20 der besten Skyrim-Mods
Monday, 12. December 2016
Vor einer Weile habe ich hier einige Skyrim-Mods vorgestellt. Eine aktualisierte und gekürzte Variante dieser Liste in Artikelform findet sich nun auf GamersGlobal.
Kameraklappe fürs Smartphone
Sunday, 4. December 2016
Ich habe dem Spark eine Klappe vor die Kamera geklebt. Klar, die Kamera des Laptops war schon immer abgedeckt, aber die vordere des Telefons hatte ich bisher ignoriert.
Die Klappe kommt von soomz und wurde zufällig, ohne weitere Recherche, bei Amazon ausgewählt. Ein Impulskauf. Bis jetzt wirkt sie ganz gut, der Kleber scheint zu halte, die Klappe öffnet sich nicht von alleine, kann jedoch einfach mit dem Finger verschoben werden.
Auslöser des Kaufes war natürlich der Snowden-Film.
Mit BlueALSA Bluetooth-Headset unter ALSA ansprechen
Wednesday, 30. November 2016
Mit bluez5 wurde die direkte Unterstützung für Audiogeräte herausgeschmissen. Stattdessen müsse man Pulseaudio nutzen. Auf meinem Laptop habe ich das sogar gemacht, da dort Ubuntu ohne weitere Modifikationen läuft, aber es funktionierte nicht gut. Auf meinem Hauptsystem läuft einfach nur ALSA, und angesichts der konstanten Problemen mit Pulseaudio wird sich das auch nicht ändern. Und hier springt BlueALSA (vormals bluez-alsa) in die Bresche.
BlueALSA erstellt ein virtuelles PCM-Modul, das für das Bluetooth-Gerät steht. Wird dann dieses als Ausgabegerät gewählt, kommt der Sound aus dem Headset.
Vorbedingung ist, dass die Geräte gepairt sind. Dafür benutzte ich Blueman, alternativ kann man das auch gut in der Konsole mit bluetoothctl machen. Schwierigster Schritt war hier, herauszufinden, wie man das Headset in den richtigen Modus schaltet.
Dann BlueALSA installieren. Bei mir ist es noch als bluez-alsa bezeichnet:
sudo emerge bluez-alsa
Gestartet ist es schnell:
sudo bluealsa
Und direkt danach hat das Abspielen einer Audiodatei funktioniert:
aplay -D bluealsa:HCI=hci0,DEV=XX:XX:XX:XX:XX:XX,PROFILE=a2dp testdatei.wav
Um nur bluealsa angeben zu müssen, kann man die Parameter wie in der Readme erwähnt der ~/.asoundrc hinzufügen:
defaults.bluealsa.interface "hci0" defaults.bluealsa.device "XX:XX:XX:XX:XX:XX" defaults.bluealsa.profile "a2dp"
Ist jetzt alles gut? Leider noch nicht. Ich habe Firefox nicht überzeugen können, Sound über BlueALSA abzuspielen. Firefox war immer schon störrisch mit ALSA, hatte z.B. nie eine Möglichkeit, das Ausgabegerät auszuwählen. Auch scheint Mixing, also das unterstützen mehrerer Audioquellen auf einmal, noch zu fehlen. Generell sind wir hier in einem Bereich, in dem die ~/.asoundrc angepasst und eine gute Standardkonfiguration gefunden werden muss, da fehlt noch Dokumentation (wobei dies ein guter Ansatz ist). Aber BlueALSA wird aktiv entwickelt, ich bin zuversichtlich, dass das Projekt eine Lösung finden wird.
Hoffentlich bevor die Katze das Kopfhörerkabel durchgebissen hat.
Musik zum Wochenende I
Sunday, 27. November 2016
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Monday, 21. November 2016
Das war kein Film für mich. Die Schauspieler sind nicht schlecht, die Grundidee eines Films im Universum von Harry Potter mochte ich und den Trailer fand ich gut. Doch am Ende ist der Film enttäuschend.
