Mission: Impossible – Fallout
Wednesday, 14. November 2018
Ich fand den Film schlecht.
Filme der Reihe Mission: Impossible sind selten ein Meisterwerk. Der erste war toll, der zweite grausam schlecht, seitdem hat sich die Reihe gefangen und ein paar ordentliche Actionfilme produziert. Dazu zählt auch Rogue Nation, auch wenn der mich schon etwas kaltgelassen hat.
Fallout übertreibts nun wieder. Zwar schafft er es so gerade, nicht völlig zu verwirren. Bösewicht will Atombombe in die Luft sprengen, eine Organisation will ihm helfen, die Geheimdienste haben wie immer ein Problem mit dem Weltretter Ethan. Soweit, so übersichtlich. Aber gerade die letzte lange Actionszene hat einfach das Problem komplett unglaubwürdig zu sein. Und das verschuldet der Film selbst: Weil da ein Timer läuft, die Geschehnisse aber absolut nicht in den angeblichen Zeitrahmen passen. Anstatt so mit dem Timer Spannung aufzubauen verlor der Film mich dort völlig. Aber auch vorher schon packte der Film mich zu selten, zu wenig besonderes war da drin, zu viel vorhersehbares, zu viele sinnlose Actionszenen.
Ich bekomme auch keinen Grund die Charaktere zu mögen. Die sind einfach da, weil sie wohl schon in den Vorgängerfilmen da waren. Ihre damals etwaig vorhandene Charakterzeichnung habe ich heute aber bereits komplett vergessen. Vor lauter Action nimmt sich die Story aber keinen Moment, um mir die alten und neuen Charaktere nahezubringen. Die einzige halbwegs interessante Figur ist die weiße Witwe, und sie wird nur kurz verwendet und verschwindet dann aus der Handlung.
Und dabei mag ich Actionszenen. Ich mag auch Agentengeschichten. Aber wenn es vorhersehbar wird und die Action sich zieht, wenn (außer mit Scientology) völlig unerklärliche übersinnliche Fähigkeiten dazukommen, wenn einem die Charaktere egal bleiben und wenn man das alles so ähnlich schonmal gesehen hat, dann ist es eben kein guter Film.
Von Funtoo zu Void
Monday, 12. November 2018
Ich habe die Linuxdistribution auf meinem Heimrechner gewechselt, von Funtoo zu Void. Das mache ich echt nicht häufig, im Grunde ist es erst das zweite mal: 2016 habe ich Ubuntu mit Funtoo ersetzt, wobei Funtoo ein Gentoo-Fork ohne systemd ist.
War Funtoo also die falsche Wahl? Soweit würde ich nicht gehen. Ich habe eine bei mir dann instabil laufende Grafikkarte gekauft, die ich mit einer anderen Distribution testen wollte (Ergebnis ist noch ungewiss). Im Vorfeld dessen sind mir aber auch ein paar Probleme bei Funtoo sauer aufgestoßen. Es sind zwei Kernprobleme:
- Obwohl es auf Gentoo basiert sind die Pakete gar nicht besonders neu. Um eine aktuelle Variante von Mesa zu bekommen musste ich beispielsweise ein noch nicht veröffentlichtes xorg-kit aktivieren.
- Wenig überraschend ging mir das dauernde Kompilieren auf den Nerv. Aber auch, dass portage beim Berechnen der Abhängigkeiten minutenlang rödelte. Das können andere Paketmanager besser und hängt gar nicht mit dem Kompilierungsansatz zusammen
Ich hatte immer mal wieder andere kleine Probleme wie Konflikte zwischen den Paketen, die mir den Eindruck eines überforderten Projekts vermittelten. Ob das jetzt von Gentoo oder Funtoo kommt kann ich gar nicht sagen. Funtoo aber scheint sich definitiv noch zu finden, wobei die Neuorganisationen nicht immer problemlos verlaufen. Und: Anders als bei Ubuntu hatte ich immer das Gefühl, dass die für mich relevante Ankündigungen mich nicht automatisch erreichen. Manchmal saß ich also da und wunderte mich über die ausbleibenden Updates, ohne zu wissen ob die an einer von mir nicht umgesetzten notwendigen Änderung hängen.
Trotzdem, auch wenn es oben nicht so klingt: Funtoo war eine positive Erfahrung und ich hatte den Großteil der Zeit einen schnellen und stabilen Desktop, mit dem ich noch dazu einiges spielen konnte. Dass Void es besser macht ist noch gar nicht gesagt.
Warum Void und nicht XY?
Der Großteil der gängigen Distributionen fällt durch systemd raus, leider auch interessante Ansätze wie Solus. Aus der Liste der Möglichkeiten fiel mir dann Void ins Auge: Es wurde auf Hacker News mehrfach positiv erwähnt, es hat die für die Grafikkarte gewünschten neuen Versionen des Kernels und Mesa, und es bietet vorkompilierte Pakete an. Interessanterweise ist es kein Fork einer anderen Distribution, aber das ist kein Faktor dafür oder dagegen. Das wirkt nur indirekt, weil so systemd vermieden werden kann.
