Ein kurzer Blogrückblick auf 2024
2024 ist völlig anders gelaufen, als ich gedacht und geplant hatte. Das galt in Teilen auch für diesen Blog, was ich sehr deutlich merkte, als ich für diesen Rückblick mir Artikel zum Jahresanfang angeschaut habe. Zeit wieder mal für einen Blick zurück.
Ich habe dieses Jahr 133 Artikel geschrieben, inklusive der wöchentlich erscheinenden Linksammlung. Das sind mehr als die 106 vom letzten Jahr. Das überraschte mich selbst, denn ich hatte im Vorfeld mit weniger Artikeln gerechnet. Stattdessen konnte ich an der alten Routine bisher festhalten, trotz dem neuen menschlichen Wesen. Zusammen mit der für eine erwartete Durststrecke vorbereiteten Artikelserie zu den Bondfilmen wurde es dann insgesamt mehr.
Die drei längsten Artikel waren:
- Divinity: Original Sin (Enhanced Edition) (18343 Zeichen)
- Wie gut ist Mass Effect 1 heute noch, als Legendary Edition? (17249 Zeichen)
- Mass Effect 2 in der Legendary Edition ist immer noch eine schwer bewertbare Mischung (15511 Zeichen)
Diese Liste vermittelt allerdings den falschen Eindruck, dass ich hauptsächlich über Spiele geschrieben hätte. Tatsächlich gab einige ebenfalls längere Artikel zu teils ganz anderen Themen, wie Hyperemis Gravidarum, Kriterien für Programmabhängigkeiten und eine Argumentation zu Zweifeln an LineageOS.
Die Themenwahl dieses Jahr laut Befüllung der Kategorien passt dazu:
- Medien: 33 Artikel
- Spiele: 12 Artikel
- Linux: 12 Artikel
- Technikzeugs: 9 Artikel
- Textformen: 4 Artikel
- about: 3 Artikel
- Code: 3 Artikel
- Zeitgeschehen: 2 Artikel
- Informatik: 2 Artikel
- HCI: 1 Artikel
Da sind die Bondkommentare mit dabei, was die starke Gewichtung der Medienkategorie erklärt. Mir gefällt die davon abgesehen recht ausgeglichene Verteilung und ich freue mich besonders über die vier Artikel zu gelesenen Büchern (=Textformen).
Insgesamt durfte ich in diesem Jahr 199 Kommentare begrüßen. Davon waren zwar 87 von mir, aber das sind deutlich mehr als die 130 Kommentare im Vorjahr. Das finde ich wirklich sehr erfreulich! Mit Linkbacks (auch internen) wuchs die Kommentartabelle dieses mal um 293 Zeilen.
Die meistkommentierten Artikel waren:
- Warum ich 2024 nach Alternativen zu LineageOS suchen werde (von Bankingapps zu Projektzustand und -ausrichtung) (14)
- PPA: Mozilla steht als Heuchler da (11)
- Die Schwangerschaft als Desaster (Hyperemis Gravidarum) (11)
An den Zahlen lässt sich im Vergleich auch wieder die positive Entwicklung ablesen, sie sind höher als zuvor. Dazu kommen noch Trackbacks und Pingbacks, die auch dieses Jahr wieder nicht nur intern waren, was mich immer besonders freut.
Bei Google sah die Platzierung in der Suchmaschine so aus:
Der Graph ist diesmal wenig hilfreich, wegen dem enormen Anstieg bei den Impressionen zum Jahresende. Der kommt daher, dass plötzlich dieser alte Artikel zum damaligen Unterschied von google.com und google.de für den Suchbegriff google.de angezeigt wird. Das wird natürlich nicht oft geklickt, daher müsste sich das mit der Zeit bereinigen. Vielleicht liegt es am Wegfall der Datumsanzeige im Titel, sodass Google den Artikel für aktuell hält – darauf kam ich aber erst jetzt, sodass ich auch jetzt erst das Datum im Footer wieder als time-Element ausgezeichnet habe, was hoffentlich hilft.
Das rausgefiltert sieht die Platzierung so aus:
Schon übersichtlicher. Der meistgeklickte Artikel ist in beiden Fällen weiterhin Samsung A3 (2016) auf Android 11/LineageOS 18.1 updaten. Insgesamt kamen bei nochmal weniger Impressionen von Google 100 Artikelklicks mehr, gemessen an der höheren Zahl von neuen Artikel ist das nicht überragend – immerhin wurden es nicht weniger Klicks. Und es dürfte noch etwas mehr werden, wenn ich das richtig sehe bereite ich gerade diesen Artikel eine Woche früher vor als letztes Jahr (aber viel ändern sollte das nicht). Dass die durchschnittliche Positionierung in der bereinigten Ergebnisliste von 24,1 auf 22,7 und die Klickrate von 2% auf 2,2% stieg ist positiv, insgesamt gingen somit alle Kennzahlen leicht nach oben.
Beim Blog selbst hat sich durchaus etwas getan. Hier läuft mit Serendipity 2.5.0 die neue Version, die letztes Jahr noch eine Beta war, und beim Hoster bin ich von vultr zu Manitu gewechselt. Der Seitenperformance tat das gut, gleichzeitig schadete es dem Geldbeutel überhaupt nicht, Manitu hat da ein tolles Angebot. Und auch beim Design änderte sich wieder etwas; so blieb beim Experimentieren mit SVG-Favicons ein neues apple-touch-icon über, das derzeit in manchen Mobilbrowsern angezeigt wird (noch, ich will da nochmal ran). Artikelseiten doppeln nicht mehr ihre Überschrift, es gibt einen neuen gemusterten Seitenhintergrund und keinen JavaScript-Highlighter für Codeblöcke mehr, das alles beschrieb ein Designartikel. Außerdem werden externe Links per CSS gekennzeichnet, im Feedreader sichtbar waren die gelegentlich genutzten KI-generierten Symbolfotos.
2024 lief also völlig anders als erwartet, neben erwarteten privaten Umwälzungen gab es noch unerwartete. Und es war trotzdem oder gerade deswegen abseits des Blogs insgesamt ein großartiges Jahr. Der Blog bewährte sich dabei überraschenderweise doch wieder als willkommene Konstante, mit vll einem kleinen Schub bei der Popularität. Das darf gerne so weitergehen, wobei ich mir das nicht versprechen kann.
An dieser Stelle wieder ein Danke an alle Leser, an alle Kommentatoren und alle Blognachbarn. Euch allen wünsche ich ein gutes neues Jahr.
Linksammlung 52/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Googles KI-Übersichten ist immer noch nicht zu trauen. Eigentlich nicht überraschend angesichts der genutzten Technik, aber wenn – wie im Artikel gezeigt – eine einzige fiktive Quelle ausreicht um die Zusammenfassung zu verzerren läuft darüber hinaus etwas schief.
Der nativ gebaute Flame Graph Viewer ist ein schönes Beispiel für das Programmieren als Handwerk. Nett auch das Zeigen von Problemen und Lösungen mit Xlib, denn der Autor hat recht, dazu gibt es zu wenig zugängliche Dokumentation.
De Terminalemulator Ghostty wurde als 1.0 veröffentlicht. Vorher lief die Entwicklung hinter verschlossenen Türen, aber mit einer großen Testnutzerschaft. Herausgekommen ist den ersten Eindrücken zufolge ein weiteres sehr gutes Terminal mit eigenen Ideen, das es mit WezTerm aufnehmen könnte.
