The Mitchells vs. The Machines
Monday, 24. May 2021
Der animierte Film steckt voller Details, ist lustig und wird hochgelobt. Das Cinemawins-Video ist noch positiver als sonst, aber das sah ich nach dem Film, vorher war diese Einschätzung von ben_, die mich auch dazu bewog den Film anzusehen.
Mir hat er nicht gefallen.
Ja, oft witzig, technisch gut gemacht und voller Details. Aber er verlor mich, diesmal sogar uns beide, gegen Ende. Weil das Familienthema überbetont und tausendfach wiederholt wird. Da wird nicht einmal Vater und Tochter miteinander versöhnt, es passiert viermal und es nervt. Selbst die Stimme der Tochter wird unerträglich in diesen Momenten, dieses aufgesetzte "Ich spreche jetzt ruhig, weise und erwachsen".
Gut, ist es eben ein Film für Kinder. Aber eigentlich ist er dafür zu voll mit Kram, mit dem Kinder nichts anfangen können. Wie es eben so oft ist: Als Familienfilm soll er alle ansprechen, und wenn solche Filme gut sind kann man sie auch ganz ohne Nachwuchs sehen (Jumanji z.B.). Auch der Mitchells-Film hätte bis etwa zum letzten Drittel tatsächlich kein absoluter Kinderfilm sein müssen, wie ja auch Into the Spiderverse der gleichen Macher gut für Erwachsene geeignet war. Aber das Beharren aufs Wiederholen der Kleinkindemotionalität zerstört es – erklärbar nur mit dem Kinderfokus, alternativ halten die Filmmacher die Zuschauer für Idioten.
Bisschen schade. Denn wenn mit der gleichen Technik, Witz und Liebe zum visuellen Detail eine bessere Geschichte umgesetzt worden wäre hätte das echt ein guter Film werden können. Das Endspektakel eine Nummer kleiner machen um darauf achten zu können, dass die Geschichte in sich konsistent bleibt (wenn einmal etabliert ist wie stark ein Gegner ist wirft eine gute Story das nicht nach 10 Minuten um), und vor allem die Beziehungsebene mit einer einzigen Szene innerhalb der Handlung auflösen. Aber das ist leider nicht gelungen.
Joe Tex - You said a bad word
Sunday, 23. May 2021
BETHESDA the Musical
Friday, 14. May 2021
It just works, it just works,
Little lies, stunning shows
People buy, money flows, it just works
Die Witcher-Serie
Monday, 19. April 2021
Es ist wundervoll, wenn eine Bücher- und Videospieladaption als Film oder Serie einmal gelingt. Zu selten ist das der Fall. Doch Netflix erste Staffel der Witcher-Fernsehserie ist hervorragend geworden.
Das Witcher-Universum ist nicht furchtbar riesig. Es gibt eine feste Gruppe von Hauptcharakteren um den alternden Hexer Geralt, die einen Zeitabschnitt in einem düsteren Fantasie-Polen durchleben. Aber es sind in diesem Rahmen dann doch etwa acht Bücher und drei gute Computerspiele zu beachten, die wesentlich das Aussehen und die Atmosphäre dieser Welt geprägt haben. Die große Leistung der Netflix-Adaption ist es, beides perfekt einzufangen.
Natürlich kann nicht alles aussehen wie in den Spielen oder wie es die Bücher im Kopf zeichneten, seien es die Ortschaften oder die Zauberinnen. Und doch stimmt das Grundbild. Die zerrissene und oft grausame Welt ist voller Rassenkonflikte von Menschen, Zwergen und Elfen, dazu die Monster, und die magiebegabten als zusätzliche Klasse andersartiger. Geralt sucht sich einen Pfad durch dieses Chaos, verdingt sich als Monsterjäger und kämpft um seine Neutralität, was selten gelingt. Noch weniger oft in der Hauptgeschichte dieser ersten Staffel, in der Geralt nach Ciri sucht, seinem Schicksalskind. All das schafft genau die Atmosphäre, die von Buch wie Spiel erschaffen wurde.
Dabei ist die Inszenierung wirklich stark geworden. Wieviel dann eben doch genauso aussieht wie in den Spielen. Und wie teils Folgenabschnitte fast komplett aus den Büchern übernommen sind, ohne sie zu verschandeln, und die Staffel im ganzen doch eine zusammenhängende spannende Geschichte gibt. Einiges an diesem sichtbaren Respekt vor dem Material mag von Henry Cavill gekommen sein, der sich wohl tief in den Stoff eingearbeitet hat und mit seinem inzwischen sichtbar werdenden Gegensatz aus gutaussehendem Hollywoodschauspieler und computerspielendem Fantasygeek für diese Serie geboren wurde.
