Linksammlung 09/2025
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
In C&C Steam Workshop Support & Source Code wird die Offenlegung des Quellcodes der Command & Conquer-Spiele beschrieben. Er wurde sogar unter die GPL gestellt, was ein seltener Schritt ist, besonders für Electronic Arts als Publisher.
Goodbye K-9 Mail sagt der vorherige Hauptentwickler. Der Einfluss von MZLA – K-9 Mail wird ja als Thunderbird für Android entwickelt – aber wohl ohne böses Blut. Trotzdem spannend, welchen Einfluss Firmen auf FOSS-Entwickler haben.
Das ist auch ein Aspekt bei OpenCloud kann getestet werden. Die Fortführung von OwnCloud erbt die neue Codebasis, die OwnCloud nach dem Split für große Organisationen wie CERN entwickelte. Doch NextCloud hatte die Community gewonnen, mit einer Fortführung des alten PHP-Codes, und OwnCloud verstarb kürzlich. Kann nun OpenCloud mit dem (tatsächlich?) leistungsfähigeren Code eine Community gewinnen, oder ist das eine weitere Enterprise-Totgeburt?
VSCode extensions with 9 million installs pulled over security risks, nämlich Material Theme. Der HN-Thread verrät mehr Hintergründe, so hatte der Entwickler nachträglich auf eine proprietäre Lizenz gewechselt; so getan, als ob die freie Lizenz nie existierte; und andere Projekte mit dieser Lüge angegriffen. Da kam der Fund der Sicherheitslücke gerade recht, dessen Erklärung man dem Entwickler nach so einer Aktion natürlich auch nicht abkaufen darf.
Kann man Mozilla noch Erklärungen abkaufen? Mozilla ist Introducing a terms of use and updated privacy notice for Firefox und musste dort eine nachschieben. Denn es lief wie man von Mozilla mittlerweile erwartet: Die neuen Bedingungen nehmen sich übergrifige Rechte aus an allem, was man in Firefox eingibt. Wahrscheinlich ist das nur der Effekt von anwaltsgeschriebener Bürokratiesprache und nicht wirklich Mozillas Absicht, aber es ist eben inzwischen auch typisch für Mozilla, mit solchen Attacken Nutzer zu verärgern. So wie ihre Acceptable Use Policy seit mindestens zehn Jahren das Ansehen von Filmen mit Sexdarstellungen verbietet (also auch, aber nicht nur Pornos).
It is no longer safe to move our governments and societies to US clouds. Sicher war das nie, sagt der Autor auch. Der Datentransfer war schon vorher unsicher, eigentlich illegal (auch wenn es nicht verfolgt wurde) und ist es jetzt endgültig. Und zwar egal ob der Server in der EU oder den USA steht. Die Auswirkungen für die Souveränität Europas sind gravierend.
Man muss sich eben auch klarmachen, mit was für Menschen man da arbeitet. Prepper mit Milliarden: Das Mindset der Tech-Elite beleuchtet das weiter. Wobei die Reichen und Mächtigen auch früher schon die Grundstruktur der Gesellschaft beeinflussten, so zu tun als sei das neu ist etwas absurd.
Jetzt drei Links zu deutscher Politik. Zuerst Schon wieder - Der Aufstieg der NSDAP/AfD. Das ist nicht nur inhaltlich erschreckend, es ist auch technisch gut gemacht.
Viel hing an der Bundestagswahl: Die Neuformierung der Linksfraktion ist dabei ein Hoffnungsschimmer, die Partei brauchte dringend neues Personal. Und Deutschland unbedingt eine starke linke Partei.
Aber bisher gilt auch für die, Für ihren Pazifismus würden sie sogar mit der AfD stimmen, wohinter sich ein treffender Kommentar verbirgt. Die Linke muss endlich ihren Russlandfimmel überwinden. Aus sturem Wahn nicht einsehen zu wollen, dass das Verteidigen gegen einen Angriffskrieg (also die Unterstützung der Ukraine) etwas anderes ist als das Vorbereiten eines solchen (wie es oft Unterstützung der USA gewesen wäre, beim Irakkrieg beispielsweise), verrät solange weiterhin ihre behaupteten Prinzipien von Solidarität und Antifaschismus. Kann man da auf die neuen, noch nicht gehirngewaschenen Aktivisten hoffen?
Zum UberBlogr-Webring
Seit Anfang des Jahres ist dieser Blog Teil des Webrings im Titel. Webringe sind Sammlungen von Webseiten, die vereinbaren sich als Abfolge zu verlinken, also jeweils den vorherigen und den nachfolgenden Nachbarn. Beim UberBlogr-Webring wird das durch eine Übersichtsseite ergänzt und es werden ausschließlich private Blogs aufgenommen. Gestartet wurde er von Thomas Gigold.
