Linksammlung 24/2022
Friday, 17. June 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Der Crossplattform-Webserver hat sich weiterentwickelt zu redbean 2.0. Das ganze basiert auf einem absurd fantastischen Hack, durch den eine einzelne Datei auf 6 Betriebssystemen ausgeführt werden kann.
Firefox: Mozilla aktiviert vollständigen Cookie-Schutz für alle Nutzer. Firefox ist wichtig, solche technischen Datenschutzmaßnahmen eine gute Sache.
Man darf von Großbritannien nicht viel erwarten, aber das ist eine Schande: Britische Regierung bewilligt Auslieferung von Julian Assange. Okay, keinen Deut besser ist Deutschland, das weder Assange noch Snowden Asyl angeboten hat.
Tuc sieht nett aus. Es ist ein erweitertes cut
. Wobei das nicht Teil meiner Werkzeugsammlung ist, ich benutze es nur wenn es irgendwo als Lösung gezeigt wird. Das neue tuc
wiederum sieht so mächtig aus als könnte es desöfteren praktisch sein. Dafür muss es aber erstmal in die Quellen kommen.
Deus Ex Mankind Divided: System Rift
Monday, 13. June 2022
System Rift als zweiter und eben nicht mehr kostenloser DLC zu DXMD bietet wie auch Desperate Measures eine nette Schleichmission, diesmal mit einer Cyberpunkgeschichte. Das Problem ist nur der Preis.
Eine Mission von Pritchard
Francis Pritchard aus Human Revolution ist in dieser Handlung der Auftraggeber. Als hauptberuflicher Hacker wolle er eine Firma untersuchen – aber die verstecke ihre Daten in einer einbruchsicheren Bankfiliale. Mit der Hilfe einer Hackerin und eines Sicherheitspasses sei aber doch ein Zugriff möglich, zumindest für jemanden wie Jensen.
Das ist klar angelehnt an die Pallisade-Mission im Hauptspiel, in der ja ganz ähnlich ein Tresor in einer Bankfiliale geknackt werden soll. Es spielt sogar wieder in Prag – aber in einem Schmalspurstadtteil, das mit dem regulären stark inszenierten Hublevel wenig zu tun hat. Es gibt wenige Orte, in denen an jedem eine Kontaktperson getroffen und Hindernisse wie Gangmitglieder umschifft werden müssen. Daraufhin geht es zur Bank, wo das eigentliche Schleichspiel startet.
Eine starke Bankfiliale
Mit einer echten Bankfiliale hat diese Umgebung wenig zu tun. Zu absurd ist die Architektur, zu vollgestopft mit Sicherheitsmaßnahmen schon die Ebenen vor dem Safe. Weil der DLC wieder von der Haupthandlung losgelöst ist findet Jensen in der Bank und zuvor sehr schnell weitere Ausrüstung und Praxiskits, was nur in diese noch verzerrter als übliche Fantasiewelt passt.
Das gefundene wird dann später stark gefordert, besonders wenn die Mission heimlich gelöst werden soll. Wärmebildkameras (gegen die praktischerweise unsichtbar machende Hitzequellen herumstehen) sowie viele Roboter sind mit den passenden Augmentierungen wesentlich einfacher zu umgehen.
Breachmodus-Elemente
Ebenfalls mit drin ist ein Breachmodus-Abschnitt. Vielleicht angelehnt an Tron sollen das 3D-Umgebungen von Computern sein, in denen Hacker Informationen aus deren Systemen stehlen können sollen. Spielerisch sind es kleine Rätselumgebungen, in denen mit einem kleinen Teil von Adams Fähigkeiten Ziele erreicht werden sollen.
Der im Hauptspiel enthaltene Breachmodus ist berüchtigt. Er war auf Mikrotransaktionen ausgelegt, samt Pay2Win-Elementen, und ein Affront für die typischen Spieler von Singleplayerspielen wie DXMD. Das Ergebnis war ein Desaster und ist wohl mitverantwortlich für die schlechte Wahrnehmung von MD. Als Teil dieser Erweiterung funktionieren die Rätsellevel aber durchaus. Sie sind stark genug angelehnt am regulären Spielinhalt, bieten aber doch etwas Abwechslung, was hier auch noch akzeptabel in die Handlung eingebaut ist.
Eine Frage der Erwartungshaltung
Wer von System Rift einen zum Hauptspiel gleichwertigen Spielabschnitt oder eine sinnvolle Erweiterung desselben erwartet wird enttäuscht werden. Zu offensichtlich sind die Limitierungen beim Hublevel – von Aufbau bis Grafik – und die kurze Spielzeit, wieder ist es nicht in die Haupthandlung eingebaut. Stattdessen ist es wie Desperate Measures ein kleiner Happen Deus Ex. Wieder ist das nicht unspaßig, aber die regulären 12€ sind hoch angesetzt. Im Sale für ~2€ sieht das schon ganz anders aus, dann gibt es überhaupt keinen Grund diese Mission nicht mitzunehmen.
Tom's Diner
Sunday, 12. June 2022
Holt mal die Kopfhörer raus. Kennt ihr Tom's Diner? Ich meine diese Acappella-Version:
Fantastisch klar.
Ich stolperte über dieses Cover, mit Unmengen Aufrufen:
Wie anders! Und doch ebenfalls toll.
Linksammlung 23/2022
Friday, 10. June 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Man sollte sich vor Augen halten, was als Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 veröffentlicht wird. Die Zahlen sind immer noch hoch, die Entspannung diesen Sommer völlig ungenügend um sich in Sicherheit zu wiegen.
Mir gefiel dieser Bericht über den Carver S+. Ein nicht-zu-sehr-Auto zu suchen ist mir ziemlich sympathisch.
I Built a Ruby Parser berichtet nicht nur darüber, wie der Parser geschrieben wurde, und ist aus dieser Perspektive aufschlussreich. Sondern so ein Ruby-Kompilierer könnte am Ende auch noch wirklich hilfreich sein.
