maiLab: Corona geht gerade erst los
Friday, 3. April 2020
Das war mir tatsächlich nicht klar. Ich hatte geahnt, dass die Quarantäne länger dauern wird als anfangs kundgetan, aber dass sie so lange nötig sein wird? Und es damit noch gar nicht erledigt ist? Autsch. Schaut das Video an, sie erklärts.
Age of Empires 2 als E-Sport
Monday, 23. March 2020
Vor einer Weile bin ich auf Youtube über T90Official gestolpert. Das ist ein Caster, der Age of Empires 2 zeigt. Er selbst ist ein Top-Spieler und hat entsprechend viel Ahnung, er kommentiert die Spiele klasse und seltsamerweise ist das super ansehbar. Dabei hatte ich mit Age of Empires 2 nie viel am Hut, habe das höchstens ein paar Stunden gespielt, es ist nichtmal in meiner Steam-Bibliothek. Den ersten Teil kenne ich da sogar besser, und generell das Echtzeitstrategiegenre als Gelegenheitsspieler, nur in StarCraft und Command & Conquer 3: Tiberium Wars hatte ich zwischendurch ein minimal höheres Level.
Ist AoE2 nicht steinalt? Ja. Aber das ändert ja nichts daran, wie interessant es sein kann. Es ist ziemlich komplex und dabei gut sichtbar, da dort Menschen herumlaufen und bekannte Gebäude gesetzt werden ist es auch ohne Ahnung viel verständlicher als z.B. Starcraft. Außerdem wurde vor kurzem die Definitive Edition veröffentlicht, samt Grafikupgrades, KI- und Komfortverbesserungen. Schöner anzusehen, scheinbar wächst seitdem die Szene.
Wer schauen will, ob er sich dafür erwärmen kann, hat zwei Einstiegsmöglichkeiten. Am Wochenende lief ein Wettbewerb namens Hidden Cup, organisiert von T90, in dem die besten Spieler der Welt pseudonym gegeneinander antraten. Höherklassige Spiele kann man nicht finden. Age of Empires 2 so gespielt zu sehen ist etwas ganz anderes, als was man selbst beim Spielen erleben würde. Auf Youtube ist da ein Halbfinalspiel bereits hochgeladen:
Von der Längen nicht abschrecken lassen, das sind mehrere Spiele hintereinander und man muss ja nicht alle gucken.
Alternativ gibt es die unterhaltsame Reihe Low Elo Legends, vom gleichen Caster. Statt Profis sind es dort ganz gewöhnliche Spieler bis Anfänger, die online AoE2 gespielt haben und bei denen er als Zuschauer eingestiegen ist. Zwar amüsiert er sich über deren Fehler und Abweichungen vom Vorgehen eines Profis, aber das bleibt immer gutartig, die Videos sind gespickt mit vielen Erklärungen und voller Verständnis für die Spieler. Also sehr anders als das obere Wettbewerbs-Video, aber auch unterhaltsam:
Wahrscheinlich ein toller Weg um besser in dem Spiel zu werden.
Wasteland 3 sieht richtig gut aus
Friday, 20. March 2020
Gerade habe ich den zweiten Teil durchgespielt, kommt der dritte auf mein Radar. Wasteland 3 ist noch nicht veröffentlicht, aber es gab gerade einige Videos, die den aktuellen Entwicklungsstand zeigen. Ich wusste nicht, dass es schon bald fertig sein wird. Und es sieht toll aus! Nicht nur, dass die Grafik massiv verbessert wurde, auch mein großer Kritikpunkt mit den prozentbasierten Skillchecks wurde angegangen, die sind jetzt entweder immer erfolgreich oder eben nicht möglich. Das ist nur eine von vielen angekündigten Verbesserungen.
Dieses Video zeigt so in etwa die erste Stunde des Spiels:
Ich hatte auf GamersGlobal einen Zusammenschnitt eines längeren ersten Anspielens gesehen, die Viertelstunde heißt das Format. Sicher das bessere Video, aber leider hinter einer Paywall, daher kann ich es hier nicht zeigen. GamersGlobal ist aber durchaus ein Abo wert.