Aber vielleicht ist Cavills betonter Einfluss mehr gutes Marketing und nur das i-Tüpfelchen gewesen, denn es ist ja eben auch alles um ihn herum was stimmt, vom Casting übers Set bis zum Skript. Das geht so weit, dass selbst Analysen der Kampfszenen voller Lob sind, was bei einer generischen Computerspielverfilmung wohl niemand erwartet hätte:
Besonders wichtig war die Entscheidung, auch in der Serie zu behalten was eben auch Teil der Vorlage ist: Sex und Gewalt. Witcher auf eine USK-6-Serie heruntergedummt hätte nicht funktioniert.
Ich würde mich nichtmal als großen Fan dieses Universums bezeichnen. So völlig hatte mich diese Fantasywelt dann doch nicht gepackt. Aber immerhin habe ich die Bücher gelesen und fand sie mit wenigen Abstrichen unterhaltsam. Die Computerspiele tauchten hier im Blog auf und wie deutlich wurde fand ich sie ziemlich großartig. Damit war ich trotzdem bestimmt voll in der Zielgruppe. Und für mich hat die Serie dann auch hervorragend funktioniert. Ich kann sie nur positiv bewerten.
Steht nur aus, dass auch weitere Folgen veröffentlicht werden, was durch die Pandemie verzögert nun 2021 tatsächlich geschehen soll.
Urheberrechtsreform: SPD und CDU dienen der Medienindustrie
Friday, 5. February 2021
Via Zeit.
Das war damals die Entgegnung auf die Vorwürfe der Demonstranten, zu denen auch ich mich zählte:
Die Union veröffentlichte im März 2019 einen Vorschlag, laut dem der Einsatz von Uploadfiltern insgesamt vermieden werden können sollte. Und das deutsche Justizministerium ließ in einer Protokollerklärung bei der Zustimmung zur EU-Richtlinie im Frühjahr 2019 verlauten, dass Uploadfilter "nach Möglichkeit" zu verhindern seien.
Und das kam bei raus:
Genau an diesem Punkt, der zuvor unter dem Stichwort Pre-Check hitzig diskutiert worden ist, dürften in vielen Fällen die heiß diskutierten Uploadfilter zum Einsatz kommen. Denn wie anders wären im Meer der minütlich hochgeladenen Inhalte sofort diejenigen zu erkennen, die einen Schnipsel enthalten, für den ein Sperrverlangen vorliegt und die zudem auch noch die Schranken für die Bagatellnutzung überschreiten? Der Gesetzgeber ist sich darüber im Klaren: Im Kabinettsbeschluss sind explizit Regelungen für den Fall definiert, dass es bei dieser Überprüfung zum "Einsatz automatisierter Verfahren" kommt.
Nichts ändert sich. Seit über einer Dekade kämpfen wir gegen die korrupte Unfähigkeit der Politikerkaste bei allem, was mit Internet, Urheberrecht und Datenschutz zu tun hat. Aber es bleibt konstant alles beim alten: CDU und SPD sind Parteien, die heute dem Volk das eine versprechen, um morgen im Auftrag von Lobbyisten das Gegenteil zu machen. Man kann es auch Verrat nennen. Diese "Volksparteien" haben keine einzige Wahlstimme verdient.
Videoreview: Fallout New Vegas Is Genius, And Here's Why
Wednesday, 23. December 2020
Fallout New Vegas hat mich hier im Blog schon viel beschäftigt, einfach weil ich es so toll finde. Aber was genau macht es so gut, besser als viele andere Spiele, wie auch dem direkten Vorgänger? Wer als Ergänzung zu meinen eigenen Artikeln wie dem 10-Jahres-Review darauf noch Antworten sucht, für den ist dieses Videoreview toll:
Gerade die Worte zur Spielmechanik finde ich überzeugend, z.B. dass Skills zum Freischalten von Optionen in Gesprächen zu verwenden eine gute Entscheidung und bemerkenswerte Änderung gewesen ist.
JJ Cale - The Woman That Got Away
Wednesday, 11. November 2020
Longmire
Monday, 28. September 2020
Longmire ist eine Krimiserie und spielt in Wyoming. Krimiserie ist dabei eine leicht irreführende Kategorisierung. Die Hauptpersonen sind zwar der Sheriff und seine Deputies und oft werden Verbrechen aufgeklärt. Aber die Folgen bauen stark aufeinander auf und wichtiges Thema sind die Hauptpersonen selbst. Von der Art also eher DS9 als Tatort.