Frei Energie – ganz ohne Esoterik, ein schöner Zusammenschrieb des Aufbaus einer Dachsolaranlage. Samt Empfehlung für einen lokal auslesbaren Wechselrichter!
Russian air-defense system downed Azerbaijan plane, sources say. Furchtbar. Ich bin froh, nicht in dieser Region fliegen zu müssen. Ein weiteres Zeichen wie kaputt der russische Staat ist – das Abschießen von Passagierflugzeugen hat da ja inzwischen Tradition.
Bondkommentar: Quantum of Solace
Bond jagt dem Mörder aus dem vorherigen Film hinterher und versucht die Hintermänner aufzudecken, was ihn für einen Moment gegen MI6 und CIA positioniert und in die bolivianische Wüste führt.
Quantum of Solace ist von der Handlung eine direkte Weiterführung von Casino Royale und wäre ohne den zu kennen auch kaum zu verstehen. Gleichzeitig ist es ein sehr anderer Bondfilm. Von der Art wirkt er erst eigentlich wieder klassischer, weil Bond für seine Jagd durch die Welt reist, ein Kasino gibt es auch nicht. Doch ist die an den Orten sich ausspielende Struktur der Handlung keineswegs klassisch. Die sehr persönliche Motivation zum einen gab es in Bondfilmen zwar schon zuvor, besonders in Licence to Kill, aber wurde bisher nicht durch Vorgängerfilme hergestellt – in Diamonds Are Forever gab es zwar schonmal starke Rückbezüge, aber motivierten diese die Handlung viel weniger. Generell fühlt sich die Filmstruktur vielleicht deswegen so untypisch an, weil sie Bond in viele neue Szenen und Konstellationen setzt, inklusive einer ungewohnt künstlerisch inszenierten Actionszene in einer Oper. Das sollte interessant sein, aber für mich fügte sich das größtenteils nicht gut zusammen. Und schon gar nicht zu einen Bondfilm.
Dazu kommen klare Macken. Eine frühe Szene ist wieder eine parcourartige Verfolgungsjagd, was mich überraschte, hatten wir das doch gerade erst. Bei der und mehr noch den anderen Actionszenen zeigt sich der Nachteil der Bourne-Inszenierung: Bei den vielen nahen Kameraeinstellungen und den schnellen Schnitten geht schnell die Übersicht verloren, wenn sie nicht extrem gut gemacht ist. Hier ist sie das wohl nicht immer, bleibt der Zuschauer mehrfach orientierungslos.
Ansonsten auffällig, wie wenig bondartig Daniel Craigs Bond hier auftritt, mit wie wenig Charme, selbst die eine Verführungsszene wird weggeschnitten. Und das vermeintliche Bondgirl Camille (Olga Kurylenko) ist gar keines, sondern entpuppt sich als gleichwertigere Weggefährtin. Quantum of Solace wollte sich wohl auf seine düstere Selbstfindungsstory konzentrieren und dabei alte Klischees vermeiden – sogar bei der Musik, das Bondmotiv macht sich wieder rar. Für alte Bondfans gibt es stattdessen einige Querverweise (Universal Exports, Goldfinger, eine kriminelle Organisation wie Spectre). Nebenbei wird auch der Fehler mit der Öleinschätzung aus The World is not enough korrigiert; M bekommt erklärt, dass jetzt schon das Öl knapp wird. Immerhin. Einprägsam auch die großartige Douglas DC-3 mit ihrer metallisch glänzenden Hülle, mit der Bond einen kurzen Flug absolviert.
Meine Appliste für Android (2024, F-Droid)
Als Teil des Rückblicks aufs Jahr und als mögliche Orientierung für andere werde ich wieder meine installierten Androidanwendungen listen. Dieses Jahr war bei den Apps kein kompletter Umbruch, obwohl ich von meinem LG G5 auf ein Moto G52 und dabei von LineageOS auf CalyxOS umgestiegen bin.
Die Liste wird alphabetisch sortiert, ich überspringe die eingebauten Anwendungen, die ich nicht benutze oder für nicht relevant halte.
AntennaPod
AntennaPod, letztes mal noch neue Alternative zu Escapepod, hat sich dieses Jahr weiter bewährt. Ich habe sogar von der Funktion Gebrauch gemacht, in den Archiven von abonnierten Podcasts zu stöbern (Empfehlung: Der SpyHards Podcast, gerade auch mit guten Reviews und Interviews zu Bond-, später auch anderen Agentenfilmen).
Aurora Store
Inzwischen von Calyx vorinstalliert, funktionieren die hiermit aus dem Playstore gezogenen proprietären Apps dank microG noch öfter problemlos.
Binary Eye
Wenn mal ein QR-Code gescannt werden muss ist Binary Eye weiterhin eine unproblematische und gut gemachte Lösung. Andere Barcodes kann das Ding auch, aber das hab ich nach dem Jobwechsel damals nicht nochmal gebraucht.
Bura
Bura ist eine gut gemachte freie Wetterapp. Mir gefällt besonders, wie die Vorschau auf den Wetterverlauf gelöst ist und dass die Kacheln den UV-Index beinhalten. Warum ich forecastie hiermit auswechselte weiß ich zwar nicht mehr, aber es war ein guter Tausch.
DAVx5
Die dieses Jahr endlich angegangene Kontakt- und Kalendersynchronisation läuft hierdrüber. Danach kaum nochmal geöffnet, will ich trotzdem erwähnen, dass die Anwendung im Hintergrund scheinbar stabil lief.
DB Navigator
Installiert via dem oben erwähntem Aurora Store, also dem Play Store. Wurde weniger genutzt, weil ich weniger reiste, funktionierte aber weiterhin.
F-Droid
Calyx installiert eine reduzierte Variante von F-Droid, die Grundidee ist die gleiche: Die App ist die beste Bezugsquelle für andere Apps.
Fennec
Auch wenn ich mich dieses Jahr über Mozilla geärgert habe, die freie Variante von Androids Firefox war das Jahr über auf dem Telefon. Mit Adblock, tatsächlich auch ein paar anderen Erweiterungen und der Synchronisierung mit dem Desktopfirefox funktionierte das sehr gut.
Flora Incognita
Die Pflanzenidentifizierungsapp wurde nicht oft genutzt, gab aber etwas Sicherheit bei dem Wildwuchs auf der Terrasse nichts allzu schlimmes dabeizuhaben. Die Identifizierung ist dabei desöfteren überraschend unsicher welche Pflanze das jeweils ist, andererseits sah ich keine bessere Alternative. Leider aus dem Play Store.
FreeOTP+
Ein Generator für die Zweifaktorauthentifizierung mittels TOTP-Codes. Es gab keinen Grund zu Wechseln.
LocalSend
LocalSend fand ich via HN und erwies sich als superpraktisch. Eine Anwendung auf den Telefonen, eine auf dem PC, schon ist das Dateitauschen zwischen all den Geräten einfach und zuverlässig. Bewährt sich besonders immer dann, wenn Bluetooth mal wieder nicht koppeln will.