Wie Void wirkt
Ich kann bisher nur einen Ersteindruck geben. Am Samstag habe ich es installiert, gerade ist es Sonntag (du liest das hier wahrscheinlich frühestens am Montag). Ich hatte nach der Installation ein paar Probleme mit der DRI-Beschleunigung, aber letztendlich lag das an einer aus dem Backup übernommenen Umgebungsvariable, nicht an Void.
Bisher sieht mein Desktop so aus:
Das bedeutet: Es hat sich praktisch nichts verändert. Ich musste ein paar Programme auswechseln, aber es war alles Kleinzeug, Dinge wie kupfer statt grun.
Genau das ist eigentlich beachtenswert!
Denn Void ist eine unabhängige Distribution mit Binärpaketen. Ich mag eine Vielzahl von selten benutzten Programmen, trayer-srg und icewm zum Beispiel, Zeug für meinen eigenen Linuxdesktop. Auch das Benachrichtigungsprogramm dunst war im Repo, das ich erst mit Funtoo kennengelernt hatte und für etwas exotisches hielt. Ich habe damit gerechnet, einiges selbst kompilieren zu müssen. Stattdessen ist das Repository von Void absolut umfangreich genug um auch exotischere Setups wie meines zu unterstützen. Und noch dazu sind die Programme aktuell, inklusive Firefox, Mesa und dem Kernel. Also wo es zählt.
Die Ausnahme war das Iconset Numix-Circle, das habe ich von Github geladen. Das absolut notwendige und hervorragende Grafikkartenkontrollprogramm radeon-profile war im Repo auch nicht verfügbar, aber generell scheint das nur in Arch vorhanden zu sein. Mein eigenes simdock, im Screenshot zu sehen, war natürlich auch nicht in den Quellen, aber genau dafür habe ich ja jetzt das AppImage. Izulu hat keine besonderen Abhängigkeiten, die Anpassung des Desktops ans Wetter wird wieder funktionieren sobald ich es aktiviere.
Der negativste Teil meines bisherigen Eindrucks war die Installation (Quelle des Screenshots). Der Installer ist schlicht nicht besonders gut gemacht. Damit meine ich nichtmal, dass er im Terminal lief: Das war bei Ubuntu früher nicht anders, trotzdem war Ubuntu damals besser. Es gibt zu wenig Benutzerführung, Hilfe bei der Auswahl der Partitionierung und des Tastaturlayouts beispielsweise. Besonders kritisch ist das nicht automatische Bewältigen der nötigen Unterschiede zwischen Systemen mit BIOS oder UEFI. Ubuntu könnte meine Mutter selbst installieren, Void garantiert nicht.
Ich habe ansonsten nur noch ein Problem: Schrift im Firefox sieht auf manchen Webseiten komisch aus. Ich muss noch schauen, ob die falschen Fonts genutzt werden oder ob da fontconfig versagt. Dessen Konfiguration hatte ich ja für Funtoo erst kürzlich angepasst, vielleicht muss das für Void anders. Ich bin zuversichtlich das noch hinzukriegen. Ich vermute auch, dass ohne mein Backup einzuspielen und beim Verwenden einer gewöhnlichen Desktopumgebung dieses Problem nicht auftreten würde, kann es also Void nicht anlasten.
Mein Eindruck von Void ist bisher positiv. Es scheint eine Distribution mit aktuellen Paketen zu sein, deren Paketmanager ordentlich funktioniert, über ein großes Binärrepo verfügt und die konsequent systemd vermeidet. Auf diese Eigenschaften kommt es für mich gerade an. Ich bin gespannt wie viele Jahre ich dabei bleiben kann.
Linux sucks 2018 ist sehenswert: Microsoft, Politik, Bloat
Sunday, 11. November 2018
Den Vortrag von Bryan Lunduke habe ich diesmal wieder sehr gemocht:
Linux sucks ist eine jährliche Vortragsreihe von ihm, die ich gerade anfangs total toll fand. Damals gab es auch noch wirklich viel zu kritisieren, und Bryan hatte eine erfrischend klare Sicht auf die Dinge. Später empfand ich das Konzept als etwas betagt, und die Videoaufzeichnungen waren auch oft technisch ziemlich schlecht. Daher hatte ich im April die 2018er-Ausgabe ignoriert. Jetzt darf ich feststellen, dass es mit dem neuen Fokus auf die Politik rund um das Projekt wieder ziemlich interessant geworden ist. Gerade für jemanden wie mich, der viel davon auch kritisch sieht.
Koalition will Elektro-Kickroller verbieten. Wehrt euch!
Friday, 9. November 2018
Wer der Berichterstattung vage gefolgt ist mag sich angesichts des Titels wundern. Wollte nicht die Koalition Kickroller wie meinen M365 legalisieren? Gab es dazu nicht letzte Woche Berichte über einen ersten Entwurf in den Medien? Ja, aber... es ist eine Riesenverarsche.
Einen entsprechenden Bericht gibt es hier im aiomag. Es ist da nicht ganz klar formuliert, aber der Vorschlag des Gesetzgebers zielt auf ein explizites Verbot aller am Markt erhältlichen Modelle ab.