Zum Einen funktioniert die Geschichte nicht. Sie ist wirr und die Ereignisse sind nur zufällig miteinander verbunden. Vor allem aber ist das Timing daneben, zu oft ist eine spannende Stelle vor einer ruhigen, ein Spannungsbogen wird nicht gebaut. Entlarvend ist da vor allem das Ende, wenn nach dem Finale drei Kitsch-Ausblenden hintereinander gesetzt werden, als ob es ein Herr der Ringe wäre, und der Muggel nach zwei Stunden belanglosem Nebenherrennen anlasslos zum besten Freund erklärt wird. Aber auch schon vorher ist die Geschichte schwer auszuhalten, z.B. wenn nur Scamander den Oberbösen als solchen erkennt, oder wenn die autoritäre Magiergilde wie immer ein Abziehbild der US-Justiz ist, nur um am Ende doch den Helden lobend auf die Schulter zu klopfen.
Zum Anderen erklärt der Filmtitel die Tierwesen zum Fokus – genau sie funktionieren für mich gar nicht. Schuld sind die Computeranimationen. Es ist zwar schon beeindruckend, welche Fantasieprodukte geschaffen werden. Aber sie bleiben die ganze Zeit über eben phantastische Computeranimationen, in keiner Szene wirken die Viecher echt. Es ist leider statt Jurassic Park ein Episode I geworden. Fast wünschte ich mir, den Film in 3D geschaut zu haben, das hätte davon vll abgelenkt.
Ein totaler Reinfall? Das nun auch nicht. Mit nicht zu schreckhaften Kindern (die sicher deutlich älter als 6 Jahre sein sollten) oder niedrigen Erwartungen kann man sich den Film schon anschauen. Mehr ist es halt nicht.
Font Awesome 5 Kickstarter
Wednesday, 16. November 2016
Ich weiß nicht, ob darüber nicht schon zu viel geschrieben wurde (erst war ich nicht wirklich online, dann mein Feedreader wirklich offline), aber da ich eigentlich nicht an Kickstarter teilnehme will ich über diese Ausnahme dann doch schreiben. Das Kickstarter-Projekt der Iconfont Font Awesome hat mich geködert, als sie ihr $20-Frühkäuferangebot für alle freigegeben haben, nachdem sie wohl deutlich mehr Geld bekommen haben als erwartet. Und das war, bevor ich deren Video gesehen hatte:
Ich finde das Prinzip grundsätzlich gut. Font Awesome wird oft genutzt, auch ich habe es schon in Projekten benutzt. Und jedes mal ist es toll, passende Icons zu finden, und ist es ärgerlich, wenn genau das gesuchte Icon nicht da ist. Mit dem Geld des Kickstarters wollen sie mehr und bessere Icons bauen, häppchenweise 10 für die freie Version und 30 für die kostenpflichtige (davon sind derzeit 29 Pack finanziert). Meine $20 gehen also gleichzeitig in meine eigenen Projekte und kommen freier Software zugute, denn für beide gibt es dann mehr Icons. Da gönn ich den Iconmachern wirklich ihren erfolgreichen Kickstarter.
Nutzer mit sinatra-portier einfachst authentifizieren
Tuesday, 15. November 2016
Sinatra-portier ist ein Fork des Gems sinatra-browserid, das ich ebenfalls vorher geforkt hatte. Es funktioniert für den Entwickler noch genauso, der Unterschied ist, dass statt dem Button ein Formular erstellt wird, und dass Portier zum Bestätigen der Email benutzt wird.
Ein Sinatra-Projekt von Persona auf Portier umstellen
Sinatra-portier ist ganz offiziell als Gem registriert und kann darüber installiert werden:
gem install sinatra-portier
Im Sinatra-Projekt bindet man aber weiterhin sinatra/browserid ein:
require 'sinatra/browserid'
Dadurch kann man ohne Codeanpassung von Persona zu Portier wechseln. In den meisten Projekten muss man nur in der Gemfile gem sinatra-browserid
mit gem sinatra-portier
ersetzen und dann schauen, ob das Loginformular anstatt des Buttons im bestehenden Design ebenfalls funktioniert.
Die API
Es werden einige weniger Helferfunktionen und sinatraweit globale Variablen definiert, mit denen das Gem genutzt wird:
authorized?
True wenn der Nutzer sich mit Portier eingeloggt hat. Die Kernfunktion.
authorized_email
Die Email (als String), mit welcher der Nurzer eingeloggt ist. Kann benutzt werden um die genauen Rechte des Nutzers zu prüfen.
authorize!
Leitet zur Loginseite weiter, wenn der Nutzer nicht bereits eingeloggt ist.
render_login_button
Gibt das HTML des Loginformulars aus.
logout!