Ich habe damit ein bisschen gehadert. Auf der einen Seite ist es ein herrlicher Anachronismus. Webringe stammen aus der Zeit vor der Dominanz von Google und Facebook und sind etwas, was ich gerade noch bei den ersten Gehversuchen im Internet mitbekommen habe. Vernetzung unter Bloggern finde ich natürlich auch gut, so neue Leser und Kommentatoren hierher einladen zu können fand ich ebenso natürlich nett. Webringe sah ich noch dazu in letzter Zeit öfter mal wieder aufkommen, als versuchtes Gegengewicht zur reinen Auffindbarkeit durch Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken, auch das deckt sich mit meinen Überzeugungen. Aber das waren dann immer englischsprachige Projekte, diesmal ein deutsches… Schließlich passt auch noch der Fokus auf private Blogs perfekt – mit dem OSBN-Planet mache ich ja schon ewig bei einem ähnlichen Verteiler mit, aber der umfasst mit FOSS-Artikeln nur einen Teil der Themen hier.
Auf der Negativseite stand schlicht der Name. Für mich transportiert der ein ziemlich überzogenes Selbstbild, statt dem vll gewolltem Wortspiel oder dass er als selbstironischer Verweis auf die typischen Namen des Web 2.0 wirkt. Deswegen sprang ich nicht schon vorher auf den Zug auf, obwohl ich den Webring schon 2024 mitbekam. Zum Jahresbeginn konnte ich mich nun überwinden. Ich glaube das positive überwiegt und ich darf hoffen, dass nicht jeder Leser die negative Namensassoziation teilt.
Zur Technik
Auf meiner Seite mussten nach der Freischaltung drei Links eingebaut werden, zwei über den Webring leitende zu den Nachbarn, eine zur Übersichtsseite. Ich setzte dafür ein HTML-Nugget-Seitenleistenplugin in die Pluginliste. Damit das Element etwas besser passt und da es eh schon um eine altmodische Vernetzungsart ging betitelte ich es gleich Blogroll und packte noch ein paar Links zu geschätzten Bloggern aus dem Umfeld dazu.
Mit den ins Layout gebackenen Links war ich nun aber am Zögern. Denn Suchmaschinen sollten sie nicht als Spamlinks wahrnehmen. Und genau mit solchen festen Links hatte Google früher angeblich Probleme. Gleichzeitig fände ich es respektlos, sie mit einem rel="nofollow"
(fast) ganz zu entwerten. Denn ich fände es ja gut, wenn der Link als positives Signal gesehen wird. Nach etwas Recherchieren landete ich dann bei rel="sponsored"
. Zwar ist kein Geld geflossen, aber der Webring entlohnt die Teilnahme ja doch durch zurückgehende Links. Und daher passt die Beschreibung dazu, was Google sonst als Linkspam wahrnehmen würde:
Excessive link exchanges ("Link to me and I'll link to you") or partner pages exclusively for the sake of cross-linking
…
Widely distributed links in the footers or templates of various sites
Excessive und widely würde die Links nur hier im Blog wohl aus der Definition rausnehmen, gerade die anderen Blogrolllinks sind demzufolge gar kein Problem. Aber zu den Links des Webrings passt das bei bösem Wille schon, denn die landen mit kleiner Variation durchaus auf vielen Seiten.
Selbst wenn sponsored
also etwas irreführend ist: Es dürfte seinen Zweck erfüllen, sowohl diesen Blog als auch die verlinkten Seiten bei Suchmaschinen respektive Google nicht negativ dastehen zu lassen, aber trotzdem die Links für das Ranking nicht wertlos zu machen.
Ein Zusatz für die Serendipityblogger, die ebenfalls mitmachen: Ich habe das alte Weblogping-Plugin wiederbelebt, nachdem UberBlogr einen Pingservice gestartet hat. Mit einem solchen Ping landen neue Blogartikel direkt in der Liste der neuen Artikel. In Version 1.10 des Plugins müsstet ihr nur https://ping.uberblogr.de
in der Pluginkonfiguration bei Selbstdefinierte Ping-Services eintragen.
Ob der Webring dem Blog förderlich war werde ich mangels Statistiken erst am Ende des Jahres abschätzen können. Aber dass der Beitritt schmerzlos war und die Grundidee mir gefällt, das gilt schon jetzt. Blogger können einen Blick riskieren.
Zur Wahl und was sie für mich bedeutet
Die Bundestagswahlergebnisse sind erschreckend. Es gibt zwar einige wenige Hoffnungsschimmer, aber die Wahl bedeutet für mich eine unsichere Zukunft.
28,5% für die CDU und damit der Wahlgewinn ist nach dem Auseinanderbrechen der Ampel nicht überraschend. Auf dem Papier. Andererseits ist mir dieses Untertansdenken ein Rätsel, das Wähler der CDU nötig haben, dieses mal besonders. Wie sonst könnte man mit Merz einen Lügner und neoliberalen, in jeder Hinsicht ungeeigneten Kandidaten unterstützen?