Sully
Wednesday, 26. February 2020
Sully ist eine wunderbar gelungene Verfilmung der Landung auf dem Hudson. Tom Hanks spielt den Piloten Sullenberger, der damals nach dem Ausfall beider Triebwerke in wenigen Sekunden entscheiden musste wie zu reagieren ist. Clint Eastwood war der Regisseur, was hier vor allem wegen der überraschenden Qualität des Films extra erwähnt gehört. Ich vermute, dass er nicht nur wegen Tom Hanks Leistung und dem Drehbuch so gut funktionierte, sondern auch wegen Eastwood.
Fokus der Handlung ist nicht die Landung selbst, sondern die direkt danach stattfandende Untersuchung. Schnell wird klar, dass die ungewöhnliche Wasserlandung von der Behörde nicht als Heldenleistung verstanden wird, sondern als unnötig riskantes Manöver außerhalb jeglicher Richtlinien. Warum nicht einfach zum nächsten Flughafen zurückgleiten?
Mehr will ich nicht spoilern, aber das ist der Handlungsrahmen. Sullenberger hadert mit sich, gerade anfangs: Hat er es wirklich richtig gemacht? Und das ist das tolle: Der Zuschauer weiß es ja auch nicht wirklich. Klar hat man damals von der Landung gelesen, dass er als heldenhafte Figur gepriesen wurde auch. Aber so ist es ja auch anfangs im Film, doch war das tatsächlich so? Hat die Behörde recht, oder zerstört sie seine Existenz auch im Unrecht? In Rückblenden wird erst Sullenbergers Hintergrund gezeichnet, um erst dann die Landung in voller Länge zu zeigen. Was ja aber auch nicht alles beantwortet. Das kommt dann erst im Finale.
Zwischendurch gibt es Hotel, Pub und New York zu sehen, in ihrer ganzen beschränkten Hübschheit. Was den Film trägt ist weniger das drumherum als Hanks Inszenierung des Heldentums: Sullenbergers Anspannung, seine Zweifel, sein Verhalten während des Flugs, bei und nach der Landung. Ein schlechterer Regisseur oder Schauspieler hätte das mit amerikanischem Pathos vollgeballert. Das macht Sully aber nicht. Der Film lässt die Taten und überlegten Worte des Piloten für sich selbst sprechen, das höchste überzeichnende Element ist ein verknappter Kommentar über den Glücksfall, die Wasserlandung in einer Stadt durchgeführt zu haben, in der Rettungskräfte so schnell reagieren konnten.
Vielleicht kippt das ein bisschen am Ende, darüber ließe sich diskutieren. Ich denke, da fehlte die Zeit. Doch insgesamt fand ich diese Inszenierung sehr gelungen und überraschend bewegend. Wenn amerikanische Heldenverklärung, dann doch bitte so.
Mad Max: Fury Road
Wednesday, 19. February 2020
Gesehen, toll gefunden. Half in the Bag triffts:
Ich musste den Film alleine gucken, weil die Mitbewohnerin den ersten zu verstörend fand. Schön ist die Welt in Fury Road sicher auch nicht, aber ich denke sie hätte diesen Teil sehen können: Ein bisschen verträglicher ist er doch. Die Actionszenen sind super gemacht und es stimmt, da ist fast keine Pause drin, trotzdem ist Charakterentwicklung da und es wird eine Welt gebaut.
Jack Reacher: Never Go Back
Wednesday, 29. January 2020
Der mittelmäßige Actionfilm Jack Reacher muss sich ganz ordentlich verkauft haben, denn es gibt einen zweiten Teil. In Never Go Back spielt wieder Tom Cruise den Ex-Militär Jack, der natürlich ein Problem zu lösen hat.
Diesmal geht um jemanden, den er besuchen wollte. Es ist Robin aus How I Met Your Mother (also Cobie Smulders), hier befördert zum Major, eine Telefonbekanntschaft. Doch statt im Büro zu sein ist sie im Gefängnis. Und die Armee sendet Killer, um sie – und Jack – zu töten. Denen wollen die beiden entkommen, die Hintermänner stürzen und eine junge Frau schützen, die sie unterwegs aufsammeln.