Da wäre zum einen die Höchstgeschwindigkeit. Wenn die auf 20 km/h gesetzt wird, werden Roller wie der M365 definitiv illegal. Denn der kann 25 km/h. Die 25 km/h kommen nicht von ungefähr: Sie sind der europäische Standard und auch das, was Pedelecs fahren dürfen. Also wurden europäische Modelle bisher auf 25 km/h gesetzt, auch wenn das in Deutschland keine Legalität hergestellt hat. Mit einer bewussten Abkehr vom Standard erfolgt der erste Schlag gegen die Produktkategorie.
Dann sollen Licht, Blinker und Klingel vorgeschrieben werden. Licht und Klingel sollten kein Problem sein, so oder so ist beides hilfreich in der alltäglichen Nutzung. Der Blinker dagegen ist völlig unmöglich. Wie bei einem Fahrrad steuert man solche Roller ohne Lenkrad, sondern mit Körperverlagerung oder der Lenkstange. Das ist vom Konzept her inkompatibel mit Blinkern, die damit nicht natürlich in der Lenkbewegung bedient werden können. Dann soll da laut einem Insider auch noch ein Rückspiegel dazukommen – der könnte aber nirgends so angebracht werden, dass man ihn auch benutzen könnte, denn für einen Spiegel ist der Lenker viel zu tief. Alleine dadurch wären selbst vermeintlich konforme Modelle immer in Gefahr, durch die Nichbenutzbarkeit des Spiegels stillgelegt zu werden. Der zweite Schlag.
Bürokratischer Wahnsinn ist die Versicherungspflicht mit Kennzeichen. Es gibt keinen praktischen Unterschied zwischen Kickrollern und Fahrrädern für den Straßenverkehr, trotzdem sollen sie hiermit massiv schlechtergestellt werden, durch Aufwand und Kosten. Ein Kick in die Magengrube.
Finisher: Die Gleichstellung mit Kraftfahrzeugen würde sie im Öffentlichen Nahverkehr verbieten. Dabei ist genau das der Reiz der Roller! Da sie faltbar und leicht sind können sie problemlos in Zug, Bus und Straßenbahn mitgenommen werden und dann die Verbindungswege überbrücken, beispielsweise von der eigentlich zu weit entfernten letzten Bushaltestelle zur Arbeit. Das Pendeln ohne Auto machen sie so viel attraktiver. Folge dieser Regelung: In Deutschland wären die Kickroller tot.
Das scheint Absicht zu sein. Wie beim Dieselskandal wird hier die Automobilindustrie über alle Maßen geschützt. Elektrische Kickroller stehen für Elektro-Mobilität und auch noch für eine Alternative zum Auto. So etwas darf es nach Meinung von CDU und SPD in Deutschland nicht geben. Die scheißen auf den Klimawandel.
Eventuell sollen hier auch eine Möglichkeit für deutsche Hersteller geschaffen werden, ungestört an die drakonischen deutschen Vorgaben angepasste Modelle verkaufen zu können. Wirtschaftsförderung Standort Deutschland also. Durch das Verbot in Bus und Bahn wären aber auch diese deutschen Modelle nicht halb so nützlich wie in anderen Ländern.
Ich habe mich darüber massiv geärgert, vielleicht zu massiv für eine vermeintliche Kleinigkeit. Aber zu sehen, wie sich ein Land wie Deutschland in kleingeistigem Regulierungswahn der Zukunft verweigert tut weh. Außerdem würde mich solch ein Verbot direkt betreffen.
Ihr könnt mir helfen sich dagegen zu wehren: Es gibt eine Petition gegen diesen Irrsinn, die ich heute unterschrieben habe. Unterschreibe sie doch bitte auch!
Ein bisschen anonym geht eben doch: Wie die Übermedien unnötig Panik verbreiten
Tuesday, 30. October 2018
Weil die Übermedien nicht wissen was ein Angreifermodell ist, verfallen sie in einer Analyse eines Panorama-Interviews in den Panikmodus. Ein Informant sei unzureichend geschützt worden, Panorama sei unfähig. Der Themenkomplex ist in der Nähe meiner Doktorarbeit, daher ein paar Erklärungen hierzu.
Es geht um den Cum-Ex-Skandal, ein wirklich unfassbar dreister Betrug des Kapitals, bei dem der Staat sich über Jahrzehnte willfährig ausnehmen ließ. Der Interviewte ist ein Insider und zukünftiger Kronzeuge. Dementsprechend soll er anonym bleiben: Er fürchtet seine Mittäter und Konsequenzen im Privaten. Panorama hat also sein Gesicht verborgen und seine Stimme verzerrt und ihn so vor der Kamera unkenntlich gemacht.
Die Übermedien meinen das reicht nicht:
Doch dieser Schutz ist unzureichend. Und das wissen Journalisten spätestens seit dem Frühjahr 2014. Auf der Forensiker-Tagung im Mai in Münster wurde nämlich die Methode offenbar, mit der Ermittler durch Analyse der elektrischen Netzfrequenz vermummte und verkleidete Informanten, deren Stimme verzerrt wurde, enttarnen können.
