The Computer Connection
Friday, 22. July 2016
Schrieb ich vorgestern, dass Zelazny einen Hang zum Absurden hat? Alfred Bester toppt ihn. The Computer Connection ist kein Science-Fiction Roman, es hat kaum eine Ähnlichkeit zu The Stars my Destination. Im Vorwort steht, dass diese Geschichte die Verarbeitung von im Fernsehen aufgeschnappten Geschichten sind, Parodien. Und so liest es sich auch. The Computer Connection ist eine Aneinanderreihung von Klischees und Parodien der frühen Fernsehgeschichte, wahrscheinlich auch einiger Bücher. Hat dabei einen Hauch Cyberpunk, was irritierend ist, denn Cyberpunk als Genre wurde eigentlich später erfunden.
Die Geschichte ist unmöglich zusammenzufassen. Daher nur das Setting: Die Geschichte folgt einem Moleman, molecular man, nahezu unsterblich gemacht durch eine Stressreaktion bei einer Nahtoderfahrung. Davon gibt es eine ganze Gruppe, und fast jeder im Buch vorkommende Charakter wird zu dieser Gruppe hinzugefügt. Zwischendurch gibt es Weltraumreisen, Neandertaler, Explosionen, Telepathie und Shodan-Computer. Natürlich ist Jesus auch dabei.
Es ist chaotisch, lustig und komplett absurd. Keinesfalls ist es ein guter Roman. Aber es war auch kaum eine Sekunde langweilig.
The Doors of his Face, The Lamps of his Mouth
Wednesday, 20. July 2016
Was ein absurder Titel. Roger Zelazny hat generell einen Hang zum Absurden, aber nicht im Sinne von absurder Komik, es sind seine ausufernden und teils sehr speziellen Science-Fiction-Welten, die ans Absurde grenzen.
Das Buch im Titel ist der Name einer Sammlung von Kurzgeschichten (wieder aus dem Humble Bundle) und eine Kurzgeschichte selbst. Da der große Reiz der Geschichten die Welt ist, die Zelazny jeweils erschafft, ist es fast unmöglich sie zu beschreiben ohne zu viel zu spoilern. Ich kann jedoch sagen, dass diese erste Kurzgeschichte eine Art Waljagd auf Venus erzählt, und sie wirkt auf mich unfertig: Zu viel Vorgeschichte wird angedeutet, zu viele Beschreibungen ergeben im Kopf kein ganzes Bild.
Es gibt andere, die mir besser gefielen. Die ansonsten schlafende Partygesellschaft zum Beispiel, obwohl mir das Set auch sehr altertümlich erschien. This Mortal Mountain über die Besteigung des höchsten Berges des Universums ist auch erinnerungswürdig, das Ende speziell. The Keys to December spielt nochmal mit den schnellen Verlauf großer Zeiträume, und der Katzengott ist ein mächtiges Bild.
Für mich waren zwei besonders, weil sie auf wenigen Seiten richtige Geschichten in interessanten Zukunftswelten erzählen, fast schon klassische Science-Fiction: This Moment of the Storm über den Hell Cop, der nach hundertjähriger Reise auf einem anderen Planeten arbeitet und dort einer Katastrophe begegnet. Und The Furies, die Jagd auf Victor Corgo durch ein Team von drei Übernatürlichen.
Preview zu Deus Ex - Mankind Divided
Tuesday, 19. July 2016
Gamersglobal hat eine längere Preview zum neuen Deus Ex veröffentlicht. Das Video insbesondere gibt einen positiven Eindruck vom Nachfolger des guten Nachfolgers des besten Spiels aller Zeiten:
Ich würde mich auf das Spiel sehr freuen, aber leider ist keine Linux-Version angekündigt.
The Stars My Destination
Tuesday, 19. July 2016
The Stars My Destination ist ein Science-Fiction-Roman von Alfred Bester aus den 50ern. Die Menscheit hat das Weltall kolonisiert, es herrscht Krieg. Ein Überlebender treibt im Weltall und wird nicht gerettet, rettet sich aus Wut selbst und nimmt Rache.
