Serendipity 2.0.4, 2.1-beta2 und mit neuer Webseite
Monday, 26. September 2016
Serendipity bewegt sich. 2.0.4 fixt ein paar mittelunschöne Sicherheitslücken, ist aber trotzdem die unwichtigere der beiden neuen Versionen. Denn die zweite Beta der 2.1 sollte sehr hübsch sein. Nach dem großen Entwicklungssprung 2.0 enthält 2.1 nochmal eine Vielzahl von Verbesserungen wie neue moderne Themes, Support für PHP 7, einen Cache oder Detailverbesserungen wie den neuen Button, um alle Plugins auf einmal zu aktualisieren. Und mit der zweiten Beta wurden viele Bugs gefixt, sodass ich ziemlich zuversichtlich bin, dass diese Version nahezu der stabilen Version entsprechen wird. Wobei das die Tester der Beta zeigen werden.
Sehr glücklich bin ich über die neue Webseite. Lasst uns stolz auf die alte Seite sein, denn sie hat s9y viele Jahre gut vertreten. Doch inzwischen musste ihr Design aus den Nullerjahren auf neue Nutzer abschreckend wirken; das neue Yellowled-Design dürfte besser ankommen.
Aber es ist mehr als Design, es ist auch der Inhalt: Die Texte und die Dokumentation wurden überarbeitet, und können in Zukunft einfacher per Github weiter verbessert werden. Für Serendipity als Projekt ist sowas in meinen Augen unheimlich wichtig.
Mercenary Kings
Friday, 23. September 2016
Mercenary Kings ist ein 2D-Shooter. Seit ich vor ein paar Jahren GunGirl 2 durchgespielt habe mag ich solche Plattformer eigentlich. Und es war eine neue Gelegenheit xboxdrv auszutesten. Mercenary Kings aber ist durchwachsen.
Es ist eigentlich nett gemacht. Von einer Basis aus wählt man Missionen aus, die dann innerhalb eines Zeitlimits erledigt werden müssen. In der Basis können mit gesammelten Rohstoffen neue Waffen gekauft werden, deren einzelne Bestandteile man selbst zusammenstellen kann. Es gibt eine Hintergrundgeschichte, mittels derer Schritt für Schritt neue Spielelemente freigeschaltet werden. Das eigentliche Spielen in den Missionen macht auch Spaß.
Aber es läuft nicht stabil. Alle paar Level muss ich es neustarten, weil Leitern wieder nicht mehr benutzt werden können. Und jetzt speichert es Fortschritte nicht mehr – Upgrades und gesammelte Rohstoffe bleiben erhalten, aber gechaffte Level werden nicht mehr als solche markiert. Außerdem stört mich, dass immer wieder alte Level neu gespielt werden müssen. Da wird die gleiche Karte geladen, nur dass diesmal 20 Holzstücke gesammelt werden müssen anstatt den Endgegner zu besiegen. Das ist nur mäßig spannende Spielzeitstreckung.
Durchaus schade, denn im Kern ist es ein gutes Spiel, das mit etwas Fokus auch insgeamt gut hätte sein können.
Warum Europa eine Gefahr für die Weltwirtschaft ist
Friday, 23. September 2016
Deus Ex: Mankind Divided wird auf Linux portiert
Friday, 16. September 2016
Wie großartig: der Linux-Port vom neuen Deus Ex wurde bestätigt. Ich schrieb zur Preview noch, dass ich mich auf das Spiel freuen würde wenn es auf Linux liefe. Jetzt darf ich mich drauf freuen.
Wobei ich nicht sicher sein darf, dass es auf meiner Hardware laufen wird. Unter Windows hätte das noch gepasst, wenn auch nur mit 30 FPS. Das ist für die Linuxversion kein gutes Vorzeichen, brauchen diese doch öfter bessere Hardware.