Die Aussage stimmt, und doch ist ihre Folgerung falsch. Warum ist interessant.
Die Netzfrequenzanalyse betrifft erstmal genau solche Interviewszenarios. Die Netzfrequenz ist nicht mehr stabil, ihre Abweichung wird dauernd protokolliert. Sie lässt sich auch aus Aufnahmen wie der Interviewvideoaufnahme ablesen. Wann eine solche Aufnahme gemacht wurde lässt sich damit also bestimmen, man schaut einfach nach wann die Abweichung im Video mit der protokollierten übereinstimmt. Die Uebermedien glauben man würde auch den Ort herauslesen können – ich glaube das stimmt nicht, ich bin mir aber nicht ganz sicher (für diesen Artikel ist es egal).
Wenn man aber den Aufnahmezeitpunkt hat und den Ort bestimmen kann – was ein Geheimdienst ja auch mit anderen Methoden hinkriegt – dann kann ein entsprechend ausgestatteter Akteur den Interviewten identifizieren. Er muss nur Überwachungskameras auswerten und von den paar tausend Leuten, die so wahrscheinlich gefunden werden, über ihre Profile mögliche Träger der Information herauspicken. Einer der so gefundenen ist der Informant. Ein Geheimdienst macht dann was er eben so macht, NSU-Zeugen landen in brennenden Autos, Feinde Putins werden vergiftet, es bleibt sicher immer sehr stilvoll.
Warum also haben die Übermedien nicht recht mit der Anschuldigung, warum hat Panorama hier nicht furchtbar geschlampt? Das liegt schlicht am Angreifermodell und am Schutzziel.
Der Interviewte hier muss nicht umfassend vor Geheimdiensten geschützt werden. Er ist dem System bereits bekannt, er ist ein Kronzeuge, seine Aussage wird bald öffentlich und seine Identität dann bekannt sein. Es geht nur um Schutz vor den Mittätern. Das sind seine Kollegen, seine Nachbarn vielleicht, aber es sind keine Geheimdienste. Wären die hier verwickelt wüssten sie seine Identität über seine Kronzeugenrolle sowieso schon und hätten sich schon eine passende Eliminierungsmethode ausgesucht.
Das ist also praktisch der umgekehrter Fall von "Die US-Regierung wird uns nicht mit Musketen angreifen."
Meine Nachbarn sind nett, intelligent und fähig, aber sie haben nicht die Ressourcen des BND an der Hand. Sie würden in einem solchen Fall keine Überwachungsvideos auswerten und tausende Profile anlegen, sie würden wahrscheinlich die Netzfrequenzanalye nichtmal kennen. Es ist praktisch gegeben, dass dies im Fall dieses Informanten genauso ist. Denn die Mittäter sind ja wohl kaum Geheimdienste, sondern Privatpersonen – eventuell sehr reiche und skrupellose Banker, schlimm genug, aber doch keine KGB-Agenten. Damit fällt die Netzfrequenzanalyse als Angriffsvektor komplett raus. Ohne sie sind Verfremdung von Gesicht und Stimme dann auch ausreichend, um für den kurzen Zeitraum bis zur Kronzeugenaussage die Anonymität des Insiders zu wahren.
Denn interessanterweise stimmt dieser stark klingende Satz eben nicht:
Doch ein bisschen anonym ist problematisch. Das funktioniert genauso wenig wie ein bisschen schwanger.
Ein bisschen schwanger geht nicht, ein bisschen anonym geht durchaus. Das ist nicht ganz intuitiv, aber Stand der Anonymitätsforschung. Denn praktisch immer ist Anonymität eben doch ein Grad und nicht absolut.
Ein Beispiel: Wenn ein geehrter Leser dieses Artikels hierdrunter einen fiesen Kommentar schreibt und einen falschen Namen benutzt ist er wahrscheinlich mir gegenüber anonym. Ich habe kaum Möglichkeiten die civil identity dieses fiktiven Kommentators zu finden, dann zu ihm zu fahren und ihm eins auf die Nase zu hauen. Glücklicherweise ist das auch nie nötig, meine Kommentatoren immer nett.
Jetzt nehmen wir aber mal an der Kommentator schrieb nicht einfach einen fiesen Kommentar, sondern kündigt einen islamistischen Terrorangriff an. Ich habe zwar immer noch keine Methode ihn aufzuspüren. Aber so etwas würde die Polizei und die Geheimdienste alarmieren, und die könnten dann über die Vorratsdatenspeicherung den Kommentatorterroristen ganz schnell identifizieren. Hat er technische Vorkehrungen getroffen geht es vielleicht etwas weniger schnell, aber es gibt im Internet kaum absolute Anonymität.
Das gleiche gilt auch bei anderen Kommunikationswegen. In fast jeder Situation kann man Leute finden, gegen die ein vermummter Kommunikationsteilnehmer anonym ist, aber von dem andere Stellen durchaus die Identität kennen oder kennen könnten.