In der Version aus dem Humble Bundle ist ein Vorwort dabei, das den Leser gut auf den Roman einstimmt. Ja, es ist wirklich immer noch Science-Fiction, die Zukunftsvision wurde nicht vom Fortschritt eingeholt. Dabei hilft, dass die Geschichte klar auf die Entwicklung von Gully Foyle ausgerichtet ist. Und doch stammt die Geschichte aus einer anderen Zeit, was vor allem zwei Dinge bedeutet: Zuerst gibt es wie in klassischer Literatur Leerstellen, bei denen man sich selbst denken muss was gerade passiert ist. Außerdem verwandelt sich das Buch zwischendurch in eine Sci-Fi-Variante des Grafen von Monte-Christo, was vor allem aufgrund der uralten Gesellschaftsvision sehr seltsam wirkt. Das Ende ist dann nochmal etwas ganz eigenes, wirkt in seiner moralgefülltheit aber auch altmodisch.
Mir hat es gefallen. Besters Zukunft wirkt sehr vertraut, ist dann aber doch etwas anders als sonstige Science-Fiction. Nur wenige Abschnitte waren mir zu seltsam, es ist insgesamt eine spannende und kompakte Geschichte. Ich wollte auf jeden Fall wissen, ob Foyle seine Rache bekommt und was ihm noch widerfährt.
Bandol
Tuesday, 19. July 2016
Robin Hood - Helden in Strumpfhosen
Monday, 4. July 2016
Ich wusste ja, dass der Film genial ist. Aber den ebenfalls genialen Trailer kannte ich noch nicht:
Merkelsteuer, das wird teuer
Monday, 27. June 2016
Wenn ich in Frankreich nach der deutschen Politik gefragt werden lande ich früher oder später immer bei der Mehrwertsteuererhöhung der SPD. Im Wahlkampf hatte Merkel eine Mehrwertsteuererhöhung von 2% angekündigt, die SPD hatte mit obigem Slogan 0% versprochen.
Es gab eine große Koalition, und frei nach Adam Riese eine Mehrwertsteuererhöhung von 3%.
Ich werde dann immer mit großen Augen angeschaut und bekomme normalerweise einen Kommentar zu hören, dass die Sozialisten in Frankreich ja auch scheiße und wären und Hollande unfähig, aber von einer vergleichbare Verarsche konnte mir noch kein Franzose erzählen. Kein Wunder, würde eine Partei sowas hier versuchen gäbe es sicher einen halbjährigen Generalstreik.
Wie der Kobo Touch sich schlug
Thursday, 23. June 2016
Ich scheine damals darüber nicht geschrieben zu haben, aber seit mehreren Jahre schon ist der Kobo Touch mein Lesegerät. Den Ebookreader habe ich in Siegen gekauft, das müsste Ende 2011 oder Frühling 2012 gewesen sein. Seitdem begleitet er mich auf jede längere Zugfahrt, jeden Flug und in jeden Urlaub. Inzwischen sieht man ihm das auch an:
Bücher lade ich als epub auf ihn. Angesteckt an den Computer wird er ein Wechseldatenträger, er ist so einfach zu befüllen wie ein USB-Stick. In letzter Zeit kamen diese epubs aus dem Humblebundle, wobei ich zu wenig lese um die alle mitzunehmen. Ich hänge noch am ersten Science-Fiction-Bundle, das ich vor längerer Zeit gekauft habe. Das allerdings hat mich bisher gut unterhalten.
Als Lesegerät hat sich der Kobo bewährt. Er hat eine vernünftige Auswahl an Schriftarten, der Kontrast ist ordentlich. Anfangs gab es mal das Problem, dass er beim Öffnen eines Buches nicht genau an der vorherigen Stelle war, das ist mit einem Update irgendwann mal verschwunden (oder taucht zumindest mit den momentanen Büchern nicht mehr auf). Er hatte nie die Probleme mit der Ausrichtung und der Typographie, die der Kindle damals hatte. Bei Nichtbenutzung schaltet er sich komplett ab, sodass die Batterieladung erhalten bleibt. Man muss ihn daher nur bei Benutzung aufladen.