Die Serie folgt Sheriff Walt Longmire. Mit der ersten Folge fängt er wieder an zu arbeiten. Seine Frau war vor einem Jahr gestorben und es wird ziemlich deutlich gemacht, dass er nicht okay ist. Daneben geht es darum, wie die Sheriffsabteilung in einem großen dünn besiedelten Gebiet gegen das Chaos ankämpft. Absaroka County liegt neben einem Indianerreserrvat und ist abgelegen, es gibt viel Potential für alle möglichen Verbrechen.
Mit Walt arbeiten nur drei weitere Polizisten. Walts Tochter arbeitet in der Stadt, sein Freund Henry Standing Bull (ein Cheyenne) führt eine Bar. Dazu kommt noch Mathias, der die Polizei im Reservat leitet, mit dem sie oft zusammenarbeiten müssen. Und schließlich gibt es Jacob Nighthorse, der ein Indianerkasino aufbauen will, der in vieles verwickelt zu sein scheint.
Das ganze basiert auf einer von mir nicht gelesenen Buchserie und hat auch etwas sehr westernhaftes. Ob es mehr Western, Drama oder Krimi ist variiert je Folge. Grundsätzlich sieht Walt Longmire wie ein Cowboy aus, er hat einen Cowboyhut auf, reitet immer mal wieder ein Pferd und lebt alleine in einem abgelegenen Holzhaus. Reden ist auch nicht seine Stärke. Ein Gelbfilter ist über das Bild gelegt, nur etwas schwächer als in Fallout: New Vegas. Da musste ich tatsächlich nochmal nachschauen, dass Wyoming nicht im Süden neben Texas liegt. Das Indianerreservat als Element verstärkt die Westernthematik noch.
Longmire ist gut geworden. Die sechs Staffeln sind abgeschlossen, die Serie erzählt im Ganzen eine interessante Geschichte und viele der Einzelfolgen funktionieren als gute Krimiepisoden. Und manche als gute Actionfilme, oder, klar, als Western. Man muss aber neben einzelnen schwächeren Folgen und dem sporadischen Cowboykitsch ein paar generelle Macken akzeptieren können. Um zu erklären was ich meine muss ich etwas spoilern.
"Longmire" vollständig lesen
Raycevick zu Alpha Protocol, 10 Jahre später
Monday, 14. September 2020
Tolle Retrospektive zu dem 10 Jahre alten Agentenspiel:
Ich habe mir nach dem Video mein altes Review von damals angeguckt. Gibt schon ein paar Überschneidungen, aber ich hatte damals auch viel verpasst. Vor allem wie sehr der Spielverlauf sich unterscheiden kann, wieviele Enden es gibt. Ich spielte es später nochmal durch und merkte das dann ein bisschen, aber darüber schrieb ich wohl nie.
Ein großer Kritikpunkt im Video sind die Auswirkungen des höchsten Schwierigkeitsgrad, wobei mir da der Einfluss des Spielstils fehlt. Denn dass auch ich es später auf dem schwierigsten Schwierigkeitsgrad und den schlechtesten Startbedingungen durchspielte, da bin ich mir ziemlich sicher. Aber wieviel die Gegner aushalten wird weniger wichtig, wenn man sie zum Großteil umschleicht. Berechtigt der Einwand, dass viele der Rollenspielfähigkeiten auf Aggression ausgelegt sind, aber davon abgesehen forciert und belohnt das Spiel trotz der Schlauchlevel meiner Erinnerung nach unentdecktes Schleichen.
Vielleicht muss ich es nochmal angehen. Das alte Review braucht sowieso neue eigene Screenshots.
Italowestern: The Mandalorian
Monday, 10. August 2020
Nach den letzten Filmen erwartete ich sehr wenig von dieser Star-Wars-Serie. Andererseits hatte ich gehört, dass der Mandalorian nicht so schlecht sein soll. Wie die Serie dann aber funktioniert hat mich sehr überrascht.
Ich weiß nicht wieviel Einfluss der Soundtrack während der Produktion auf die Serie hatte, aber als Zuschauer wirkt es wie eine Tron-Situation: Die Serie ist ohne die Musik nicht denkbar und würde nicht funktionieren. Der düstere und treibende Ton zu Beginn und am Ende jeder Folge ist großartig:
Und der Soundtrack zieht sich durch und trägt die gesamte Serie.