Panda Nanoblock
Monday, 12. September 2016
Im Bild nur zu erahnen, aber er ist wirklich klein. Nanoblock ist eine japanische Firma, von dort wurde er auch mitgebracht.
izulu 1.0: Jetzt wieder Wetter auf dem Desktop
Sunday, 4. September 2016
Izulu ist ein kleines Programm, das zum Wetter passende Bildschirmhintergründe setzt. Jahrelang lief das einwandfrei, und doch hätte ich den vorherigen Satz vorgestern nicht ohne Einschränkung schreiben können: Yahoo hatte die kritische WOEID-Api abgeschaltet. Nun sind WOEIDs ein bescheuertes Konzept – sie identifizieren Orte, genau, dafür gibt es mit geographischen Koordinaten schon eine etwas etabliertere Möglichkeit. Trotzdem brauchte izulu sie, weil die ebenfalls genutzte Wetterapi von Yahoo sie brauchte. Daher war seit kurzem izulu kaputt.
Die neue Version 1.0 repariert das. Als neue Api wird die von forecast.io genutzt. Ein in Perl 6 geschriebener Server fungiert als Zwischenmann, damit sich Nutzer nicht mit Api-Keys herumschlagen müssen. Der Server ist rate-limited und chached Anfragen, ich hoffe die ihm gegebenen freien täglichen Abfragen reichen so aus. Aber sonst kann man ihn ja auch selbst hosten.
Dem Versionsnummernsprung (0.6.4 -> 1.0) angemessen wurde intern einiges umgebaut. Eine Menge alter Code wurde herausgeschmissen, anderer neu strukturiert, und zum Auslesen der API wird nun jq genutzt. Die neue API kennt weniger Wetterzustände; die Kategorien bleiben gleich, aber die Unterkategorien wurden entsprechend beschnitten. Dafür gibt es zwei neue Icons für die Wettervorhersage, Nebel und Wind. Kaputt war die Wetterwarnungskarte für Deutschland, die wurde daher gestrichen und dafür das normale Wetterradar richtig positioniert. Schließlich wurde sowohl der Zufallsmodus mit lokalen Dateien und – wieder einmal – der mit Flickr repariert.
Izulu zu reparieren war spaßig für mich, besonders dabei Perl 6 anzutesten und den Code auszumisten. Ich hoffe die neue Version gefällt auch euch. Ausprobieren geht am einfachsten dieser Anleitung folgend.
Fahrenheit: Indigo Prophecy Remastered
Sunday, 28. August 2016
Wieder ein Spiel aus dem Humble Bundle. Ich erinner mich vage an die Tests von damals. Jetzt kann ich die damalige Kontroverse verstehen – Fahrenheit ist ein ambitioniertes Projekt, das absolut scheitert, aber trotzdem spielenswert ist.
Fahrenheit versucht eine Geschichte zu erzählen. Es ist vage gestaltet wie ein Film, mit abgegrenzten Szenen und Kameraperspektiven. Die eigene Handlungen, so verspricht schon das Tutorial, hätten immer Konsequenzen. Es geht anfangs um einen Mordfall, man spielt in der ersten Szene den Mörder, direkt darauf die ermittelnden Polizisten und wechselt zwischen den beiden Perspektiven hin- und her.
Als Spiel ist es ein Adventure, kein Point and Click glücklicherweise. Dazu kommen Quicktime-Events, die – wenn ich mich richtig erinnere – mit diesem Spiel erst so richtig modern wurden. Mit ihnen können in Gesprächen Hinweise freigeschaltet, Aktionen beeinflusst und die Kämpfe bestritten werden. Das ist spielerisch eine für eine Weile unterhaltsame Mischung, allerdings ist sie zu seicht um das Spiel zu tragen, dafür ist es zu lang.
Bei der Geschichte versagt das Spiel völlig. Zuerst ist es ein ziemliches Mysterium und fesselnd, die Atmosphäre ist anfangs großartig. Sie ist düster und scheint für Erwachsene gemacht. Und dann macht es klick – ich will nichts spoilern, es reicht aus zu sagen, dass es so richtig bescheuert wird. Nicht nur wird die Geschichte absurd, auch die Handlungen der Protagonisten werden unnachvollziehbar. Krönung der Peinlichkeit ist die vollkommen unmotivierte Sexszene samt Liebeserklärung nach fünfminütiger Bekanntschaft.
Was bleibt ist Technik und Präsentation. Gut sind die Sprecher, und für dieses Spiel sind sie unheimlich wichtig, sie erschaffen einen Großteil der Atmosphäre. Auch, weil die Grafik heutzutage ziemlich kantig und schlecht ist. Von HD-Texturen, die angeblich (in machen Szenen?) aktiviert werden können habe ich nichts gesehen. Abgesehen davon lief es unter Linux flüssig und stabil.