Microsoft SwiftKey
SwiftKey ist proprietär und dann auch noch von Microsoft, das war natürlich nicht meine erste Wahl. Aber die Tastatur funktioniert einfach hervorragend und besser als alle mir bekannten Alternativen. Das tolle an ihr ist, dass man nicht zwischen den Sprachen herumwechseln muss, alle meine drei sind gleichzeitig aktiv und die Autovervollständigung funktioniert trotzdem.
mo.pla
mo.pla verkauft das Deutschlandticket ohne die kundenfeindliche Kündigungsfrist. Die App funktionierte zuverlässig, und es gäbe sogar eine Webseite, die man stattdessen nutzen könnte. Denn die App ist leider nur im Playstore.
MuPDF
Der PDF-Anzeiger zeigt weiterhin brav PDFs an. Hat mittlerweile sogar ein nettes Logo.
Notes / Another Notes app
Über diese Notizenapp laufen vor allem meine Einkaufslisten. Das Interface ist weiterhin sehr gut, da macht es auch gar nichts, dass der Entwickler die App nur noch minimal pflegen will.
Organic Maps
Organic Maps funktionierte dieses Jahr sogar besser als zuvor für mich, weil mit dem G52 die Lokalisierung klappt. Ich glaube, dass meine Kritik bezüglich Suchfunktion und Öffnungszeiten immer noch stimmt, stolperte aber weniger öfter darüber. Vll auch nur, weil ich weniger gereist bin.
Pie Launcher
Der Pie Launcher ist noch ganz frisch auf dem Telefon, ich weiß nicht ob er sich hält. Er ersetzt die Icons auf dem Startbildschirm mit einem Pie-Menü, das aufpoppt wenn man den Bildschirm berührt. Diese Art von Menüs sieht man nicht oft, waren aber damals Studiumsstoff, es ist bisher nett sowas mal wirklich zu nutzen.
PipePipe
PipePipe ist ein alternativer Client für Youtube und andere Videoplattformen, der (anders als NewPipe) mittels Sponsorblock in die Videos geschnittene Werbung entfernt. Es sei seine eigene Codebasis, teilt sich aber Vorteile wie die lokalen Abonnements, die gut gelistet werden, und die Möglichkeit für Reisen Videos herunterzuladen.
Shattered Pixel Dungeon
Das Roguelike hat mich auch dieses Jahr wieder gelegentlich unterhalten. Es wurde auch weiter entwickelt, gerade so, dass man ab und zu mal reinschauen kann.
Signal
Signal wird bei Calyx mitgeliefert, dadurch musste ich mich nicht mit alternativen freien Clients auseinandersetzen. Es wurde mir mittlerweile deutlicher, dass Signal Telegram vorzuziehen wäre.
Telegram
Trotz Signal blieb Telegram dieses Jahr mein Hauptmessenger. Wenigstens teilweise verschlüsselt, und in Gruppen bin ich nicht, funktioniert Telegram eben doch durchaus gut.
TSUN Smart
Proprietär, Accountpflicht, in Details blöd zu bedienen – TSUN Smart wird kaum meine Lieblingsapp. Aber kontrolliert derzeit noch die Funktion der Terrassensolarzelle.
VLC
Dieses Jahr sehr selten eingesetzt, zum Abspielen heruntergeladener Videos. Die Youtubeclients hatten diesmal keinen Bug, der das Streamen zu VLC ansonsten notwendig macht.
Weggefallen sind damit:
Audio Recorder(kein Bedarf, Calyx liefert aber auch eine Alternative mit)Forecastie(-> Bura)NewPipe Sponsorblock(-> PipePipe, eingestellte Entwicklung)Open Camera(Calyx Standardapp war ausreichend)PDF Doc Scanner(halb, tatsächlich ist das noch auf dem LG G5 und wurde manchmal benutzt. Ich wollte vor allem bisher das Repository nicht einbinden.)Syncthing(bisher ohne Ersatz, schlechte Bedienbarkeit führte zu Datenverlust)
Habt ihr wieder Empfehlungen?
Linksammlung 51/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Auch ich kenne Das positive Lock-in: Weiterschwimmen mit Linux. Nach jedem Kontakt mit Windows und MacOS steht das heimische Linuxsystem besser da. Gerade MacOS ist durch die ungenügende Fensterverwaltung unbenutzbar, und Windows mit seiner Werbeverseuchtheit schlicht saunervig.
Google zeigt mal wieder seine ganze Klasse bei I've been demonetised: The saga so far. Es braucht Regeln gegen solches Behandeln von Nutzern.
Thema Regeln, die Durchsetzung dieser wird spannend, US lawmakers tell Apple, Google to be ready to remove TikTok from app stores Jan. 19.
Deutschlands Polizeigewaltproblem auf einer anderen Ebene, Wenn das Stadion zum Politik-Schauplatz wird.
Es wurde absolut Mist gebaut von TELEPOLIS: Programmierte digitale Geschichtsvergessenheit. Das Zerstören von Links ist furchtbar und macht deutlich, dass bei der Publikation (immerhin Teil von heise) unqualifizierte Leute entscheiden. Vor allem ist die Argumentation absurd: Telepolis stand auch in letzter Zeit ja eben nicht für Qualität, sondern veröffentlichte fröhlich Schwurblerartikel aus der Querdenkerszene und positioniert sich durch die immergleiche Stoßrichtung ihrer Artikel pro Russland. Nicht ganz so schlimm wie die Nachdenkseiten, aber Qualität sieht anders aus.
How a simple math error sparked a panic about black plastic kitchen utensils, vielleicht. Ein Nachtrag zu einem verlinkten Artikel. Doch selbst wenn die Schadstoffbelastung die Schadstoffgrenze viel weniger ausreizt als zuerst berichtet, sind die laut der Studie enthaltenen Schadstoffe immer noch bedenklich.
Bondkommentar: Casino Royale
Bond soll einen Terroristenbankier umdrehen und begibt sich dafür in ein Pokerturnier.
Es ist Daniel Craigs Einstand als Bond und der zweite mit Martin Campbell als Regisseur, der davor mit GoldenEye Pierce Brosnans ersten und besten Bondfilm gemacht hatte. Casino Royale ist als Film nochmal eine Ecke besser, schlicht moderner: Es ist ein Actionfilm, der die Genreweiterentwicklung nach Bourne mitgemacht hat. Harte Actionszenen mit naher Kamera, ein packendes Skript und ausgestaltete Charaktere – es gab schon zuvor gute Bondfilme, wie eben GoldenEye, und es gab packende und nicht Bond-typische Konzepte wie bei Licence to Kill, aber es gab in der Serie noch nie einen so guten modernen Actionfilm. Mit den Pokerelementen und der Beziehungsebene ist es aber eben nicht ein stumpfer Actionfilm, die Actionszenen mit den sehr guten Stunts beherrschen den Film nicht. So gibt es Platz für tolle Besetzung; Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen und Giancarlo Giannini, sie alle sind hier super, auch Judi Dench spielt M so gut wie zuvor.
Da Craig hier erst seinen Bond definieren sollte gab es viel bewusste Abkehr vom eigentlichen Konzept. Beispielsweise keine regulären Bondgadgets, sondern nur wenige direkt zur Handlung passende Hilfsmittel. Und Bond ist neu, wird erst in der Einleitung ein 00-Agent. Ob sein Martini geschüttelt oder gerührt ist interessiert ihn noch nicht. Aber es gibt eben diese Referenzen, auch zu vorherigen Filmen wie On Her Majesty's Secret Service. Craigs Bond wird dann ein zupackender, mehr noch körperlich präsenter Actionheld als zuvor, gleichzeitig aber körperlich wie emotional verletzbarer und mit einem ganz eigenem Humor – ohne eingeworfene Witzeleien, dafür mit Witz in den Gesprächen.