Im Gegensatz zu IMDB (Teil 1, Teil 2), Rotten Tomatoes (Teil 1, Teil 2) und Metacritics (Teil 1, Teil 2) fand ich den zweiten Teil besser. Auch er ist nicht komplett super: Tom Cruise kann oder durfte kaum einen Gesichtsmuskel bewegen und die Story hat einen merkwürdig belanglosen Bösewicht im Hintergrund. Aber es gibt hier funktionierende Actionszenen, die anders als im ersten Teil nicht merkwürdig zerschnitten sind (oh, ob da die deutsche DVD-Version kaputtzensiert war und sie deshalb nicht funktionierten?). Die Dynamik mit Robin und Jack ist sehr gut – beide mögen sich und kämpfen doch darum, sich vom anderen nicht unterbuttern zu lassen. Dazu funktioniert der Rahmen des Films einfach.
Denn die Gefahr der Situation wird immer deutlich, mit dem sie jagenden und überlegenen Hunter und dem gefährdeten Schützling. Dieses Katz- und Maus-Spiel und die Dynamik zwischen den drei Protagonisten trägt den Film gut. Und gerade der ausgesendete Bösewicht funktioniert: Der Film zeigt nämlich klar, dass er gefährlich ist und Tom Cruise eben kein unverwundbarer Supermann. Es gibt also Gefahr und Personen in Gefahr, die man schnell als schützenswert wahrnimmt. Daher gibt es tatsächlich Spannung.
Ich würde das ganze für einen kompetenten Actionfilm halten. Daher bin ich etwas verwundert, wie negativ die Kritiken sind.
Church of the Cosmic Skull - Everybody's Going To Die
Thursday, 23. January 2020
Direkt. Das ist wohl Rock mit Chorgesang und Hammondorgel. Irgendwo zwischen Colour Haze und Queen und Pop.
Alita: Battle Angle
Thursday, 16. January 2020
Auf den ersten Blick wirkt dieser Film sehr seltsam. Warum ist da ein offensichtlich animiertes Mädchen in einem Realfilm, noch dazu ein Scifi-Actionfilm, und warum mit diesen künstlichen Riesenaugen? Ist das Disney?
Wer Science-Fiction mag sollte Alita trotzdem eine Chance geben, denn er überrascht. Nach etwas Gewöhnungszeit wirkt sie nicht mehr so seltsam, tatsächlich ist die Figur im Rahmen des Möglichen hervorragend umgesetzt. Vor allem aber versucht der Film so einiges (aber Achtung, Spoiler), um den Zuschauer auf Alitas Seite zu ziehen, was dann auch absolut funktioniert.
Sie ist deplatziert in einer Welt, die nicht die ihre ist. Aber anstatt dort hilflos zu sein hat sie ein paar Überraschungen auf Lager. Es ist ja dann doch – anders als der Trailer suggeriert – ein Actionfilm, kein emotionales Drama. Aber eines, das seine CGI-Figur und die Schauspielerin dahinter ganz anders mischt, als Ghost in the Shell das gemacht hat.
Aber warum nur? Alita ist trotzdem ein guter Film geworden, aber eben: Trotzdem. Ich verstehe diese CGI-Entscheidung nicht. Wenn man sich die Frau anschaut, die das Motion Capturing gemacht hat, sieht sie sogar aus wie Alita. Nur halt echt. Warum dann nicht doch Ghost in the Shell folgen und ein echtes Gesicht nehmen, nur was ein menschlicher Körper nicht kann und nicht ist mit dem Computer erschaffen, anstatt so viele Zuschauer durch den Komplett-CGI-Hauptcharakter zu vergraulen? Denn egal wie gut Alita geworden ist, sie sieht keinen Moment real aus. Und entsprechend ist der Film an den Kinokassen gescheitert.
Das ist schade, denn wie gesagt: Man kann mitfiebern mit diesem Charakter, wie sie Hindernisse bewältigt, ihre Vergangenheit entdeckt und wie sich gegen Ende des Film eine Geschichte für den Nachfolger aufbaut. Wider Erwarten ist es keine herzlose künstliche Story, sondern ein sehr sorgfältig gemachter und überraschend emotionaler Film, der auch nicht zu kitschig wird, dabei einige sehr gute Actionszenen hat sowie im Kern eine gute Scifi-Story.
