Hardwarebeschleunigte Videos bei Firefox aktivieren
Friday, 28. August 2020
Seit Firefox 80 kann der Browser endlich auch unter Linux zum Abspielen von Videos die Hilfe der Grafikkarte via VA-API in Anspruch nehmen. Das ist total wichtig auf älteren Systemen mit schwachem Prozessor, aber auch bei modernen Systemen hilft es dabei die Prozessorlast und damit den Lüfterlärm niedrig zu halten. Die Grafikkarte hat mit solcher Videodekodierung normalerweise null Probleme.
Das funktioniert nur mit einer AMD-Grafikkarte, vielleicht auch mit nouveau als freiem Nvidia-Treiber, aber auf jeden Fall bisher nicht mit dem proprietären Treiber von Nvidia. Das sollte angesichts Nvidias Linuxfeindlichkeit keine Überraschung sein.
Auf meinem System halbierte die Beschleunigung im ersten Test die Prozessorlast des Firefox-Videothreads, ohne dass die Grafikkarte auch nur den Lüfter hochregelte.
htop zeigte zuerst 50%:
Mit aktivierter VA-API sank die Last auf 25%:
Aber das Ergebnis war nicht stabil. In späteren Tests behauptete Firefox zwar, VA-API sei aktiv. Während des Abspielens kamen aber nur noch vereinzelte Dekodierungsausgaben vom Start des Videos ins Log. Bei 1440p- und 4K-Videos sind sie wieder konstant da, aber solche Videos sehen gerade so aus:
Die Funktion ist also mit gutem Grund auch unter Firefox 80 noch nicht als Standard aktiv.
Beschleunigung aktivieren
Wer die Beschleunigung trotzdem aktivieren will: Im Bugtracker wird der Großteil erklärt.
Stell erstmal sicher, dass VA-API auf dem System installiert sind. Bei mir unter void gab es dafür drei Pakete:
- libva
- libva-intel-driver (Für Intel-Grafikkarten)
- mesa-vaapi (Für AMD-Grafikkarten)
Nun zu Firefox selbst. In about:config müssen zwei Einstellungen aktiviert werden:
media.ffmpeg.vaapi.enabled media.ffmpeg.dmabuf-textures.enabled
Gleichzeitig musst du aufgrund eines Bugs
media.ffvpx.enabled
deaktivieren.
Zudem muss wegen einer Sandbox-Funktion seit Firefox 86
media.rdd-vpx.enabled
deaktiviert werden.
Doch das reicht noch nicht. Beim Start von Firefox muss man zudem MOZ_X11_EGL=1
voranstellen. Außerdem muss das neue WebRender-Backend aktiv sein. Das kann mit MOZ_WEBRENDER=1
beim Start erzwungen werden (via).
Start und Test
Um das ganze zu testen starte Firefox so:
MOZ_WEBRENDER=1 MOZ_X11_EGL=1 MOZ_LOG="PlatformDecoderModule:5" firefox 2>&1 | grep 'VA-API'
Wenn dann beim Abspielen von Videos Zeilen wie diese auftauchen funktioniert es:
8946:[Child 20521: MediaPDecoder #2]: D/PlatformDecoderModule DMABUF/VA-API Got one frame output with pts=42000000dts=41999999 duration=33333 opaque=-9223372036854775808
Bevor ich WebRender aktiviert hatte sah ich dagegen diese Fehlermeldung:
41:[Child 18537: MediaController #2]: D/PlatformDecoderModule DMA-Buf/VA-API can't be used, WebRender/DMA-Buf is disabled
Es ist toll, dass die Grafikkartenbeschleunigung endlich auch Linux-Firefox erreicht und nochmal besser, dass dabei auch an X11 gedacht wird und sie nicht im nicht praxistauglichen Wayland verschwindet. Schade, dass die Funktion noch nicht stabil ist, aber das dürfte sich jetzt angesichts der generellen Verfügbarkeit schnell ändernMittlerweile funktioniert die Beschleunigung auch stabil, was toll ist.