Loggt den Nutzer aus,
authorized?
ist danach false undauthorized_email
leer.
Ein Codebeispiel zeigt, wie die Funktionen benutzt werden können:
require 'sinatra/base' require 'sinatra/browserid' module MyApp < Sinatra::Base register Sinatra::BrowserID set :sessions, true get '/' if authorized? "Welcome, #{authorized_email}" else render_login_button end end get '/secure' authorize! # require a user be logged in email = authorized_email # browserid email ... end get '/logout' logout! redirect '/' end end
Nutzungspattern
Mit der obigen API gibt es mehrere Wege, wie man am besten Nutzer anmeldet und ihre Email prüft. Aber ich weiß noch, dass ich eine Weile brauchte um das für mich durchzustrukturieren, trotz des Beispiels. Nicht einfach zu prüfen, ob das eingegebene Passwort das gespeicherte ist, war ungewohnt. Aber im Grunde ist es noch einfacher: Prüfen, ob man die Emailadresse bereits kennt (=ist sie in der Datenbank?) und welche Rechte sie hat.
Ersten Nutzer zum Admin machen
Aber wo fängt man an? Bei der ersten Nutzung ist die Datenbank ja noch leer, es gibt nichts abzugleichen. Meine Projekte, die dieses Gem nutzen (ursprung, feedtragón und music-streamer) zeigen daher einen kleinen Installer, wenn die Datenbank leer ist. In diesem loggt der Nutzer sich über Portier ein, und diese erste Emailadresse wird dann als Adminadresse in der Datenbank gespeichert. Später prüft man, ob authorized_email
die gespeicherte Emailadresse ist, und kann so zu schützende Bereiche der Seite abriegeln.
Weitere Helfer erstellen
Um die Emailadresse auf Adminrechte zu prüfen definiert man am besten zwei weitere Helfer:helpers do def isAdmin? if authorized? if Database.new.getAdminMail == authorized_email return true end end return false end def protected! unless isAdmin? throw(:halt, [401, "Not authorized\n"]) end end end … get %r{/([0-9]+)/editEntry} do |id| protected! … end
Mit Nutzerliste abgleichen
Was aber, wenn man mehr als einen Nutzer haben will? Dann vergleicht man mit der Nutzerdatenbank.helpers do def isAdmin? if authorized? return Database.new.getAdminMail == authorized_email end return false end def isRegistered? if authorized? return Database.new.registered?(authorized_email) end end def protected! unless isRegistered? halt 401, erb(:login) end end def adminProtected! if (isRegistered? && isAdmin?) return true else halt 401, erb(:login) end end endRouten, die normale Nutzer aufrufen können, werden wie zuvor mit
protected!
geschützt. Hier wird nur geschaut, ob in der Datenbank der Nutzer registriert ist. Music-streamer z.B. hat eine Liste in den Einstellungen, in die der Admin neue Adressen und damit neue Nutzer hinzufügen kann. adminProtected!
hingegen prüft, ob authorized_email
die gespeicherte Emailadresse des Admins ist.
Das könnte dann mit einem kompletten Rollensystem erweitert werden, in dem der Code für jede Email prüft, welche Rolle und damit welche Rechte er hat. Und die Datenbankstruktur dafür bleibt simpel:
CREATE TABLE IF NOT EXISTS users( mail TEXT PRIMARY KEY, role TEXT );
Das schöne an dem System ist, was auch bei Persona schon hübsch war: Wir haben mit dem bisschen Code eine komplette Nutzerverwaltung in ein Sinatra-Projekt eingebaut, ohne ein einziges Passwort zu speichern oder auch nur einen Gedanken an Hashverfahren zu verschwenden.
Der Snowden-Film
Wednesday, 9. November 2016
Im Film gibt es eine Szene, in der Snowden beschreibt, dass seine große Sorge ein kommender Machthaber ist, der den Hebel umwirft und so das Überwachungssystem der USA in ein Unterdrückungssystem verwandelt. Damals hat weder er noch ich an Trump gedacht. Heute ist durch ihn der Gedanke aktueller als jemals zuvor.