Das ganz frisch präsentierte The Feedgram ist ein auf Empfehlungen setzender Feedreader. Sicher noch mit Fehlern, aber den Ansatz sah ich vorher mehrfach gesucht.
Keenetic Hero DSL mit Easybell-Benutzernamen nutzen
Monday, 6. June 2022
Der Keenetic Hero DSL ist ein ziemlich günstiger Router mit Supervectoring, der also auch für die schnellen VDSL-Anschlüsse bis zu 300 Mbit/s geeignet ist. Das ist für ein 80€-Gerät bemerkenswert, die günstigste Fritzboxalternative ist mit dem 7530 bei 150€. Taugt das Ding was? Es gibt bei heise hinter der Paywall einen Artikel darüber, dessen verfügbare Zusammenfassung positiv klingt.
Im Zusammenspiel mit easybell läuft man mit der aktuellen Firmware 3.07 allerdings anfangs unweigerlich in ein Problem: Der Einrichtungsassistent will den VDSL-Benutzernamen nicht akzeptieren. Der hat nämlich, wie man auch in der Einrichtungs-Hilfeseite sehen kann, beim Suffix %11
ein Prozentzeichen. Und das sei invalide.
Es gibt zwei Lösungen.
Man kann entweder mit den Browser-Devtools beim Schritt mit Providerauswahl, Name und Passwort die Daten eintragen und dann das disabled="true"
aus dem HTML-Code des Weiter-Buttons entfernen. Danach lässt sich der klicken und die Daten scheinen sauber übertragen zu werden.
Alternativ bricht man den Einrichtungswizard ab. Dann wird die normale Routerverwaltung aufrufbar. In ihr lässt sich der DSL-Provider manuell konfigurieren, die Einrichtung ist ziemlich einfach und lässt sich den folgenden Screenshots entnehmen:
Man setzt also das VDSL VLAN auf 7, die Authentifizierung auf PPoE und da Benutzername und Passwort auf die von easybell genannten Werte. Alle anderen Haken bleiben wie im Standard. Danach sollte die VDSL-Verbindung klappen.
Bei mir ging es erstmal nicht, das lag aber an einer falschen Verkabelung der Telefonbuchse und wurde von einem Techniker behoben, da konnte der Router nichts für. Jetzt funktioniert es, vom Ersteindruck her einwandfrei.
Laut (sehr schnellem und netten) Keenetic-Support soll der Bug übrigens mit Firmware 3.8 behoben werden, dann bräuchte es diesen Workaround nicht mehr.
Deus Ex Mankind Divided: Desperate Measures
Monday, 30. May 2022
Desperate Measures ist ein Bonus-DLC zu DXMD, initial ein Vorbestellerbonus und mittlerweile ein kostenloser Download sowie Teil auch der Steamversion des regulären Grundspiels, der einen Abschnitt der Hauptgeschichte auslagert. Das erinnert sehr an die aus den gleichen Gründen inakzeptable Erweiterung The Missing Link des Vorgängers Human Revolution, die ja auch nur eine bewusst offengelassene Lücke im eigentlichen Spiel schloss. Wie das ganze am Ende wirkt bestätigt die Worte über die Abzock-DLCs in meinem Review des Hauptspiels – ist nun mit etwas Abstand und weil bei Steam kostenlos mit dabei aber trotzdem spielenswert.
Die Handlung
Zu Beginn in DXMD wird also im Prager Bahnhof eine Bombe gezündet, Startpunkt für eine im Nachinein ziemlich verworrene Story um eine Verschwörung rund um Augmentierungen. Wie war das nochmal genau mit der sabotierten Polizeiuntersuchung der Bahnhofsbombe, wo war da die Verbindung zur Verschwörung? Dem geht Adam Jensen in dieser losgelösten Erweiterung auf den Grund.
Ihm wird verraten, dass er möglichst schnell zu einer Kontaktperson gelangen sollte, bevor das die gewöhnlicheren offiziellen Stellen tun. Der Kontaktperson folgend gilt es dann den Sitz der verantwortlichen Sicherheitsfirma zu durchsuchen. Problem dabei: Die will keine Besucher empfangen.
Das Spiel
Zu den verschiedenen Handlungsorten wird man hingeschnitten, es gibt keinen Hublevel. Da die Erweiterung halb-eigenständig ist, musste das Inventar wohl nahezu ungefüllt sein. Die Augmentierungen werden ebenfalls nicht aus einem Speicherstand übernommen, stattdessen startet der Spieler mit einigen ungenutzen Praxispunkten und kann Jensen so an seinen Spielstil anpassen.
Davon abgesehen wirkt spielerisch alles wie im Hauptspiel. Es gilt, von einer Metrostation zu einem höheren Stockwerk zu kommen. Dafür gibt es alternative Wege, schleichend oder laut ballernd kann die Mission gelingen, wobei die Stealth-Variante deutlich einfacher scheint und mit einem Achievement belohnt wird. Auf dem Weg gibt es etwas Ausrüstung, weitere Praxiskits und ein paar in den Levels platzierte Dekoobjekte zu entdecken, Computer zu knacken und Mails zu lesen. Nichts davon erfindet DX neu, funktioniert aber wie gehabt ziemlich gut.
Fazit
Ziemlich gut – wenn man das Geschmäckle um die unnötige Auskopplung weglässt trifft es das als Gesamtfazit. Gerade wenn man wie ich DXMD lange nicht gespielt hat – mein Blogreview ist von 2018 und damit nicht gerade frisch, wobei das Spiel sogar schon 2016 erschien – ist die Mission in Desperate Measures eine nette Prise Deus Ex. Sicher, es wäre nicht das stärkste Level der Kampagne gewesen, ein paar weitere Alternativen hätten nicht geschadet und das Schema der Alternativwege ist etwas arg offensichtlich. Aber schlecht ist das Gesamtpaket nicht, sind da doch immer noch viele Stärken der an sich tollen DX-Serie drin.
Linksammlung 21/2022
Friday, 27. May 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Den Ukrainischen Truppen droht Einkesselung im Donbass, was nach vielen erfreulicheren Meldung kommt. Es ist wie acoup.blog prophezeite (und ich verlinkte) bereits jetzt ein langer Krieg mit vielen Opfern geworden.