Star Wars: The Rise of Skywalker
Saturday, 4. January 2020
Diesmal war ich nicht ratlos, sondern fand nach etwas Zögern eine klare Position: Rise of Skywalker ist nicht gelungen.
Leichte Spoiler
Im Artikel zum Vorgänger prophezeite ich:
Aber ansonsten ist die Ausgangsposition in meinen Augen ziemlich einfach. Da das Imperium mit neuem Führer, dort die Überlebenden der Rebellion, die im nächsten Teil durch einen Aufstand der Massen im richtigen Moment den Sieg davontragen.
Volltreffer! Und dieser so offensichtliche Kniff ist gleichzeitig so richtig schlecht. Denn schon wieder passiert, was immer passiert: Die Schlacht läuft gut, dann agiert der Böse und sie kippt, alles sieht düster aus – doch da kommt die Erlösung. Wenn es so vorhersehbar ist, ist es dann noch ein Deus Ex Machina? Ein besonders billiges vielleicht?
Mich hat viel handwerkliches gestört. Die vielen Zitate für Menschen mit kurzer Konzentrationsspanne zum Beispiel: Unterschätze nie einen Droiden sagt die Prinzessin, zehn Minuten später wiederholt Rey das, völlig unpassend in einer Actionszene. Wohin verschwindet die alte Frau in der Endszene, warum läuft sie mitten in der Wüste vor einem verlassenen Haus herum? Warum buchstabiert der Oberbösewicht so deutlich, warum Rey ihr Vorhaben nicht umsetzen sollte – obwohl er will, dass sie genau das doch tut? Was will Finn Rey sagen, wie kann soetwas einfach vergessen werden?
Ich hatte aber auch schlicht unrecht: Ich dachte, der Verlauf der weiteren Story sei klar. Das stimmt nicht, weil alles aus dem Vorgänger ignoriert oder negiert wird. Der Kniff, dass Reys Eltern unbedeutend waren: Ätschie Bätsch, das Gegenteil ist der Fall. Eine neue Balance der Macht, mittels der Anziehung zwischen Rey und Kylo Ren? Vergiss es. Luke entsagt den Jedis? Quatsch, er hatte nur Angst und das jetzt im Jenseits erkannt. Der Oberböse war im keinem der Vorgänger angelegt und taucht daher total lächerlich aus dem Nichts auf.
Weil alles unmotiviert geschieht und komplett hanebüchen ist, scheitert erst der Anfang, es packt einen nicht. Dann wird es etwas besser, die Eckpfeiler einer Story stehen, fast wird es spannend. Doch drei Episoden in einem Film, entsprechend viele bemüht große Storymomente und (teils immerhin gute) Actionszenen: Unter diesem Ballast kracht dann alles ganz schnell zusammen. Skywalkers Aufstieg landet auf der Schnauze.
Männer, die auf Ziegen starren
Saturday, 28. December 2019
Das Szenario und die Schauspieler sollten den Film verkaufen. George Clooney, Ewan McGregor, Jeff Bridges und Kevin Spacey spielen die Hauptrollen in einer absurden Geschichte um von der US-Armee im Zuge der Hippiebewegung ausgebildeten Jedikrieger, die mittels eventuell vorhandenen übernatürlichen Fähigkeiten alle Kriege beenden sollten. Ob es diese Kräfte gibt, daran lässt der Film immer einen Hauch Zweifel.
Ewan McGregor spielt einen Reporter, der von seiner Frau verlassen wird und daraufhin in den Irakkrieg zieht. Er kommt erst gar nicht über die Grenze, trifft dann aber George Clooney, den Jeff Bridges in dieser Hippie-Einheit ausgebildet hatte. Kevin Spacey war da auch drin und neidisch und mischt dann auch im Irak nochmal mit.
