Linksammlung 30/2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Für mich war interessant zu sehen, wie unterschiedlich das Spiel Stray aufgenommen wurde. Vergleicht einmal Stray – Zero Punctuation (Video) und den GamersGlobal-Test Stray mit Cat Expert Reacts to Stray Video Game (Video), also der Reaktion des Katenztrainers Jackson Galaxy. Die Leute im Spielethema begegnen dem kleinen Hypespiel angemessen kritisch (wobei es da einige Gegenbeispiele gibt), der Katzentrainer ist allein von der Katze schon vollauf begeistert.
Beachtenswert bei eHealth: Streit über Konnektorenaustausch droht zu eskalieren. Was die deutschen Behördenfirma da abzieht ist aber auch unglaublich. Anstatt ein einzelnes Zertifikat zu wechseln schmeißen sie das gesamte Gerät weg. Eine unfassbare Ressourcenverschwendung, nur wegen Gier oder Unfähigkeit.
Ich empfand diese Erklärung ganz gut, denn sie deckt sich zu gewissen Teilen mit meiner eigenen Erfahrung: Why Does Scrum Make Programmers hate Coding? (Video). Ich hasse Scrum nicht, aber ich hasse was in vielen Firmen daraus wird, wobei mein Projekt im letzten Jahr da einen ganz ordentlichen Modus gefunden hat. Trotz Punkten als Zeiteinheit, aber eben ohne verblödete tägliche Treffen.
Und zum Abschluss eine weitere Erklärung: eSIM in iPhone. Wem auch vorab nicht wirklich klar war, was eine eSIM ist.
Elex, die Mitte (30 Stunden)
Weiter mit dem zweiten Teil (hier Teil 1) meiner Besprechung von Elex.
Angekommen in der Welt
Die Schwierigkeitsbarriere ist durchbrochen. Immer noch gibt es Herausforderungen in der Welt, aber viele vorher unbesiegbare Gegner erledige ich nun problemlos, bei den Missionen ist es deutlich weitergegangen. Ein großer Sprung nach vorne kam schnell nach dem ersten Artikel durch den ersten Gefährten, zusammen mit den dadurch folgenden Levelaufstiegen (durch nun schaffbare Missionen) und ein paar Ausrüstungsfunden wurde mein Charakter in wenigen Spielstunden deutlich stärker.
Es treten jetzt die Besonderheiten des Kampfsystems besser zutage. Seltsam vor allem, dass es wirklich nötig ist Schläge in Kombination anzubringen, was Kämpfe in Gruppen schwieriger macht als nötig. Die späteren Schläge machen mehr Schaden, oft wird nur deshalb so richtig die Rüstung durchdrungen. Klar, dass das am Anfang nicht gut ging, als die Ausdauer zu gering war um mehr als vier Schläge anzubringen. Jetzt mit mehr Schaden und Schlagkombinationen staggern auch die Gegner richtig, Kämpfe sind generell einfacher. Gleichzeitig nerven die Ungenauigkeiten mehr, gerade ist ein Gegner an mir vorbeigesprungen und schlug ins Leere, ich starb trotzdem. Elex ist eindeutig kein Dark Souls.
Erkundung und Fraktionswahl
Das Spiel hat mich inzwischen durch viele Nebenquests und wenige Hauptquests fast durch die gesamte Spielwelt geschickt. Teleporter ermöglichen die Schnellreise, angesichts der Spielweltgröße und Gegnerhärte sind die absolut notwendig. Auf diesen Reisen finden sich in Siedlungen dann immer weitere Nebenquests, überall gibt es Items (wie herumliegende Tränke), und an manchen Orten wie Ruinen findet sich sogar nutzbare Ausrüstung wie neue Waffen. Nur Rüstungen finden sich praktisch nie, bessere Modelle scheinen den Fraktionen vorbehalten.
Kurz vor diesem Artikel habe habe ich mich dann also doch einer Fraktion angeschlossen, bin von deren Ausgestaltung allerdings weiterhin verwundert. Sie alle sind unsympathisch. Die magienutzenden Berserker verbannen oder töten ihre Mitglieder bei der geringsten Regelverletzung, die technikbegeisterten Kleriker sind ein religiöser Kult und nutzen zusätzlich zu Hinrichtungen Gehirnwäsche, die Outlaws schließlich sind ein anarchistischer und gewissenloser Haufen und haben sicher keine gewinnende Zukunftsvision für die Welt. Die Alb-Abtrünnigen wären mir noch am liebsten, oder fraktionslos zu bleiben, beide Wege scheinen aber nicht vorgesehen zu sein. In Gothic und Risen waren die Fraktionen auch keine Unschuldslämmer, aber so negativ habe ich sie nicht in Erinnerung.