Genau diese Neudefinition von Bond ist auffällig, so wie Casino Royale auch eine Neudefinition davon ist, was ein Bondfilm sein kann. Ansonsten beachtenswert für den Pokerboom, den der Film auslöste und wegen dem praktisch jeder in meiner Generation die Regeln für Texas-Hold’em kennt. Und für die Parcourszene in der Einleitung, auch damit definierte der Film einen Trend.
The Matrix Resurrections
So großartig der erste Matrixfilm und das ganze Konzept auch war, so enttäuschend waren die beiden Folgefilme mit ihren sinnentleerten Actionszenen. Dass nach der langen Pause nun nochmal ein Versuch gewagt wurde, die Filmreihe weiterzuführen, fand ich daher durchaus gut. Das jetzt von mir nachgeholte Matrix Resurections macht das in Teilen auch durchaus nicht schlecht.
Gerade den überraschend konzipierten Beginn mit seinen vielen direkten Verweise auf die vorherigen Filme und ihren großen Einfluss fand ich gelungen. Aber der Rest des Films war dann leider enttäuschend. Er macht wieder den Fehler, den Matrix 2 und 3 gemacht hatten: Es scheint zu deutlich durch, dass hinter dem initialen Konzept keine weitere gute Idee steckt. Das Gelaber von den machthabenden Anzugsträgern insbesondere kommt als dumme Zeitgeistanbiederei rüber, da das für diese Gesellschaftskritik notwendige Machtkonzept so gar nicht zur Matrix passt. Und das Verhalten insbesondere einer Entscheidungsperson ist völlig unnachvollziehbar, denkt man nicht wie ein Drehbuchschreiber, der zur vermeintlichen Spannungssteigerung einen Konflikt platzieren musste. Solche Fehler verkraftet die spätere platte Story aber nicht.
Das heißt nicht, dass alle Actionszenen schlecht sind. Sie sind teils sogar toll – wobei nichts dabei ist, was die Spannung der Lobbyszene erzeugt. Sonst sieht dieser Matrixfilm meist auch gut aus. Aber er ist meilenweit davon entfernt, ähnlich gehaltvoll oder auch nur mitreißend wie der erste Teil der Filmreihe zu wirken.
Linksammlung 50/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Es gab eine Order on Motion for Preliminary Injunction bei WordPress vs WPEngine, zugunsten von WPEngine. Damit ist klar, dass der Richter derzeit auch das Urteil gegen WordPress sprechen würde.
Mozilla Firefox removes "Do Not Track" Feature support: Here's what it means for your Privacy. Nämlich dass es an der Zeit ist zu wechseln. Siehe auch meine Zweifel an Mozilla, die sich auch schon um Mozillas Vernachlässigung von DNT geschürt hatten.
Bei A simple way to scale pixel art games fand ich die Beispielbilder überzeugend.
Why Gelsinger was wrong for Intel, als Gegenposition zur Kritik an Intels CEO-Entlassung von letzter Woche.
Bondkommentar: Die Another Day
Bond wird nach einem Mordanschlag in Nordkorea gefangengenommen. Wieder befreit sucht er nach einem Verräter und den verbliebenen nordkoreanischen Gegenspielern.
Der letzte Bond mit Pierce Brosnan ist leider auch der schwächste. Trauriger Höhepunkt ist eine komplett künstlich wirkende CGI-Szene, in der eine sich unrealistische bewegende Figur auf ebenso falschen Wellen vor einem Gletscher windsurft (die Veröffentlichung dieser Version der Szene muss ein Versehen gewesen sein). Jinx, der Charakter von Halle Berry, wird leider bereits beim Erstkontakt mit Bond durch ein komplett seltsames Gespräch beschädigt. Die Musik ist misslungen – schon Madonnas Introsong gefiel mir nicht, aber die Musikuntermalung später ist noch mehr daneben. Und schließlich haben die Actionszenen ab und an komplett abstruse Zeitlupeneffekte. Bei diesem 2002 veröffentlichten Film war der Einfluss von Matrix wohl noch unvermeidbar; solche Charakteristika seiner Zeit müsste man einem Film eigentlich verzeihen, anderseits war selten eine Imitation so misslungen.
Dass der Plan des Oberbösen und die Handlung unplausibel sind überrascht dann nicht mehr. Genauso, dass viele der Actionszenen selbst für einen Bond absurd übertrieben sind. Ein unsichtbares Auto überreizt dann ganz alleine meine Gadgettoleranz. Am stärksten fand ich einen Kampf ziemlich am Anfang, der als Fechtkampf beginnt, bei dem Bond und sein Gegenspieler aber schnell die Waffen wechseln. Der funktionierte gut als Actionszene und als Charakterzeichnung seiner Teilnehmer. Auch manche der Verweise auf frühere Bonds waren nett zu sehen.
Auffällig war der Umgang mit Halle Berry. Zum einen liefert sie den damals groß publizierten Verweis auf Dr. No, nämlich wie Ursula Andress im (diesmal orangenen) Bikini aus dem Wasser zu steigen. Andererseits soll sie nicht nur ein Bond-Girl sein, sondern auch eine Bond ebenbürtige Agentin, der Plan war sogar einen eigenen Film um den Charakter zu stricken. Ein ziemlicher Spagat, der nur so halb gelingt, gerade im Vergleich mit Michelle Yeoh in Tomorrow Never Dies als glaubwürdigere Bondpartnerin. Immerhin fand ich den Charakter jetzt in der Retrospektive aber besser, als ich ihn von damals in Erinnerung hatte.
Geburt, Stillen und der deutsche Natürlichkeitswahn
Ich möchte diesen Blog nicht in einen Babyblog umwandeln, aber ein paar Sachen müssen hier rein bevor ich sie vergesse. Diesmal eine Beobachtung, die bei der Recherche vor der Geburt bei mir für viel Unsicherheit gesorgt hat: Der in Deutschland existierende Fokus auf die natürliche Geburt und Ernährung ist seltsam! In anderen Ländern ist das anders. Gerade Frauen kann der deutsche Weg schaden.
Geburt vs Kaiserschnitt
In Deutschland wurde uns sehr deutlich gemacht, dass die natürliche Geburt der einzig richtige Weg sei. Im (ansonsten gar nicht schlechten) Geburtsvorbereitungskurs wurde von der Hebamme unmissverständlich der Standpunkt vertreten, dass die Geburt ganz toll sei, sie nahezu allen Frauen gelinge, der Prozess beherrschbar sei. Diese angebliche Beherrschbarkeit findet sich im deutschen Denken sogar bei der Schmerzmittelgabe wieder: Mehrfach wurde mir erzählt, dass bei der Geburt trotz Wunsch keine Mittel gegen die Schmerzen gegeben wurden, die Hebamme dazu aufrief, ohne durchzuhalten. Mag nicht die absolute Regel sein, aber dazu passt die geringe Zeit, die im Geburtsvorbeitungskurs über Schmerzmittel geredet wurde: Nämlich nur auf Nachfrage, und dann ganz kurz. Alles folgt der Maxime: Die Geburt sei sicher und Frauen könnten das, so natürlich wie möglich sei die beste Option. Entsprechend wird eine nicht funktionierende natürliche Geburt dann als individuelles Scheitern wahrgenommen, wie ich bei mehreren Müttern schon beobachten musste.