Es passt auch zu gut zur Andersartigkeit der Handlung. Star Wars hat immer das Thema der eigenen Bestimmung und den Helden, der sich erst finden muss. Aber der Mandalorian ist mehr noch einsam und verlassen. Das wiederum ist größtenteils Rätselraten, lassen sich an seinem Stahlhelm doch nur schlecht Emotionen ablesen. Aber mit der Musik untermalt und angesichts der eher düsteren Handlung entsteht der Eindruck trotzdem deutlich.
Auch Baby-Yoda passt dazu, die nicht ganz echt wirkende Puppe, gleichzeitig tausendmal realer als es eine CGI-Figur gewesen wäre. Andersartig ist auch hier das Stichtwort.
Es funktioniert. Die Geschichte ist beklemmend, spannend, emotional. Ich würde es direkt neben Rogue One einreihen wollen, in die Kategorie "Alternatives gutes Star Wars".
Allerdings ist es ein Problem, dass es bisher nur eine Mini-Serie gibt. Die überraschend eigenständigen acht Folgen reichen so gerade um Mando auszugestalten. Für die Nebenfiguren bleibt jeweils eine Episode. Wenn sie dann doch wieder aufgegriffen werden wirkt das nicht answatzweise so stark wie es sollte, wenn die Figuren dem Zuschauer ans Herz gewachsen wären. Doch das zu erreichen gelingt nur dem Kopfgeldjäger und dem Baby.
Durchwachsen: Star Trek Picard
Wednesday, 29. July 2020
Der letzte Versuch eine Star-Trek-Serie zu drehen war Enterprise. Es war kein schlechter Versuch, aber es war wohl kein besonders erfolgreicher und endete bereits 2005. Seitdem hat es niemand nochmal versucht. Die jüngsten Serien mit dem Namen im Titel sind da kein Gegenbeispiel. Discovery hat mit Star Trek so gar nichts am Hut, und auch Picard versucht etwas anderes zu sein. Eine Utopie als Grundlage? Eine Crew aus Menschen und Aliens, die zusammen das Weltall erforschen? Interessante Themen für einzelne Episoden? Nichts da: Die Sternenflotte ist korrupt und rassistisch, eine eigentliche Crew gibt es nicht und es gibt keine Episoden, sondern einen in Einzelteile zerbrochenen Film, in dem es nicht ansatzweise um die Weltraumerforschung geht.
Nicht, dass das völlig unspannend wäre. In Picard versucht Jean-Luc eine Androidin zu finden. Die wurden von der Sternenflotte nach einem Angriff eigentlich verboten. Umso verwunderlicher, dass dann doch eine vor seiner Tür steht. Es gibt eine Verbindung zu Data (der ja im letzten Star-Trek-Film Nemesis explodierte) und Picard versucht bald, die Schwester der ersten Androidin zu finden. Dafür aber muss er – krank und längst in Rente – wieder ins Weltall und sein Weingut verlassen (wer mehr über die Handlung erfahren will könnte sich eine Besprechung im Nerdzoom-Podcast mit Mario anhören). Dabei lässt sich gut mitfiebern, ob diesem sympathischen Opa seine Mission gelingt und welche Gefahren er dabei bewältigen muss.
Um überhaupt eine Chance zu haben bekommt er ein paar Begleiter zur Seite gestellt. Sie machen sehr deutlich, wie stark sich die Serie von den Vorlagen distanzieren will. Statt Sternenflottenoffizieren gibt es eine drogensüchtige Frau, die laut Serie Picard von früher kennt (kleine Schwachstelle: dem Zuschauer aber unbekannt ist), einen zwielichtigen Piloten, einen romulanischen Ninja und eine so nervös wie naive Wissenschaftlerin. Und die Androidin gibt es ja auch noch. Um den Unterschied zu früher noch mehr zu verdeutlichen ist keiner von ihnen auch nur im geringsten daran interessiert, unter Picard als Captain zu dienen. Immerhin bietet das einen starken Gegensatz zu den herzlichen Auftritten der Charaktere aus früheren Serien, wie Riker, Deanna Troi und Seven of Nine. Besonders Rikers und Trois Wiedersehen mit Picard ist toll, es ist der stärkste Moment der Serie wenn die Verbindung zwischen ihnen spürbar wird.
Picard ist eine seltsame Serie und ein seltsamer Versuch an Stark Trek. Enterprise machte ganz am Anfang eine Sache toll: Dieses Gefühl zu vermitteln, wie es wäre auf einem Science-Fiction-Raumschiff das Weltall zu erforschen. Picard versucht sich daran nichtmal im Ansatz.