What happened to Perl 7? Die Beantwortung der Frage kündigt eine Planumkehr an. Statt einem baldigen Release einer teils inkompatiblen Version sollen nach und nach neue Spracheigenschaften stückchenweise ausgeliefert und eine Zusammenstellung davon Perl 7 getauft werden. Das fühlt sich etwas arg kleinschrittig an, aber besser als PHPs ständige Kompatibilitätsbrüche.
Für Entwickler relevant erscheint dieses Tell HN: Job interview canceled due to looming recession. Ob das Deutschland/Europa genauso betreffen wird ist immer die Frage, aber die vielen Erfahrungen der Kommentatoren mit vorherigen Wirtschaftseinbrüchen dürften sich teilweise übertragen lassen.
We'll Make Your Gun Shiny For Only a Hundred Bucks empfand ich als lesenswerte Auseinandersetzung mit einem etwas absurden Gegensatz im Spielemarkt. Auf der einen Seite sind da Leute wie ich, die für Spiele fast nie mehr als ein paar Euro ausgeben – dank Sonderangeboten und Spielebündeln –, während andere hunderte Euros in Mikrotransaktionen stecken, ob für Skins oder für Pay2Win. Dass das Indiespieleautoren besonders trifft macht der Artikel recht deutlich.
BattleTech (2018)
Monday, 23. May 2022
Wieder mal Rundenstrategie, aber BattleTech orientiert sich nicht an XCOM. Meine Erinnerung an die beiden Mech
Eine Mechsöldnergruppe
Auch die Geschichte passt zu den alten Spielen: Der Spielercharakter gerät mit seiner Söldnertruppe in eine Intrige innerhalb eines Herrschaftshaus. Die Hauptmissionen führen immer diese Geschichte weiter, in der es ein paar Wendungen und eine Handvoll gut vertonte Charaktere gibt. Das alles erinnert neben den Vorgängercomputerspielen auch sehr an die Geschichten der Battletech-Taschenbücher, von denen ich vor Jahren mal ein paar gelesen haben muss.
Zwischen den Hauptmissionen muss Zeit verstreichen. Es bietet sich an die zu nutzen und Nebenmissionen zu erledigen. Das bringt Erfahrung, Geld, Ausrüstungsteile und Rufpunkte bei den Fraktionen. Allesamt wichtig, wie ich gerade auch durch Thomas Schilderung vorgewarnt war. Es gilt genug Geld zu sammeln um den Laden am Laufen zu halten, mit der Erfahrung die Piloten besser werden zu lassen, es sich nicht unnötig mit Fraktionen wie den Piraten zu verscherzen und vor allem immer bessere Mechs zusammenzusammeln.
Mechs, Mechs und Mechs
Mechs kann man kaufen, aber man kann sie auch aus den Schlachtfeldtrümmern zusammenflicken. Drei kaputte Mechs (des genau gleichen Typs) ergeben einen ganzen samt Ausrüstung. Jedes Wrack ergibt mindestens ein Trümmerteil; mehr, wenn statt des Torsos beide Beine oder der Kopf zerstört und die Maschine so schonender ausgeschaltet wurde. Gezielte Schüsse von Piloten mit hohem Taktikwert helfen da (sowie auch generell beim Gegnerbesiegen). Bessere Mechs = schwerere Mechs, die großen Varianten halten mehr aus und können mehr Waffen mit sich tragen. Dass sie langsamer sind ist nur ein unwesentlicher Nachteil.
Diese immer tolleren Mechs zu sammeln macht schon Spaß. Dazu darf man sie dann noch konfigurieren – in einem gewissen Rahmen. Sie alle haben eine unterschiedliche Anzahl an unterstützten Waffensystemen, sodass z.B. ein Capatult CPLT-C4 immer mit seinen typischen Raketenwerfern ins Feld ziehen wird. Aber welche Raketenwerfer, und welche Zusatzausrüstung mit wieviel Fokus auf Rüstung und Hitzemanagement dazukommt, das bestimmt dann eben doch der Spieler. Zudem sind andere Mechs etwas flexibler, praktisch immer lassen die Ausstattungsmöglichkeiten zumindest eine Wahl der optimalen Entfernung zum Gegner zu. Hier kann man sich ordentlich reinfuchsen und ein zum eigenen Spielstil wie Besatzung passendes Setup finden.
Diese Ausrüstung beinhaltet die verschiedenen Waffen mit Zusatzboni. Gerade die will man sammeln und in die Mechs stecken. Genau wie die Wracks finden sie sich in Shop oder nach den Kämpfen als Bergungsgut. Auch nett sind die selteneren Geräte wie die Hitzeaustauscher (die die Hitzeproduktion prozentual reduzieren), Gyros (verschiedene Boni, meist für den Nahkampf) und TTS (höhere Trefferchancen, kosten aber Gewicht).
Kampfmissionen im Universum
Die Mechwarriortruppe wird also mit immer besserer Ausrüstung auf neue Missionen geschickt. Die sind im Spieluniversum verteilt, jedes Sternensystem hat ein paar, mit einem aufrüstbaren Raumschiff reist man zwischen ihnen umher. Die Hauptmissionen sind sich deutlich von den Nebenmissionen unterscheidende Spezialmissionen. Die generischen Einsätze sind kürzer und simpler. Aber egal ob Haupt- oder Nebenmission, immer landet man irgendwann in Kämpfen gegen andere Mechs, manchmal spielen auch Geschütztürme und Fahrzeuge eine kleine Rolle.