20,8% für die AFD sind eine Zäsur. Jeder fünfte wählt damit eine Partei, die links rechtsextrem und rechts nazistisch ist. Es deckt sich nicht mit meiner Lebenswirklichkeit – ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass so viele Deutsche ausländerfeindlich sind. Aber das hält zu viele nicht davon ab, trotzdem eine extrem rechte Partei zu wählen. Für mich bedeutet das abwarten: Wenn sich ihr Ergebnis verstetigt oder verschlimmert müssen wir – da ich nicht alleine nach Deutschland zurückgekehrt bin – dieses Land verlassen. Noch kann ich hoffen, dass die demokratische Mehrheit die AFD ausgrenzt. Aber es ist eine naive Hoffnung, haben doch selbst die Grünen sich bereits von diesen Menschenfeinden beeinflussen lassen und entsprechende politische Positionen bezogen.
16,4% für die SPD sind ein schlechtes Ergebnis für die Sozialdemokraten, was ich nicht schlimm finden kann. Die zögerliche Unterstützung für die Ukraine durch Scholz, sich mit der FDP von einer korrupten Spaßpartei herumschubsen zu lassen, bei einem Bürgergeld als echte Sozialversicherung anzufangen und dann zu einem Umbenennen von Hartz 4 umzufallen… Gerade letzteres ist die ewige Konstante der SPD seit ich wählen darf, seit der Merkelsteuer. War ihr Ergebnis aus solchen Gründen, wäre es verdient.
Bei den 11,6% der Grünen freue ich mich, dass der Verlust so gering war. Die Grünen sind die einzige progressive Partei im Parlament und ihre Kernwählerschaft bewahrt zu haben gibt mir Hoffnung, dass – zusammen mit der Kraft des Faktischen, wie dem günstigen Preis von Solarstrom – die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen doch umgesetzt werden könnten. Und ich finde es angemessen, dass eine Partei, die weder Klimageld noch Geschwindigkeitslimit durchzusetzen die Kraft hatte, nicht dafür belohnt wird.
8,8% für die Linke sind einerseits toll, weil es so viel besser ist als beim letzten mal. Und das, nachdem gerade erst mit dem Wagenknechtflügel die Sabotierer der Partei ausgetreten sind, wovon viel Schaden erwartet worden war. Eine starke Linke ist gut, weil es die einzige Partei war, die sich dem Diktat der Nazis hinsichtlich der Migrationspolitik konsequent verweigert hat und weil nur die Linke soziale Themen wie eine würdige Sozialversicherung und bezahlbaren Wohnraum angeht. Anderseits: Unter 10% für die einzige Partei mit diesen Themen ist erbarmungswürdig schlecht für eine Sozialdemokratie. Das objektiv schlechte Abschneiden solcher Positionen bei der Wahl zeigt mir, was für ein kaltes Land diese Republik weiterhin ist.
Die BSW hat mit 4,97% wohl gerade so den Einzug ins Parlament verpasst. Gut, wenn dadurch uns eine stalinistische Führerpartei erspart wurde. Die FDP hat ihren hinterhältigen Verrat an der Koalition mit 4,3% ordentlich quittiert bekommen. Da bin ich ausnahmsweise zwiegespalten: Einerseits ist die Verfehlung der Fünfprozenthürde verdient und gut für das Land, andererseits trauere ich immer wieder um die liberalen Ideale, die eine echte liberale Partei vertreten könnte.
Es ist kein Automatismus, dass der rechte Rand immer stärker wird. Das hat die Coronazeit bewiesen. Ein Gedanke, an den man sich nach einer solchen Wahl festhalten muss. Das ist der Hoffnungsschimmer, zusammen mit dem Zugewinn der Linken und dem geringen Verlust der Grünen. Trotzdem ist das Wahlergebnis insgesamt miserabel. Und bedeutet für mich, dass ich in meiner eigenen Heimat etwas weniger heimisch bin.
Linksammlung 08/2025
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Debugging Hetzner: Uncovering failures with powerstat, sensors, and dmidecode. Für den Hinterkopf, in welche Probleme man beim Hosten von Webanwendungen laufen kann. Unerklärlich instabile Server habe ich ja auch schon erlebt, beispielsweise bei Scaleway.
We switched from Java to Go and don't regret it zeigt weniger die Stärke der beiden Sprachen als die des Ökosystems drumherum. Und außerdem, wie verwurzelt das Javadenken bei diesen Entwicklern noch ist, alleine das Denken über dependency injection ist offenbarend.
Inzwischen ist Auch Ironwolf betroffen: Festplatten-Betrug wird raffinierter. Mir ist nicht klar, wie der Betrug bei anderen Händlern als Amazon funktioniert, wo die Lager der Verkäufer vermischt werden. Warum beziehen die regulären Händler die Platten nicht direkt von Seagate?