Das Spiel thematisiert die negativ gezeichneten Fraktionen sogar, indem es ein paar neutrale Siedlungen mit Exilanten gibt und diese die Fraktionen auch entsprechend kritisieren.
Ich verstehe nicht ganz, warum es zwar drei Fraktionen gibt, der Weg zu den anderen beiden einem aber so schwer gemacht wird. Bei den Berserkern startet man, zu den anderen muss man sich mühselig durchkämpfen und hat dabei Gegner auf dem Weg, die zunächst unbesiegbar sind. Gleichzeitig braucht es ja den Fraktionsbeitritt für die bessere Ausrüstung, besonders Rüstung, mit der der Weg dann einfacher sein dürfte. Vom Aufbau ist Elex klar auf einen Betritt bei den Berserkern ausgerichtet, nur persönlicher Ehrgeiz lässt zu einer anderen Wahl greifen. Immerhin, bei mir hat das ja funktioniert, ich habe die empfohlene Option verschmäht, sie war mir zu sehr Fantasyklischee und gleichzeitig regelbesessen.
Story- und Charakterfortschritte
In den letzten ~20 Stunden hat Elex neben den Fraktionen viel von seiner Welt ausgestaltet. Die Hauptgeschichte ging nur langsam weiter, mehr zufällig, wenn ich durch andere Quests in die Nähe von Hauptmissionsorten kam bin ich die angegangen. Aber ich habe mich nicht auf sie fokussiert, es gab auch so genug zu tun. Trotzdem wird die Geschichte dichter, durch herumliegende Notizen, durch Gespräche mit den vielen NPCs und eben auch durch die Begegnungen mit den anderen Fraktionen. Die Berserker am Anfang hatten schon viel erklärt, doch durch die Outlaws und Kleriker kommen viele weitere Storyaspekte hinzu.
Gleichzeitig ist mein Charakter nun in eine gewisse Richtung entwickelt. Wie üblich in Rollenspielen sollte man sich spezialisieren, denn die Attributspunkte bestimmen welche Waffen Jax benutzen kann. Und eine stärkere Waffe macht unheimlich viel aus, der Unterschied zwischen einem gewinnbaren Kampf und einem, bei dem derselbe Gegner jeden Schaden wegblockt, ist oft nur eine kleine Waffenverbesserung mit täuschend wenig mehr Schadenspunkten.
Bei höheren Attributswerten frisst dann ein weiterer Anstieg mehrere verteilbare Punkte. Anlass, nicht alles in einen Wert zu stecken. Doch worauf ich mich überhaupt spezialisieren sollte war gar nicht so einfach zu entscheiden.
Ich hätte angesichts meiner anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Kampfsystem den Fernkampf bevorzugt, aber dass Nahkampf auch gebraucht wird wurde schnell deutlich – schon weil Munition teuer ist. Gleichzeitig brauchen die grob den Fraktionen zugeordneten Waffen unterschiedliche Attribute, z.B. die Outlaw-Waffen eher Geschicklichkeit und Stärke, die Fernkampfwaffen der Kleriker Geschicklichkeit und Intelligenz (aber ihre Nahkampfwaffen Stärke und Konstitution). Und die Spezialfähigkeiten der Fraktionen dann entweder Gerissenheit oder Intelligenz. Wie soll man sich da gescheit spezialisieren, besonders als die Fraktionswahl noch gar nicht stand, und wie findet man früh genug diese Informationen?
Um flexibel zu bleiben entschied mich für einen Fokus auf Stärke und Geschicklichkeit. Konstitution bekommt auch regelmäßig Punkte für den Lebensbalken, während die anderen beiden geistigen Attribute nur noch so weit erhöht wurden wie bestimmte Wunschfähigkeiten sie benötigten.
So lange bei der Fraktionsauswahl zu zögern und dadurch die Charakterspezialiserung zu hinterfragen war zwar nicht toll, trübte den Spielspaß aber nicht zu sehr. Denn seit einer Weile macht das Spiel richtig Spaß. Die Kämpfe sind beherrschbar geworden, die Orientierung bei Handlung und in der Spielwelt ist da, die Erfolgsmomente sind häufiger und die Geschichte ging recht interessant weiter. Der zähe gothicartige Einstieg hat eben doch etwas für sich, denn wenn jetzt die Gegner weggehauen werden können ist der Kontrast zum Schwächlingsdasein anfangs schon befriedigend. Da dieser überlegene Zustand erreicht ist werde ich mit dem Erkunden aufhören (es scheint sowieso nicht mehr viel entdeckbares zu geben), sondern nun verstärkt das Questlog abarbeiten und damit auch der Hauptstory folgen.