Edit 02.03.2021: Ergänzt um Hinweise zu Intel-Grafikkarten und die nötige Deaktivierung von media.rdd-vpx.enabled
, Fazit angepasst.
Dungeon Souls
Friday, 21. August 2020
Dungeon Souls ist ein Roguelike mit Pixelgrafik.
Zu Spielbeginn wählt man aus einem der Charaktere, anfangs sind das ein Barbar, ein Dieb und ein Bogenschütze. In einem kleinen Dungeon gilt es dann immer ein paar Siegel zu berühren, um das Tor zum nächsten Dungeonlevel zu öffnen. Gegner und Fallen erschweren diese Aufgabe, dazu kommen Zwischenbosse. Um gegen die eine Chance zu haben sollte man fleißig aufleveln und Gegenstände sammeln, welche die Charakterwerte verbessern oder andere Boni geben, z.B. ein Dornenschild um den Charakter aufbauen. Mit etwas Spielfortschritt werden dann auch weitere Charaktere freigeschaltet, den Totenbeschwörer fand ich am angenehmsten zu spielen.
Für Genrefans ist das bestimmt nett, aber ich kam mit Dungeon Souls nicht zurecht. Die Grafik ist mir zu sehr ein Pixelbrei. In Gegnermassen wird es unmöglich, den eigenen Charakter zu erkennen, wenn dann noch viele leuchtende Projektile hinzukommen ist alles verloren. Also muss Abstand gehalten werden, aber dann wiederum bin ich mehrfach gestorben weil Gegner aus dem Nichts erschienen und meinen Charakter angriffen, während ich auf die größere Gegnergruppe achtete.
Mit einem besseren Interface, mehr Trefferfeedback und ohne die dauernd neuspawnenden Gegner könnte das Spiel trotz der Pixelgrafik funktionieren, aber so ist es zu mühselig.
Stand der Corona-Warn-App ohne Play Store
Thursday, 20. August 2020
Die deutsche Corona-Warn-App zielt nur auf die Mehrheit der Android-Telefone und benutzt eine API, die Google den Gapps hinzugefügt hat. Diese API übernimmt die Bluetooth-Kontaktverfolgung, also schaut welche anderen Telefone in der Nähe sind. Da dies nicht Teil von Android ist, sondern Teil der proprietären Google-Dienste, ist es für Nutzer von LineageOS und anderen freien Android-Versionen (und entsprechend auch Linux-Smartphones) nicht verfügbar, solange sie nicht diese Google-Abhängigkeiten installieren. Wozu ich zum Beispiel nicht bereit bin.
Nachdem ein erstes Issue zum Thema geschlossen wurde gibt es nun im Repo eine interessante Diskussion. Und sie zeigt zwei gute Entwicklungen:
- CoraLibre-android-sdk ist eine freie Implementierung der Exposure API.
- Zu microG wurde eine alternative API bereits hinzugefügt.
Es gibt hier also ganz konkrete Entwicklungen, die es bald freien Android-Telefonen ermöglichen könnten beim Covid-Tracing mitzumachen. Das Ziel wäre erreicht, wenn in Roms wie LineageOS die API enthalten ist oder nachinstalliert werden kann, und wenn dann die Corona-Warn-App bzw ein Fork in F-Droid landet.
Pillars of Eternity 2: Deadfire ist wieder toll. Viele Stärken, ein paar Schwächen
Wednesday, 19. August 2020
Jahre nach den Geschehnissen im ersten Pillars of Eternity erwacht in Pillars of Eternity 2: Deadfire der Gott Eothas als Titanenstatue. Leider ist er unter der ergatterten Burg begraben, in welcher der Watcher seinen Lebensabend verbringt. Eothas zerstört die Burg und tötet den Spielercharakter – der aber wird von einem anderem Gott wiedererweckt und als sein Herold auf die Spur von Eothas gesetzt.