Das ganze ist schon ein bisschen amüsant und nicht langweilig, aber es ist auch nicht richtig lustig. Gerade wenn man das mit Wayne's World vergleicht. Oder wenn man wegen Jeff Bridges an The Big Lebowski denkt, dann fehlt hier die ganze Atmosphäre. Für eine Komödie ist das nicht gut genug, ein absurdes Szenario und gute Schauspieler reichen manchmal eben nicht.
Wayne's World
Monday, 23. December 2019
Diese Komödie ist unlösbar mit Mike Myers verbunden. Dessen Filme mit Austin Powers ich toll fand, und Love Guru wie der Rest der Welt dann nicht mehr. Wenn man sich Wayne's World anschaut ist der Kontrast verblüffend: Auch dieser Film ist albern, aber gleichzeitig irgendwie cool und vor allem nicht eklig.
Wayne's World ist von der Struktur her eine romantische Komödie. Aber die Frau und der Protagonist passen auf den ersten Blick nicht, Cassandra (Tia Carrere) und Wayne optisch ein ungleiches Paar. Ein paar Szenen durchbrechen das gut.
Dazu sind Wayne und sein Partner Garth Algar (Dana Carvey) schon an sich absurde Charaktere, erfolglose Rockfans, die eine unfreiwillig komische Fernsehsendung im Keller von Waynes Eltern produzieren. Die ein Produzent kaufen will, der natürlich an Cassandra interessiert ist. Damit ist die Handlung dann klar.
Nur dass das alles noch teilweise im Stil einer Doku gefilmt wird, Wayne und Garth dann auch direkt zur Kamera und also zum Zuschauer reden, Mittel für einige der Gags.
Die Komödie funktioniert, die meisten Witze sitzen. Natürlich sind es eben Popkulturanspielungen aus einem anderen Jahrtausend (und manche die man kennt wurden wohl hier geprägt), aber das macht es weder langweilig noch unlustig.
Blade Runner 2049
Saturday, 21. December 2019
Nicht jeder mag Blade Runner. Aber für andere ist es ein absoluter Kultfilm. Einen Nachfolger zu so einem Film zu machen muss schwierig sein: So viele Chancen, alte Fans zu vergraulen, das Ansehen des Vorgängers zu beschädigen oder in das andere Extrem zu rennen: Nur absolute Fans des Vorgängers anzusprechen.
Meinem Eindruck nach ist Blade Runner 2049 ein toller Film geworden, der diese Schwierigkeiten hervorragend löst. Ich will Spoiler vermeiden, daher sei zur Handlung nur gesagt dass sie sich wieder um einen Blade Runner dreht, der Replikanten jagt. Und dabei auf eine größere Sache stößt.
Der Film ist gelungen, weil er:
- Die Ästhetik des Vorgängers einfängt und doch auch eigene Akzente setzt. Und dabei ganz nebenbei hervorragend aussieht.
- Die Welt behutsam erweitert.
- Die vorherige Handlung nicht ignoriert.
- Trotzdem nicht alle Mysterien löst.
- Hervorragende Schauspieler hat. Und damit meine ich nicht nur Ryan Gosling, sondern auch Ana de Armas und Robin Wright.
Man vergleiche das mit Star Wars, besonders Harrison Fords Rolle.
Ich muss das mit der Ästhetik nochmal betonen. Da sind zwei Aspekte: Da ist diese Kopie der futuristischen, aber düsteren Stadt. Mit fliegenden Autos, leuchtenden Plakaten und gigantischer menschenfeindlicher Architektur. Diese Szenen vermitteln genau den gleichen Eindruck wie zuvor, als ob sie die gleiche Technik verwendet hätten. Und dann sind da Erweiterungen, die Hologramme beispielsweise oder die weiten Landschaften außerhalb, die 2049 einen eigenen Charakter geben. Unheimlich gut gemacht.
Der ersten Blade Runner gefiel mir übrigens, aber ich habe ihn nur einmal und vor nicht zu langer Zeit gesehen.
Robocop (2014)
Monday, 9. December 2019
Die Geschichte des Remakes ähnelt sehr der Geschichte der Vorlage, soweit ich mich an sie erinnere. Ein guter Polizist wird schwer verletzt. Anstatt ihn sterben zu lassen wird er in einen Robocop verwandelt, noch ein Cyborg, aber einem Großteil seiner Menschlichkeit beraubt. Was natürlich keine gute Sache ist und entsprechend schiefgeht - wobei hier mit weniger direktem Kampf um Kontrolle über ihn als vielmehr Robocop als Mittel zum Zweck.