Linksammlung 29/2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
DMA: Council gives final approval to new rules for fair competition online wäre einschneidend, weil es gegen die großen Technikmonopole vorgehen würde. So könnte z.B. Apple nicht länger ihren App-Store als alleinige Softwarequelle für iPhones festlegen, Google dürfte ihre Google-Dienste bei Android nicht mehr so pushen. Das entschärft diese monopolartigen Situationen. Die Regulierung könnte daher eine gute Sache für alle werden.
Der Kampf läuft an gegen den DB Schnüffel-Navigator: Wir klagen gegen die Bahn! Es ist tatsächlich unverständlich warum die Bahn ihre Kunden ausspionieren muss, das wird rechtlich nicht haltbar sein. Warum produziert ein Staatsbetrieb überhaupt proprietären Schrott? Die App müsste frei sein.
GamersNexus betreibt ein bisschen Clickbait bei diesem Titel, Intel is Hiding Data from Us: What GPU Benchmarks Don't Tell You (Video). Das Video ist aber absolut sehenswert für jeden, der sich für Grafikkarten interessiert. Intels Tom Petersen kam bei LTT in meinen Augen weniger gut rüber, hier ist er sehr gewinnend und erklärt so begeistert wie klar eine neue Art von Frametimegraphen, dazu Stotter- und Tearing-Vermeidungsstrategien. Intels neue Grafikkarten sind noch nicht gut, aber vielleicht können die Nachfolger wirklich etwas werden.
I Regret My $46k Website Redesign ist eine aufschlussreiche Schilderung über eine völlig aus dem Ruder gelaufene Webseitenumgestaltung. Die Agentur hat den Autor effektiv beschissen, ob das nun geplant war oder nicht. Ich kann mir beides vorstellen – bei solchen Buden müssen die Leute ihre Stunden immer irgendwelchen Projekten zuordnen. Wenn dann eines offen ist, bei dem der Kunde sich nicht wehrt, landen die Stunden eben dort; Ohne bösen Willen bei den Angestellten. Das dann aber auch so abzurechnen ist mies. Web-Agenturen sollte man nur bei gutem Leumund in Betracht ziehen und solches Überziehen einfach nicht zulassen.
Wobei 40.000€ abzuzocken im Vergleich zu Case Study 8: How Hertz Paid Accenture $32 Million for a Website That Never Went Live natürlich mickrig ist. Es geht immer noch schlimmer.
Lüftersteuerung mit fan2go
Kommt ihr gut durch die Hitze? Wenn während der Hitzewelle der PC zu sehr brummt könnte eine Anpassung der Lüftersteuerung angesagt sein. Das Programm fan2go ist eine relativ neue Alternative zum altgedienten fancontrol, die leichter zu benutzen ist und ein paar Probleme bezüglich der sich ändernden Lüfter-Indexierung ausräumen will.
Warum sollte man solch ein Programm nutzen und nicht einfach die Fankurve im BIOS festlegen? Tatsächlich sollte man letzteres vorziehen. Aber manchmal hat das Mainboard diese Funktion einfach nicht, oder sie funktioniert nicht richtig. So war es bei mir; Ich hatte den Lüfter des Prozessorkühlers auf 12% runtergeregelt, trotzdem rödelte er relativ laut. Ich wunderte mich darüber ewig, bis ich jetzt darauf kam, dass das Mainboard (ein MSI Z97M-G43) da einfach den Lüfter nie unter 50% fallen ließ. Vielleicht ein fehlgeleiteter Abschaltschutz, sicher aber viel zu laut im Idle. Den Radiatorlüfter (mein System hat eine AIO) an Systemfan zu hängen und den Gehäuselüfter als CPU-Lüfter laufen zu lassen war ein Teil der Lösung meines Geräuschproblems, den Rest erledigt die Lüftersteuerung durch das neue Programm.
Installation
Als recht junges Projekt ist fan2go leider noch nicht in vielen Quellen. Um es zu installieren könnte man es wie in der Readme vorgeschlagen von Github herunterladen und in den $PATH
verschieben:
curl -L -o fan2go https://github.com/markusressel/fan2go/releases/latest/download/fan2go-linux-amd64 chmod +x fan2go sudo cp ./fan2go /usr/local/bin/fan2go # besser als direkt nach /usr/bin/ fan2go -h
Ohne Konfigurationsdatei erscheint nun erstmal eine Fehlermeldung im Terminal, aber immerhin.