In diesem Prolog kann der Spielstand des Vorgängers importiert werden. Irritierenderweise ist damit nicht der Charakter gesetzt, seine Klasse und sein Aussehen kann und muss frei gewählt werden. Aber mit dem Import werden die Entscheidungen übernommen, was auf die Welt und Begleiter wohl einige Auswirkungen hat. Noch ein paar Fragen mehr und es beginnt das Spiel, indem der Spielercharakter in seiner Kapitänskajüte aufwacht.
Passend, denn Schiffe spielen im Spiel eine wichtige Rolle. Der Titel Deadfire bezieht sich auf das neue Gebiet, in dem der Spieler mit seiner Gruppe unterwegs ist. Das Deadfire Archipelago ist eine Insellandschaft. Man selbst hat ein Schiff und das im Vorgänger klassischer anmutende Fantasy-Szenario wird mit Piraten durchmischt. Im ersten Moment ist das irritierend und es war wohl nicht verkaufsfördernd.
Abseits der Schiffe spielt sich Deadfire wieder sehr wie der Vorgänger und damit wie andere klassische Computerrollenspiele. Im Laufe der Story stolpert der Spieler über viele Nebenquests. Viele davon führen zu Kämpfen, andere beinhalten kleine Rätsel oder können durch Gespräche gelöst werden. In Gesprächen gibt es oft Skillchecks, also die Möglichkeit mithilfe der Fähigkeiten der Gruppe oder des eigenen Charakters alternative Antworten zu geben. Die kleine Gruppe wird im Laufe der Zeit größer, wobei nur vier der Begleiter mitgenommen werden können und der Rest auf dem Schiff verweilt, eine Auswahl die ich immer noch als stressig empfinde.
Stärken: Das ganze Spiel
Ob das Spiel gut ist hängt also stark davon ab, wie gut die Geschichte, die aufgebaute Welt und wie interessant die Quests sind. Meiner Meinung nach ist das zweite Pillars of Eternity hier hervorragend. Es profitiert davon, dass mit dem Vorgänger die Spielwelt schon ausgebaut ist. Es gibt also mehr dem Spieler bekannte Hintergründe, denen es sich bedienen kann. Bemerkte ich im ersten Teil noch, dass die angelegte Bedeutungsschwere der Geschichte das Spiel überforderte, ist sie nun im zweiten Teil sehr viel passender. Aber auch die hier speziell aufgebaute Spielwelt mit ihren Fraktionen, die auf der Inselwelt um die Vorherrschaft kämpfen, ist spannend und gut erzählt und viele der Charaktere sind toll geschrieben.
Die Gegenstände mit ihren magischen Eigenschaften funktionieren meinem Eindruck nach besser als im Vorgänger. Noch immer gibt es viele von ihnen, doch hatte ich weniger oft die Situation, dass ein neuer und vermeintlich mächtiger Gegenstand komplett uninteressant war. Vielleicht sind die Effekte etwas kreativer, oder durch die Spezialisierung auf einzelne Waffen gab es pro Charakter insgesamt weniger.
Das Kampfsystem funktioniert auch richtig gut. Zu Spielbeginn kann Autobalancing aktiviert, deaktiviert oder nur das Herunterskalieren der Gegnerlevel zugelassen werden. Ich hatte es deaktiviert. Die Kämpfe waren danach genau so wie sie sein sollen: Fordernd, wenn die Gegner höherlevelig waren, ansonsten meist einfach. Die Gruppen-KI erledigt einfache Gegnergruppen automatisch, kann aber deaktiviert werden, und bei schwierigeren Kämpfen sollte man das mindestens für einzelne Charaktere auch tun und selbst die Befehle geben. Es gibt für alle Klassen genug Fähigkeiten, um es interessant zu machen wenn man die Kämpfe selbst steuert. Mittlerweile gibt es sogar ein alternatives Rundenkampfsystem, das habe ich aber nicht ausprobiert.