Aber ich wollte eigentlich den Film besprechen. Und Snowden ist ein guter Film. Wobei ich vielleicht zu nah an der Sache dran bin, um den Film wirklich als Film zu bewerten. Aber immerhin: Er baut seine Spannungskurve auf, es sind gute Schauspieler, keine Minute ist er langweilig. Im Konflikt mit seiner Freundin Lindsay Mills bekommt der Grundkonflikt eine persönliche Dimension, und dass der Film das gleichzeitig nutzt, um die hübsche Schauspielerin in Szene zu setzen und das Problem der Invasion der Privatsphäre zu verdeutlichen, ist eine ziemliche Leistung.
Die eigentliche Leistung des Films ist natürlich nicht, ein guter Film zu sein, sondern Snowdens Enthüllungen dem Publikum zu zeigen. Und das schafft er. Selbst wenn man wie in meinem Fall das alles mitbekommen hat, ist es doch immer noch erschreckend die ganzen Überwachungsmaßnahmen so gebündelt zu sehen. Und gezeigt zu bekommen, wofür sie benutzt werden. Und das ist auch die Seite, wo der Film nochmal gewinnt: Er ist akkurat. Was gezeigt wird stimmt, nur wenig wird ausgelassen (das Zusammenspiel der nationalen Geheimdieste fiel mir auf). Natürlich wird das nicht für die Details der Hintergrundgeschichte gelten, ich meine den öffentlichen Teil, welche Überwachungsprogramme existieren, was sie können, und wie Snowden gehandelt hat. Beispielweise sind das in allen(?) Szenen, in denen Snowden öffentlich spricht, schlicht seine Originalzitate. Und der Schwenk am Ende zum echten Edward Snowden ist unglaublich mächtig. Dass es funktioniert, sah ich an den während des Abspanns diskutierenden Gruppen im Kino.
Snowden ist ein sehenswerter Film, den man seiner Umgebung zeigen sollte, damit sie Snowdens Enthüllungen und die damaligen und derzeitigen Verbrechen der USA verstehen. Mit Trump als Präsident werden da noch genug dazukommen.
Wileyfox Spark+
Thursday, 3. November 2016
Das Wileyfox Spark+ kam in einem kleinen roten Karton. Das Zubehör ist simpel: USB-Kabel, Kopfhörer und eine Kurzanleitung. Kopfhörer und Kabel wirken gar nicht mal schlecht, die Kurzanleitung war klar verständlich.
Das Telefon selbst ist von vorne unscheinbar und hat hinten das Wileyfox-Symbol als sehr sichtbares Designelement, außerdem ist die Plastikrückseite hübsch angeraut. Intern identifiziert es sich übrigens als Fly Evo Tech 4, das den Fotos zufolge ähnlich aussieht, aber nicht identisch ist.
Im Test auf Computerbase kam das Spark ohne Plus nicht gut weg, zu wenig Arbeitsspeicher, zu langsam und zu wenig internen Speicher. Beides behebt wohl das Plus-Modell. Und es hat weiterhin die positiven Eigenschaften des Spark: Auswechselbare Batterie (Pflicht), Dual-Sim (super für mich, mit meiner französischen und deutschen Nummer), gutes Display und aktuelles Android, erweiterbarer Speicher. Es wirkt zudem sauber verarbeitet und die Leute, denen ich es zeigte, fanden es hübsch.
Im direkten Vergleich mit dem LG G3 ist das Spark wohl ein kleiner Schritt zurück. Das Display des G3 erscheint mir etwas besser, nicht die Helligkeit, sondern die Farben. Mein Gesprächspartner meinte, die Sprachqualität sei etwas schlechter – auf meiner Seite höre ich immerhin keinen Unterschied. Akkulaufzeit kann ich noch nicht beurteilen, ebensowenig die generelle Leistung. Beides braucht mehr Zeit, war bisher aber völlig okay. Für die Kamera habe ich ein paar Vergleichsbilder geschossen (links: G3, rechts: Spark+):
Nebeneinander gehalten, Automatikmodus, im gleichen Moment gedrückt. Das G3 scheint mit dem Gegenlicht deutlich besser zurechtzukommen. Unbrauchbar ist die Kamera des Spark aber auch nicht.
Das Android auf dem Spark+ wirkt bisher sehr gut. Android mit Cyanogenmod, ich bin zu wenig vertraut mit aktuellen Androidversionen um genau zu wissen, was verändert wurde. Im Gegensatz zum G3 ist der Wegfall der vorinstallierten LG-Anwendungen durchaus angenehm, und das alphabetisch sortierende Anwendungsmenü gefällt mir auch gut (da weiß ich allerdings auch, dass das normalerweise auswechselbar ist). Dass das Spark+ etwas kleiner ist finde ich gut (aber hey, ich hielt auch das HP Veer für ausreichend groß), und sein angerautes Plastik ist angenehmer zu greifen als das glatte Plastik des G3.