Konfiguration
Die Konfiguration ist leider wieder etwas Handarbeit. Man muss wissen, welche Lüfter man steuern will, sie finden und ihnen Temperaturbereiche zuweisen. Immerhin hilft das Programm hier mit einer Übersicht:
onli@fallout:~$ fan2go detect > coretemp-isa-0 Sensors Index Label Value 1 Package id 0 (temp1_input) 43000 2 Core 0 (temp2_input) 41000 3 Core 1 (temp3_input) 43000 4 Core 2 (temp4_input) 40000 5 Core 3 (temp5_input) 43000 > amdgpu-pci-0100 Fans Index Label RPM PWM Auto 1 hwmon0 165 18 false Sensors Index Label Value 1 edge (temp1_input) 43000 > nct6792-isa-0 Fans Index Label RPM PWM Auto 1 hwmon3 0 127 true 2 hwmon3 534 59 false 3 hwmon3 408 64 false 4 hwmon3 1515 255 true 5 hwmon3 0 127 true Sensors Index Label Value 1 SYSTIN (temp1_input) 39000 2 CPUTIN (temp2_input) 127500 3 AUXTIN0 (temp3_input) 38000 4 AUXTIN1 (temp4_input) 70000 5 AUXTIN2 (temp5_input) 127000 6 AUXTIN3 (temp6_input) -60000 7 PECI Agent 0 (temp7_input) 41500 8 PCH_CHIP_CPU_MAX_TEMP (temp8_input) 0 9 PCH_CHIP_TEMP (temp9_input) 0 10 PCH_CPU_TEMP (temp10_input) 0 > acpitz-acpi-0 Sensors Index Label Value 1 hwmon1 (temp1_input) 27800 2 hwmon1 (temp2_input) 29800
In der Ausgabe von fan2go detect
konnte ich meine drei steuerbaren Lüfter finden: Die Einträge hwmon3 unter nct6792 verrieten sich mit der RPM-Angabe. Der bei 1515 stehende konnte nur die Pumpe der AIO sein und muss nur optional gesteuert werden. Es blieben Index 2 und 3 für die Lüfter, was in meinem Fall einmal der Lüfter auf dem Radiator und der im Gehäuse hinten sein musste.
Um die genau zu identifizieren musste ich einmal sudo su
aufmachen und dann die PWM-Regler unter /sys/ mit Werten füttern, z.B. so:
onli@fallout:~$ sudo su Password: # bash [root@fallout onli]# cat /sys/class/hwmon/hwmon3/pwm2 58 [root@fallout onli]# cat /sys/class/hwmon/hwmon3/pwm2_enable 1
Wenn da stattdessen bei pwm2_enable
eine 5 gestanden hätte, müsste noch eine 1 hineingeschrieben werden:
[root@fallout onli]# echo "1" > /sys/class/hwmon/hwmon3/pwm2_enable
Sonst kontrolliert das Mainboard die Lüfter. Genau so lässte sich auch der PWM-Wert erhöhen (0-255), dann dreht ein Lüfter hoch und man kann erkennen welcher welcher ist.
Jetzt mit allen Infos über das System ausgestattet ging es ans Anlegen der Konfiguration. Meine /etc/fan2go/fan2go.yaml sieht so aus:
# A list of fans to control fans: - id: casefan # The type of fan configuration, one of: hwmon | file hwmon: # The platform of the controller which is # connected to this fan (see sensor.platform below) platform: nct6792 # The index of this fan as displayed by `fan2go detect` index: 2 # Indicates whether this fan should never stop rotating, regardless of # how low the curve value is neverStop: false # The curve ID that should be used to determine the # speed of this fan curve: cpu_curve - id: radiatorfan # The type of fan configuration, one of: hwmon | file hwmon: # The platform of the controller which is # connected to this fan (see sensor.platform below) platform: nct6792 # The index of this fan as displayed by `fan2go detect` index: 3 # Indicates whether this fan should never stop rotating, regardless of # how low the curve value is neverStop: false # The curve ID that should be used to determine the # speed of this fan curve: cpu_curve - id: pump # The type of fan configuration, one of: hwmon | file hwmon: # The platform of the controller which is # connected to this fan (see sensor.platform below) platform: nct6792 # The index of this fan as displayed by `fan2go detect` index: 4 # Indicates whether this fan should never stop rotating, regardless of # how low the curve value is neverStop: true # The curve ID that should be used to determine the # speed of this fan curve: pump_curve # A list of sensors to monitor sensors: # A user defined ID, which is used to reference # a sensor in a curve configuration (see below) - id: cpu_package # The type of sensor configuration, one of: hwmon | file | cmd hwmon: # A regex matching a controller platform displayed by `fan2go detect`, f.ex.: # "coretemp", "it8620", "corsaircpro-*" etc. platform: coretemp # The index of this sensor as displayed by `fan2go detect` index: 1 - id: system_package # The type of sensor configuration, one of: hwmon | file | cmd hwmon: # A regex matching a controller platform displayed by `fan2go detect`, f.ex.: # "coretemp", "it8620", "corsaircpro-*" etc. platform: nct6792 # The index of this sensor as displayed by `fan2go detect` index: 1 curves: - id: cpu_curve # The type of the curve, one of: linear | function linear: # The sensor ID to use as a temperature input sensor: cpu_package # Sensor input value at which the curve is at minimum speed min: 30 # Sensor input value at which the curve is at maximum speed max: 80 - id: pump_curve # The type of the curve, one of: linear | function linear: # The sensor ID to use as a temperature input sensor: cpu_package # Sensor input value at which the curve is at minimum speed min: 40 # Sensor input value at which the curve is at maximum speed max: 80
Sie ist simpel abgeleitet von den Beispielen in der Readme. Man erkennt, wie die Zuordnung zu den Indezes und der Plattform der Lüfter funktioniert und dass jeweils ein Lüfter, ein Sensor und eine Kurve gebraucht wird – wobei natürlich zwei Lüfter sich auch eine Kurve teilen können. Zwischen Minimal- und Maximaltemperatur linear zu schalten ist ein sehr simpler Ansatz, kann auch funktionieren, wenn nicht können auch PWM-Schritte angegegen werden. Da erklärt die Githubseite mehr.
