwischenschritte auf dem Weg zu dieser Lösung. Schaut euch das ruhig im Originalartikel an.
Aber die Kernidee ist, dass in dem Iframe der Videoplayer erst nach einem Klick auf das Vorschaubild geladen werden wird. Statt einem halben MB an Code ein kleines Bildchen zu laden geht beim ersten Laden der Seite wesentlich schneller. Und da das Video nach einem Klick wie zuvor sofort startet, dank dem autoplay=1
, wird dem Seitenbesucher der Unterschied kaum auffallen. Denn das ist das Ergebnis:
Einfluss auf die Seitenperformance
Ich stolperte über diese Baustelle, als ich die neue Version Googles Pagespeed testete. Beim Prüfen dieses Blogs hier erschrak ich über das miserable Ergebnis:
Gut, die Mobilvariante des Tools ist häufig sehr hart, aber so schlecht hatte ich meinen Blog nicht gesehen. Ein Blick auf die Problemliste zeigte dann deutlich, dass Youtube-Videos die Ursache sind:
Was schlicht daran liegt, dass derzeit mehrere Artikel mit Videos von Youtube hier auf der Startseite sind.
So sieht das Ergebnis jetzt aus, da alle diese Videos mit den neuen Iframes ersetzt sind:
Viel besser! Sogar für Telefone wird die Geschwindigkeit der Seite als hervorragend bewertet. Wie es bei einem einfachen Blog ja auch sein soll.
Serendipity-Plugin
Ich wollte die regulären Iframes nicht per Hand ersetzen. Und generell wollte ich den originalen Code beibehalten. Ich gehe davon aus, dass die Kompatibilität mit dem derzeitigen Einbindungscode fast für ewig erhalten bleiben wird. Während bei dem angepassten Iframe Annahmen drin sind die sich ändern könnten, vor allem der Pfad zum Vorschaubild.
Deswegen habe ich ein Plugin geschrieben, das die normalen Iframes umwandelt. Der Blogger schreibt also ganz normal seinen Artikel, bezieht den normalen Einbettungscode von Youtube, und das Plugin serendipity_event_lazyoutube wandelt dann automatisch diesen Code von Youtubes lahmen Standard-Iframe zu der hier gezeigten schnellen Alternative um, die den Videoplayer erst nach einem Klick auf das Vorschaubild lädt.
Außerdem kann man damit, angelehnt an oEmbeds, den Einbettungscode vom Plugin erstellen lassen – falls einem das Bewahren des Original-Iframes im Artikelquellcode nicht so wichtig ist. Statt dafür nur einen Link zu setzen geht das mit [Youtube-Link], also [https://www.youtube.com/watch?v=XhG-4zdVx0I] für das Video von oben.
Nur damit der zu erstellende Code einfacher zu erzeugen ist habe ich oben auch das Iframe angepasst. Im Original ist da noch an zwei Stellen der Titel des Videos drin. Aber um den abzufragen müssen wir mit der Youtube-API arbeiten oder den Artikelschreiber das eintragen lassen, beides wollte ich vermeiden.
Das Plugin ist ganz frisch und es fehlt mindestens noch der Versuch, gewählte Anfangszeiten zu unterstützen. Deshalb liegt es bisher nur in einem eigenen Github-Repo. Hier im Blog ist es aber schon aktiv und Tester wären mir hochwillkommen.
Die Entwicklung von Serendipity im Zeitraffer und Optimierungsversuche mit Gource
Drüben bei gnulinux.ch bin ich über Gource gestolpert. Gource braucht man nur ein Git-Repository zu geben, damit es aus der der dort gespeicherten Aufzeichung ein Video mit einer Visualisierung der Entwicklung erstellt. Tatsächlich kannte ich die Visualisierung aus einem Youtubevideo, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie mit frei verfügbarer Linxusoftware erstellt wurde. Und mir gefiel die Konfiguration der Darstellung, die im Artikel vorgeschlagen wird.
Das ist die nicht ganz komplette Entwicklung von Serendipity:
Ich finde es toll zu sehen, wie viele Entwickler da am Wirken waren und wie Garvin von der Software ins Zentrum gestellt wird. Und natürlich bereitet es ganz besonders Freude, wenn der eigene Name auftaucht und den Dateibaum verändern beginnt.