Ich hatte damals das Spiel verpasst. Es nachzuholen habe ich nicht bereut, aber man darf es nicht als modernes Spiel begreifen, sondern muss es sehen als was es ist: Als ein gescheitertes Experiment der damaligen Ära, als ein Relikt aus einer anderen Spielegeneration. Der Versuch, ein filmartiges Spiel für Erwachsene zu machen, scheiterte an schlechter Schreibe und fehlender Spieltiefe. Als solcher ist es interessant.
Mit xboxdrv den Controller zum Xbox-Gamepad machen
Saturday, 20. August 2016
Eine Unsitte moderner Spiele ist die Nicht-Konfigurierbarkeit des Controllers (=Gamepad). Besonders häufig bei Xbox-Ports gehen die davon aus, dass der Controller ein Xbox-Controller ist. Nun ist mein Controller aber ein alter SpeedLink Strom Trooper und ähnelt eher einem Playstation-Controller. Joe Danger 2 war jetzt das letzte Spiel, das ich wirklich mit Controller spielen wollte und das meinen schlicht nicht erkannte. Die Lösung ist xboxdrv.
Als Treiber (im userspace) emuliert xboxdrv, das in den Quellen liegen sollte, den Xbox-Controller. Es legt /dev/input/js1 an, was von Spielen als Xbox-Controller erkannt wird, und übersetzt die Eingaben auf dem Controller zu dem, was das Xbox-Gamepad ausgeben würde.
Der Befehl für meinen Controller sieht so aus:
xboxdrv --evdev /dev/input/by-id/usb-0e8f_0003-event-joystick --evdev-absmap ABS_X=x1,ABS_Y=y1,ABS_RZ=x2,ABS_Z=y2,ABS_HAT0X=dpad_x,ABS_HAT0Y=dpad_y --evdev-keymap BTN_THUMB2=a,BTN_THUMB=b,BTN_BASE=lt,BTN_BASE2=rt,BTN_TOP2=lb,BTN_PINKIE=rb,BTN_BASE5=back,BTN_BASE6=start,BTN_TOP=x,BTN_TRIGGER=y --mimic-xpad --silent --axismap -Y1=Y1
Um ihn zusammenzubasteln benutzt man evtest:
evtest /dev/input/by-id/usb-0e8f_0003-event-joystick
Das gibt dann zum Beispiel diesen Code aus, wenn ich auf den Button links unten drücke:
Event: time 1471704447.386393, -------------- SYN_REPORT ------------
Event: time 1471704447.466397, type 4 (EV_MSC), code 4 (MSC_SCAN), value 90003
Event: time 1471704447.466397, type 1 (EV_KEY), code 290 (BTN_THUMB2), value 0
Event: time 1471704447.466397, -------------- SYN_REPORT ------------
Ich weiß also: Das ist BTN_THUMB2. Und er entspricht Button A auf dem Xbox-Gamepad. Um das herauszufinden ist dieses Bild des Controller sehr praktisch (via). Dies sind die zu belegenden Xbox-Eingabetasten:
a
b
back
start
lb
rb
lt
rt
tl
tr
x
y
x1
y1
x2
y2
dpad_x
dpad_y
Ist der Befehl einmal zuammengestellt sollte man ihn in eine Konfigurationsdatei packen. Meine heißt ~/.config/xboxdrv und sieht so aus:
[xboxdrv] mimic-xpad=true silent=true [evdev-absmap] ABS_X=x1 ABS_Y=y1 ABS_RZ=x2 ABS_Z=y2 ABS_HAT0X=dpad_x ABS_HAT0Y=dpad_y [evdev-keymap] BTN_THUMB2=a BTN_THUMB=b BTN_BASE=lt BTN_BASE2=rt BTN_TOP2=lb BTN_PINKIE=rb BTN_BASE5=back BTN_BASE6=start BTN_TOP=x BTN_TRIGGER=y [axismap] -Y1=Y1
Interessant ist die Axismap. Das Problem war, dass beim unteren Stick oben und unten vertauscht war. Mit der Axismap ließ sich das umdrehen.