Nicht wundern: Die AIO-Pumpe über den PWM-Wert zu steuern macht man nicht immer, oft kann sie auf 100% laufen. Bei meiner alten Corsair H90 aber piepst sie dann zu arg.
Starten
Nun startet man das Programm einfach mit:
sudo fan2go
Das System sollte man nun ordentlich testen, dass es ja nicht überhitzt. Stimmt alles könnte man wie in der Readme vorgeschlagen einen Systemdienst anlegen, ich packte mir den Befehl stattdessen in die /etc/rc.local.
Ich bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden, mein System ist deutlich leiser geworden und bei fancontrol wollte die alte Konfigurationsdatei nicht mehr funktionieren. Eine Alternative zu haben ist toll. Ich vermisse aber ein Interface, das die manuelle Konfiguration ersetzt. Müsste ja nicht gleich komplett grafisch sein, schon eine UI im Terminal würde mir reichen.
Wichtiger aber noch: Es fehlt die Unterscheidung zwischen dem Start-PWM-Wert und dem Stop-PWM-Wert, die ja oft sehr unterschiedlich sind, da ein Lüfter viel mehr Energie zum Losdrehen braucht als zum Weiterdrehen. Deswegen sollte die Option neverStop vermieden werden, sie setzt den Start-PWM-Wert als Minimum fest und ist daher für reguläre Lüfter ziemlich laut. Vielleicht der gleiche Fehler wie der meines Mainboards anfangs. Nur für die Pumpe passte das perfekt. Ich hoffe da entwickelt sich das Projekt noch weiter, sodass man die Option auch für Lüfter setzen kann.
Trotz der Einschränkungen finde ich das Programm schon jetzt ziemlich großartig. Vielleicht ist es auch für den ein oder anderen Leser hilfreich, gerade in dieser Phase des Sommers.
Elex, der Beginn (7 Stunden)
Elex ist ein Spiel von den Gothicmachern Piranha Bytes. Es orientiert sich stark an den Vorgängerserien, es ist dementsprechend ein großes storygetriebenes Open-World-Rollenspiel mit extremem Fokus auf die Charakterentwicklung und Ausrüstung. Weil es entsprechend lang ist und wahrscheinlich durch Phasen gehen wird, habe ich mich entschieden es in Einzelartikeln gemäß dieser Spielzeitetappen zu besprechen. Am Ende gibt es ein separates Gesamtfazit.
Langsamer Beginn in der Scifi-Fantasy-Welt
Das Spiel beginnt nicht langweilig. Das Szenario wird im Intro und Zwischensequenzen nett beschrieben: Planet durch Komet kaputt, der hat mit dem Elex ein neues Material mit magischen Kräften hinterlassen, darum kämpfen die verbliebenen Fraktionen. Der Protagonist Jax ist ein elexkonsumierender Alb, dessen Flugzeug abgeschossen wird und der daraufhin einen Hinrichtungsversuch überlebt. So aller Kräfte beraubt trifft man auch schon den ersten NPC, der anbietet euch zur Siedlung der Berserkerfraktion zu begleiten. Dort sei ein Neuanfang möglich.
Das ist alles ziemlich motivierend und gleichzeitig arg frustrierend.