Beim Levelaufstieg gibt es allgemeine Fähigkeiten, dann klassenspezifische aktive und passive Fähigkeiten, dazu kommen alle paar Level noch Waffenspezialisierungen. Das System ermöglicht weiterhin gut eine Spezialisierung auf bestimmte Rollen, ist aber nicht übermäßig bestrafend wenn man nicht allzu überlegt an die Gruppenplanung herangeht. Aber es ist schon sinnvoll und in den Kämpfen spürbar, wenn man zumindest einen zähen defensiven Kämpfer baut, ihm einen heilenden Unterstützer zur Seite stellt und einen spezialisierten Schadensverursacher hat.
Zu den Kämpfen kommen noch Schiffskämpfe. Das Piratenszenario ermöglicht diese und wird so zur Bereicherung: Die rundenbasierten Schiffskämpfe sind eine nette Abwechslung, das Entdecken von Inseln ebenfalls. Und es gibt dem gesammelten Gold einen Zweck: Denn das Schiff kann aufgerüstet werden, neue Segel, Hülle und Kanonen verbessern die Chancen im Seekampf. Der kann sonst aber auch umgangen werden, für simple Enterschlachten auf den beiden Schiffen.
Dazu gibt das ganze dem Fraktionsreputationssystem Gewicht. Mit den Entscheidungen des Spielers verbessert oder verschlechtert sich das Verhältnis zu den Fraktionen, wobei es vier Hauptfraktionen und ein paar kleinere Gruppen gibt. Das ist zusätzlich zur eigenen Reputation als clever oder hinterlistig, worauf manche Gesprächspartner ebenfalls reagieren, genauso wie auf die eigene Rasse und Klasse. Für die Hauptmission kann dann eine der Fraktionen als Partner gewählt werden. Es ist nicht ganz so ausgereift wie in Fallout: New Vegas, aber einzelne Begleiter reagieren deutlich und das alles hat Auswirkungen auf die im Outro erzählte Story. Man würde auch Auswirkungen in einem dritten Teil erwarten, aber ob es den je geben wird ist fraglich.
Schwächen
Story, Quests, Kämpfe und auch die Grafik ist gut, was für Schwächen kann ein solches Spiel noch haben? Es gibt dann doch ein paar.
Die Linuxversion funktionierte bei mir nicht stabil. Nach den ersten einwandfreien Spielstunden blieb sie immer wieder beim Gebietswechsel hängen. Mit Proton verschwand das Problem. Allerdings lief ich mit Proton in zwei Situationen, in denen eine Ingame-Zwischensequenz hängenblieb und das Spiel abgeschossen werden musste. Einmal war nach dem Neuladen die Situation erledigt und damit das Problem umgangen, das zweite mal aber war der Speicherpunkt vor der Sequenz gesetzt, blieb das Spiel immer wieder an der Stelle hängen. Ich konnte daher eine der Erweiterungen nicht abschließen, sondern musste einen älteren Spielstand laden. Und Thema Laden: Die Ladezeiten sind trotz SSD zu lang, auch und gerade beim Gebietswechsel.
Die Begleiter sind stark ausgestaltet, aber diese Ausgestaltung ist immer noch schwächer als in einem Baldur's Gate 2 oder Mass Effect. So lassen sich Romanzen anbahnen, aber dann passiert nichts. Keine Folgegespräche, keine Quests, höchstens einen veränderten Audiokommentar habe ich bemerkt. Die Priesterin ist da ein Extremfall, sie findet nacheinander Gefallen an mehreren Begleitern, ohne dass die Situation aufgelöst wird. Und auch die regulären Begleiterquests sind konsequenzenlos. Nichts ist auch nur annähernd auf dem Level des archetypischen Begleiterquests eines Paladins, der aufgrund von Spielereignissen seinen Gott und seine ganze Haltung wechselt und daraufhin andere Fähigkeiten hat. Nur im Epilog werden die Entscheidungen nochmal erwähnt.
Ich verstehe auch nicht, warum es angesichts dieser Schwäche zusätzlich zu den Hauptbegleitern noch Nebenbegleiter gibt, die weniger ausgestaltet sind und nur einzelne Missionen stärker kommentieren. Welchen positiven Effekt soll das haben?