Ich darf mich auf ein Update freuen, das einen meiner Linuxschmerzpunkte beseitigen wird: How I helped fix sleep-wake hangs on Linux with AMD GPUs.
Ich habe meine Bondbesprechungsreihe zum richtigen Zeitpunkt gemacht, denn Amazon MGM Studios announces new joint venture with Michael G. Wilson and Barbara Broccoli for James Bond franchise rights. Da Amazon nun alleinige Entscheidungsgewalt über die Marke hat ist es mit Bond wohl vorbei.
Die offensichtlich missbräuchlichen Polizeischikanen um den Bus des Zentrums für politische Schönheit gingen weiter, dokumentiert bei Absurdes Prüftheater um den Adenauer-Protestbus. Inzwischen ist die Blockade allerdings beendet, ganz bis zur Wahl durchzuhalten haben sie sich wohl doch nicht getraut.
Ein überzeugender Kommentar von Lawrence: In Oval Office, Elon Musk shows the world Trump ‘is not the boss of me’. Ich schwanke zwischen dem Schaudern von dem Wahnsinn dort drüben und etwas Beruhigung dadurch, dass solche Analysen dort noch möglich sind.
Adios Pogo
Ende 2012 hatte ich den Pogoplug im Blog vorgestellt. Ein kleiner ARM-Computer, der damals abverkauft wurde. Tatsächlich hatte ich den seitdem hier in Benutzung, er ist mit mir durch die Welt gezogen. Aber 12 Jahre später ist seine Zeit wohl vorbei.
Er ist nichtmal kaputt, das ist nach all der Zeit das absurde. Stattdessen sind nach und nach seine Aufgaben weggefallen. Zuletzt blieb nur noch die Rolle als Backupserver, bis ich nun merkte, dass mein Router die externe Festplatte ebenfalls einbinden kann. Neben der beschränkten Leistung hilft die Prozessorarchitektur nicht, neue Aufgaben zu übernehmen: ARMv5 wird nur noch seltenst unterstützt, wenn überhaupt. 2022 schaltete die bis zuletzt genutzte ARM-Variante von Arch den ARMv5-Zweig ab. Debian wurde dabei als Alternative genannt und vielleicht würde Debian armel tatsächlich noch funktionieren. Doch damals kriegte ich das nicht ans Laufen, heute müsste ich mich da wieder reinbeißen, was ohne Einsatzzweck wenig verlockend ist. Etwas schade – beim Kauf war nicht klar, welcher Pogo genau ankommen würde, und andere der möglichen Modelle mit ARMv6 wären heute einfacher zu nutzen.
Ich stelle ihn erstmal nur in den Schrank. Vll fällt mir doch noch was ein, was nur der Pogo und nicht der verbliebene Raspberry Pi übernehmen kann. Aber wahrscheinlich ist das nicht, sondern eher, dass der Schrank zur Ruhestätte des kleinen Computers werden wird.
Danke an der Stelle an Chris für die Empfehlung damals.
Babylon, ein unterbewerteter Ausnahmefilm
Babylon (der Film von 2022) folgt verschiedenen Personen in Hollywoods Anfangszeit, rund um das Ende der Stummfilme und den Beginn der Tonfilme. Margot Robbie spielt eine zu Filmbeginn entdeckte hochchaotische und instabile Schauspielerin, Brad Pitt ist ein alternder Filmstar und Diego Calva Sohn von mexikanischen Einwanderern, der sich im Studio hocharbeitet.
Der Film muss finanziell ein riesiger Flop gewesen sein, was mich überraschte als ich ihn jetzt nachholte. Babylon ist nämlich einer dieser Film-Filme, bei dem tolle Schauspieler große Geschichten mit perfekter Hollywoodqualität erzählen, sowas floppt normalerweise nicht. Dazu ist er teils Selbstbeweihräucherung, teils heftige Kritik an Hollywood, dreht sich auf jeden Fall um sich selbst, sowas funktioniert doch sonst auch? Once Upon a Time in Hollywood war nichts anderes, La La Land vom gleichen Regisseur ging in die Richtung, beides war erfolgreich. Dazu kommt ungewöhnlich viel und teils derbe Nacktheit, was dem Erfolg auch nicht hätte schaden dürfen.
Vielleicht überwog dann doch, dass bei Babylon nicht alles passte. So nimmt sich der Film fast direkt zu Beginn eine widerliche Fäkalszene heraus, im Kino – also ohne vorspulen zu können – wäre ich da wieder gegangen. Und die Handlung hat außer dem Hollywoodbezug keine klare Linie, sie wirkt dadurch wirr, auch wenn mich das Folgen der drei Schicksale und die vielen absurden Szenen trotzdem interessierte.
Anderseits aber gut möglich, dass der Misserfolg wenig mit dem Film an sich zu tun hatte, sondern noch Covid die Kinogänger abhielt.