Während man selbst dabei nie mehr als vier Einheiten steuert stehen dem oft mehr als vier Gegner gegenüber. Ist man nicht von der Ausrüstung her komplett überlegen muss die Gruppe da schon vorsichtig geführt werden. Zum Beispiel so: Ein gut gepanzerter Mech könnte vorne in einem schützenden Waldgebiet stehen, einen Piloten mit Defensivbonus drin haben und durch die vordere Positionierung das Feuer auf sich ziehen. Bei den anderen Mechs könnte ein raketenwerfender Fernkämpfer dabei sein, dünn gepanzert und außerhalb der Reichweite feindlicher Einheiten. Ich hatte daneben bald einen Highlander, der über extrem gute Waffen und Hitzemanagement verfügte, der kontinuierlich herumhüpfen konnte (wodurch er schwer zu treffen war) und ebenfalls von etwas weiter weg Gegner ausschaltete. Dazu kam auch recht früh ein schwerer Awesome mit als Standard drei PPC-Energiewaffen, der viel einsteckte und nicht schlecht austeilte. Und schließlich habe ich immer wieder mit Nahkampfmechs experimentiert – manche Mechs machen im Nahkampf viel Schaden, was mit Lasern, Maschinengewehren und Flammenwerfern ergänzt werden kann.
Die Runden sind in vier Unterrunden unterteilt, wer in einem leichteren Mech früher zieht ist daher im Vorteil. Die schwersten Assault-Mechs ziehen zuletzt. Auf Taktik spezialisierte Piloten können eine Runde eher agieren als ihr Mech vorsieht, ein Riesenvorteil. Wer am Zug ist versucht einen gegnerischen Mech kleinzuschießen und positioniert sich möglichst günstig (die Rückenpanzerung ist dünn, beschädigte Rüstung muss nicht in Richtung Gegner zeigen, Höhe gibt Trefferboni, Gelände wie Wälder oder Ruinen kann Deckung sein). Dabei war ich nur selten versucht zu speichern und neuzuladen, wobei das ginge und manche Missionen doch mehrere Anläufe brauchten.
Einiges drumrum
Damit die Kämpfe so bestritten werden können muss der Spieler auch drumherum einiges verwalten. Mechs reparieren dauert je nach Beschädigung ein paar Tage, gut eine Reserve auf Vorrat zu haben. Wieviele das sein können lässt sich mit Schiffsupgrades erhöhen. Auch die Mechwarrior können ausfallen, die Piloten können sich im Kampf verletzen und sind dann teils Monate blockiert. Sowohl im Kampf als auch durch Ereignisse können sie sogar permanent sterben. Aber das bleibt die Kampagne über immer beherrschbar, wenn man halbwegs vorausschauend Reserven anlegt, Upgrades kauft und neue Piloten einstellt. Wobei es hilft, dass die Hauptmissionen immer besonders lukrativ sind und die Gruppe mit Geld und Beute versorgen.
Nach der Kampagne muss das Spiel nicht vorbei sein. Es gibt einen Karrieremodus und über den Flashpoint-DLC für nach der Kampagne kleinere Zusatzmissionen, Thomas schrieb auch da drüber. Auch gibt es wohl einige populäre Mods, insbesondere Battletech Advanced 3062 sah ich lobend erwähnt. Neben Flashpoint gibt es zudem noch zwei weitere DLCs mit gemischten Bewertungen.
Fazit
BattleTech ist gut geworden. Es ist ganz geschickt darin den Spieler etwas Grinden zu lassen, was diesem Spiel hilft weil das Aufrüsten der Söldnergruppe mit Mechs und Ausrüstung spaßig ist. Das nimmt auch nicht überhand, denn die nächste Abwechslung bringende Hauptmission lässt nie lange auf sich warten und ist selten zu schwer für die aktuellen Fähigkeiten ohne Extragrind.
Die Hauptstory passt super zum Battletech-Universum, sie ist mit den nur leicht animierten gezeichneten Zwischensequenzen außerhalb der Spielgrafik nett inszeniert. Dabei Elias Toufexis (Adam Jensen in Deus Ex: HR und MD) wieder zu hören war eine willkommene Überraschung. Wobei auch gesagt sein sollte, dass die Story nicht übermäßig spannend oder überraschend ist, sie ist zweckdienlich und okay.
Überrascht war ich von den Technikproblemen. Die Linuxversion wollte bei mir nicht laufen. Die Windowsversion mit Proton ging schließlich, aber nach einigen Jahren des Wartens. An ein Spielen mit integrierter Grafikkarte war wegen der Performance auch dann nicht zu denken. Die Grafik im eigentlichen Spiel empfand ich dabei nichtmal als besonders hübsch und obwohl ich zum Test die Einstellungen runterregelte gab es gelegentlich FPS-Einbrüche. Das soll unter Windows leider nicht groß anders sein.
Spaß an Rundenkämpfen muss man haben, dann unterhält BattleTech locker 60 Stunden. Dabei kommt der Spielreiz weniger aus den Kämpfen selbst, sondern aus den konfigurierbaren Mechs und was das alles für Gruppenzusammenstellungen und Taktiken ermöglicht. Dass die Piloten Fähigkeiten haben, in der Story Gespräche geführt werden und immer mal wieder kleinere Entscheidungen anstehen (ich spielte mit dem Flashpoint-DLC) kommt da nur noch obendrauf.
Linksammlung 20/2022
Friday, 20. May 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
In Introducing the new and upgraded Framework Laptop stellt Framework ein Upgrade für ihren Laptop vor – und wirklich ein Upgrade, nicht einfach einen neuen. Die alten Geräte können ein Mainboard mit den verbesserten 12th-Gen-Prozessoren bekommen.
The End of Roe Will Bring About a Sea Change in the Encryption Debate argumentiert, dass die Übergriffigkeit der USA mittels des fundamentalreligiösen höchsten Gerichts neue valide Positionen kontra der Regierung erlaubt. Mit den Rechtsverfolgungsbehörden solch eines Staates kann man eben nicht legitim zusammenarbeiten, denn sie vertreten keine legitimen Positionen. Wir würden es Unrechtsstaat nennen. Noch gewichtiger wird die Themenverknüpfung, weil das Recht auf Abtreibungen via Roe auf den "privacy rights" basierten, die auch Verschlüsselungen legitimierten.