Auf zwei kleinen Inseln entdeckte ich Riesenmonster, gegen die ich auch auf dem Maximallevel mit guter Ausrüstung völlig chancenlos war. Dem Spiel ist zugute zu halten, dass das nicht in Hauptmissionen, nichtmal in Nebenmissionen geschah. Das waren wohl völlig optionale Gegner. Aber wenn eine Gruppe wie die meine bei denen so chancenlos ist, dann stimmt da das Balancing nicht.
Vielleicht spielt da ein anderes Problem mit rein: Das Maximallevel ist zu niedrig. Stufe 20 ist weit vor dem Spielende erreichbar, was demotiviert.
Es gibt nicht nur zu viele Erfahrungspunkte. Was auch zum Problem gehört: Generell ist die Verteilung von Nebenquests und Hauptquests nicht optimal. Die Hauptstory ist schlicht zu kurz verglichen mit all den anderen Aktivitäten. Dann steht man vor der finalen Mission, hat aber noch so viel anderes zu erledigen, ist aber schon auf dem Maximallevel. Weiterzuspielen fühlt sich dann nicht mehr rein wie ein Spiel an, sondern teils wie Pflichterfüllung – wobei ich in der Phase noch ein paar gute Nebenmissionen erlebt habe. Wäre das Maximallevel nicht schon erreicht wäre der Effekt sicher nicht so gravierend. Aber selbst dann wären die Nebenmissionen gemessen an der Hauptgeschichte erdrückend.
Insgesamt stark
Ich hoffe es wird deutlich, dass die Schwächen keinesfalls das Spiel beherrschen. Es sind vielmehr Macken in einem sehr guten und hübschen klassischen Computerrollenspiel, die seiner Perfektion im Wege stehen. Das ist ein bisschen überraschend: Von Obsidian und als zweiten Teil eines bereits sehr guten Vorgängers hätte ich von Deadfire genau die erwartet, die vorhandenen Schwächen sind nur in diesem Kontext teils sehr überraschend. Wenn die Verkaufszahlen wirklich schlecht waren ist das schade. Egal, ob es am Piratenszenario lag oder vielleicht daran, dass nach der Wiedergeburt des Genres der Bedarf erst einmal gesättigt war: Deadfire hätte trotzdem einen Verkaufserfolg verdient gehabt.
Meine App-Liste für Android (F-Droid)
Thursday, 6. August 2020
Alphabetisch sortiert.
Advanced Charging Controller (ACCA)
Gibt mehr Kontrolle über den Akku. Man kann zum Beispiel eine Temperaturgrenze festlegen oder das Telefon abschalten, wenn der Ladestand zu niedrig wird. Braucht allerdings Root, was ich mittlerweile nicht mehr aktiv habe.
Aurora Store
Wenn doch mal eine Anwendung aus dem Playstore installiert werden soll. Einige werden ohne Gapps zwar nicht funktionieren, andere – wie der Bahn Navigator – funktionieren aber doch.
CPU Info
Zeigt neben allerlei Hardwareinformationen auch die Temperatur an, was bei meinem G3 wegen des Designfehlers etwas Aufmerksamkeit verdient hatte.
Document Viewer
Schlicht zum PDF-Dateien anzeigen.
Escapepod – Podcast Player
Ich höre nicht viele Podcasts. Aber die App ist praktisch, um neue Folgen zu sehen und beim Abspielen pausieren zu können. Auch ein gutes Beispiel dafür, wie simpel man ein trotzdem noch funktionales Interface machen kann.
Fennec F-Droid
Diese App wird dann wieder interessant, wenn sie die Engine von Firefox Preview benutzt. Solange nutze ich stattdessen den.
Forecastie
Zeichnet ein Widget mit Wettervorhersage und Uhr auf den Startbildschirm.
FreeOTP+
2-Faktor-Authentifizerung sehe ich ja mit gemischten Gefühlen: Einerseits erhöht es die Sicherheit, andererseits riskiert man damit für immer aus Accounts ausgesperrt zu werden. Wo ich es an habe funktioniert es mit dieser App.