Zusammenfassend: Mit einem Langzeittest kann ich noch nicht dienen. Aber der erste Eindruck des Spark+ ist ziemlich positiv. Es scheint mir völlig geeignet, das G3 zu ersetzen – allerdings würde ich das G3 behalten, wenn ich die Wahl hätte. Abgesehen davon wüsste ich derzeit nicht, was ein Android-Smartphone mehr haben sollte. Aber genau deswegen wollte ich ja auch ein solches günstiges Smartphone haben. Es hat neu samt Lieferung 150€ gekostet.
Portier: Ein Nachfolger für Mozillas Persona/Browserid
Monday, 31. October 2016
Wir stellen heute Portier vor. Portier ist freie Infrastruktur für das Web. Es ist ein Loginsystem, das Seiten benutzen können, um Nutzern die Möglichkeit zu geben sich per Email anzumelden. Der Kniff dabei ist, dass die Seite keinerlei Passwort speichern muss.
Das folgende ist einfach zu verstehen, wenn du vorher die Demo ausprobierst.
Portier funktioniert so: Auf der Webseite, in die man sich einloggen will, ist ein Loginformular, das nach der Emailadresse fragt. Der Nutzer gibt seine Adresse ein und schickt das Formular ab. Es wird zu Portier geschickt, dessen Aufgabe dann ist diese Emailadresse zu authentifizieren. Er prüft ob der Nutzer die Emailadresse wirklich kontrolliert. Dafür hat Portier zwei Möglichkeiten:
- Er kann eine Email mit einem Bestätigungslink zurück zu Portier an die Adresse schicken.
- Alternativ wird die OpenID-Authentifizierung des Email-Providers genutzt, also bei den meisten Google Sign-In. Das ist komfortabler, da komplett im Browser.
Weiß Portier dann, dass die Emailadresse wirklich dem Nutzer gehört, schickt er an die Seite eine signierte Bestätigung und leitet den Nutzer zurück. Die Seite kann den Nutzer dann einloggen.
Portier und Mozillas Persona
So etwas ähnliches gab es schonmal, es war ein Projekt von Mozilla. Es hieß anfangs Browserid, später war das dann nur noch der Name des verwendeten Protokolls und das Projekt wurde zu Persona umgetauft. Das war hochproblematisch, denn Persona war bereits der Name von diesen Firefox-Themes. Persona hatte noch mehr Probleme: Es war nicht einfach Infrastruktur, sondern sein eigenes Produkt, das Bekanntheit erlangen sollte und das größer war als ein einfacher Email-Bestätiger. Beispielsweise mussten Nutzer sich beim ersten Login auf der Persona-Seite einloggen und dafür ein Passwort wählen, und es konnte nur funktionieren, wenn Nutzer den Persona-Button einordnen konnten. In einem Nutzertest von mir hat keiner der Testpersonen den dafür nötigen Wechsel zwischen Browser, Emailprogramm und Tabs samt anschließendem Zurückwechseln zur Zielseite hinbekommen.
Das alles will Portier besser machen, wobei klar ist: Persona war eine in meinen Augen großartige Idee. Das Portier-Projekt ist ein Versuch, diese Idee weiterleben zu lassen und die Fehler, die Persona gemacht hat, nicht zu wiederholen.
Portier versucht nicht, ein Single-Sign-On-System zu sein, also dass ein Nutzer automatisch auf jeder Portier-nutzenden Seite eingeloggt sind, nur weil er auf einer einzelnen Seite sich mit Portier einloggte. Es gibt schlicht keine zentrale Instanz, in die der Nutzer sich einloggen muss. Es gibt nur den Portier-Broker, der keine Nutzerdaten speichert und von dem es viele verschiedene Installationen geben kann. Wir werden eine Instanz hosten (auf https://broker.portier.io/), aber theoretisch kann jede Seite seinen eigenen Broker haben. Auch praktisch werden wir versuchen das möglichst einfach zu machen – der Code ist überschaubar, das Protokoll möglichst simpel und nutzt mit OpenID existierende Standard, und mit der verwendeten Programmiersprache Rust können Binaries bereitgestellt werden.