Motivierend, weil mich die Geschichte mit ihren Fraktionen und der scheinbaren Verschwörung durchaus interessiert. Ich möchte meinen Charakter ausbauen, stärker werden und die Geheimnisse entdecken. Schnell sind ein Haufen Quests im Logbuch; Die zu lösen, erste Konsequenzen zu erfahren und dabei langsam die Spielsysteme kennenzulernen macht Spaß. Das Jetpack ist toll, damit einfach höhere Stellen zu erreichen und von überall herunterspringen zu können macht erstaunlich viel aus.
Frustrierend, weil ich unheimlich langsam stärker werde. Was noch dadurch erschwert wird, dass Gegner wie in einem MMO nur etwas Loot hinterlassen, nicht aber ihre eigentliche Ausrüstung . Einige der Anfangsquests kann ich gar nicht lösen, weil die Gegner zu stark sind. Die direkt vom Quest tangierten sind meist nur etwas zu mächtig, aber selbst an diesen Orten gibt es überall auch Gegner die viel zu überlegen sind. Generell sind die Kämpfe derzeit das Hauptproblem.
Das Kampfsystem flutscht nicht
Denn das Kampfsystem gefällt mir bisher gar nicht. Es ist im Vergleich zu Gothic durch Ausdauer verkompliziert worden, sodass ich nur wenige Nahkampfangriffe und Ausweichrollen durchführen kann bevor ich wehrlos bin. Getroffene Gegner verlieren zwar Leben (außer, sie sind mal wieder übermächtig), aber sie zucken nichtmal, wodurch gezieltes Kämpfen wie im offensichtlichen Vorbild Dark Souls schwierig ist. Zusammen mit den fehlenden klaren Angriffsabfolgen erscheint es sogar unmöglich, bisher.
Also gewinne ich nur gegen klar schwächere Gegner, und auch dann ist bei meiner derzeitigen Ausrüstung Fernkampf viel besser als Nahkampf. Tendenziell scheinen Gegner viel auszuhalten – selbst besiegbare, die wenig Schaden machen – was dem Fernkampf allerdings zuwider läuft. Das ist nicht sehr angenehm.
Ich muss mich zwingen, mich an diese Gothic-Eigenheit zu erinnern: Wenn ich nur irgendwie weiterkomme, erkunde, Quests löse und und irgendwie bessere Ausrüstung finde werden alle jetzt noch unlösbaren Aufgaben irgendwann ein Klacks werden. Aber derzeit sieht es wie ein schmaler Grat aus, werden die lösbaren Quests in meiner Umgebung weniger, lässt das nächste Level auf sich warten und gewinne ich nicht das Gefühl, merklich stärker als ganz zu Spielbeginn geworden zu sein. Und das trotz einer ersten gekauften Rüstung. Immerhin wächst trotz solcher Käufe und dem Munitionsbedarf dank den Fähigkeiten für Taschendiebstahl und Tiertrophäen der Geldbeutel stetig.
Atmosphäre und Grafik
Und so lerne ich langsam doch etwas die Spielwelt kennen. Zuerst eigentlich fast nur die Beserkersiedlung, in der es zwar sofort Quests für außerhalb gab, diese anfangs aber nicht machbar schienen. Erst jetzt, am Ende dieser ersten paar Stunden, bin ich fern der Siedlung unterwegs und will mich zu ein paar Missionszielen durchschlagen – bzw eher durchrennen, denn vielen Gegnern muss Jax ausweichen. Doch mit Pfeil und Bogen sind ja doch ein paar besiegbar. Was ich von der Spielwelt so entdecke gefällt mir. Denn es gibt überall etwas zu sehen, sind in der Gegend NPCs mit neuen Quests verteilt, Ruinen mit (normalerweise zu schweren) Gegnern und manchen Schätzen, Informationschnipsel über die Welt beim Kometeneinschlag. Auch wie die Berserker funktionieren mit ihren Charakteren und Unterfraktionen ist atmosphärisch und einnehmend.
Ich möchte fast sagen, dass es ja auch alles so gut aussieht, und muss mich dann wieder bremsen. Elex ist von 2017, es ist neuer als Deus Ex: Mankind Divided. Und technisch ist es nicht halb so hübsch. Egal ob Texturen, Effekte, Beleuchtung oder Animationen (besonders bei den Gesprächen), alles fällt ab, dazu scheint es doch einige Klon-NPCs zu geben (und generell ähneln sich scheinbar alle Frauen). Aber doch: Die Welt ist nicht hässlich, sie ist gut und dann eben doch hübsch zusammengestellt. Dazu vergleicht mein Kopf es unweigerlich mit Gothic. Was in der Erinnerung zwar sicher nochmal besser aussieht als es wirklich war, aber selbst die Gedächtnisversion sieht nicht so gut aus wie Elex jetzt.