Mit der Konfigurationsdatei lautet der Befehl nur noch
xboxdrv --evdev /dev/input/by-id/usb-0e8f_0003-event-joystick -c ~/.config/xboxdrv
Und Joe Danger 2? Das funktionierte mit xboxdrv erstmal wirklich viel besser. Leider nur für eine Mission, danach bleibt es im Menü hängen. Ich vermute aber, dass das am Spiel selbst liegt, und werde xboxdrv bald mit einem anderen Spiel testen.
Holy Potatoes! A Weapon Shop?!
Wednesday, 17. August 2016
Holy Potatoes! A Weapon Shop?! ist ein nettes größeres Minispiel. Man kontrolliert eine Waffenschmiede, stellt Waffen her und verkauft diese. Die Angestellten sammeln Erfahrung und können so später stärkere Waffen herstellen, außerdem gibt es neue Rezepte die erforscht werden müssen. Es gibt eine lose Rahmenhandlung und nach und nach werden neue Gebiete freigschaltet, in denen es dann neue Käufer und Waffen gibt.
Was das Spiel gut kann, ist sich zu präsentieren. Jede hergestellte Waffe wird sofort mit einem Jubelscreen belohnt, ganz nach Juice it or lose it. Überall steigen Punktebalken, immer gibt es ein nahes nächstes Ziel zu erreichen. Das ist fesselnd, lenkt dann aber irgendwann doch nicht davon ab, dass es ein ganz simples Spiel ist in dem nicht viele verschiedene Dinge getan werden.
Es ist ein bisschen lustig, es sieht hübsch aus und es ist nett gemacht. Auf einem Tablet wäre es toll, so ist es ein bisschen zu simpel. Recettear: An Item Shop's Tale ist ein bessere Alternative, leider nur für Windows.
Zalman Z1 Review – Besser als erwartet
Saturday, 13. August 2016
Das Zalman Z1 (Link zu Amazon, die Herstellerseite lädt nicht) ist ein 30€ Budget-Gehäuse, das ich gebraucht für den halben Preis gekauft habe. Ich stelle hier gerade aus meinen Überbleibseln einen PC zusammen, und so ein günstiges Gehäuse erschien genau richtig. Der PC ist jetzt bis auf die fehlende Grafikkarte zusammengebaut und das Z1 war viel besser, als ich vorher befürchtet hatte.
Es erwies sich als modernes Gehäuse, bei dem allerdings ein paar Altlasten stören.
Zuerst einmal – wobei das natürlich Geschmackssache ist – sieht es nicht schlecht aus. Es ist schwarz, kommt sogar mit schwarzen Schrauben. Die Vorderseite ist weder übertrieben noch zu simpel, es ist meiner Meinung nach angemessen schick.
Die Seitenteile haben als einziges Gestaltungselement nett geformte Ausbuchtungen. Ansonsten wirkt es hübsch gestaltet und ordentlich gebaut. Auch die Kleinigkeiten stimmen, es hat sogar die praktischen großen Gehäuseschrauben, die man ohne Schraubenzieher aufdrehen kann.
Auch innen sieht es gut aus, es ist auch dort sauber schwarz. Es gibt eine (von mir ungenutzte) Ausbuchtung unter dem Mainboard um Kabel zu verlegen, der Festplattenkäfig ist gekürzt, damit die Grafikkarte mehr Platz hat. Das sind zwei der modernen Eigenschaften.
Eine andere findet sich wieder außen: Das Gehäuse steht auf Standfüßen, und unter dem Netzteilslot ist ein Kühlgitter (mit Staubfilter). Dadurch kann man das Netzteil verkehrt herum montieren, sodass es kühle Luft von unter dem Gehäuse anzieht und so vom Luftstrom des Gehäuses unabhängig ist. Das ist nicht immer vorteilhaft, denn so hilft das Netzteil nicht mehr beim Kühlen der Grafikkarte; aber es kann hilfreich sein, um hitzeempfindliche Netzteile zu schützen oder den Luftstrom im Gehäuse von vorne unten nach hinten oben zu stärken.
Ebenfalls nett ist die schraubenlose Montage der Laufwerke. Das Gehäuse kommt mit Plastikschlitten, die man seitlich an die Festplatte klemmt und damit an seinen Platz schiebt. Im Idealfall entkoppelt dies sogar die Platte, das konnte ich nicht testen. Für SSDs gibt es einen dedizierten Slot über dem Festplattenkäfig.