Ein toller Aspekt von Babylon ist seine Musik, die den Film für mich endgültig außergewöhnlich machte. Der Soundtrack umfasst anderthalb Stunden von zumeist tollen Stücken, größtenteils eine Mischung aus Rock, elektronischer Tanzmusik sowie Jazz, gespielt mit Jazzorchesterinstrumenten. Diese Untermalung macht nicht nur einige der Filmszenen so viel besser, sondern ist auch später noch sehr gut anhörbar. Ich binde das Album via Youtube hier ein:
Vielleicht nicht in allen Aspekten einfach genießbar, war Babylon doch ein saugut gemachter Film mit noch tollerer Musik. Die derzeitigen Bewertungen bei IMDB (7,1) und Rotten Tomatoes (57% + 52%) halte ich für viel zu niedrig.
Linksammlung 07/2025
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Scala 3 Migration: Report from the Field. Ich fand schon die verschiedenen Flutterversionssprünge ernüchternd, aber die Scalabrüche sind schlimmer.
Nicht aktuell aus der Woche, sondern ein Fundstück: Performant Images on the Web ist ein überraschend kompletter Zusammenschrieb des aktuellen Stands des Umgangs mit Bildern im Web.
Wetter Online schränkt Weitergabe von Nutzerdaten ein, nachdem vorher laut einer Recherche komplette Bewegungsprofile der Nutzer verkauft wurden. Ein gutes Beispiel, warum man unter Android nur Anwendungen via F-Droid und nicht aus dem Playstore installieren sollte.
Union warnt gemeinnützige Vereine vor "Stimmungsmache" gegen Merz, da offenbart sich mal wieder der autoritäre Zug der konservativen Partei.
Passend zu solchem Denken das Vorgehen der Polizei gegen den Demonstrationsbus Adenauer des Zentrums für politische Schönheit, dokumentiert in einem Thread der so beginnt: Wir haben die Schikanen der Polizei Berlin der letzten Wochen nicht an die große Glocke gehängt. Beschrieben wird rechtsbeugende Polizeiwillkür, derzufolge unbedingt die Demonstrationsteilnahme verhindert werden sollte.
Lazytube 1.1.0: Leichtere Youtube-Embeds nun per Spartacus und mit Vorschaubild-Proxy
Die neue Version des Lazytube-Plugins ist inzwischen auf Spartacus gelandet. Die Grundidee ist immer noch die gleiche: Eingebundene Youtubevideos werden mit einer angepassten Variante ersetzt, sodass erst nach einem Klick auf das Vorschaubild der Videoplayer geladen wird. Dadurch laden Seiten mit eingebundenen Videos viel schneller und Youtube kriegt nicht mehr automatisch Daten über die Blogbesucher zugespielt.
Die Version, die jetzt von einem Github-Repository nach Spartacus gewandert ist, verbessert diese Datenschutzidee noch weiter. Nun wird (optional) auch das Vorschaubild von Serendipity bezogen, als Proxy zwischen dem Browser und dem Youtubeserver. So kriegt Youtube dann gar nichts mehr von Blogbesuchern mit, die mit den Videos nicht interagieren.
Als Beispiel:
Das hier eingebundene Video wurde als Bild geladen, aber im Netzwerkinspektor sieht man, dass es von diesem Server zum Browser kam:
Außerdem hat das Plugin einen Redirect zum gespeicherten Bild eingerichtet. Das ist Teil der Sicherungsmaßnahmen, zu denen gehört:
- Das Plugin vermeidet parallele Abfragen, damit Youtube nicht auf den Gedanken kommt den Server zu blocken.
- Es können nur Thumbnails von Videos angefragt werden, die auch in Blogbeiträgen vorkommen. Das vermeidet, dass die Funktion als ein Art offener Redirect Schaden anrichten kann.
- Und schließlich werden die Bilder lokal gespeichert, daher nur einmal heruntergeladen.
Sollte der Proxy trotzdem mal nicht funktionieren kann er in den Pluginoptionen deaktiviert werden. In meinem Blog schien es aber bisher zu passen.
Edit 17.02.2025: Das Plugin wurde nach Marios gutem Einfall von Lazyoutube zu Lazytube umbenannt.
The Night Agent, Staffel 2: Eine schwächere Fortführung
Die zweite Staffel von Netflix Agentenaction setzt kurz nach der ersten an. Peter hat bei Night Action angefangen, doch eine Mission im Ausland geht schief. Einen Verräter in den eigenen Reihen vermutend taucht er unter und kehrt in die USA zurück, wo dann auch Rose in die Suche eingebunden wird.
Kontaktprobleme
Die so startende zweite Staffel konnte mir den Reiz der ersten nicht richtig einfangen. Ich hatte bei kaum einer Folge wieder das Bedürfnis, direkt die nächste sehen zu wollen, weil ich sie so spannend und die gradlinige Actionmachart so angenehm gefunden hätte. Dabei sind auf dem Papier einige der Stärken erhalten: Luciane Buchanan und Gabriel Basso spielen die gleichen sympathischen Rollen und die Actionszenen sind wieder wunderbar unzerschnitten, bei denen mir auch keinmal die Nutzung von Stuntmännern auffiel, gerade Basso hat wohl wieder viel (oder alles?) selbstgemacht.