Natürlich ist es mittlerweile ein älteres Gerät und das merkt man: Die Auflösung neuer Geräte ist besser, er hat keine Beleuchtung, der Hintergrund ist grau statt weiß, und die Verzögerung beim Weiterblättern ist merklich, wobei sie durch Softwareupdates verbessert wurde. Mit diesen Updates hatte ich ein paar Probleme, ich erinnere mich an zwei nötige Komplettresets bis die momentane Version dann stabil lief.
Jetzt, nach vier bis fünf Jahren, geht er langsam kaputt. Teilweise liegt das an meiner damaligen Entscheidung, keine Hülle zu kaufen. Das ging auch lange gut, doch dieses Jahr hat sich einmal ein Stift unten in das Display gebohrt und dort eine Druckstelle hinterlassen, die ironischerweise wie ein permanenter Tintenfleck aussieht. Auf der oberen linken Ecke stand irgendetwas schweres, wodurch dort in einem Bereich das Display weiß bleibt. Bei meiner letzten Reise ging er nicht an, die Batterie war leer – sowas hätte er mir früher beim vorherigen Lesen gemeldet, da ist wohl inzwischen die Batteriekapazität zu gering.
Es eilt nicht, aber ich werde mir wohl bald ein neues Lesegerät kaufen. Welches weiß ich noch nicht. Aber ich weiß, dass es ein Ebookreader werden wird: Papierbücher sind viel unpraktischer, Tabletdisplay fürs Lesen ganzer Bücher unbrauchbar. Den Kobo zu kaufen – statt das Geld in mehrere Bücher zu stecken – war damals ein Experiment, es war ein erfolgreiches
Cities: Skylines
Tuesday, 14. June 2016
Als Cities: Skylines herauskam war für mich der Hype um den Simcity-Konkurrenten unüberhörbar. Als dann aber auf Gamersglobal ein negativer Test erschien verschob ich das Spiel auf meiner Wunschliste nach hinten. Ich hätte damals den Test und die ihn kritisierenden Kommentare genauer lesen sollen, denn der Test ist komplett daneben. Skylines ist ein wunderbares Simcity, das mich genauso fesselte wie damals Simcity 2000. Dabei hat es selbstverständlich schönere Grafik, aber auch schlicht viele Verbesserungen. Die Verkehrssimulation insbesondere ist ziemlich genau, wodurch Straßenplanung ein viel größerer Bestandteil des Spiels ist als früher.
Das neue Simcity von 2013 hatte so viele Macken dass es unkaufbar war. Alleine die immer nötige Internetverbindung reichte schon. Aber der größte Kritikpunkt war wohl die oberflächliche Simulation. So suchten sich Sims nach jedem Arbeitstag ein neues freies Haus als Zuhause, und für jeden Arbeitstag eine neue Arbeit. Solche Macken hat Skylines nicht, selbst wenn wie der Test anmerkt die Simulation nicht in allen Punkten wasserdicht ist. Im Endergebnis ist die GG-Wertung von Skylines neben der Wertung von Simcity zu niedrig.
In Skylines legt man wie üblich verschiedene Zonen an, in denen dann automatisch gebaut wird. Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete müssen im richtigen Verhältnis vorhanden sein, damit die Stadt wachsen kann. Später kommen noch Bürogebiete hinzu, Industriezonen ohne Verschmutzung, die Arbeiter mit höherer Bildung brauchen. Strom und Wasser muss verteilt werden, wobei Strom von Haus zu Haus wandert, eine einzelne Anbindung ans Kraftwerk reicht für ein ganzes Gebiet. Dazu kommen Schulen, Krankenhäuser und Friedhöfe, Polizei und Feuerwehr, die Müllabfuhr, Erholungsgebäude wie Parks oder Stadien und der öffentliche Nahverkehr.
Gebäude wie Zonen brauchen eine Straßenanbindung, Zonen können nur in nächster Nähe Straßen folgend angelegt werden. Entsprechend wichtig wird die Verkehrsplanung. Kompliziert wird es schnell, denn viele Autos auf den Straßen führen unweigerlich zu Staus, und Staus blockieren wichtige Funktionen wie die Müllabfuhr. Dann muss man lernen, wieviel effektiver ein Kreisverkehr statt einer Kreuzung sein kann, und ich musste auch oft alternative Wege schaffen um die Hauptverkehrsstraßen zu entlasten. Das ist fordernd, und spaßig für jeden der sich am Städtebau erfreuen kann.