Persona wird Ende November abgeschaltet. Es erreichte nicht die Bekanntheit, die Mozilla sich erhofft hatte. Portier eignet sich als Alternative, z.B. mein sinatra-portier-Gem kann direkt sinatra-browserid ersetzen, ohne dass groß der Code angepasst werden muss.
Das Portier-Projekt
Portier ist kein Mozilla-Projekt. Nach der Ankündigung der Abschaltung haben sich einfach ein paar Entwickler zusammengetan, um eine Alternative zu schaffen. Nach einer durchaus langen Planungsphase ist daraus Portier entstanden, das jetzt einsatzbereit wird. Es gibt noch viel zu tun (es gibt eine Roadmap): Arbeit am Broker, Verbessern der Dokumentation auf der Webseite, und generell das Bauen von Modulen für Webframeworks, um die Integration möglichst einfach zu machen. Da können wir Hilfe brauchen. Aber schon jetzt funktioniert Portier und kann allen Webentwicklern helfen, die Persona ersetzen müssen, oder die so etwas wie Persona nur als aktives Projekt haben wollen.
Adler und Engel
Friday, 28. October 2016
Das ist eine für mich schwierige Buchbesprechung. Ich will rüberbringen, dass ich dieses Buch von Juli Zeh überhaupt nicht mochte. Es ist schlicht kein gutes Buch, hat keine gute Geschichte, keine glaubwürdigen Personen, keine Handlung, die es so geben könnte. Ich mochte oft nichtmal die Sprache. Gleichzeitig hat es den Ansatz eines guten Buches. Im Grunde: Behalte die Autorin im Blick, aber lese dieses Buch nicht.
Keine gute Geschichte und keine glaubwürdigen Personen, das gehört zusammen. Adler und Engel wirkt, als ob die Autorin sich hingesetzt und sich die absurdesten Charaktere ausgedachte hätte, die sie sich vorstellen konnte, und die dann in eine Geschichte steckte. Nicht absurd im Sinne von absurd komisch, sondern im Sinne von kann so nicht existieren. Die Handlungen, die Monologe, die Dialoge – es ist alles zu bescheuert.
Es gibt natürlich die Möglichkeit, das innerhalb der Geschichte zu erklären. Der Ich-Erzähler ist ein Junkie, verschiedene Zeitebenen werden gemischt, die aufgetischte Geschichte ist durch seine Perspektive verfälscht. Das ist natürlich Unsinn, es wäre eine billige Ausrede. Die Geschichte ist trotz ihres simplen Kerns einfach überkomplex, als ob möglichst viele verschiedene Techniken gleichzeitig ausprobiert werden sollten. Übrig bleibt Grütze. Und fachliche Fehler, z.B. wenn der Protagonist eine komplette Packung Kopfschmerztabletten reinkippt und problemlos weiterlebt. Sowieso, Drogen: Was hier beschrieben wird ist so fernab vom möglichen, dass die Beschreibung zu lesen wirklich schmerzt.
Und doch: Der Kern der Geschichte ist interessant, auch die erzählerische Ausgangsposition. Immer wieder schimmert durch, dass dies ein guter Roman sein könnte. So lächerlich die Figuren sind, wären sie etwas weniger lächerlich, dann wären sie interessant. So überkonstruiert und möchtegernkomplex die Geschichte ist, so interessant ist ihre Grundidee. Es ist auch nicht alles vorhersehbar, nicht immer gehen die Kniffe schief. Also: Ich würde niemanden dieses Buch empfehlen, aber werde mir vll trotzdem eines ihrer neueren Bücher anschauen.
LG G3
Wednesday, 26. October 2016
Das G3 ersetze bei mir vor etwa 5 Monaten das Nokia Asha 210. Es war über, anfangs wollte ich es nur für die Webentwicklung nutzen, aber dann kam Pokemon Go…
Außerdem wurde das Asha mir zu umkomfortabel. Die Idee des Asha war für mich, ein Arbeitshandy zu haben, kein Smartphone. Aber die relevanten Dinge müssen dann auch laufen. Bis heute habe ich es nicht hinbekommen, mit dem Asha Emails zu senden (empfangen geht), und die fehlende Unterstützung für die Wlan-Verschlüsselung in der Uni wurde immer störender. Außerdem ist inzwischen klar, dass die Verarbeitung nicht toll ist, das Plastik verfärbt sich, der Wippschalter wird schwergängig. Das G3 kam mir da ganz recht.