Aber ich störte mich an der Story. Statt der simplen Spannung einer sich zur Verschwörung erweiternden Hetzjagd auf Rose bleibt die große Bedrohung diesmal unpersönlich. Stattdessen gibt es eine angetackerte Handlung in der iranischen Botschaft. Für sich nicht schlecht, ging das nicht gut zusammen. Der nochmal separate Plan der Oberbösen ist dabei so lächerlich absurd böse, dass es mich richtig rausriss.
Wenig gelungen fand ich auch das hin und her bei der Beziehung von Rose und Peter. Das war in der ersten Staffel noch okay, aber es nun zu wiederholen wirkt kindisch, wie dieses Klischee der unüberwindbaren Barrieren zwischen zwei doch angeblich verliebten Hauptdarstellern in Serien generell kindisch und überholt ist. Ohne Rose würde die Serie nicht funktionieren, so zu tun als stünde ihre Rolle zur Disposition ist völlig daneben. Außerdem wurde in solchen Szenen sehr deutlich, wie wenig Reichweite Basso beim Schauspielern hat. Also doppelt und dreifach keine gute Idee.
Diese überraschende Stilunsicherheit empfand ich auch bei drei Aspekten der Story, aber für die muss ich relevante Teile der Handlung verraten:Spoiler:
Zuerst, dass die chemischen Waffen von den USA natürlich nur zur Entwicklung von Impfstoffen fabriziert wurden, wie mehrfach betont wird. Als musste das unbedingt so gedreht werden, weil die USA auf keinen Fall in keinem zu negativen Licht dargestellt werden dürfe. Wie absurd bei einem Staat, der so viele Kriegsverbrechen begangen hat und gerade auch bei chemischen Waffen befleckt ist, man denke nur an den Einsatz von Napalm und Agent Orange in Vietnam.Eher angelehnt an die Konstruktionsprobleme der Story fand ich es auch daneben, erst relativ viel Zeit auf den Hintergrund des Sohn des Oberbösen zu investieren, aber ihn dann umzubringen. Okay, sein Tod war so etwas gewichtiger, aber seine Rolle blieb dadurch ansonsten belanglos. Und es verstärkte die oben erwähnte absurde Boshaftigkeit der Terroristen, die ich spätestens dann nicht mehr ernstnehmen konnte.
Und schließlich (und tatsächlich am Ende) richtig unglücklich angesichts der Ausrichtung der Serie empfand ich die Zeitprobleme im Finale. Wenn angeblich nur acht Minuten bis zu einem großen Unglück verbleiben, die Protagonisten aber noch allerlei Dinge erledigen und dabei zwischen Stockwerken hin- und herwechseln, ist das eine herbe Macke in der Kerndisziplin der Serie – der guten Inszenierung der Actionszenen, wozu ich solche Momente eben auch zählen würde. Denn spannend inszenierte Zeitlimits sind notwendigerweise glaubwürdig, nicht offensichtlich hanebüchen.
Vielleicht beschreibe ich die Staffel gerade zu negativ. Es gibt wesentlich schlechtere Serien. Schon die Inszenierung der Actionszenen macht auch die zweite Staffel von Night Agent sehenswert. Aber das ist eben das Problem, wenn der Auftakt einer Serie so unerwartet gelungen ist: Später sind die Erwartungen höher. Und die wurden hier meiner Meinung nach unterboten, weil die Serie nicht stärker, sondern schwächer wurde.
Man beachte aber, dass beispielsweise die Bewertungen auf IMDB laut ratinggraph die zweite Staffel positiver als ich und kaum schlechter als die erste einschätzen. Auch die Kritikerwertung bei Rotten Tomatoes widerspricht meiner Einschätzung, wobei die Nutzerwertung in meiner Richtung geht. Benedikts Besprechung im Nachbarblog liest sich ebenfalls wesentlich positiver als meine. Meine Kritikpunkte werden also nicht allgemein geteilt.
Linksammlung 06/2025
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Software development topics I've changed my mind on after 10 years in the industry. Fokussiert sich auf einen anderen Umgang mit Komplexität, so lese ich das zumindest, und sehe ich ähnlich.
Super: F-Droid Awarded Open Technology Fund’s FOSS Sustainability Grant. F-Droid ist unheimlich wichtig und verdient jeden Pfennig.
AI Is Spamming Open Source Repos With Fake Issues, solche Blockaden der FOSS-Entwicklerarbeit ist ziemlich furchtbar. Und es scheint an einzelnen schlechten Akteuren zu hängen, an unklaren Tutorials für übermächtige, unverstandene KI-Tools.