Pebbles Eric Migicovsky schreibt I want an iPhone Mini-sized Android phone! Ich auch, denn ich fand mein extrem kleines HP Veer ziemlich gut. Aber dass ich es eben nicht mehr nutzen kann bringt mich dazu, mir ganz andere Eigenschaften als die von ihm gelisteten zu wünschen, nämlich vor allem Langlebigkeit via Softwareupdates durch Custom Roms, einen auswechselbaren Akku, einen Slot für MicroSD-Karten sowie aus Prinzip einen Kopfhöreranschluss. Der veranschlagte Preis wäre mir aber sowieso zu hoch.
Schließlich gibt es PS3-Spiele auf dem PC – taugt das? Ich bin immer überrascht bei Emulation von allem was schneller als ein SNES ist. Der enthaltene kurze Erfahrungsbericht hat einen positiveren Ton, als die beschriebene Performance passend erscheinen lässt. Dass die Probleme überragen wäre nicht völlig überraschend, von den moderneren Konsolen waren bei meinen früheren Recherchen nur Nintendo-Emulatoren so wirklich brauchbar.
Aus dem 3D-Drucker
Monday, 16. May 2022
Ich habe mir von einem Freund zwei Dinge 3D-drucken lassen. Was man mit solch einem Drucker anfangen kann ist ja nicht immer so ganz offensichtlich, ich fand diese beiden Objekte schöne Beispiele.
Klammer für ATH-M50X
Der M50X soll einen Designdefekt haben. Die Ohren können nach innen geklappt werden, mit der Zeit breche da ein Plastikhalter und sie klappten auch nach außen – was sie dann unnutzbar machen würde. Dagegen soll diese Klammer helfen, die vorsorglich um die zukünftige Bruchstelle angesteckt wird. So sieht das bei mir aus:
Es ist allerdings das zweite Klammerset, beim ersten sind die Klammern selbst nach einer Weile gebrochen. Ich bin gespannt, ob die neuen (die etwas stabiler wirken) besser halten oder ob das Konzept einfach nicht dauerhaft funktionieren kann.
Wäscheständerstabhalter
Bei meinem Wäscheständer haben sich schon zwei Stäbe gelöst. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten die wieder anzubringen, mit einem Seil beispielsweise geht das ganz gut:
Oder man druckt ein Reparaturteil, das sich am Rahmen des Ständers hält und den Stab aufnimmt. Ich bin da auf thingiverse fündig geworden. Es gibt verschiedene Ansätze, wobei ja auch die Maße zum eigenen Gerät passen müssen. Das war bei diesem der Fall bei mir, der mir auch als eine der geschicktesten Lösungen erschien.
Auf dem Bild kann man sehen, dass ich noch mit etwas Kleber den Stab fixiert habe.
Der Drucker selbst kostet etwas, das Ausdrucken dann nicht mehr viel. Solche Kleinteile zu drucken ist daher schmerzlos – und ich freue mich daran, Zeug zu reparieren statt es wegschmeißen zu müssen bzw es beim Kopfhörer evtl länger zu erhalten.
Das perfekte Blogsystem
Wednesday, 11. May 2022
Ich fand mich bei einem Gedanken: Wie sähe das perfekte Blogsystem aus? Mit Serendipity bin ich mit dem hier laufendem klassischen PHP-Blogsystem ziemlich vertraut, mit ursprung habe ich mich an einem auf Ruby/Sinatra-basierendem Blogsystem mit ein paar alternativen Ideen versucht. Ich kenne Grundzüge von anderen Systemen wie Jekyll, Wordpress und ProcessWire, außerdem habe ich zwei Generatoren für statische Seiten geschrieben. All diese Lösungen haben Stärken und Schwächen, aber gibt es eine perfekte Kombination für Blogs?
Statisch und dynamisch
Wenn vom Leser eine Blogseite aufgerufen wird sollte diese nicht vom System dynamisch gerendert werden. Es sollte eine statische HTML-Seite sein, die der Webserver direkt ausliefern kann. Dem nahezukommen, das ist was die Cache-Plugins bei Wordpress und Serendipity versuchen, was aber nie optimal funktionieren kann wenn das Grundsystem dynamisch ist. Der Vorteil davon ist Performance: Zum einen geht der Server viel später in die Knie wenn ein Artikel mal populär wird, zudem ist im Normalbetrieb der statische Blog immer schneller als ein dynamisch generierter.
Das Blogsystem sollte aber nicht einfach ein statische Seiten auswerfender Generator sein. Denen fehlt zu viel was einen Blog ausmacht: Kommentare, Trackbacks/Pingbacks, auch das Backend mit seinen Moderatorfunktionen, dem Artikeleditor und der Mediendatenbank. Das sind nur ein paar der wichtigsten Funktionen, auf die ein perfektes System nicht verzichten würde. Dazu kommen beispielweise Dinge wie die Unterstützung mehrerer Nutzer, Veröffentlichungsworkflows, Rechteverwaltung und sicher noch viel mehr, was ich teilweise unten beschreibe.
Das perfekte Blogsystem wäre also zweigeteilt: Im Frontend würden statische Seiten generiert, aber parallel liefe ein dynamisches Backend, das Aufgaben wie das Entgegennehmen von Kommentaren übernimmt.
Stabilität, Erweiterbarkeit und Kompatibilität
Ein perfektes System wäre stabil. Damit meine ich inbesondere den Code und seine Sprache. PHP mit seinen fortwährenden Kompatiblitätsbrüchen ist beispielsweise eine besonders instabile Grundlage, die fortlaufend Entwicklungsarbeit verlangt. Das ist absurd für die Webumgebung, ist die doch grundsätzlich stabil: Selbst vor 30 Jahren erstellte HTML-Seiten können Browser von heute noch anzeigen. Es wäre also viel gewonnen, wenn das System um den Blog zu erstellen ebenfalls einmal gebaut werden könnte und dann gleichsam in 30 Jahren noch HTML/CSS und JS ausspuckt, dann zwar auf veraltetem Stand, der aber sicher noch verstanden werden würde.