Stattdessen ist es eine Actionserie mit Weltrettungsstory, aber mit einem für Action absolut nicht geeigneten zerbrechlichen 80-jährigen Hauptdarsteller. Die Serie folgt dem modernen Konzept einer episodenlosen zusammenhängenden Story, durchbricht diese aber dann mit dafür ungeeigneten Atempausen für Verweise auf die Originalserien. Diese Verweise sind dann teils auch noch falsch – Seven of Nine bekommt eine unpassende Geschichte für die Zeit nach Voyager angedichtet; zwischen Picard und Data wird eine Liebesgeschichte aufgebaut, obwohl Picard mit Data zu Zeiten von TNG kaum etwas anfangen konnte. Die Handlung spielt im Weltall und tut so als wäre sie Science-Fiction, versteht aber nichtmal grundlegende Weltall-Konzepte, wie was ein Sternensystem und was eine Supernova ist. Star Trek steht im Titel, aber was Star Trek ausmachte wird von der Serie höchstens am Ende gestreift, Konzepte wie die Sternenflotte offen verachtet.
Und doch: Patrick Stewart als Jean-Luc Picard wieder auf dem Bildschirm zu sehen ist toll, vielleicht auch gerade weil er jetzt ein so alter Mann ist. Wie kann man ihm, wie kann man der Serie die Schwächen übelnehmen. Die Gastauftritte, die Verweise auf die Originalserien, sie sind mir hochwillkommene Erinnerungen. Und wie erwähnt, was abgeliefert wird mag mit Star Trek wenig zu tun haben, aber es ist dabei nur selten langweilig. Vor allem ist es nicht eine Perversion wie Discovery, was eine riesige Erleichterung ist.
Es könnte sein, dass in der geplanten zweiten Staffel die Serie besser wird. Die erste Staffel von TNG war ja auch nicht toll. Picard hätte jetzt einen guten Startpunkt, um die Crew eine Crew werden lassen und die Autoren könnten nun das nötige Selbstbewusstsein haben, um die Distanzierung zu den Originalserien weglassen zu können – dass es eine moderne Serie sein will wurde ausreichend betont. Ich bin also immerhin gespannt was die nächste Staffel bringen wird und hoffe, dass sie wirklich erscheint. Das ist ja kein schlechtes Zeichen.
Knives Out
Monday, 25. May 2020
Viele gute Schauspieler in einem modernen Detektivkrimi, wobei dieser Detektiv namens Benoit Blanc (Daniel Craig) nicht wirklich die Hauptrolle ist. Das ist dagegen Marta Cabrera (Ana de Armas, das Hologram aus Blade Runner!), die Pflegerin des kürzlich verstorbenen Familienpatriarchs. Ein Selbstmord, oder nicht? Und wem wird das Erbe zufallen? Jeder in der dysfunktionalen Familie hat an ihm Interesse.
Knives Out ist einfach hervorragend gemacht. Klar angelehnt an die alten Detektivfilme wie Miss Marple und Poirot ist der Detektiv (unfassbar, dass das James Bond ist) mindestens so schrullig wie die Familienmitglieder und man könnte das alles erst für eine kleine Komödie halten. Würde dann aber verpassen, wie gut alles durchkonstruiert ist. Jede Szene hat eine Bedeutung, wenn etwas beiläufig erwähnt wird, wenn ein Objekt in irgendeiner Form vorkommt, wird es später wichtig werden.
Dabei schafft es die Story zu überraschen ohne unfair zu werden. Man hätte drauf kommen können, der Zuschauer bekommt alle notwendigen Hinweise. Das ist ein schöner Unterschied zu den älteren Varianten dieser Art von Film, wobei die auch nicht diese Art von Komödie waren, nicht zwischendrin das Gerne wechseln konnten. Knives Out ist zurecht ein großer Erfolg gewesen.
The Hateful Eight
Wednesday, 6. May 2020
Ein Western von Quentin Tarantino. Die Geschichte bleibt dabei länger im unklaren und wechselt dann die Zeitebene, was die Situation für den Zuschauer auflöst. Sogar für einen Film von Tarantino ist sie dabei besonders brutal.
Ich finde es ja immer toll, wenn Kurt Russel in einem Film auftaucht. Und auch die meisten anderen Tarantino-Schauspieler haben bei mir einen Bonus. Und doch: The Hateful Eight hat mich nicht gepackt. Zu unbarmherzig ist die Geschichte, keinerlei Sympathie ist möglich, und dabei ist das alles auch nicht so spannend, dass ich dem Film das verzeihen konnte.
Wäre vielleicht etwas anderes gewesen, wenn der Zeitebenen- oder Perspektivenwechsel als Kniff für mich neu gewesen wäre.