Weil es mir dann doch gefällt, Erinnerungen weckt und wegen dem gerade so erkennbaren Fortschritt bin ich noch gewillt, mehr Zeit in Elex reinzustecken um mir mehr Fortschritte zu erkämpfen. Aber ich kann an diesem Punkt völlig verstehen, wenn jemand stattdessen ein Spiel mit leichter erreichbaren Erfolgserlebnissen spielen wollte. Denn der Beginn ist arg zäh. Vergleicht man diesen Anfang mit dem Start von Skyrim oder Mass Effect, wirkt er nicht wie aus dem gleichen Jahrtausend. Im Grunde ist er es wohl auch nicht.
Linksammlung 28/2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Six Programming Languages I'd Like to See beinhaltet nette Ideen, aber nicht was ich mir wünsche: Ein stabiles PHP.
Die Desktop Environments Resource Usage Comparison hat mich an meine eigenen alten Artikel zum gleichen Thema erinnert. Die Desktopumgebungen sind immer noch heftig.
Das unschuldige Welcome, ironSource! versteckt, dass Unity da eine Installerfirma gekauft hat. Ist sowas nicht immer Malware? Laut den HN-Kommentaren ist das auch hier so. Unverständlich.
Und bei VW geht es immer weiter: EuGH erklärt Thermofenster in VW-Dieselmotor für unzulässig. Wer damals am Diesel festgehalten hat, hat einen Fehler begangen.
Löcher in die Decke, Obi und Scheitern
In der neuen Wohnungen sind die Mauern weich und die Decken stahlbetonhart. Meine Bohrmaschine hat zwar einen Schlagbohrmodus, sie ist aber eher ein Familienerbstück und mit 350W plus meiner Muskelkraft ging sie keinen Millimeter in den Betonteil der Decke. Kein allzu großes Problem bei den Lampen, die hielten auch in der weichen Gips-Schicht. Riesenproblem für den Projektor, der diesmal statt auf die Fensterbank an die Decke sollte.
Zuerst lieh ich mir eine Schlagbohrmaschine vom Nachbarn. Doppelt so stark wie meine und deutlich moderner sollte es damit doch gehen, oder? Nix da, sie scheiterte genauso. Dass solche Decken besondere Schrauberbits brauchten erfuhr ich in der folgenden Recherche, dann verriet mir der Nachbar, dass er selbst damit nichtmal versucht habe ein Loch in die Decke zu machen. Ich kam also darauf dass es einen Bohrhammer braucht. Mit so einem Gerät habe ich schonmal Löcher in die stahlharten Decken einer anderen Wohnung bekommen, allerdings war die Maschine nur vom Handwerker geliehen und fehlte jetzt.
Ich war drauf und dran einen zu kaufen, denn bei fast jedem Umzug sind die Decken ein Problem und ich jetzt bei Umzug 10, damals gekauft hätte er sich inzwischen gelohnt. Aber es ging doch diesmal nur um zwei Löcher für zwei Schrauben. Verschwendung. Also fuhr ich stattdessen zu Obi. 15€ sollte da ein Leihgerät kosten.
Und tatsächlich hatten die eines da. Die Verkäuferin war grummelig gestresst, mir gegenüber aber recht freundlich, holte mit mir das Gerät aus dem Vorrat und wir machten den Koffer auf. Keine Schrauberbits drin. Eine zweite Verkäuferin meinte die müsse ich kaufen. Was ein Unsinn, ich kaufe doch keine Schrauberbits für eine Leihmaschine. Ob sie nicht einfach ein Set zu einem Leihset machen könnten. Nein.
Also wurde das die Lösung:
Die Halterung war die One For All WM 5320, die kann entweder an die Decke oder an die Wand. Decke wäre besser gewesen, um das Bild etwas zu verkleinern und weniger leicht zu verdecken. Aber es reichte mir jetzt. Immerhin ist so die (noch fehlende) Kabelführung einfacher.
Umzüge sind selbst nach dem Umzug ein Kampf zwischen dem theoretisch Möglichen und dem praktisch Machbaren.
Linksammlung 27/2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Bryan Lunduke veröffentlichte einen weiteren Eintrag seiner Vortragreise, diesmal Linux Sucks 2022. Etwas langatmig, gute Punkte, beginnt direkt mit snap.
Systemd Creator Lands At Microsoft macht natürlich Lennart Poetterings systemd nicht zu einem gezielten Sabotageakt, aber es ist lustig wie passend der Wechsel für diese Sichtweise ist – wenn zwischen der Software und dem Wechsel aber überhaupt ein Bezug wäre ginge es wohl mehr um eine kompatible Denkweise.