Gleichzeitig sollte das System einfach erweiterbar sein. Was derzeit gute Blogsysteme auszeichnet ist ihr Pluginsystem und die Themebarkeit, sodass Entwickler mit wenig Aufwand das System anpassen können. Neue Logik hinzufügen und mit einem Theme die HTML-Ausgabe bzw das Design anpassen zu können, das ermöglicht die Anpassung an sich ändernde Zeiten ohne dauernd der Kern überarbeiten zu müssen.
Weil Blogs im Zweifel schon existieren bräuchte es im Sinne der Stabilität Importer. Die müssten Artikel so importieren können, dass ihre URL sich nicht ändert, wobei unter der alten URL Weiterleitungen auf eine neue sein könnten und Übersichtsseiten meiner Meinung nach nicht unbedingt erhalten bleiben müssen. Auch die Kommentare würden importiert. Bei der Frage wo die Daten dann landen bin ich zwiegespalten: Was ist perfekter, ein System das viele Datenbanken unterstützt oder eines, das sich auf SQLite konzentriert?
Umfassende Kompatibilität bedeutet auch die vollständige Unterstützung von Unicode. Wobei die Realität nunmal ist, dass alte Blogs in anderen Encodings geschrieben wurden. Ein perfekter Importer würde das konvertieren können.
Viele Standardfunktionen
In die großen Blogsysteme sind tausende Arbeitsstunden geflossen, in die meisten kleinen bestimmt immer noch hunderte. Entsprechend groß ist ihr Umfang. Schauen wir uns nur mal an was diesen Artikel hier von einem rohen handgeschriebenen HTML-Artikel unterscheidet.
So ist er nicht einfach in HTML geschrieben, sondern ist der rohe Text eine Mischung aus HTML und einer individuellen Markupsprache. Mit ihr sind Links einfacher setzbar. Umbrüche brauchen dank den nl2p-Plugin keine HTML-Tags. Zum Formatieren des Textes kann ich HTML oder die Markupsprache schreiben, aber alternativ sind hier auch Buttons beim Editor die das übernehmen können. Andere Systeme (und Serendipity optional) haben eine WYSIWYG-Ansicht oder eine Autovorschau, sodass der rohe Text schon beim Schreiben umgewandelt wird. Serendipity mit meinen Einstellungen hat dafür immerhin eine verlässliche Vorschau per Buttonklick, sodass ich Layoutfehler sehen kann bevor ich Artikel veröffentliche.
Im <head>
ist in der Artikelansicht eine Anweisung für Suchmaschinen den Artikel zu indexieren, auf Übersichtsseiten dagegen wird das indexieren verboten. Es sind Tags gesetzt um den Artikel auf Twitter etc hübscher zu machen wenn er verlinkt wird, dabei wird auch ein Vorschaubild gesetzt, falls ich diesem Text noch ein Bild aus der Bibliothek hinzufüge wird dieses dafür benutzt werden. Thema Bilder: Die sind responsiv, kleine Bildschirme bekommen so kleinere und sparen Bandbreite.
Beim Schreiben kann ich komfortabel Schlagwörter und Kategorien zuweisen. Ich könnte den Artikel als Entwurf speichern oder die Veröffentlichung auf einen Moment in der Zukunft festsetzen. Er könnte dann sogar passwortgeschützt werden. Veröffentliche ich ihn, werden automatisch Trackbacks ausgesendet, was ich im Backend aber auch abstellen kann.
Gibt es nachher Kommentare kümmern sich direkt drei Plugins mit verschiedenen Ansätzen darum Spam auszusondern. Die sind so gut, dass Spam nur selten durchkommt. Wenn doch bekomme ich eine Email, wie auch bei legitimen Kommentaren. So kann ich auf die schnell reagieren. Eingehende Kommentare werden in einer Thread-Ansicht dargestellt, sodass Kommentatoren einander antworten können. Und natürlich gibt es für die Kommentare einen RSS-Feed, wie auch für die Artikel selbst und alle Kategorien.
Würde ich den Artikel dagegen in ursprung schreiben wäre der Editor komfortabel im Frontend auf der Startseite, der Kontextwechsel in ein Backend unnötig. Auch das ist eine Qualität, die ein perfektes System abdecken oder trumpfen müsste.
Und so ginge das jetzt sicher noch eine Weile weiter wenn ich alles aufzählen wollte. Man sieht schnell wie breit dieses Feld ist, wie viel ein neues System unterstützen müsste um auch nur gleichwertig zu sein.
Konkurrenz und Entwickler
Es gibt ziemlich viele Blogengines und CMS. So viele, dass es unmöglich ist einen Überblick zu behalten. Gleichzeitig gibt es mit Wordpress einen absoluten Gewinner, mit dem das halbe Internet läuft. Tatsächlich sehe ich das als Faktor: Ein perfektes System würde in einer Umgebung existieren in der es sichtbar werden kann, sodass seine Existenzberechtigung auch klar wird. So erwarte ich fast, dass ein Kommentator mir ein System benennen wird was den oben beschriebenen Ansatz teilt.
Und klar: Ein perfektes Blogsystem würde von einem aktiven Team netter und fähiger Entwickler geschrieben. Es wäre so perfekt, dass ich es nicht schreiben müsste (und auch nicht könnte). FOSS wäre es selbstverständlich auch. Sein Code wäre minimal, hätte keine instabilen Abhängigkeiten und wäre hervorragend lesbar.
Fazit
Wie seht ihr das, was habe ich vergessen? Ist was ich oben beschreibe überhaupt perfekt oder hätte sogar das beschriebene schon Macken?
Natürlich juckt es mich in den Fingern mich an einem solchen System zu versuchen. Dabei wäre das Ergebnis unzweifelhaft nicht perfekt – viele der Details wie die richtige Unterstützung der Markupsprachen und ob man das Markup oder das HTML speichert haben nicht die eine richtige Lösung – und einige der Anforderungen oben wie die Importer sind eine fast umstemmbare Mammutaufgabe, aber die Grundidee des statischen Frontends und dynamischen Backends umzusetzen hätte was. Sie hat generell derzeit etwas Aufwind, so geht Jamstack in die gleiche Richtung, ich sah in dem Kontext nur noch keine Umsetzung eines vollständigen Blogsystems.