Mit Android hatte ich privat schon durch das Samsung Galaxy 3 Erfahrung, außerdem durch die Arbeit. Mit dem alten Galaxy 3 kann man das LG G3 kaum vergleichen, es ist eine ganz andere Liga. Kostete damals aber eben auch deutlich mehr. Mittlerweile läuft Android 6.0 darauf, und auch Android ist eine ganz andere Geschichte als früher. Es ist hübscher, schneller und responsiver.
Ich habe es dann doch genossen, für eine Weile ein richtiges Smartphone zu haben, selbst wenn mir immer noch eine Tastatur fehlt. Das G3 passte dann aber auch besonders gut. LG ist der letzte große Anbieter, bei dem man die Batterie auswechseln kann, mir ist das wichtig. Die Zusatzapps sind nicht völlig, aber weitestgehend deaktivierbar. Das Display ist hervorragend, sowohl die Farben als auch die Helligkeit, nur in praller Sonne wurde es manchmal zu heiß und drosselte die Helligkeit, was für Pokemon blöd war. Nie hatte ich Probleme mit der Leistung. Die Tasten auf der Rückseite zu haben fühlte sich schnell natürlich an. Nicht so gut gefallen hat mir das Material, das Plastik ist eben Plastik und nicht wirklich angenehm zu greifen. Immerhin sieht es immer noch wie neu aus. Schon mit dem Asha hatte ich ein paar hübsche Fotos geschossen, die Kamera das G3 ist dann aber nochmal deutlich besser, eben fast so gut wie ein echter Fotoapparat. Insgesamt ein richtig tolles Smartphone.
Das G3 war ein Topmodell in 2014, aber noch jetzt, da ich es zurückgeben werde hätte ich es mir beinahe gekauft. Zwei Jahre später sehe ich außerhalb von Softwareupgrades keinen Grund, bessere Hardware zu verwenden. Es ist kein Wunder, dass der Smartphonemarkt inzwischen gesättigt ist, und für viele ein günstiges Smartphone völlig ausreicht. Ich hoffe, dass das mittelfristig dazu führt, dass Nischen wie kleine Smartphones und Smartphones mit Tastatur wieder besetzt werden, dass sich Hersteller über garantierte Softwareupdates differenzieren, und dass schließlich freie Software auch in diesem Sektor konkurrenzfähig wird und dieses Problem löst.
Ubuntu Phone scheint ja ein guter Schritt in diese Richtung zu sein. Mein nächstes Telefon wird es aber noch nicht, es ist ja auch noch gar nicht richtig kaufbar. Aber dazu bald mehr.
Victor Vran
Tuesday, 25. October 2016
Ich könnte hier fast mein Review von The Incredible Adventures of Van Helsing nochmal schreiben. Victor Vran ist schlicht fast das gleiche Spiel. Auch es ist ein Hack'n Slay angelehnt an Diablo 2, wieder gibt es einen düsteren Held mit Hut und lustige Sprüche aus dem Off – hier durch eine Stimme im Kopf des Protagonisten statt der Begleiterin. Sogar Items und Spielwelt entstammen einer ähnlichen Mischung, nämlich dunkle Fantasie und Technik, also Vampire, Magie und Handfeuerwaffen.
Natürlich gibt es Unterschiede im Detail. Victor Vran kennt nur einen Hub, es gibt keinen kompletten Spielweltwechsel im Verlauf der Story, nur neue Gebiete der Stadt werden freigeschaltet. Es gibt keinen Fertigkeitsbaum, stattdessen mehr Waffenkategorien, die mit verschiedenen Fähigkeiten kommen. Spezialisierung kommt nur durch die ausgewählte Kleidung – mit unterschiedlichen Boni für verschiedene Spielstile – und durch die Schicksalskarten mit ihren passiven Boni ins Spiel. Je nach Kleidung lädt sich automatisch, durch Schaden austeilen, nehmen oder beidem eine Manaleiste auf, mit der dann Dämonenfähigkeiten (=Zauber) benutzt werden können.