Jitsi Meet
Nach der Coronaquarantäne dürfte diese Videokonferenzsoftware den meisten bekannt sein, als bessere Alternative zu Skype. Und auch unser virtuelles Serendipity-Treffen lief mit dieser Software.
NewPipe
NewPipe ist ein toller Youtube-Client. Werbefrei, accountfrei. Trotzdem können Channel abonniert werden und es gibt eine praktische Liste mit neuen Videos. Benutze ich mehr auf dem Touchpad, ist aber auch auf dem Telefon nett. Wenn Reisen wieder ein Thema werden auch um Videos vorher herunterzuladen.
OSMAnd+
Eine Karte! Erst empfand ich sie als ziemlich umständlich verglichen mit Google Maps, inzwischen habe ich einen etwas positiveren Eindruck. Die Suche ist schwach, die Karte selbst gut.
Scarlet Notes FD
Ich fand es ziemlich wichtig eine Notizenapp zu haben und erstaunlich schwer, eine brauchbare zu finden. Die simple Notizenapp von Google macht viele Kleinigkeiten richtig, was dann bei anderen Apps schmerzlich fehlt. Scarlet Notes macht fast alles richtig und sieht hübsch aus.
StressTest
Nicht in F-Droid, sondern manuell installiert. Dieses simple Benchmarkprogramm von mir braucht man auch nicht regelmäßig.
Telegram
Ich habe früher einige Messengerdienste ausprobiert, mittlerweile ist nur Telegram übriggeblieben. Die einzige per F-Droid installierbare Option mit ausreichend Verbreitung.
Transportr
Nahverkehrinfos. Situationsbedingt wenig benutzt, machte aber einen guten ersten Eindruck.
VLC
Wenn Videos per NewPipe Probleme machen können sie stattdessen VLC überlassen werden. Oder falls lokal gespeicherte Video- und Audiodateien abgespielt werden sollen. Wie auf dem Desktop ist VLC dafür eine gute Option.
Besonders für Linuxspieler interessant: Humble Best of Paradox Interactive Bundle
Thursday, 23. July 2020
Es gibt mal wieder ein Humble Bundle (wer möchte: Partner-Link) mit Spielen von Paradox, das ein ziemlich gutes Angebot zur Ergänzung der Steam-Spielesammlung ist.
Auf der ersten Stufe für $1 gibt es Warlock: Master of the Arcane, Age of Wonders III und Europa Universalis IV. Das erste läuft mit Proton, die anderen haben eine native Linuxversion. Warlock und Age of Wonders 3 habe ich gespielt, beide haben mir gefallen, Europa Universalis ist auf meiner Liste zu spielender Spielereihen.
Auf der nächsten Stufe, die bekommt wer mehr als den Durchschnittspreis zahlt (derzeit 6.25€), gibt es das interessante Stellaris, die Victoria-Sammlung und Necropolis. Necropolis hat auf Steam nur mittlere Bewertungen, scheint aber einen Blick wert zu sein. Mindestens Stellaris läuft gut unter Linux. Zu den Victora-Spielen kann ich wenig sagen.
Aber dafür kann ich die nächste Stufe (€10.36) umso mehr empfehlen: Battletech und Tyranny. Battletech ist ein Mech-Strategiespiel und Tyranny ein klassisches RPG, wobei man endlich mal nicht auf der Seite der Guten steht. Tyranny hat eine gute native Version und Battletech eigentlich auch, mir ist unklar warum auf der Seite des Bundles das Linuxicon fehlt.
Und schließlich gibt es auf der $15-Stufe Imperator: Rome, eine Mischung aus Europa Universalis, Victoria und Crusader Kings. Es ist eines der neueren Paradox-Spiele, hatte anfangs gleichzeitig gute Bewertungen und ein paar Probleme, aber mittlerweile soll nachgebessert worden sein. Wieder samt nativer Linuxversion. Wer bei den letzten Humble Bundles mit Paradox-Spielen noch nicht zugegriffen hat und Imperator: Rome sowieso haben wollte, für den wäre das jetzt eine gute Gelegenheit.