Aber selbst wenn ich alle meine anderen Projekte zur Seite legen und mich der perfekten Blogengine widmen wollte: Scheiterte es nicht schon an der Sprachwahl? PHP wäre hier wegen seiner Instabilität offensichtlich Unsinn, wobei sein riesiger Vorteil der Hosterunterstützung damit wegfällt und schon deswegen eine Lösung ohne PHP kaum perfekt sein kann. Ich liebe Ruby, aber auch diese Sprache liefert nicht die Stabilitätsgarantien die das Projekt bräuchte. Ob Python da besser wäre erscheint nach dem Sprung auf Python 3 unwahrscheinlich. Vielleicht bräuchte es statischere Sprachen wie Rust, C oder Golang, aber komfortabel für Webanwendungen sind die nicht – und bei ihnen stolpere ich immer wieder über Projekte, die sich auf meinem System nicht kompilieren lassen. Stabilitätsgarantien in meinem Sinne gibt es da also nicht.
Was bleibt da? Etwas Lispiges wie Erlang, Common Lisp oder Racket? Etwas altgedientes wie TCL oder Perl? Eine Nischenlösung wie D?
Da erscheint direkt der erste Schritt zu schwierig.
Man nehme trotzdem den Gedanken mit, dass unsere Blogsysteme ziemlich gut, bessere Lösungen aber vorstellbar sind.
Linksammlung 18/2022
Friday, 6. May 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Mechanical Watch ist kein gewöhnlicher Erklärartikel zu mechanischen Uhrwerken. Sondern es ist ein Erklärartikel voller steuerbaren Animationen. Das schafft es zusammen mit dem Text tatsächlich, diese absurd komplizierten Geräte zu erklären. Außergewöhnlich gut gemacht.
Das ist Täter-Opfer-Umkehr in Reinkultur schreibt Wolfgang Müller zum offenen Brief in der Emma. Der Brief richtet sich gegen eine Unterstützung der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen Russland. Müller hat recht.
In Cool Things People Do With Their Blogs listet Groeneveld genau was der Titel verspricht. Da sind nicht nur Spielereien dabei, sondern ein paar brauchbare Ideen und lesenswerte Blogs.
Es gibt einen netten Wettbewerb: GNU/Linux.ch Verschlagworten. Nett deshalb, weil Stichwörter zu Artikeln zu finden ein nicht perfekt lösbares Problem ist, dazu wird immer noch geforscht und es gibt einige verschiedene Ansätze in der Literatur.
ProtonUp-Qt erleichtert das Protonupdate noch mehr
Monday, 2. May 2022
Mit protonup installiert man im Terminal die neueste Version von Proton-GE, was eine aktuellere und verbesserte Variante von Proton ist. Oft lassen sich so mehr Windowsspiele besser unter Linux spielen. ProtonUp-Qt ist eine GUI für dieses Kommandozeilenprogramm und erleichtert die Bedienung doch erheblich. Zumindest das Entfernen alter Versionen ist damit einfacher. So sieht es aus:
Nett auch, dass damit trotz des Namens nicht nur Proton aktualisiert werden kann. Sondern es kann auch Luxtorpeda, Boxtron und Roberta installieren. Das sind jeweils Helferprogramme, die sich ähnlich wie Proton in Steam vor die Spiele schalten und sie dann durch Auswechseln der Engine (Luxtropeda, Roberta) bzw des Emulators (Boxtron) verbessern.
Da ProtonUp-Qt als AppImage von der Webseite heruntergeladen kann läuft es problemlos auf jeder Linuxdistribution, Nutzer müssen es nicht selbst kompilieren oder warten bis es in die Quellen kommt.
Linksammlung 17/2022
Friday, 29. April 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Bei SELinux is unmanageable; just turn it off if it gets in your way kann ich nur zustimmen. Als ich der Physikerin Fedora installiert hatte war es erschreckend zu sehen, wie das System nach einer kurzen Weile durch SELinux völlig unbenutzbar wurde. Dabei war sie Anfängerin und hatte null am System rumkonfiguriert.
LineageOS präsentiert viel im Changelog 26 - Tailored Twelve, Audacious Automotive, Neat Networking, Devoted Developers. Tailored Twelve meint dabei Android 12, auf dem das neue LineageOS 19 aufbaut. Meine Seite sustaphones zum Finden nachhaltigerer Telefone ist bereits aktualisiert, wobei die Version dort bisher wie im Wiki 19.1 heißt.
Samsung hat wohl in seine Monitore eine Abschalteinrichtung eingebaut, wie jetzt via I love QD-OLED, but everyone is wrong about Samsung S95B's brightness & colours durch ein neues Monitormodell deutlich wird. Abschalteinrichtung im Sinne von einem Testerkenner, der die Ergebnisse von Farbtests verbessert. Wenn das stimmt wäre das eine riesige Kundenverarsche.
Git LFS - Große Dateien in git Repositories sichern beschreibt deutlich und simpel, wie man mittels LFS Binärdateien effizienter in sein Git-Repository speichern kann. Diese Dateien sind dann übrigens immer noch versioniert.
State of Mind
Monday, 25. April 2022
Dass State of Mind auf der Liste mir empfohlener Spiele auftauchte war keine Überraschung. Es ist ein Adventure im Cyberpunk-Genre – hat also thematisch riesige Überschneidungen mit dem von mir sehr geschätzten Deus Ex. Aber es ist eben ein Adventure, was nicht mein Lieblingsgenre ist. Das Spiel leidet daher bei mir besonders unter den Schwächen des Genres, aber es ist mehr als das: Spielerisch ist State of Mind selbst für ein Adventure arg dünn.
Nicht viel zur Handlung
Weil das Spiel also so sehr von seiner Story lebt – ähnlich wie Dreamfall Chapters – möchte ich hier am liebsten gar nichts über sie schreiben. Doch selbst die Steam-Beschreibungsseite verrät einiges vom Handlungsrahmen. Als Minimalversion: Richard Nolan ist ein Journalist und Regierungskritiker, der im Krankenhaus aufwacht. Seine Frau und sein Sohn sind nicht da. Ausgangspunkt für eine Geschichte um die Zukunft der Menschheit, die sich an den Transhumanismus-Themen des Scifi-Genres entlanghangeln wird.