Allerdings hätte auch ich Skylines keine perfekte oder fast perfekte Wertung gegeben. Zum einen sind da dann doch noch einige Macken: Bei mir blockieren z.B. auf einem relativ einfachen Schienennetz regelmäßig die Züge, und warum mein Flughafen kaum genutzt wird ist mir unerklärlich, auch das Spiel bietet keine Erklärung an. Zum anderen hat das Spiel das gleiche Problem wie Simcity 2000: Ist die Karte erst einmal ziemlich voll, funktioniert die Stadt und damit der Stadthaushalt, und sind alle Meilensteine erreicht und damit alle Gebäude freigeschaltet, dann lässt die Motivation doch ziemlich nach mit der errichteten Stadt weiterzuspielen. Und an diesen Punkt gelangt man nach ungefähr 20 Stunden. Mit Mods kann Skylines da noch etwas gegensteuern, und sicher, ich werde irgendwann eine neue Stadt anfangen, und es gibt noch Erweiterungen zu kaufen. Doch ist das schon eine gewichtige Beschränkung für ein solches Spiel, eine motivierende Meta-Ebene fehlt völlig.
Die Linuxversion funktioniert super. Mit meiner Radeon HD 7950 unter freien Treibern und einem Athlon II X3 450 läuft das Spiel auf hohen Einstellungen mit geringen FPS, aber flüssig, stabil und ohne Grafikfehler.
Steam auf 64-Bit Funtoo
Sunday, 5. June 2016
Steam hat jetzt eine ganze Weile problemlos funktioniert. Aber kürzlich hatte sich irgendetwas geändert und es ging nicht mehr. Ich werde hier dokumentieren, wie man Steam installieren und sein System vorbereiten muss.
Multilib
Steam braucht die 32-Bit Versionen verschiedener Libraries. Um das zu erschlagen aktiviert man am einfachsten Multilib für das gesamte System. In die /etc/portage/package.use kommt ein:
*/* abi_x86_32
Danach das System aktualisieren:
emerge --sync layman -S emerge --ask --update --deep --with-bdeps=y --newuse @world
Steam aus Overlay installieren
Steam selbst ist in verschiedenen Overlays. Wir nutzen hier das von anyc:
layman -a steam-overlay emerge steam-meta
Danach einmal steam
starten und nach seiner Installation schließen.
Veraltete Libs löschen
Um keine Probleme mit den veralteten Libs zu bekommen, die Steam mitliefert, folgen wir diesem Tipp und löschen sie:
rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/installed/libstdc++6-4.6-pic_4.6.3-1ubuntu5+srt4_amd64 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/installed/libstdc++6-4.6-pic_4.6.3-1ubuntu5+srt4_amd64.md5 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/installed/libstdc++6_4.8.1-2ubuntu1~12.04+steamrt2+srt1_amd64 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/installed/libstdc++6_4.8.1-2ubuntu1~12.04+steamrt2+srt1_amd64.md5 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/lib/gcc/x86_64-linux-gnu/4.6/libstdc++_pic.a && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/lib/gcc/x86_64-linux-gnu/4.6/libstdc++_pic.map && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/lib/x86_64-linux-gnu/libstdc++.so.6 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/lib/x86_64-linux-gnu/libstdc++.so.6.0.18 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/share/doc/libstdc++6 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/usr/share/doc/libstdc++6-4.6-pic && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/installed/libstdc++6-4.6-pic_4.6.3-1ubuntu5+srt4_i386 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/installed/libstdc++6-4.6-pic_4.6.3-1ubuntu5+srt4_i386.md5 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/installed/libstdc++6_4.8.1-2ubuntu1~12.04+steamrt2+srt1_i386 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/installed/libstdc++6_4.8.1-2ubuntu1~12.04+steamrt2+srt1_i386.md5 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/lib/gcc/i686-linux-gnu/4.6/libstdc++_pic.a && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/lib/gcc/i686-linux-gnu/4.6/libstdc++_pic.map && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/lib/i386-linux-gnu/libstdc++.so.6 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/lib/i386-linux-gnu/libstdc++.so.6.0.18 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/share/doc/libstdc++6 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/usr/share/doc/libstdc++6-4.6-pic && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime.old/i386/usr/share/doc/libstdc++6 rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/amd64/lib/x86_64-linux-gnu/libgcc_s.so.1 && rm ~/.local/share/Steam/ubuntu12_32/steam-runtime/i386/lib/i386-linux-gnu/libgcc_s.so.1
LIBGL_DRIVERS_PATH setzen
Dies ist der Knackpunkt. Auf einem 64-Bit-System würde Steam jetzt versuchen, die 64-Bit-Treiber zu laden und daran scheitern. Also brauchen wir ein Startskript, das Steam zum richtigen Treiber führt:
#!/bin/sh killall compton LIBGL_DRIVERS_PATH="/usr/lib32/dri" LIBGL_DEBUG="verbose" /usr/bin/steam compton --vsync opengl --backend glx &
Allerdings würden jetzt ebenfalls die Spiele in Steam diese 32-Bit-Treiber laden, und daran scheitern wenn sie selbst 64-Bit-Programme sind. Genau das war, was anfangs nicht passierte – eventuell wurde CS:GO aktualisiert? Auf jeden Fall muss deshalb der Treiberpfad wieder umgebogen werden. Dafür in der Library auf das Spiel rechtsklicken, Properties auswählen und bei Set Launch Options dies eintragen:
LIBGL_DRIVERS_PATH=/usr/lib/dri %command%
Steam sollte jetzt einwandfrei funktionieren.
Jörg spielt Dark Souls 3
Sunday, 5. June 2016
Das Let's Play von Jörg Langer, dem Chef von Gamersglobal, gefällt mir ganz gut.
Ich hab gedacht, dass Dark Souls kein Spiel für mich wäre, aber so präsentiert wurde mir klar dass ich es im Gegenteil sicher gut fände. Leider gibt es keine Linuxversion. Jörg macht das Let's Play auf sympathische Art und Weise, obwohl es natürlich manchmal nervenaufreibend ist anderen Leuten beim Spielen zuzusehen ohne Eingreifen zu können.
Linuxundich abgemahnt
Friday, 3. June 2016
Verachtenswert: Dennis Skley und sein Abmahnanwalt Lutz Schroeder haben Chris eine Abmahnung über 1600€ für durch einen technischen Fehler nicht mehr korrekt den Autor verlinkende/nennende Bilder geschickt, die Chris auf seinem Blog verwendet hat. Chris, laut seinem Eintrag, wird oder hat sich schon einen Anwalt genommen und wird natürlich nicht die vollen Kosten zahlen. Helft ihm doch bitte trotzdem die Kosten zu tragen. Chris ist ein langjähriger Supporter von Linux und freier Software, war zu meiner Zeit der Supporter im ubuntuusers.de-Forum, und ist seitdem auch als Autor für die gute Sache aktiv.
Das eigentlich verachtenswerte ist nicht die Abmahnung, sondern die Abmahnung ohne vorherige Kontaktaufnahme. Dieses System ist eine Spezialität Deutschlands, in normalen Rechtsstaaten sind solche Unterlassungsaufforderungen erstmal kostenlos. Mehrfach schon wurde vom Gesetzgeber versprochen diese kostenpflichtigen Abmahnungen abzuschaffen, passiert ist jedoch nie etwas. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Anwälte mit dieser Räuberei sehr viel Geld verdienen und eine starke Lobby haben – noch zudem sind viele Abgeordnete vorher Rechtsanwälte gewesen.
Arcan, der aus dem Nichts kommende Displayserver
Friday, 3. June 2016
Arcan bezeichnet sich selbst als Multimedia Framework, ist aber gleichzeitig ein Displayserver wie X oder Wayland. Doch fangen wir mit Durden an.
Durden ist ein Fenstermanager, mehr noch, eine Desktopumgebung, und basiert auf Arcan. Durden implementiert sowohl tiling, tabbed als auch freies (floating) Fenstermanagement. Über ein globales Menü können alle denkbaren Einstellungen angepasst werden, Änderungen greifen sofort. Das ist mächtig, z.B. wenn wie im Video zu sehen die Fensterrahmen verändert werden:
Die Video sind auch sonst eine gute Einführung, und sie geben einen Eindruck in was Arcan ist.