Auch 5.25"-Laufwerke werden über eine werkzeuglose Konstruktion festgeklemmt. Die war etwas störrisch, ist aber auf jeden Fall sehr viel angenehmer als das Laufwerk festschrauben zu müssen.
Weitere Nettigkeiten: Vorne und hinten ist jeweils ein 120mm-Lüfter montiert. An der Vorderseite ist ein Mikrofoneingang und ein Soundausgang, außerdem zwei USB 2.0- sowie sogar ein USB 3.0-Slot. Und die fürs Smartphone gedachte Einbuchtung im Deckel halte ich für eine gute Idee.
Zwei Sachen sind doof, die erwähnten Überbleibsel von früher:
Erstens sind die PCI-Slotblenden herauszubrechen, sie lassen sich auch nicht wieder anschrauben.
Zweitens sind die Lüfter nicht richtig regelbar. Der hintere kommt immerhin ans Mainboard, hat aber nur drei Pins und also keine PWM-Unterstützung, kann also nur über die Spannung geregelt werden, was nicht jedes Mainbaord kann. Der vorne hat sogar nur einen Molex-Anschluss, weshalb er nur mit einem spannungsreduzierenden Molexadapter statisch steuerbar wäre. Allerdings kann ich noch nicht sagen, wie laut die Lüfter werden.
Ach, und drittens gibt es keinen Platz für größere Lüfter, es wäre also z.B. unmöglich meine H90-Wasserkühlung von Corsair in dem Gehäuse unterzubringen, die mit einem Platzbedarf von 140mm noch klein ist. Es fehlt einfach ein Lüftungsslot im Deckel.
Die Auflistung der Macken soll nicht täuschen: Insgesamt war ich positiv überrascht. Für Systeme ohne Wasserkühlung ist das ein tolles Budget-Gehäuse. Eventuell muss man noch die Lüfter auswechseln, nutzt man irgendwann eine PCI-E Karte nicht mehr will man vielleicht PCI-Slotblenden nachkaufen. Aber ansonsten kann man im Z1 ziemlich komfortabel seinen PC zusammenbauen.
Saints Row 2
Tuesday, 9. August 2016
Saints Row 2 ist ein absurderes Grand Theft Auto. Und das ist beachtenswert, denn schon GTA ist ziemlich absurd. Hat GTA aber seit dem dritten Teil einen Hauch von Realismus, der bei GTA 4 dann gar zur Sozialkritik hochgejubelt wurde, bleibt Saints Row 2 immer in der Parodie.
Saints Row spielt sich trotzdem sehr wie die älteren GTA-Teile. Fahrzeuge kapern, herumfahren, schießen, Geschäfte aufkaufen, den Charakter einkleiden und schließlich Missionen und Nebenmissionen erfüllen. Nebenmissionen gibt es einen Haufen, allerdings sind nicht alle der Minispiele geglückt. In den Missionen gibt es eine – natürlich absurde – Story um einen Bandenkrieg, wobei es nach diesem noch eine weitere Herausforderung gibt.
Das ist alles zusammen ziemlich spaßig. Es gibt ein paar mir zu brutale Szenen, die muss man wohl als Teil der Parodie abtun. Kann man das, dann ist das Spiel eine interessante Mischung, spielerisch und intellektuell nicht besonders fordernd, aber unterhaltsam.
Die Linuxversion ist leider nicht gut, das Spiel ruckelt. Und es scheint auch auf sehr guten Systemen (meines ist eigentlich kein starkes System, relativ zum Alter des Spiels aber schon) zu ruckeln, technisch ist die Portierung einfach misslungen. Das galt wohl schon für die Windowsversion. Ein paar Hilfen:
- Die Ruckler beim Fahren in der Stadt reduziert die Installation auf eine SSD leicht.
- Die fehlenden Radiostücke können mit dem High Quality Radiomod nachinstalliert werden.
- Größte Besserung brachte das Wechseln auf einen besseren Prozessor, und dann nochmal ihn zu übertakten (Phenom II X4 965) – bei Auswahl also den PC mit dem besseren Prozessor nutzen.