Das Foto hier taugt dafür als zweites Beispiel. Ich weiß nicht wer das ist. Gegenüber dem Großteil des Internets ist die junge Dame anonym. Aber der Fotograf dürfte wissen wer das ist, ein entsprechend begabter Detektiv kann ihre Identität wohl aufdecken. Und ihre Mutter würde sie wohl auch erkennen.
Deshalb ist bei solch einer Situation wie dem Panorama-Interview der Kontext so wichtig. Er bestimmt das Angreifermodell: Wer wird die Identität aufdecken wollen und welche Fähigkeiten hat er dafür? Dementsprechend sind ganz unterschiedliche Anonymitätsgrade erforderlich. Man kann sich auch überlegen: Wie schlimm wäre es, wenn die Identität bekannt würde? Auch das kann in die Entscheidung reinfließen.
Den Aussagen des Chefredakteus zufolge wurde genau das sorgfältig und richtig gemacht. Die Übermedien hätten seine Aussagen nicht nur zitieren sollen, sondern sie hätten Beachtung verdient gehabt. Denn mit dem richtigen Hintergrundwissen widerlegen sie alleine komplett den dort lancierten Artikel. Aber ich will die Übermedien gar nicht zu stark kritisieren: Anonymität ist ein erstaunlich kompliziertes Thema. Hier fehlte sicher einfach etwas Hintergrundwissen, um falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden – obwohl der genannte Autor es besser wissen müsste heißt die Autorenangabe ja nicht, dass alles aus seiner Feder stammt.
Denn ein bisschen anonym geht eben doch. Man ist sogar immer nur ein bisschen anonym, genau wie Sicherheit niemals absolut ist. Und in anderen Kontexten haben gerade das die Übermedien ja durchaus verstanden.
Intels i9-9900K & Co
Monday, 22. October 2018
Intel hat mit dem i9-9900K einen sehr schnellen, aber auch teuren und heißen Prozessor veröffentlicht. Der i7-9700K und der i5-9600K sind gewöhnlichere Neuerscheinungen, die im Meta-Benchmark von pc-kombo aber auch sehr gut abschneiden:
Ich bespreche mehr Details der neuen Prozessoren im Blog von pc-kombo.
Die erste Reparatur des Xiaomi M365 war ein Riesenaufwand
Saturday, 20. October 2018
Seit ich Xiaomis elektrischen Tretroller M365 besitze bin ich einige Kilometer mit ihm gefahren. Anfangs dachte ich noch, dass ich ihn modifizieren werde und davon einiges hier im Blog landen würde, aber letztendlich funktionierte er einfach und es war nichts zu tun. Bis jetzt. Er hatte einen Platten und eignete sich nur noch als Katzenablage.
Nun bin ich nicht der geschickteste Mechaniker, aber einen Fahrradreifen flicken kann ich. Beim M365 sollte das ein ähnlicher Aufwand sein: Reifen abnehmen, inneren Luftschlauch entfernen, Loch finden, zukleben, wieder alles zusammensetzen. Oder einfach den Schlauch wechseln, er kam ja mit zwei Ersatzreifen inklusive Schlauch. Jedoch scheiterte ich hieran.
Anfangs hatte ich noch Glück. Im Reifen steckte nur ein kleiner dünner Metallstift, den ich mit einer Pinzette entfernen konnte. Damit war die Ursache des Plattens geklärt und beseitigt, nur das Loch im Luftschlauch war noch zu beheben. Aber dann fingen die Probleme an.
Erstmal war das Entfernen des Reifens gar nicht einfach. Bei einem Fahrrad ist da eine Schraube zu lösen, vielleicht die Kette wegzuheben. Beim M365 ist diese Schraube durch eine Plastikabdeckung verdeckt, die selbst mit zwei kleineren Schrauben befestigt ist, und diese Schrauben sind durch einen transparenten Plastikstreifen abgeklebt, auf dem ein roter Film aufgelegt ist.
Also muss man mit einem dünnen Messer unter den Plastikstreifen um ihn aufzuhebeln, im Idealfall ohne die rote Folie zu beschädigen, für die Optik später. Dann mit einem kleinen Inbusschlüssel die zwei Schrauben lösen (der mitgelieferte ist zu groß), Abdeckung abnehmen, dann die Schraube des Reifens lösen. Für diese Schraube braucht man wieder einen größeren Inbusschlüssel, größer auch als der mitgelieferte. Hier zu sehen (der Zweck des Ventilschlüssels rechts wird weiter unten erklärt):
Das muss auf beiden Seiten gemacht werden.
Dann hatte ich den Reifen in der Hand und wollte dieser Anleitung folgen:
Wie bei einem Fahrradreifen hebelt er da den Schlauch aus dem Reifen. Es ging bei mir absolut nicht. Der Reifen war für mich und mein Werkzeug viel zu hart. Auch nach mehreren Versuchen kam ich nicht ansatzweise an den Luftschlauch heran, keine Chance den aus dem Reifen zu entfernen. Also auch keine Chance, das Loch zu flicken.
Ich war erstmal ratlos, der Roller stand eine Weile kaputt in der Ecke.