Das Nichtbesprechen der Folgeschäden und Schmerzmittel mag teilweise Beruhigungstherapie gewesen sein. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und den Optionen war es aber nicht.
Auch bei den Ärzten war die natürliche Geburt gesetzt. Das ging so weit, dass bei einem Vorgespräch ein Arzt im Krankenhaus behauptete, einen Kaiserschnitt ohne medizinischen Grund würden sie überhaupt nicht machen, das verstoße gegen den Grundsatz der Schadensvermeidung (also dem hippokratischen Eid). Wenn das Baby sich also noch drehen sollte würde der Kaiserschnitt gezwungenermaßen wieder abgesagt, wir hätten da gar kein Mitspracherecht.
Dann liest man da etwas nach und stellt fest: Das stimmt so beides nicht.
Zuerst einmal sind natürliche Geburten relativ riskant. Damit meine ich nicht nur, dass insbesondere abhängig der Lage das Baby dabei sterben kann – das ist im System bekannt, auch wenn unsere Frauenärztin sich immer noch genötigt sah uns einzuschärfen, uns angesichts der Beckenendlage nur ja nicht trotzdem zu einer natürlichen Geburt überreden zu lassen. Das muss also vorkommen (tatsächlich listet die AOK es als Option). Nein, neben den Schmerzen und dem Risiko für das Kind sind die Folgeschäden für die Frau das Problem. Doch die werden in Deutschland gar nicht richtig erfasst, man weiß nur, dass sie häufig sind. Im Spektrum der Wissenschaft gab es einen erschreckenden Artikel dazu. Demnach wird nichtmal die Sterblichkeitsrate der beiden Geburtmodi richtig erfasst. Und zu den Folgeschäden – da geht es insbesondere um Inkontinenz – heißt es:
In Deutschland gebe es keine etablierten Standards zur Erfassung von Beckenbodenbeschwerden nach der Geburt, erläutert Sebastian Ludwig, Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums an der Frauenklinik der Universität zu Köln. Die Frauen müssten sich selbst melden. Doch das tue laut einer Onlineumfrage nur eine Minderheit.
Ohne solche Daten können Ärzte aber über die Risiken gar nicht richtig aufklären. Weil sie sie selbst nicht kennen.
Und das mit dem unmöglichen Wunschkaiserschnitt? Glatt gelogen. So schreibt stattdessen die Barmer:
Möchte eine Schwangere dann trotz eingehender Beratung weiterhin einen Kaiserschnitt, so wird dieser in der Regel auch durchgeführt. Der Wunsch der schwangeren Frau ist in diesem Fall entscheidend.
Dass das in einem Artikel steht, der ansonsten heftigst für die natürliche Geburt wirbt, ist dabei ein perfektes Beispiel für die Situation in Deutschland. Die Frau hat auf dem Papier die Wahl, in Wirklichkeit muss sie für eine Wahlmöglichkeit gegen das System kämpfen. Wobei der Fairness halber hier erwähnt sei, dass ein anderer Arzt im gleichen Krankenhaus unabhängig von der Lage wegen der Maße zum Kaiserschnitt riet, mit seiner Hilfe wäre das also bei uns so oder so gegangen. Und auch erwähnt gehört: Natürlich könnte das in anderen Regionen Deutschlands als der meinen etwas anders sein (wobei ich dafür bisher keine Hinweise fand).
In einigen anderen Ländern ist das völlig anders. Da entscheiden Frauen frei und weit im voraus, ob sie eine natürliche Geburt versuchen wollen oder direkt einen Kaiserschnitttermin ausmachen. Ich kann nicht sagen, ob Deutschlands so ganz andere Handhabe da einzigartig ist, aber sie ist auf jeden Fall nicht universell verbreitet.
Stillen vs Flasche
Einen ähnlichen, wenn auch weniger gravierenden, Natürlichkeitsfokus konnte ich beim Thema der Ernährung beobachten. Hier ist Stillen die natürliche Option und deswegen gesetzt. Literatur wie Hebammen stehen auf dem Standpunkt, dass Frauen das fast immer gelingen kann, man dürfe nur nicht zu schnell aufgeben. Und dabei werden die Gesundheitsvorteile für das Baby stark betont.
Nun ist es beim Thema Stillen so, dass die Grundeinstellung korrekt ist. Stillen ist allen Datenlagen nach wirklich gesünder für das Baby, daran gibt es – anders als bei der Abwägung von natürlicher Geburt und Kaiserschnitt – keinen Zweifel. Nur: Das bedeutet eben nicht, dass die Flasche mit Milchpulverlösung nicht trotzdem gegeben werden sollte.
Denn erstens sehe ich überhaupt keinen Grund anzunehmen, dass die Mutter tatsächlich immer ausreichend Milch produziert. Dann nicht per Flasche nachzuhelfen führt nur zu vor Hunger schreienden Babys, die per ausländischem Blick in Deutschland erstaunlich verbreitet sind. Ein Hinweis darauf ist auch, dass nur 57% der Mütter nach zwei Monaten noch stillen, obwohl 90% vor der Geburt das Stillen planten (Quelle).
Zweitens ist das Gewöhnen des Babys an die Flasche super wichtig. Sicherheit wenn die Muttermilch ausbleibt ist da noch der kleinere Grund. Der wichtigere, dass so der Vater auch das Baby versorgen kann, z.B. wenn die Mutter früh wieder arbeiten gehen will. Das mag in Deutschland ungewöhnlich sein, ist 2024 aber wohl kaum eine absurde Vorstellung.
Stattdessen wird gegen die Mischung gewarnt. Das könne die Brust verwirren, die doch sonst immer genau so viel Milch herstellt wie das Baby braucht, wird ernsthaft mit Gewissheit behauptet. Belege dafür sah ich keine. Im Gegensatz dazu kenne ich die Mischung von Stillen und Pulvernahrung aus anderen Ländern, und habe nichts von Problemen gehört.
Dass die Mischung so schwierig ist wie uns hier erzählt wurde ist mir nicht schlüssig. So ist doch im Gegenteil eher stark anzuzweifeln, dass die natürliche Milchproduktion tatsächlich immer genau so skaliert wie postuliert wird, eine im Zweifel zu geringe Produktion ist wahrscheinlicher. Warum auch nicht? Die Evolution würde nur fürs statistisch ausreichend häufige Überleben sorgen, nicht für Komfort, und auch verhungernde Babys wären in einer natürlichen Lebensweise sicher ganz normal. Dann wäre die Zwiemilchernährung eine große Hilfe und längst nicht so absurd, wie das hier im Vorfeld zwischendurch klang.
Natürlich hat der Kaiserschnitt seine eigenen Risiken (haben wir leider sogar selbst erlebt), und dass Stillen an sich wirklich gut funktionieren kann ist auch klar (und ebenfalls selbst erlebt worden). Und auch wenn das oben vll anders klingt, haben wir tolle Hebammen und Ärzte kennengelernt, die trotz der oft durchscheinenden Prägung in vielen Bereichen sehr geholfen haben. Aber dieser in Deutschland so starke Glaube an die Natur bei allem, was mit Geburt und Babys zu tun hat, ist dennoch erstaunlich.