Ich suche für ab November einen Job
Monday, 1. August 2016
Mein Doktorat in Troyes geht langsam zu Ende: Laut Plan werde ich es Ende Oktober nach genau drei Jahren abschließen. Für die Zeit danach suche ich Arbeit.
Wer hier ab und an mitliest kennt mein Profil: Bachelor Informatiker, Master Human-Computer Interaction, darin wäre dann auch die Promotion. Seit vielen Jahren nutze ich Linux, außerdem bin ich Entwickler freier Software (Github-Profil). Da ich in Frankreich wohne spreche ich mittlerweile Französisch; Deutsch und Englisch natürlich sowieso. Für eine gute Arbeit würde ich (zumindest europaweit) umziehen.
Also: Wer jemanden sucht oder jemanden kennt, der dies tut, der hinterlasse doch bitte einen Kommentar oder schicke eine Email an malte@paskuda.biz
Das Grundeinkommensdesaster
Thursday, 28. July 2016
Lust zu Lachen? Ein Podcast zum bedingungslosen Grundeinkommen gibt die perfekte Gelegenheit:
Mit Jens Berger und Roberto De Lapuente sind auf der einen Seite zwei linke Blogger Kritiker, sie hinterfragen die Idee. Auf der anderen Seite sind drei erklärte Befürworter des Grundeinkommens: Ronald Blaschke, Jörg Gastmann und Daniel Häni. Es ist ein Gemetzel.
Nicht etwa, weil die Kritiker die Befürworter kaputtargumentieren. Nein, die Befürworter zerlegen sich selbst. Es reicht die einfache Frage, wie ein bedingungsloses Grundeinkommen umgesetzt werden kann. Denn darauf haben die drei keine Antwort.
Gastmann weigert sich komplett, über Modelle zu diskutieren. Darum ginge es doch nicht! Und die Frage sei doch ein Angriff, zum Befragtwerden sei er nicht hier. Er verlässt den Podcast.
Das macht auch Blaschke, aber nicht ohne sich vorher vollständig blamiert zu haben. Ich habe noch nie in meinem Leben so lächerliche Positionen so durchgängig schlecht, aber selbstbewusst vertreten gesehen. Wie finanziert man es? Es ist nachgerechnet und finanzierbar, einfach auf der Webseite nachschauen. Wie geht man mit Einwanderern um? Die kriegen das Grundeinkommen natürlich auch, schon weil es ein Grundrecht sei, so wie jetzt doch auch das System auswärts krankenversicherten Leistungen erbringen würde (ja, das hat nichts miteinander zu tun, aber das merkt er nicht). Könnte das zum Problem werden? Nein, nur zurzeit und daran ist die USA und die imperialistische Politik Deutschlands Schuld, wir müssten doch einfach nur dafür sorgen, dass alle Menschen auf der Erde keinen Grund mehr haben zu emigrieren. Ist klar.
Häni bleibt etwas länger, kapituliert dann aber auch unter den einfachsten konkreten Fragen. Er hat sich irgendwie eingeredet dass das Grundeinkommen ja nicht mehr Geld sei, warum auch immer, und deshalb auch finanzierbar. Der Staat muss es verteilen. Weniger verbohrt, wirkt er eher verträumt und hat zwar keine Antworten, aber schafft es wenigstens eine Weile seinen Traum zu erklären ohne in einen Kampfmodus zu geraten.
Alle drei fordern ein Glaubensbekenntnis. Die Unterstützung an die Finanzierungsfrage zu knüpfen ist für sie Hochverrat, ja, sie verstehen die Frage nichtmal. Es geht ihnen ja nicht um die Umsetzung. Es geht um den Glauben.
Ein Konzept mit solchen Vertretern braucht keine Feinde mehr. Zum Glück sind Jens und Roberto das ja auch nicht. Sie sind kritisch und wollen Lösungen sehen, die Zahlen abschätzen, vollständig über die Auswirkungen nachdenken, scheinbar: Es möglich machen. Für die Befürworter ist schon der dafür nötige Pragmatismus ein Affront.
Dabei hat die Idee ja ihren Reiz. Je mehr wir automatisieren, je weniger Jobs es gibt, desto mehr müssen wir darüber nachdenken wie wir Menschen ohne Arbeit eine Existenz ermöglichen. Ein Grundeinkommen wäre vll eine gute Lösung. Vielleicht darf es auch bedingungslos sein, wobei sich die Frage nach dem darin liegenden Sinn stellt, Gutverdienern einfach auch Geld zuzustecken. Wäre nicht ein erhöhtes Hartz 4 ohne Sanktionen eine bessere (und bezahlbare) Lösung?