Schließlich erinnerte ich mich an Methode 2: Der grüne Schleim.
Der grüne Schleim ist ein Reifendichtungsmittel, er wird in den Reifen gefüllt, am besten bevor er ein Loch hat – aber auch nachträglich kann er manchmal noch funktionieren. Er soll Löcher automatisch schließen, verdichtet sich sobald ein Fremdkörper eindringt. Da das Einfüllen ohne Rausnehmen des Schlauchs geht vermeidet er die ganze Arbeit, die ich vorher schon gemacht hatte und die Aufgabe, an der ich nun scheiterte. Tatsächlich finden sich einige Empfehlungen dafür dies beim M365 bei der Inbetriebnahme zu machen, nur dachte ich naiverweise, dass ich den Reifen sicher auch so repariert bekommen würde.
Statt auf Amazon das Slime aus den Videos zu kaufen ging ich zu Rewe und kaufte die Variante von Fischer, war etwas günstiger und ging schneller.
Was ich anfangs nicht verstanden hatte: Um das Zeug einzufüllen muss man das Schlauchventil rausschrauben, dass das geht war mir gar nicht klar. Beim Reifendichtungszeug war dafür ein Plastikaufsatz dabei. Der brach sofort ab, woraufhin ich die Plastikteile mühselig mit einer Pinzette aus dem Ventil herausfischen musste. Im Fahrradladen holte ich mir daraufhin einen kleinen Ventilschlüssel. Das war ein Fehler, ich brauchte einen mit Griff um das festsitzende Ventil lösen zu können, was sie netterweise später im Laden für mich erledigten.
Danach folgte ich im Grunde diesem Video, minus der Spritze:
Stattdessen hatte ich ausgerechnet, das ~30ml ausreichen sollten, was in etwa einem Zehntel der Flasche entspricht. Ich war zuversichtlich das mit ein paar Hilfsmarkierungen an der Flasche abschätzen zu können.
Also: Reifen wieder einbauen, Ventil herausschrauben, 30ml grünen Schleim einfüllen (bei mir wurde es etwas mehr), Ventil wieder reindrehen, Reifen drehen, aufpumpen. Ich machte das vorne (dort reiche zum Glück der kleine Ventilschlüssel) und hinten und fuhr dann direkt mit dem Roller los, das Dichtungsmittel soll sich ja gut verteilen.
Das scheint tatsächlich funktioniert zu haben. Auch nach der Testfahrt ist der Reifen noch prall gefüllt.
Diese Aktion trübt meinen Eindruck vom M365 ziemlich. Dass er einen Platten hatte ist an sich kein Problem, dafür kann er nichts. Mir war das Risiko bewusst, die Vorteile eines Reifens mit Luftschlauch überwiegen in meinen Augen. Aber der M365 ist schon verdammt blöd zu reparieren. Es gibt keinen Entschuldigung für die verschiedengroßen Schrauben, die den Zugang zum Reifen blockieren. Und wenn ein Produkt schon einen Luftschlauch im Reifen hat, dann muss der auch mit vernünftigem Aufwand entfernbar und ein Ersatz wieder montierbar sein. Vielleicht fehlte mir das richtige Werkzeug zum Entfernen des Schlauchs, da braucht man vielleicht härtere, für Autos/Roller gedachte Aufhebler. Aber wie in manchen Videos zu sehen zum Draufmontieren die Reifen vorher in die Mikrowelle stecken zu müssen kann doch nicht die richtige Lösung sein.
Man könnte sagen: War eben ein billiges Chinaprodukt. Aber soo günstig war der M365 gar nicht, und billig wirkt er ansonsten kaum. Außerdem ist es ja nicht so, dass es vernünftige Alternativen gäbe – zumindest meines Wissens nach. Es gibt ein paar europäische Kickroller bzw regulär in Europa verkaufte, aber die sind entweder maßlos überteuert oder viel schlechter als der Xiaomi. Und ob die teuren Modelle besser reparierbar sind? Reparierbarkeit wird von einem höheren Preis nicht garantiert, da braucht man sich nur Apple anzuschauen.
Ich hoffe jetzt einfach, dass die nächste Reparatur einfacher wird und die Reifen mit dem grünen Schleim lange halten werden.
Feine Sahne Fischfilet
Friday, 19. October 2018
The Orville
Wednesday, 17. October 2018
Hey, es gibt ein neues Star Trek! Ich hatte eigentlich erst Star Trek Discovery geschaut und fand es gar nicht so schlecht. Nachdem in der Halbstaffelkritik von Half in the Bag re:View aber die ganze Zeit Discovery mit Orville verglichen wurde und Orville gut wegkam (woraufhin ich wegen der Spoiler nicht weiterschauen konnte) musste ich mir das auch ansehen.
Und ja: Das ist schon näher an Star Trek TNG, Voyager und DS9 als es Discovery ist. The Orville hat schlicht besser zu Star Trek passende Handlungen. Dass die Folgen in sich abgeschlossen sind ist auch sehr angenehm, genug Referenzen zu vorherigen Folgen gibt es auch. Da ist die Balance gut gelungen.