Bei den Dämonenfähigkeiten erschienen mir manche klar besser als andere. Es gibt einige, bei denen Victor bei Benutzung ungeschützt stehenbleibt, all diese konnte zumindest ich nie ordentlich in meine Spielweise einbauen. Auch bei den Waffen hatte ich klare Favoriten, aber immerhin erscheint keine Waffenkategorie völlig unnütz, und sie sind samt ihren Fähigkeiten angenehm unterschiedlich.
Insgesamt hat mir The Incredible Adventures of Van Helsing besser gefallen, ich fand es witziger und zumindest im Mittelteil runder. Aber es war damals auch länger her, seit ich das letzte Hack'n Slay gespielt hatte, vielleicht verzerrt das meine Wahrnehmung. Denn Victor Vran hat Vorteile. Es gibt keinen zähen Endpart, kein ärgerliches Recyceln vorheriger Abschnitte. In allen Dungeons gibt es Zusatzherausforderungen, z.B. die Aufgabe, alle versteckten Schätze zu finden oder in den ersten X Sekunden Y-mal einen bestimmten Gegnertypen zu erledigen. Manche dieser Zusatzaufgaben sind ziemlich schwer und es werden später noch schwerere Herausforderungen freigeschaltet, da könnte man viel Zeit reinstecken. Auch der Multiplayer könnte nochmal reizvoll sein. Vor allem aber läuft Victor Vran unter Linux, es lief bei mir mit dem freien Radeontreiber bugfrei und sehr gut.
Ein kurzer Blick auf den Fenstermanager Wingo
Sunday, 16. October 2016
Wingo ist ein in Go geschriebener Fenstermanager. Github zeigt, dass er vor vier Jahren erstellt wurde, seitdem ist die Entwicklung auch deutlich ruhiger geworden. Allerdings ohne dass der Fenstermanager sonderlich bekannt geworden ist, wobei er immerhin viele Sterne auf Github hat.
Seine Beschreibung macht ihn für mich interessant: Fenstermanager sind nur noch selten aktive Projekte, das von mir genutzte IceWM z.B. scheint verlassen, ist aber eben immer noch vollständig und funktionell. Wingo will ebenfalls vollständig sein, unterstützt Skripting, ist mit Go in einer modernen Sprache geschrieben und wird scheinbar immer noch entwickelt, ohne komplett alpha zu sein. Das sind Eigenschaften, die ich sonst nur bei Tiling-Fenstermanagern sehen, die ich als nicht sehr benutzerfreundlich empfinde.
Wingo lag nicht in den Quellen und ich fand kein Overlay, also habe ich wie in der Anleitung beschrieben über Go installiert:
go get github.com/BurntSushi/wingo go get github.com/BurntSushi/wingo/wingo-cmd # optional
Danach die Konfiguration schreiben lassen:
wingo --write-config
In der ~/.config/wingo/theme.wini musste ich direkt die Pfade zur Schriftart anpassen, denn /usr/share/fonts/TTF/ existiert auf meinem System nicht. Danach die ~/.xinitrc angepasst, IceWM beendet und mit startx
Wingo gestartet.
Es begrüßte mich ein gesprochenes "Wiiingo!"und ein schwarzer Bildschirm. Ich finde das ja immer ziemlich unglücklich, wenn Fenstermanager nicht auf irgendeinem Weg ein Menü bereitstellen (rechte Maustaste z.B.), sondern sich darauf verlassen, dass der Nutzer die richtige Tastaturkombination finden wird. "Win + T" startete schließlich ein Terminal, mit dem ich anderen Programme starten konnte.
Und ja, viel weiter bin ich noch nicht. Ich konnte bereits sehen, dass Fenster ebenfalls kein Menü haben, dass ich eine Menge Tastenkürzel anpassen müsste, dass Simdock sich nicht ordentlich als Dock registrieren konnte, und der Mauszeiger auf dem Desktop ist ein hässliches X. Die Platzierung neu geöffneter xterms war nicht sonderlich intelligent, überlappend. Konfiguration und Skripting kann das alles noch rausreißen, aber bis jetzt macht Wingo auf mich nicht den Eindruck, besser als IceWM zu sein – und vollständig wirkt es definitiv nicht. Aber das kann täuschen.
Alpenföhn Alptunnel
Monday, 10. October 2016
Für den Festplattenkühler und Dämmer habe ich drüben im Blog von pc-kombo ein Review geschrieben. Bin ganz angetan von der Metallbox, daher soll sie auch hier erwähnt werden.