Da gibt es dann wenige Überraschungen. Aber dafür ordentliche Actionszenen, eine geradlinige Story, keine schlechten Schauspieler. Mir gefiel, wie offensichtlich die Parallele zwischen dem Bestreben nach Robotern als Sicherheitskräfte und der schon bestehenden Praxis des Mordens per Roboter gezogen wird, zu Fox News als Propagandamaschine und dem US-Nationalismus als Faschismus.
An ein paar Stellen stolpert die Story, z.B. wenn der eigentlich als positive Figur positionierte Doktor ohne besonderen Zwang seine Prinzipien verrät und Robocop manipuliert. Wie der dann dieser Manipulation auf einmal entgehen kann, wunderbarerweise. Und wie der Oberbösewicht am Ende sich bewusst blöd verhält. Eben alles ein bisschen sehr einfach.
Fraglich auch was das Remake über das Original hinaus liefert. Und das war ja wohl schon kein besonders guter Film. Aber ich erwartete einen sehr schlechten Film, und so schlecht war das gar nicht. Eher ein kompetenter Actionfilm ohne besondere Größe mit einer mittlerweile nicht mehr originellen Story.
Arrival
Saturday, 30. November 2019
Story of Your Life von Ted Chiang habe ich tatsächlich gelesen, bevor der darauf basierende Film herauskam. Immerhin, sie blieb im Gedächtnis. Aber insgesamt habe ich die kurze Geschichte nicht übermäßig gemocht und daher auch bisher den Film gemieden.
Es gibt ja verschiedene Arten von Science-Fiction. Die Skala reicht in etwa von leicht futuristisch angehauchter Fantasy bis hin zu hochintellektuellen Zukunftsvisionen. Chiangs Geschichte war eher letzteres, sogar mehr nur eine Gedankenübung mühsam ausgebaut zu einer Geschichte – wobei ich es lieber mag, wenn die Geschichte im Vordergrund steht und der intellektuelle Hintergrund eben im Hintergrund bleibt (also Star Trek, Interstellar, Blade Runner). Keine gute Voraussetzung für den Film, nicht nur um mir zu gefallen, sondern wie will man so etwas verfilmen?
Das gelingt Arrival überraschend gut. Um den losen Rahmen der Buchhandlung herum wird die Geschichte aufgefüllt. Das Verhalten der Menschen um die Forscher herum, der Nationen, auch der Aliens rückt mehr in den Fokus. Und was im Buch nur angedeutet wurde wird im Film einfach gezeigt. Erklärungsmodelle werden auch gegeben. Das ist dann zwar nicht mehr ganz wie in der Vorlage, aber die Grundidee kommt sehr wohl rüber. Ebenso wie die enthaltene Traurigkeit; besonders durch Amy Adams, die ausspielt was vorher nur skizzierte Pointe war.
Trotzdem finde ich die Grundlage des Filmes weiterhin nicht stark, das macht das ganze Drumrum dann doch nicht ganz wett.
Jack Reacher
Friday, 29. November 2019
Ein Flohmarktkauf! Jack Reacher ist ein Actionfilm mit Tom Cruise und leider kein Edge of Tomorrow, sondern ziemlich mittelmäßig. Ein Scharfschütze hat mehrere Menschen erschossen und sagt gegenüber der Polizei nur eines: Holt Jack Reacher. Der taucht dann tatsächlich auf, zusammen mit der Anwältin gilt es ein Mysterium aufzuklären und die typischen Stunts aufzuführen.
Wobei die Actionszenen irritierend sind. Mehr noch als in den Mission Impossibles funktionieren sie oft genug logisch nicht, ist ihre Konstruktion seltsam. Aber leider ist Jack wie Ethan Hunt ein typischer Tom Cruise Charakter, also eindimensional und omnipotent. Hmpf.
Klar kann man das schauen, aber man kann es auch bleiben lassen.