Und die Existenz dieser speziellen deutschen kulturellen Eigenheit des Naturglaubens ist etwas, dem man sich durchaus bewusst sein sollte, wenn man hier im System steckt. Denn entsprechend sind viele Interaktionen mit Ärzten, Krankenhaus und Hebammen eingefärbt. Es ist an einem selbst, diese existierende lokale Lehrmeinung bei erhaltenen Ratschlägen einzupreisen und entsprechend gegebenenfalls abweichende Entscheidungen zu treffen.
Linksammlung 49/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
First Router Designed Specifically For OpenWrt Released. Klingt nett, aber braucht für DSL ein externes Modem, und in den Diskussionen über den Router wurde OpenWrt mehrfach als nicht einfach zu bedienen dargestellt.
Messbarer Fortschritt: Steam Deck hits 17,000 games playable and verified. Wobei Proton noch viel mehr Spiele unterstützt.
If Not React, Then What? HTML mit JavaScript, progressive enhancement. Der Artikel diskutiert ziemlich klar, in welchen Projekten das die bessere Lösung ist, und wo vll doch ein Framework (aber wohl eher nicht React) eingesetzt werden sollte.
Der Schieberegler aus Native dual-range input könnte bei einem solchen Projekt dann hilfreich sein. Ich habe auf jeden Fall sowas schon gesucht. Allerdings, wirklich nativ ist das nicht, trotz der geschickten Kombination zweier normaler Schieberegler wird noch Javascript eingesetzt.
Als Zusatz zu meinem Artikel über kostengünstiges Hosten: My domain registrar (DNSimple) tried to 5x the cost of my reseller plan.
EU-Kracher für Smartphones: Reparieren statt Wegwerfen ab 2025! Das Video kann man sich gut anschauen, es erklärt (nochmal) was da kommen soll. Dürfte die Landschaft für sustaphones verändern, hoffentlich.
The Death of Intel: When Boards Fail beschreibt recht überzeugend, warum Intel derzeit so schwach dasteht – ein unfähiger Aufsichtsrat steuert per Autopilot in die Katastrophe. Anlass war das Feuern vom bisherigen CEO Pat Gelsinger, womit die Firma jetzt völlig ohne Zukunftsperspektive dasteht.
The Right Without Wrong zeichnet das Bild der Rechten in den USA, denen durch Wegfall der Religion bzw Kirche alle ethischen Grundwerte wegfallen. Vielleicht. Die These kollidiert mit der Amoral der religiösen Fundamentalisten davor, z.B. der Tea-Party, oder davor Bushs Kriegstreiberei im Namen Gottes.
Bitter Americans React to UnitedHealthcare CEO’s Murder: ‘My Empathy Is Out of Network. Zu zynische Worte verbieten sich da wohl aus Anstand. Aber andererseits ist doch klar, dass der Mord am CEO einer Firma, die sich durch eine Gesellschaft mordet, von dieser nicht bedauert wird. Die Häme offenbart ein absolutes Politikversagen.
Bondkommentar: The World is not enough
Ein von Bond wiederbeschaffter Geldkoffer explodiert unerwarteterweise und tötet einen Geschäftsmann. Dessen Tochter ist das nächste logische Ziel, also bricht Bond auf sie zu beschützen.
Ähnlich wie in Tomorrow Never Dies ist die Handlung dieses Brosnan-Bonds gleichzeitig interessant und etwas dumm. Mit einer Ölpipeline wird geschickt ein Thema aufgegriffen, das in den 90ern relevant schien, die Ölversorgung des Westens für die Zukunft (für die nächsten 100 Jahre, meint M einmal, als ob sie damals nicht gewusst hätten wie begrenzt die Ölreserven sind) – so wie der Vorgänger die damals besonders relevante Rolle der Medien und Chinas in der neuen Weltordnung aufgegriffen hatte. Gleichzeitig scheint die Verschwörung sinnlos, sind die Motive des Oberbösen ziemlich unverständlich, ist außer dem interessanten Grundthema wieder nicht viel dahinter.
The World is not enough präsentiert einige Bondgadgets sowie einen (diesmal hübschen) BMW in typischer Art, auch die Struktur mit dem Stunt am Anfang und den Szenenwechseln folgt dem Schema. Brosnan spielt Bond auch genau wie vorher, ziemlich gut, er ist ernst mit einem gewinnenden spöttischen Unterton und eine klare Sympathiefigur. Und doch wurde hier versucht, als Handlung eine etwas andere Geschichte zu erzählen. Aber die mischt sich schlecht mit den immer noch reichlich vorhandenen Actionszenen – und an den Stunts in diesen Szenen stimmt teilweise etwas nicht: An mehreren Stellen fällt auf, dass ein schwieriger Part ausgespart und stattdessen herumgeschnitten wurde (z.B. Bonds Sprung ins Meer, weit vorher das Abtauchen seines schwarzen Bootes). Untypisch für Bond, als ob der Fokus diesmal woanders lag, wenn auch bei den Actionszenen reichlich übertüncht mit Explosionen. Leider funktioniert den Fokus umzulegen nicht, der Film hat insgesamt eher mehr Längen als durch eine etwas andere Handlung interessant zu werden. Aber es war ein guter Versuch, das Schema mal etwas aufzulockern.
Ansonsten ist dieser Bond wieder auffällig für die Frauenrollen. Selbst für einen Bondfilm ist es übertrieben gewesen, mit Sophie Marceau und Denise Richards gleich zwei so auffällig schöne Frauen in einen Film zu stecken. Dass der Rest der Handlung ohne Richards Charakter funktioniert hätte betont dann die Künstlichkeit der Rolle, ihr Tomb-Raider-Outfit hilft nicht. Die Idee der Figur erinnert zwar an die Programmiererin aus GoldenEye, gelang den Schreibern aber schlechter. Dafür funktioniert es gut, dass Judi Denchs M aktiver in die Handlung eingebunden wird. Marceaus Elektra ist zudem ein erinnerungswürdiger und stark gespielter Charakter.
Mass Effect 2 in der Legendary Edition ist immer noch eine schwer bewertbare Mischung
Kurz nach dem Finalkampf des Vorgängers stirbt Shepard im Intro des 2010 erschienen Mass Effect 2, als die Normandy von einem Riesenschiff dramatisch zerlegt wird. So beginnt die eigentliche Handlung des zweiten Teils mit der Wiederauferstehung des Spielercharakters, der diese ausgerechnet der Terrororganisation Cerberus verdankt. Aber da erscheint auch schon die nächste Bedrohung.
Ein Genrewechsel?
Mass Effect 2 ist auf dem Papier im gleichen Genre wie das erste Mass Effect, aber es spielt sich anders. Es ist wieder ein Third-Person-Shooter mit Rollenspielelementen. Doch die sind reduziert, so gibt es jetzt weniger Fähigkeiten pro Charakter, keine Inventarverwaltung mehr und auch in den Missionen weniger Spielereinfluss. Die wenigen Waffen werden in diesen Missionen gefunden, Rüstungen gekauft, wobei letztere nur Shepard angelegt werden können und die Gefährten automatisch verfügbare bessere Waffen ausrüsten. Von den Begleitern gibt es diesmal mehr (und die in der Legendary Edition enthaltenen DLCs fügen nochmal zwei dazu), außerhalb des Schiffs begleiten aber wieder nur zwei den Spieler, der Rest bleibt stumm.