So ein Video zu erstellen ist einfach. Gource war auch bei Void Linux in den Quellen. Einmal installiert, muss nur das Git-Verzeichnis erstellt, darein gewechselt, Gource gestartet und die Ausgabe an FFmpeg übergeben werden:
git clone git@github.com:s9y/Serendipity.git Serendipity.git cd Serendipity.git gource -1280x720 --date-format %Y-%m-%d --seconds-per-day 0.025 --auto-skip-seconds 0.05 --no-time-travel --stop-at-end --highlight-users --max-user-speed 125 -r 30 -o - | ffmpeg -y -r 30 -f image2pipe -vcodec ppm -i - -vcodec libx264 -preset medium -pix_fmt yuv420p -crf 18 gource.mp4
Tatsächlich habe ich aber viel Zeit in den Versuch versenkt, das zu optimieren. Ich wollte FFmpeg statt .mp4 erst .ogv und dann .webm mit VP9 erstellen lassen. Denn das mit H.264 gebaute und oben eingebundene .mp4 ist immerhin 77 MB groß.
Übrigens das erste mal seit langer Zeit, dass ich mir einen stärkeren Prozessor gewünscht habe. Videos zu enkodieren ist einfach heftig. Aber auch beeindruckend, dass die 4GB große .ppm problemlos auf unter 100MB gebracht werden kann.
Beim Versuch, eine kleinere Datei als die obige für diesen Artikel zu erhalten, orientierte ich mich an der Dokumentation von FFmpeg und den Hinweisen von Google. Aber die Videos waren entweder größer oder mit mehr sichtbaren Kompressionsartefakten. Und das selbst bei der Two-Pass-Enkodierung, die ich so versuchte:
gource -1280x720 --date-format %Y-%m-%d --seconds-per-day 0.025 --auto-skip-seconds 0.05 --no-time-travel --stop-at-end --highlight-users --max-user-speed 125 -r 30 -o gource.ppm ffmpeg -y -r 60 -f image2pipe -vcodec ppm -i gource.ppm -c:v libvpx-vp9 -b:v 0 -crf 37 -pass 1 -row-mt 1 -an gourceq37.webm ffmpeg -y -r 60 -f image2pipe -vcodec ppm -i gource.ppm -c:v libvpx-vp9 -b:v 0 -crf 37 -pass 2 -row-mt 1 -an gourceq37.webm
Das produzierte relativ große Dateien (hier 130MB), während die Google-Vorgaben sehr kleine (22MB), aber deutlich sichtbar komprimierte Videos erstellten:
ffmpeg -y -r 60 -f image2pipe -vcodec ppm -i gource.ppm -vf scale=1280x720 -b:v 1800k -minrate 900k -maxrate 2610k -tile-columns 2 -g 240 -threads 4 -quality good -crf 32 -c:v libvpx-vp9 -an -pass 2 -speed 4-y gource_google.webm ffmpeg -y -r 60 -f image2pipe -vcodec ppm -i gource.ppm -vf scale=1280x720 -b:v 1800k -minrate 900k -maxrate 2610k -tile-columns 2 -g 240 -threads 4 -quality good -crf 32 -c:v libvpx-vp9 -an -pass 2 -speed 4 gource_google.webm
Kein guter Startpunkt.
Die Single-Pass-Kodierung ist laut der Dokumentation nicht empfohlen, und tatsächlich lässt sich mit ihr zwar etwa die gleiche Größe erreichen:
gource -1280x720 --date-format %Y-%m-%d --seconds-per-day 0.025 --auto-skip-seconds 0.05 --no-time-travel --stop-at-end --highlight-users --max-user-speed 125 -r 30 -o - | ffmpeg -y -r 30 -f image2pipe -vcodec ppm -i - -vcodec libvpx-vp9 -preset medium -pix_fmt yuv420p -crf 30 -row-mt 1 gource.webm
Aber das Video sieht ein bisschen schlechter aus. Und mit schlechterer Qualitätsstufe (hier 35) leidet die Darstellung dann deutlich:
Wenn ich mir die Dateigrößen und die Qualität von ja oft deutlich längeren Youtube-Videos anschaue glaube ich, dass das besser gehen müsste.
Kommt VP9 generell schlecht mit dem Blur zurecht? Oder ist der Kodierer in FFmpeg subobtimal? Gibt es doch einen Weg, die Komprimierung des .mp4-Video bei visuell gleicher Qualität zu schlagen?