Mehr zum Gameplay
Spielerisch ist das ganze ein 3D-Spiel mit Third-Person-Kamera, die sehr nah am Charakter angedockt ist. Die Spielfigur ist direkt zu steuern, der Spieler hat an einigen vom Spiel hervorgehobenen Objekten die Möglichkeit einen Beschreibungstext anzeigen zu lassen oder mit ihnen zu interagieren. Gespräche mit anderen Personen gibt es auch, in denen verschiedene Antwortoptionen ausgewählt werden können.
Eingeteilt ist das Spiel in verschiedene kleine Karten, z.B. Richards Wohnung, deren Ausgang direkt zu einem Berliner Platz führt. Manche der Gebiete besucht man öfter, andere nur einmal. In ihnen gibt es immer verschiedene Interaktionsmöglichkeiten. Interessant dabei, wie das Spiel vorwärts getragen wird – der Spieler kann manchmal recht frei seine weitere Handlung wählen, z.B. jemanden anrufen oder nicht, aber an anderen Stellen ist der Weg fest vorgegeben. Dann kommentiert der Spielercharakter entsprechend. Die Kombination funktioniert ganz gut und wenn mal die Führung fehlt ist in der Wohnung eine Pinnwand mit Hinweisen.
Aber bisher beschrieb ich nicht viel mehr Spielinhalt als mit Objekten und NPCs zu interagieren. Viel mehr ist leider tatsächlich nicht da. Manche der Interaktionen sind in ein Telefonmenü verpackt. Es gibt ein paar Rätsel, aber mehr gegen Ende des Spiels. An zwei Stellen sind Objekte abzuschießen, es gibt ein Minispiel bei dem Bildfragmente zusammengefügt werden müssen, ein Indizienauswahlspiel und manchmal muss adventuretypisch erst ein Objekt eingesammelt werden, um es an anderer Stelle benutzen zu können. Aber das sind Auflockerungen. Der Fokus liegt nicht auf den Spielelementen, sondern auf dem Fortschreiten der Story mit ihren Zwischensequenzen.
Zu Grafik, Sprechern und Eindruck
Daher liegt der Hauptfokus auf dem Erleben der Spielwelt und der Handlung. Beides führt zu Grafik und Sprechern. State of Mind hat einen speziellen Grafikstil, der sich Low-Poly nennt. Besonders die Charaktere und ihre Gesichter sind aus wenigen Platten zusammengesetzt, was sie verfremdet. Die Umgebungen wiederum sind nur leicht verfremdet, in manchen Sequenzen wirken sie realistisch. Ich habe mir gerade nach solchen Sequenzen gewünscht, dass die ganze Grafik auf einen gewöhnlicheren Stil wechselt, denn mir fiel es schwer die Polygoncharaktere als etwas positives wahrzunehmen. Was gewinnt das Spiel dadurch?
Immerhin sind die Charaktere der von mir gespielten englischen Version fantastisch gesprochen. Ohne Ausnahme passen die Sprecher und ihre Performance. Bei Richard Nolan ist das sogar die Stimme von Doug Cockle, dem Sprecher des Witchers Geralt. Aber auch Alexa Kahn als Lydia ist beeindruckend gut. Was das Spiel dadurch gewinnt ist klar, der starke Fokus auf die Story und Charaktere konnte bei der reduzierten Grafik nur mit tollen Sprechern gelingen.
Doch obwohl das gelungen ist bleibt die Story ein Problem. State of Mind arbeitet sich an vielen Themen ab, die Fans des Genres allesamt kennen. Klar, wer einen Zugang zu diesen Themen hat, aber nie Deus Ex gespielt, Otherland und Snow Crash nicht gelesen und auch keine Filme wie Ghost in the Shell geschaut hat, den wird State of Mind umhauen. Doch wer etwas vertrauter mit dieser Art von Science-Fiction ist, für den ist in der großen Handlung wenig neues.
Es gibt dann immer noch mehrere faszinierende kleine Momente. Gerade bei der Handlung um Lydia herum gibt es eine beeindruckende Szene, die sie als VR-Camgirl zeigt. Auch bei der Beschreibung einer Affäre sind ein paar nahegehende Szenen dabei. Das Hineinversetzen in die Schicksale der Charaktere ist bei aller Vertrautheit mit den Handlungsklischees zum Trotz generell mitreißend. Und die Handlung gibt dem Spiel – Grafikstil zum Trotz? – ein paar Gelegenheiten für eindrucksvolle Szenen surrealer Zukunftsarchitektur, dystopischen Cyberpunkszenen und real wirkenden urbanen Umgebungen.
Fazit
State of Mind würde ich empfehlen, aber nur vorsichtig und mit vielen Einschränkungen. Man muss das Cyerpunk-Genre mögen und an ihm nicht übersatt sein. Man muss sich auf ein Spiel der Story wegen einlassen können, weil dieses Spiel schlicht nicht viele Spielelemente hat. Adventures und den Grafikstil nicht zu hassen hilft sicher auch.
Schließlich darf man selbst im Vergleich nur mit anderen Adventures nicht zu streng sein, sonst treten die Schwächen zu stark hervor – beispielsweise hat auch State of Mind Entscheidungen, aber nicht annähernd mit dem Spiel der Konsequenzen eines Life is Strange und ermöglicht es nur minimales Rollenspiel, weil z.B. der Charakter von Richard als Unsympath trotz verschiedener Antwortmöglichkeiten in den Gesprächen kaum beeinflusst werden kann. Im Vergleich zu Fahrenheit: Indigo Prophecy als zweites und letztes Beispiel fehlt schlicht die Ambition, die der alte Genrevertreter mit seinem Filmansatz hatte, sowie ein damals durch die Quicktime-Events gestiftetes Kernspielelement.
Trotz all dieser Einschränkungen unterhält das Spiel ordentlich für etwa 8 bis 9 Stunden, was angemessen kurz ist.