Flüssiger ist es auch abseits der Vereinfachungen geworden, die Bewegungen des Spielers sind deutlich direkter. Man merkt dem Spiel da wohl Biowares gewonnene Erfahrung in der Unreal Engine 3 an. Wichtig, denn die Kämpfe erscheinen mir deutlich schwerer: Während im ersten Spiel Deckung mehr oder weniger optional war – es reichte überlegtes Positionieren, man musste nicht an den Barrikaden kleben – ist diesmal der Bildschirmtod häufig, weil Shepard wenig aushält. Wobei da teilweise die gewählte Klasse hineinspielt, mit einem Soldat statt einem Ingenieur beispielweise ist der Lebensbalken etwas zäher.
Bei der Spielgestaltung ändert sich auch sonst so einiges. So gibt es nach Missionen nun eine Missionszusammenfassung, die gesammelte Ressourcen und Upgrades listet und das Missionsergebnis aus Cerberussicht zusammenfasst. Eine seltsame Perspektive für ein Rollenspiel, durchbricht es doch die Darstellung als Shepard zu spielen. Die Planetenerkundungen per Mako entfallen, stattdessen dürfen Planeten mit einem Scanner nach Ressourcen durchsucht werden. Weg ist auch das absurde Hacken von Ressourcen, sowas wird nun einfach aufgenommen, zum Hacken bzw Türöffnen gibt es stattdessen nun zwei neue Minispiele.
Zur Umgehung der Minispiele wird auch keine Omnigelnutzung mehr angeboten. Gel – als Medigel – dient nun nur noch dem Heilen von am Boden liegenden Gefährten, die entsprechende Fähigkeit kann Shepard von Spielbeginn an, ist aber eben durch Ressourcen (statt durch einen längeren Cooldown) begrenzt.
Fortführung der Trilogie
Shepards Klasse, Hintergrund und Aussehen kann ME2 zu Spielbeginn von einem Finalspeicherstand aus ME1 übernehmen. Trotzdem kann der Spieler dann noch den Charakter anpassen. So kann man das Aussehen mal ändern, oder zu einer anderen Klasse wechseln. Die Klassenauswahl ist in diesem Spiel sowieso eine andere, darauf reagieren zu können ist also wichtig.
Bei diesem Import werden dann natürlich auch die Entscheidungen übernommen. ME2 ist voller Rückbezüge: Alte NPCs tauchen wieder auf und zeigen so die Konsequenzen der vorherigen Begegnung, Mails erreichen Shepard an seinem Terminal und haben den gleichen Effekt. Leider ist nichts davon spielverändernd. Wer beispielsweise den Rat der Citadel gerettet hat bekommt zwar die Aliens wieder zu sehen und ein paar freundliche Worte, aber keine Unterstützung bei der neuen Mission. Er verleiht dann zwar den Spectre-Status wieder, was erstmal so klingt als würde es Shepard befähigen – tatsächlich beeinflusst es nur ein paar wenige Gespräche. Es gibt keine Zusatzmissionen, keine relevanten alternativen Lösungen, die durch Entscheidungen in ME1 freigeschaltet werden. Hier zeigen sich die ersten Risse in der Trilogie, das Versprechen von wichtigen Konsequenzen wird im zweiten Teil nicht erfüllt.
Unabhängig aller Entscheidungen ist der Ton in diesem Spiel deutlich dunkler. Der Handlungsort ist entsprechend, so beginnt man mit Omega im Terminusgebiet außerhalb des Einflussgebiets der Citadel. Und auf Omega ist dann immer Nacht, dreckig und ist Kriminalität überall. Auch bei den Gefährten ist dieser Tonwechsel deutlich, man muss sich Jack nur anschauen um festzustellen, dass sie in das vorherige Team so gar nicht gepasst hätte – und ihre Hintergrundgeschichte tut dann ihr übriges. Auch Sexualität wird offensichtlich wieder dargestellt, insbesondere durch die relative Nacktheit Jacks und die übertriebenen Formen bei der Cerberusbegletzerin Miranda (die immerhin in der Story erklärt werden, aber ja trotzdem absichtlich da sind). Wobei sich das Spiel nicht traut, die angebliche Verrücktheit und Verruchtheit solcher Charaktere auch ins eigentliche Spielgeschehen zu bringen, sogar bei den Kommentaren kommt da wenig. Und es passt auch zu dieser Verzagtheit, dass manche Sexszenen – denn natürlich gibt es wieder Romanzen – noch prüder sind als im Vorgängerspiel.
Das neue alte Karmasystem
Allerdings ist Shepard ebenfalls deutlich anders drauf, und das stört. Vor allem, wenn Shepard zuvor im Paragonpfad gespielt wurde, passt seine neue abgebrühte Amoralität so gar nicht. Er zuckt meist nichtmal, wenn um ihn herum Leute ermordet werden, was wirklich absolut nicht zu seinem vorherigen Verhalten passt. Ihn im Spiel wieder nach dem Paragonpfad zu spielen hilft da auch nur begrenzt, weil eben immer wieder keine entsprechenden Handlungsoptionen angeboten werden. Und selbst die Paragonoptionen oftmals überraschend aggressiv sind. Immerhin passt dadurch diesmal die harte Sprachausgabe von Jennifer Hale als Sprecherin der weiblichen Variante von Shephard sehr viel besser zum Spiel.
Waren moralische Handlungen vorher nur als Gesprächsoptionen möglich, und auch das nur falls die Skillpunkte in Charm oder Einschüchtern investiert wurden, gibt es nun ebenfalls handelnde Quicktime-Events. Für die und die Gesprächsoptionen braucht es nur noch genug Moralpunkte auf der Skala.
Auf der einen Seite macht diese Änderung das stumpfe Verhalten nach einem der zwei Pfade für die Skala nochmal wichtiger, sind die Quicktime-Handlungen doch oft wirkmächtig und will man sie daher auslösen können. Andererseits sind die Skalen diesmal so ausgelegt, dass man sie etwas mischen kann und trotzdem ein Maximum erreichbar ist. Vor allem aber fühlt sich das ganze Moralsystem mit den Entscheidungen zwischendurch weniger wichtig an, weil das Spiel in den Missionen so linear und kampflastig ist. Alternative Lösungsmöglichkeiten gibt es nicht, auch die Moralpunkte helfen nur seltenst mal einen Kampf zu vermeiden, und nie einen wichtigen.
Gefährten und ihre Missionen im Fokus
Doch werden die Karmapunkte an anderer Stelle nochmal besonders wichtig: Denn die von ihnen beeinflussten Gefährten sind diesmal im Zentrum der Missionsstruktur. Die ersten Missionen sind Rekrutierungsmissionen, für jeden eine. Dann hat jeder Gefährte nochmal eine Loyalitätsmission. Und das Spiel macht klar: Willst du einen guten Ausgang der Story, musst du die Loyalität der Begleiter erlangen (und das Schiff komplett aufrüsten). Hier spielen also die Moralpunkte nochmal eine Rolle, denn nur mit einer auf einer Seite gut gefüllten Moralskala lassen sich die auftretenden Streitereien so lösen, dass nicht eine Seite verärgert ist.