I bought a container full of Chinese electric excavators. Here’s what showed up. Ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich die Elektrifizierung von Fahrzeugen in der näheren Zukunft auswirken wird. Oder auch: China ist da ein paar Jahre voraus.
Bedauerlich wäre Hardliner Habeck im Law-and-Order-Strudel. Also, wenn der Kommentar zutrifft. Ich hoffe, dass er die Äußerungen Habecks übertreibt und schärfer interpretiert, als sie gemeint waren.
Gerade angesichts der Bedrohungslage, die Wir veröffentlichen das 1.000-seitige Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD nochmal deutlich macht.
Socialplugin 1.0: Die Variante ohne Shariff, oder neue Sharebuttons für Serendipity
Das Serendipityplugin, das unter Blogbeiträge Buttons zum Teilen in sozialen Netzwerken einbindet, hat von mir ein umfangreiches Update bekommen. Bisher stammten die Buttons vom Shariff-Projekt des Heiseverlags, jetzt sind es vom Plugin erstellte und einfachere HTML-Buttons. Außerdem habe ich die Liste an unterstützten Diensten angepasst, Mastodon, Bluesky und Pocket aufgenommen; abgeschaltete Dienste wie flattr und addThis entfernt. Dazu kommen ein paar Änderungen am Design, denn im Zuge der Umstellung musste das neu gebaut werden.
Vereinfachung als Ziel
Der Wechsel soll mir und uns zukünftig die Wartungsarbeit am Plugin vereinfachen. Es ist nun ein leichtes, neue Buttons aufzunehmen oder bestehende anzupassen. Gerade die Aufnahme von Mastodon war mir wichtig. Zudem brauche ich nun kein Shariff-Backend mehr auf meinem Server laufen zu lassen, das die Zähler der Buttons mit Werten versorgte, was nicht so unaufwändig war wie ich gehofft hatte. Und die Buttons brauchen kein Javascript mehr, was ich auch positiv sehe.
Aber eigentlich hatte der Wechsel drei Gründe:
- Seit dem Start von Shariff haben sich die sozialen Netzwerke immer weiter abgeschottet. Das macht den großen Vorteil von Shariff kaputt – neben der Datensparsamkeit, wenn nicht mit den Buttons interagiert wird, was HTML-Buttons allerdings teilen –, in einem Zähler beim Button anzuzeigen, wie oft ein Artikel geteilt wurde. Denn dieser Wert ist oft nicht mehr verfügbar. Mir erschien Shariff dadurch unnötig.
- Das Shariffprojekt wurde in letzter Zeit wenig gepflegt. So sah das PHP-Backend seit zwei Jahren keine Updates mehr, was bezüglich der Kompatibilität mit PHP 8.3 besorgniserregend ist. Der Javascriptcode der Shariffbuttons ist für heute zu verkompliziert, völlig unnötigerweise wird mit less und Nodemodulen eine Buildpipeline erzwungen, dabei wäre das ganze recht einfach ohne baubar (was ich in Teilen auch umgesetzt hatte). Entsprechend bleiben Pullrequests liegen. Die von mir geprüften Heiseseiten nutzen Shariff auch nicht mehr selbst. Mir erschien es daher wahrscheinlich, dass auf kurz oder lang ein Wechsel sowieso nötig werden würde, wenn das Projekt ganz aufgegeben wird.
- In meinem Blog möchte ich aufgrund der politischen Entwicklung keine Buttons mehr für Facebook und X einbinden, aber dem Plugin fehlten Alternativen wie Mastodon und Bluesky. Die wollte ich einfach einbauen können, was jetzt ging.
Wichtig: Ich möchte Shariff nicht abwerten. Es hat mir viele Jahre gute Dienste geleistet und war damals bahnbrechend als Demonstration, dass diese Buttons samt Zählern auch datensparsam umgesetzt werden können. Aber wenn wir darauf nun aufbauen und dabei einen Vorteil von Serendipity nutzen können, nämlich ohne Javascript solche Buttons auf Serverseite zusammensetzen zu können, ist der Wechsel bestimmt positiv.
Weitere Änderungen
In der neuen Version hat sich auch manches Design der Buttons geändert. Zum einen, weil die Icons nun SVGs und neue Versionen sind. Außerdem durch eine Anpassung der Farben, wo es sinnvoll erschien. Es gibt aber wieder die drei Farbschema: bunt, weiß und grau. Zusätzlich aber ist die Option (die Shariff schon hatte, die das Plugin aber nicht anbot) verfügbar, die Buttons zu Rechtecken ohne Text zu verkleinern. Das wird in manchen Designs bestimmt super aussehen.
Für Mastodon und Bluesky gibt es nun auch eine Option, wie zuvor schon für X, dem vorgeschlagenem Text einen Nutzernamen anzuhängen. So werden auch dort zumindest manche geteilte Artikel sichtbar, obwohl diese Dienste keinen Zähler für geteilte Links liefern (und das Plugin derzeit die generell nicht mehr anzeigt).