Arcan ist also ein alternativer Displayserver. Er kann unter X gestartet werden, aber auch anstatt X. Sein Konzept erklärt der Autor so:
Look for a useful distinction between the typically distinct display server, game engine, streaming multimedia processing / low- mid- level graphics
In anderen Worten: Es geht darum, neu zu definieren was ein Displayserver können soll. Und ich meine man sieht das an Durden, wie dort Grafiken eingesetzt werden können. Der Stand des Projekts wird in mehreren Präsentationen gezeigt, hier die für Arcan:
Interessant ist der Zeitplan: Arcan existiert schon eine ganze Weile, wird von seinem Autor stetig weiterentwickelt. Es gibt einen großen Knackpunkt, und das ist die Unterstützung von X-Anwendungen. Firefox z.B. kann unter Arcan derzeit nicht direkt starten, schon weil GTK nicht funktioniert. Das soll sich mit der Wayland-Integration nächstes Jahr ändern. Bisher gibt es eine Lösung mit einem QEMU-Fork, die letoram nutzt, aber die war für mich nicht ausreichend dokumentiert.
Für mich ist das Projekt ziemlich erstaunlich. Es gehört was dazu, sich hinzustellen und zu entscheiden die Grundlagen des Desktops umzukrempeln. Es gehört noch mehr dazu das über Jahre hinweg weiterzuentwickeln. Arcan als Alternative oder Ergänzung zu Wayland zu haben könnte für den Linuxdesktop toll sein, auch wenn ich Arcans Interna nicht wirklich beurteilen kann.
Die Installation war einfach. Wer einen Blick in eine alternative Linuxwelt werfen will sollte Durden und Arcan antesten.
Pixel Piracy
Sunday, 29. May 2016
Pixel Piracy ist ein 2D-Piratenspiel, beeinflusst von den 2D-Indiespielen die nach Minecraft erschienen sind, wie Terraria. Man startet mit einem Piraten, einem Floß und etwas Kleingeld. Die Welt ist unterteilt in kleine Einzelabschnitte, entweder eine Insel, eine Stadt oder ein feindliches Schiff. In Städten können Piraten angeheuert und die verschiedenen Gegenstände gekauft werden, unter anderem Fähigkeitsbücher, Essen oder neue Blöcke für das eigene Schiff.
Ziel des Spiels ist es zu einem mächtigen Piraten zu werden und vier andere epische Piraten zu besiegen. Zumindest ist das die Vorgabe. Im Grunde kann man machen was man will und sich dabei aufbauen wie man will. Ich habe zuerst ein paar Kopfgelder eingesammelt, dann gegen Piraten gekämpft, schließlich gesehen dass es weiter weg Vikinger (Piraten mit leicht anderen Schiffen) zu besiegen gibt und dies getan. Je weiter weg vom Zentrum der Karte man sich befindet, desto höher das Level der Gegner.
Ich war erst sehr angetan von dem Spiel. Man muss sich erst etwas reinknien, denn das Interface ist suboptimal und es gibt einiges zu beachten, hatte dann aber Spaß daran meine Piraten auszurüsten und hochzuleveln, ihnen Rollen zu geben und auch an den Kämpfen und dem Ausbauen meines Schiffs.
Später wird es sicher etwas eintönig werden, aber da bin ich noch nicht. Was mich bisher von einer positiven Wertung abhält sind die technischen Probleme. Anfangs passierte das nicht, aber inzwischen bleiben regelmäßig Piraten auf Inseln stecken. Sie können sich dann schlicht nicht mehr bewegen, auch nicht zum Schiff zurückkehren. Manchmal kann man sie befreien, indem man ihren Charakterbildschirm manipuliert, aber dann fallen sie später vom Rand der Insel ins Wasser – was sie tötet, wenn sie nicht schwimmen können. Dazu kommt, dass das Spiel nicht besonders gut läuft. Bei einem 2D-Spiel ist das inakzeptabel, das muss dauerhaft und unabhängig von der Auflösung flüssig laufen.
Ich habe es mit einem Humble Bundle gekauft, auf Steam kostet es 10€. Sollten die Bugs gefixt werden ist es einen Blick wert.