Das Problem von The Orville ist der Komödienstatus. Seth MacFarlane ist nicht nur der Captain, sondern auch der Erschaffer der Serie. Er ist für Family Guy bekannt. Dementsprechend ist die Serie kein bisschen lustig, sondern immer wieder absurd gebrochen, was MacFarlane wohl für Humor hält. Das hilft vielen Plots überhaupt nicht.
Beispielsweise gibt es eine Folge über einen hyperdemokratischen Planeten. Eigentlich bestes Material für Star Trek und die Folge ist auch größtenteils gut gelungen. Aber das Konzept funktioniert trotzdem nicht richtig, weil es darauf basiert, dass für 30 Sekunden der in Probleme geratende Offizier sich wie ein verhaltensauffälliges 13-jähriges Arschloch verhält und eine Statue dry-humped. Der Rest der Folge ist normale Handlung, aber die 30 Sekunden "Humor" à la Family Guy zerstören völlig die Glaubwürdigkeit und Konsistenz dieser Episode.
Wie die Serie so kommerziell funktionieren soll verstehe ich nicht. Als SciFi-Serie ist sie mit diesen Elementen nur bedingt geeignet, aber für den Sendeplatz im Komödienprogramm taugt sie noch weniger. Nicht, weil ich den Humor nicht lustig finde – das mag subjektiv sein. Aber von den vermeintlich lustigen Stellen gibt es nur einige wenige pro Folge. Selbst wenn sie jemand gut fände, würde er vom Rest der Serie enttäuscht werden.
Vielleicht kriegt The Orville das aber noch in den Griff. Die Finalfolge der ersten Staffel kommt praktisch ohne blöde Witze aus. Und ignoriert man den Blödsinn in den sonstigen Folgen bleibt ein ziemlich solides altmodisches Star Trek über. Als Konzept ist das ja auch gar nicht so blöd: Star Trek mit etwas Humor kann funktionieren. Star Trek muss kein dunkles Kriegsdrama voller Aktion und mit von PTSD geplagten kaputten Charakteren sein, bei dem in jeder Folge hunderte Leute sterben, so waren die alten Serien ja auch nicht. Der Humor muss nur dezent genug sein, was MacFarlane schwerzufallen scheint. Aber manchmal passt es dann doch: Dann treffen die Witze in The Orville doch den richtigen Ton und man kann erahnen, wie zusammen mit der klassischen Handlung daraus ein unterhaltsames Star Trek werden könnte.
Dadurch bin ich dann doch auf die zweite Staffel gespannt.
Wo Ruby/Sinatra nicht ausreichend ist
Sunday, 14. October 2018
Wieder mal ein Artikel, der auf beide Blogs gepasst hätte. Ich habe ja inzwischen einige Webanwendungen mit Sinatra geschrieben, bin aber auch in einige Probleme gelaufen, von denen einige ja auch hier dokumentiert wurden. Eine kleine allgemeinere Sammlung landete nun im Blog von pc-kombo, daher hier als Hinweis ein Link und ein Auszug:
The PC hardware recommender pc-kombo is written with Ruby and Sinatra, a very comfortable and powerful small framework to build web applications. Web applications is where Ruby shines in general, the language got popular together with the more complete (and opinionated) Ruby on Rails framework.
Sinatra is very nice to work with initially, but over the years it became clear to me that not everything works as good as it should. I’d still recommend it, but would urge beginners to be aware of its limitations.
Ich liste typische Probleme wie die nicht immer so offensichtlichen Routen-Evaluation, fehlende Funktionen, das verwirrende Rack-Ökosystem und auch die von Ruby selbst kommenden Limitierungen bei der Performance.
Dishonored (mit Proton)
Wednesday, 10. October 2018
Das erste von mir mit Steams Proton durchgespielte Windows-Spiel ist Dishonored. Es war schon länger auf meiner Liste, weil es viel von dem bietet was ich an Deus Ex mag: Verschwörungen, alternative Lösungsoptionen und die Möglichkeit, schleichend und ungesehen die Missionen zu erfüllen.
Proton funktionierte größtenteils gut. An einigen wenigen Stellen gab es FPS-Einbrüche, an anderen fehlten ein paar Texturen. Das Spiel blieb aber durchweg spielbar, lief stabil und lud schnell. Sonstige Bugs sind mir nicht aufgefallen.
In Dishonored spielt man als Corvo, der gescheiterte Leibwächter der Kaiserin. Die von ihr vorher beherrschte Stadt wird von einer Rattenseuche heimgesucht. Es herrscht Chaos, zur Krankheit kommen Ränkespiele in der nun despotischen Regierung. Das alles ist in einem Art Steampunk-Szenario gehalten, in dem Technik von vor 200 Jahren mit moderner und Magie vermischt wurde.
Spielerisch ist es eine Mischung aus Deux Ex, Thief und Bioshock (und damit auch System Shock). Es gab beim Entwickler Arkane Studios mindestens auf der Führungsebene Verbindungen zu Ion Storm, also zum Macher der offensichtlichen Vorbilder. Man merkt es an vielen Ecken, aber am deutlichsten wird es an der Mischung aus RPG-Elementen und First-Person Shooter, wozu dann die angelegten alternativen Lösungsmöglichkeiten kommen.