Zwischen den Begleitermissionen gibt es dann gelegentliche Storymissionen, die teils auch automatisch ausgelöst werden. Andere Nebenmissionen gibt es auch, aber sie sind optional, einige nur beim Planetenscannen findbar und alle nicht repetitiv. Das vermeidet geschickt das Problem des ersten Teils, mit langweiligen Nebenmissionen die Hauptstory blockiert zu haben. Aber gegenüber den Begleiter- und Nebenmissionen sind es sehr wenige Hauptmissionen, diese Struktur des Spiels ist daher sehr ungewöhnlich.
Obwohl es keine wahrnehmbaren Recyclinginhalte mehr gibt werden die Missionen nach einer Weile eintönig, weil sie oft so ähnlich sind und fast immer auf ein Kämpfen durch Gegnerhorden hinauslaufen. Und leider sind auch die Missionsorte entsprechend aufgebaut: Es sind viele Korridore mit Barrieren für die Deckung, und ein paar größere Flächen mit Barrieren, durch die sich das Squad schnetzeln muss. Das ist visuell wenig ansprechend, auch wenn die Grafik besser geworden ist; abseits einiger verunglückten Karten, kackbraun Gears of War entlehnt.
Übrigens sollte man auch wieder zwischendurch mit den Gefährten reden, um sie besser kennenzulernen. Nun aber weist die Schiffspsychologin darauf hin, wenn einer wirklich Gesprächsbedarf hat. Das ist eine tolle kleine Änderung, die das nervige regelmäßige Abklappern der möglichen Gesprächspartner des ersten Teils unnötig macht.
Auch bei den Gesprächen selbst wurde aus einer Schwäche des ersten Teils gelernt. Die Überzeugungsoptionen sind nun viel besser eingebaut. Shepards Worte sind bei ihrer Wahl viel treffender, die Gesprächsverläufe dadurch deutlich glaubwürdiger. Das ist durchaus überraschend, wirkt das Spiel mit seinem starken Fokus auf forderndere Kämpfe doch erstmal nicht so, als würde es in so etwas Mühe stecken. Aber der erste Eindruck täuscht da, und mit den besseren Animationen und der besseren Gestik erreicht ME2 bei den Gesprächen eine deutliche Verbesserung.
Leider eher schlechter geworden ist die Kommentierung des Geschehens durch die Begleiter. Gerade bei den Loyalitätsmissionen hat der zusätzliche Begleiter oft gar nichts zu sagen, ist oft bei den Zwischensequenzen sogar unsichtbar. In den Hauptmissionen ist das besser, Gespräche laufen dort aber auch oft über Funk mit der Normandie und daher mit dem Piloten Joker. Da merkt man eben doch die begrenzten Ressourcen, die Bioware in das Spiel stecken konnte oder wollte.
Änderungen der Legendary Edition
Die Legendary Edition bringt wieder Grafikverbesserungen. Sie sind nicht so weitgehend wie bei ME1, die Ausgangslage war aber auch besser. Ansonsten sind einige Spielelemente optimiert worden, so wurden DLC-Waffen sinnvoll im Hauptspiel platziert, angeblich sind auch DLC-Missionen nicht gar zu früh anwählbar. Gestolpert bin ich aber auch über einen Bug: Das Verhalten zum Stalker wird falsch gespeichert, er verhält sich beim Wiedersehen immer so, als habe Shepard ihn brutal behandelt (aber nicht getötet). Ärgerlich, dass die LE diesen alten Fehler nicht repariert hat.
Die Missionen aus den DLCs sind dabei gut. Sie werfen das Spiel nicht um, aber bringen doch etwas Abwechslung (gerade wenn die Missionen des Hauptspiels schonmal früher gespielt wurden) und sind stark inszeniert. Ausnahme sind da die beiden neuen Begleiter, die auf dem Schiff keine echten Gespräche haben, diese Schwäche in ihrer Inszenierung ist ärgerlich. Denn ansonsten sind das keine schlechten Figuren geworden, auch wenn sie der Handlung wenig beitragen.
Mass Effect 2 ist für sich genommen ein tolles Spiel. Es mischt flotte und fordernde Kämpfe mit einer spannenden Geschichte, die es toll inszeniert. Dabei präsentiert es auch noch genug Entscheidungen, sodass der Wegfall einiger Rollenspielmechaniken nicht wehtut. Zum einen, weil das Inventarmanagement im ersten Teil auch schlecht gemacht war und daher nicht vermissbar ist. Aber mehr noch, weil mit dem Einfluss auf den Ausgang des superspannenden Finales und mit dem starken Fokus auf die wunderbar geschriebenen Gefährten und ihre Entwicklung dem Spieler auf der Ebene viel gegeben wird. Dazu die vielen Rückbezüge zum ersten Teil, die den Einfluss von wichtigen Konsequenzen vormaliger Entscheidungen simulieren.
Testet man das aber mittels einem zweiten Durchgang aus merkt man leider, dass die Wirkmächtigkeit der Entscheidungen eine Illusion ist. In Wirklichkeit sind alle Entscheidungen im Vorgängerspiel für das Spielgeschehen völlig irrelevant. Sie sorgen nur für minimale Änderungen; ob man an einer Stelle nun Ashley oder Kaidan für ein kurzes Gespräch begegnet ist enttäuschenderweise die volle Auswirkung einer der schwierigsten Entscheidungen von Teil eins. ME2 macht keinerlei Versuche, mit alternativen Missionen oder auch nur Missionsstartpunkten Entscheidungen wichtige Konsequenzen zu geben. Selbst mittels Ausrüstung oder sonstiger Hilfe in den Missionen gibt es keine Dynamik. Merkt man dann noch, dass die Quests noch linearer geworden sind, die Level noch schlauchartiger, es außer dann irgendwann repetitiven Kämpfen zwischen den Gesprächen nahezu keinen Spielinhalt gibt, blättert jeglicher Rollenspiellack ab.
Fehlendes neues Rollenspiel und ausbleibende Konsequenzen durch das Vorgängerspiel zusammengenommen ist schwer zu verzeihen und drückt meine Bewertung des Spiels sehr. Wäre Mass Effect 2 hier besser, hätte es insgesamt durch die spielerischen Änderungen bei den Kämpfen und der starken Inszenierung seinen Vorgänger klar geschlagen. So radieren die Schwächen die klar existierenden Stärken nahezu aus. Die Legendary Edition ändert an diesem Problem auch nichts. Sie macht das Spiel durch neue gute Missionen durchaus besser, aber die Inhalte in den Missionen binden sich genausowenig in die Entscheidungsbäume ein.
Immerhin gibt dieser zweite Teil der Trilogie dem finalen Teil viele Vorlagen für Konsequenzen. Vom möglichen Tod der Gefährten über viele kleinere Entscheidungen im Handlungsverlauf bis zur Positionierung zu Cerberus nach dem Finale: Da ist viel Gelegenheit, es im dritten Spiel besser zu machen. Ob das der LE mit ihren Erweiterungen besser gelingt als damals dem berüchtigten Original alleine wird das nächste Review diskutieren.