Existenz ohne Arbeit, das ist vielleicht die wichtigste Entscheidung in der mittelfristigen Zukunft dieser Gesellschaft. Dass darin solche Nullen eine wichtige Rolle spielen, bei der Erkenntnis vergeht einem dann wieder das Lachen.
Pokemon Go
Sunday, 24. July 2016
Heute ist Pokemon Go auch offiziell in Frankreich erschienen. Schon gestern war uns das Warten zu doof geworden und ich hatte die Anwendung per apkpure heruntergeladen. Klar, so ein Tag reicht nur für einen ersten Eindruck. Aber der ist durchmischt.
Auf der einen Seite ist das Prinzip schon toll. Die reale Welt zum Spielplatz zu machen ist mächtig. Es passt auch einfach besonders gut zu den Pokemonspielen. Ingress hat mich nie gereizt, aber Pokemon zu sammeln – so wie damals, nur in der echten Welt – das ist die Erfüllung eines Kindheitstraums von Millionen Menschen. Auch von mir.
Dass die App nicht perfekt läuft kann ich dabei problemlos ignorieren. Sie frisst Batterie, das Handy wird scheißwarm und es gibt viele Bugs. Ich laufe in zwei: Schaltet sich zum Energiesparen kurzzeitig der Bildschirm ab, funktioniert danach oft die Touchsteuerung nicht mehr. Und manchmal sind Pokemons auf der Weltkarte für mich nicht sichtbar, obwohl sie da sind, wie die weißen Kreise zeigen die sonst um das Pokemon schweben.
Aber, und das könnte das große Problem sein, spielerisch erscheint es mir recht witzlos. Die alten Pokemonspiele waren nicht einfach Hype, das waren gute Spiele und durchaus fordernd, mit einem interessanten Kampfsystem und einer interessanten Welt zu entdecken, einer Geschichte. Gut, den letzteren Part kann das Spiel kaum umsetzen. Aber das Kampfsystem hätte es übernehmen können. Anstatt nun Pokemon in Rundenkämpfen und unter Nutzung von Wissen – welche Attacken sind noch verfügbar, welches Element hat das feindliche Pokemon, wogegen ist es verwundbar – zu schwächen, bevor man sie fangen kann, wirfst du bei Pokemon Go direkt einen Pokeball. Aus Taktik wurde hektisches Rumwischen auf dem Display. Entsprechend fehlt der Kampf gegen andere Trainer ganz, der automatisierte Kampf in den Gyms gleicht eher einem Reaktionstest, in dem das Elementensystem kaum vorkommt.
Wie gesagt, es ist ein erster Eindruck. Ob auf höheren Levels das Zusammenstellen eines guten Teams und das Hochleveln einzelner Pokemons interessanter wird muss ich noch sehen. Was ich soweit las klang allerdings nicht so.
Life Is Strange auf Linux
Friday, 22. July 2016
Das hochgelobte Episodenspiel Life Is Strange ist für Linux veröffentlicht worden. Der Preis der ersten Episode wurde gleichzeitig auf null reduziert, sie eignet sich also hervorragend als Test, ob das Spiel auf dem eigenen System läuft.
Die Hardwareanforderungen haben es nämlich in sich. Während laut den offiziellen Anforderungen unter Windows ein Dual Core mit 2GB Ram und eine generische 512MB Vram Grafikkarte ausreichend sei, HD 4890 empfohlen, ist für Linux ein FX-6300 und eine AMD R9 270 Minimum. Empfohlen wird eine Nvidia-Grafikkarte, 7xx or better. Mein System erfüllt die Anforderungen zwar ansatzweise, aber zumindest mit dem aktuellen freien AMD-Treiber läuft das Spiel trotzdem nur als Diashow.
Schade, ich hätte mir gerne angeschaut warum das Spiel so toll sein soll, anstatt Reviews zu lesen. So werde ich noch etwas warten müssen, auf Performanceverbesserungen auf Seiten des Spiels oder auf Seiten des Treibers.