Allerdings hat Dishonored da vielleicht die Balance nicht ganz richtig getroffen. Es pusht einen in Hinweisen und im Ladebildschirm immer wieder, die Missionen ohne Gewalt zu lösen. Das habe negative Auswirkungen auf das Ende, aber auch innerhalb des Spiels auf spätere Missionen, die dann schwieriger würden. Diese Beeinflussung ist aber nur deshalb nötig, weil Corvo ziemlich mächtig wird. Mit seiner Ausrüstung und Magie kann er die Gegner eben sehr gut mit Gewalt ausschalten, vor allem wenn er dabei ein bisschen mit Bedacht vorgeht und die Versteckmöglichkeiten nutzt. Und das macht Spaß, oft mehr als Wege zu suchen die Gegner zu umgehen. In Deus Ex war das anders: Dort war es noch der Spieler, der für sich entschied ob er schleichen will oder nicht, ohne dass das Spiel dazu eine ersichtliche Meinung hatte.
Muss man das vielleicht hinnehmen, darf ein Spiel nicht seinen gedachten Spielstil vorgeben? Das darf es schon, aber Thief zeigt dafür einen besseren Weg. Dort nämlich sind die Gegner wirklich stark und Schleichen daher der einzig erfolgversprechende Ansatz.
Mir kommt zugute, dass ich gerne schleiche und die beworbene Spielweise mir daher ganz gut passt. Aber dass Dishonored da im Spieler einen Konflikt auslöst halte ich für schlechtes Spieldesign.
Immerhin, das ist nur ein kleines Manko. Denn insgesamt macht es eine Menge Spaß. Was Dishonored toll macht ist die Wichtigkeit der Missionen herauszustellen. Hier wird keine Zeit mit kleinen Handlangern und Informantensuchen verschwendet, wie es ein Assassin's Creed machen würde. Stattdessen darf Corvo direkt seinen Rachefeldzug beginnen. Das motiviert. Diese Story vermischt das Spiel dann mit tollen magischen Fähigkeiten, hilfreicher Ausrüstung (die optional bleibt), gut gemachten Levels und viel Freiheit beim Durchlaufen derselben. Schade, dass es etwas kurz ist.
PS: Ich werde in Zukunft unter Linux per Proton gespielte Windows-Spiele nicht mehr der Linux-Kategorie hinzufügen. Das passte hier noch als Nachtrag zum Proton-Artikel, aber generell ist das zu wenig linuxspezifisch.
./Games präsentiert Linuxspiele
Wednesday, 26. September 2018
Marc Di Luzio hat ein nettes Video über Linuxspiele gemacht, alles native Ports:
Es gibt dazu einen Begleitartikel. Er baute das Video, bevor Valve Proton veröffentlichte, und wurde von dessen Release ziemlich getroffen. Daher diskutiert der Artikel die verschiedenen möglichen Auswirkungen: Bedeutet Proton das Ende der aktuellen Linux-Spielewelle, weil sich die Entwickler auf diesem Windows-Kompatibilitätslayer ausruhen werden? Sterben also die Portierer aus, Firmen wie Feral? Oder führt Proton einfach zu einer Zukunft, in der nahezu alle Spiele einfach unter Linux laufen, neue native ebenso wie für Windows gemachte? Linux daher zu der großen Spieleplattform wird?
Weder hier noch im Artikel gibt es Antworten, aber wir werden es ja sehen.
Steam Proton funktioniert
Monday, 24. September 2018
Schau hier:
Das ist ein Screenshot von Skyrim, gespielt unter Linux. Das ging auch vorher schon, aber es war selten einfach. Diese Installation dagegen lief perfekt: Herunterladen, auf Play drücken. Steams Proton funktioniert wie angekündigt.
Ich hatte noch gar nicht verstanden, dass es auch auf meinem System schon aktivierbar ist. Das geht so:
Erst Steam -> Settings auswählen. In den Einstellungen gibt es unten einen Eintrag namens Steam Play.
Dort kann Proton für alle Titel aktiviert werden, anstatt dass nur die Titel auf der Whitelist in der Linux-Library auftauchen.
Skyrim funktioniert, mich hat das sehr gefreut. Styx: Master of Shadows ging leider nicht, aber Proton wird sicher noch weiter verbessert werden. Auch schade: Bei Skyrim ist der Workshop kaputt, dem Steam-Forum zufolge ist das generell so. Die Mods über den Nexus zu besorgen war mir zu aufwändig, daher habe ich Skyrim dann gar nicht viel gespielt. Trotzdem, alleine dass dieses Windows-Spiel direkt startete ist ein tolles Zeichen.
Wer nicht alles selbst testen will, findet unter https://spcr.netlify.com/ eine Liste von Spielen samt ihrem Proton-Kompatibilitätsstatus. Ich werde jetzt Dishonored testen, laut der Seite soll es gut funktionieren. Das wäre ein Windows-Spiel, das ich schon eine ganze Weile spielen wollte.