In Zukunft könnte man auch nochmal die Buttons angehen: Ist es z.B. sinnvoll, dass die ein Verb wie "Teilen" anzeigen, oder wäre der Name des Dienstes sinnvoller? Ich wusste es nicht und habe mich letztendlich an Shariff als Vorlage orientiert. Nehme da aber gerne Meinungen zu entgegen.
Vor serendipity_event_social war es das nun seit 9 Jahren archivierte serendipity_event_findmore, das solche Buttons bereitstellte. Und interessanterweise funktionierte das schon damals fast genau so wie das Social-Plugin in der neuen Version. Eine ziemliche Bestätigung der Originalautoren, finde ich. Wobei die Umstellung jetzt die Zusatzfunktionen des Plugins nicht eingeschränkt hat, nämlich die Ausgabe von Open-Graph-Tags für eine bessere Anzeige von geteilten Artikel und die Möglichkeit, ein Beitragsbild auszuwählen (wobei ansonsten das erste Artikelbild automatisch für die Vorschauen vorbereitet wird). Wir sind also nicht ganz zurück in die Vergangenheit gereist.
Ich hoffe die neue Version des Plugins gefällt. Sie müsste seit heute in Spartacus verfügbar sein. Sollte es nach dem Update mit den Buttons Probleme geben meldet euch.
Temi Oh: More Perfect
Mit More Perfect hat Temi Oh einen Cyberpunkroman geschrieben. Ich mochte schon ihr vorheriges Do You Dream of Terra-Two?, was statt Cyberpunk Science-Fiction war. Aber den besonderen und zum neuen Genre passenden Dreh hatte, die Musk'sche Zukunftsvision der bemannten Weltraummissionen als Dystopie zu entlarven.
Das läuft im Prinzip so ähnlich auch in More Perfect, es wirkt nur zuerst wieder alles genretypisch. So will zu Beginn die Londoner Schülerin und spätere Tänzerin Moremi ein Implantat eingesetzt bekommen, den Puls, um mit allen anderen Implantatträgern in einem Cyberspace verbunden zu sein – das ist klar angelehnt an die Augmented Reality, wie sie von Google und Meta auch in echt beworben wurde. Dem gegenüber steht Orpheus, der abseits aller Technik aufgezogen wird. Natürlich kollidieren diese beiden Schicksale, aber wie das kollidiert läuft etwas anders ab als erwartet.
Ich fand es dabei beeindruckend, wie auch gerade die utopischen Elemente des Genres aufgegriffen werden und sie noch einen Hauch ihrer Faszination behalten. Aber sie werden ansonsten von Oh als so negativ dargestellt, wie sie in unserer Realität wohl auch ablaufen würden. Ein frühes Beispiel: Moremis Implantat beeinflusst durch die vielen Eindrücke stark ihr Denken und ihre Wahrnehmung der Welt, aber ganz früh wird klar, dass das mit ihren bestehenden psychischen Problemen kollidieren wird. Auf der ersten Ebene ist das nur die Social-Media-Debatte unserer Zeit, andererseits ist es eine weitergehende ernsthafte Analyse davon, was die Weiterentwicklung zum (teils utopisch gesehenen) Cyberimplantat mit unseren Köpfen anstellen würde.
Und diese Umdrehung habe ich abseits Ohs erstem Roman so noch nicht gesehen. Man spürt dabei diesmal auch deutlicher eine von der derzeitigen Politik geformte Perspektive, ob das nun Trump oder Brexit ist, und damit, dass dieses Cyberpunkbuch in der jetzigen Zeit geschrieben wurde. Da Cyberpunk für mich sonst eher aus dem letzten Jahrhundert stammt empfand ich das als reizvoll.
Dazu kommt noch ein bisschen Fantastik (wie Otherland oder Inception) und eine über das Genre hinausgehende emotionale Geschichte. Dabei verblüffte mich die Schilderung im Nachwort, dass die Autorin frisch verheiratet war – das geht für mich schwer damit zusammen, welche Gedanken mit einer Figur wie Moremi scheinbar verarbeitet wurden. Das macht den Roman nicht schlechter, nur nochmal ungewöhnlicher.
Insgesamt gefiel mir More Perfect also durchaus. Ich will aber nicht verschweigen, dass ich das Buch zwischendurch zur Seite gelegt hatte. Er war für mich also nicht durchgängig spannend bzw war die gerade anfangs sehr gewöhnlich wirkende Zukunftsvision nicht direkt einfangend. Auf der technischen Cyberpunkebene war da eben sehr wenig neues; nur dass die Elemente dann in Teilen ungewöhnlich verarbeitet wurden. Es war daher mehr noch als sonst die Ebene der Geschichte neben der Technik, die hier verfangen musste, das Spielen mit den Genrekonventionen hätte mir sonst nicht gereicht.