Dieser andere Wechsel ist positiver: Players won’t need a Facebook account to use the Meta Quest VR from August. Andererseits ist es jetzt zum einen zu spät, gleichzeitig diese Firma null vertrauenswürdig und einen Meta-Account (was auch immer das ist) braucht es immer noch – dem Datenschutz dient die Änderung also nicht. Aber schon zu raffen, dass unzählige Gamer niemals unter ihrem Echtnamen spielen würden und zu Accounts mit diesem auch keinen indirekten Bezug haben wollen ist Fortschritt.
Währenddessen geht der Krieg weiter, Ukraine greift russische Munitionsdepots an, Lawrow düpiert G20. Wenn ich die Meldungen richtig einordne kommen die Militärs beider Länder an ihre Grenzen, Russlands Wirtschaft ist endgültig am kollabieren, die Ukraine verliert trotzdem langsam den Osten, hofft aber auf neue moderne Waffensysteme für eben solche gezielten Bombardierungen und könnte damit doch noch militärisch gewinnen.
Russlands völliges Desinteresse an Kapitulationsverhandlungen, wie hier durch Lawrows Verhalten gezeigt, lässt aber schlimmes ahnen. Wenn die eigenen Verluste so ignoriert werden bleibt ihnen nur eine Vollmobilisierung samt Vernichtungskrieg, wenn die Ukraine dann nicht gewinnt würde das ein zweites Tschetschenien.
Bessere Rollen für Ikeas Markus
In der neuen Wohnung ist neuer Laminatboden, der mir wesentlich anfälliger als üblich vorkommt. Daher wurden mir die dauernd etwas blockierten harten Räder meines Ikea-Markus-Schreibtischstuhls zum Problem. Plastik-Schutzbretter – obwohl die übliche Lösung – wollte ich nicht, durch deren Kanten eingeschränkt zu sein erschien mir nervig. Stattdessen stolperte ich über diesen Redditpost, demnach es gummierte Inliner-Rollen für Bürostühle gibt!
Ich fand zwar keine passenden in Ikea, nichtmal in Deutschland, aber auf Aliexpress. Das 5er-NAIERDI-Set wird aus Polen versendet, der Metallstab oben ist entweder 10mm oder 11mm groß. Bei meinem Markus (und Ikea-Stühlen generell?) war 10mm die richtige Wahl. So sieht das dann aus:
Die Installation wollte erst nicht klappen. Eigentlich zieht man nur die alten Räder raus und drückt die neuen rein. Aber beim ersten Versuch gingen sie einfach nicht rein, als ob sie doch nicht kompatibel wären – was mir erst auch so schien, denn der Metallstab oben war deutlich länger als bei den Originalrollen. Etwas später und durch eine Internetrecherche bestärkt probierte ich es trotzdem nochmal, dann ging es plötzlich. Ich war wohl anfangs nur zu zögerlich, die Rollen reinzupressen braucht scheinbar etwas mehr Kraft/Druck als ich glaubte.
Das Ergebnis ist gut. Der Stuhl rollt jetzt viel freier (und etwas leiser) über den Boden, er hinterließ auch keine schwarzen Streifen mehr. Er ist auch nicht so leichgängig, dass er mir beim Hinsetzen unter dem Hintern wegrollen könnte oder bei jeder Gewichtsverlagerung sich bewegt. Die Räder haben doch noch genug Reibung.
Insgesamt ein nettes Upgrade, das Ikea direkt anbieten sollte. Gerade auch, weil man mit den alten Rollen nichts anfangen kann. Würden sie etwas besser rollen hätten sie Ersatzrollen für andere Stühle sein können, aber ich bezweifel, dass es welche in schlechterer Qualität gibt. So sind die letzten Endes unnötiger Müll.
Linksammlung 26/2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Die Rede des Bundesministers Robert Habeck beim #TDI22 des BDI (Video) ist sehr gelungen. Habeck wirkt komplett echt, und er erklärt scheinbar klar die Pläne samt ihren Ungewissheiten.
Man setze daneben Im Namen der Autoindustrie, damit man nicht glaube die Regierung sei plötzlich im Ganzen fähig.
Genug Politik. What Did I Do To Mobile Game Developers To Make Them Hate Me So Much? beantwortet nicht wirklich die Frage im Titel, liefert aber doch eine interessante Bewertung des derzeitigen Mobilspielemarkts.
Bei der Replicant Installation auf dem Samsung Galaxy S III (i9300) finde ich besonders beachtenswert, dass es überhaupt ein solches Projekt gibt. Komplett freie Systeme zu schaffen, inklusive Treibern und sogar Blobs, ist ein tolles Ziel. Aber es ist nicht gerade ein einfaches Ziel, selbst im standardisierterem PC-Bereich ist es nur selten überhaupt gelungen.