Jono Bacon zur Abschaltung von Ubuntu Brainstorm
Wednesday, 22. July 2020
Jono Bacon hat ein Video zu Karriere- und Communityfehlern veröffentlicht. Jono war früher Community-Manager bei Canonical und ich hatte seine Artikel damals oft gelesen. In seinem Video jetzt erzählt er mehr zur Abschaltung von Ubuntu Brainstorm, etwas was damals auch hier im Blog vorkam.
Er erzählt das so: Brainstorm funktionierte nicht, obwohl es anfangs sehr beliebt war. Nach seiner jetzigen Perspektive kamen dort zu viele Vorschläge, auf die Ubuntus Entwickler nicht angemessen reagieren konnten. Sein Beispiel ist das Beheben der damaligen Probleme mit Suspend & Hibernate, Laptopfunktionen die noch lange hakelig waren und wahrscheinlich immer noch bei bestimmten Laptopmodellen nicht funktionieren. Daraufhin versauerten die Vorschläge in der Brainstormliste, worüber sich die Community zu beschweren begann, sodass Canoncial die Seite schließlich abschaltete.
Für mich interessant, weil man genau eine solche Dynamik in meinem Blog nachlesen kann. Als Brainstorm 2008 eingeführt wurde fand ich das toll:
Großartig ist das Ubuntu Brainstorm Projekt, bei dem die Ideen der Anwender gebündelt und ausgearbeitet werden sollen. Neben großen und offensichtlich nützlichen Vorschlägen wie der optischen Verbesserung von Grub, die auch ordentlich Unterstützung bekommen, sind da auch kleinere Vorschläge dabei, die noch Unterstützung brauchen und verdient hätten
Als am Ende des gleichen Jahres Ubuntu Intrepid veröffentlicht wurde und die Brainstorm-Ideen scheinbar wenig Beachtung bekamen war ich bereits irritiert:
Trotzdem wirkt es so, als wäre nur eines der meistgewünschten Features explizit umgesetzt worden: Der Network-Manager beherrscht in der neuen Version einige "network connections" mehr. Suspend und Hibernate wurde (scheinbar) nicht explizit angegangen, auch steht nirgends, dass Grub aufgehübscht worden wäre - so kann man diese Liste durchgehen. Bleibt abzuwarten, welche dieser Punkte durch natürliche oder stillschweigende Weiterentwicklung gelöst worden sind.
Intrepid bezeichnete ich später allerdings als gute Ubuntuversion und mir muss auch damals irgendwo bewusst gewesen sein wie kurz die Zeit war, dass selbst bei guten Willen niemand viele der Ideen hätte aufgreifen können.
Als dann 2013 Brainstorm abgeschaltet wurde empfand ich das als Bankrotterklärung und war den Kommentaren zufolge damit nicht allein:
Natürlich steht ein solches PD-Tool auch in einem größeren Zusammenhang: In einem Projekt, das ganz bewusst eben nicht PD betreibt, sondern im Großen nur die Ideen der Entwicklung und Projektleitung umsetzt, hat ein solches Tool keinen Wert. Ich sage das ohne Wertung, es geht nicht darum, was Unity, Mir oder Ubuntu Phone taugen. Es geht darum, dass diese Entwicklung des Ubuntu-Projekts nicht aus der Nutzerschaft kam, sondern von oben - und ohne jegliche Einflussmöglichkeit, sogar mit explizit geäußerter Nicht-Beeinflussbarkeit - festgelegt wurde.
Ich erinnere mich noch daran und finde man kann es dem Artikel auch ansehen: Ich wollte damals nicht zu arg wettern, auch wenn die Überschrift etwas anderes suggeriert. Es gibt ja viele Arten erfolgreiche Softwareprojekte zu führen. Aber die Abschaltung kam zu einem Zeitpunkt, als ich als Entwickler aktiver wurde und auch viel über akademische Forschung zu freier Software und nutzergetriebener Entwicklung lernte, und aus beiden Perspektiven sah ich die Sache ganz anders als Bacon sie damals beschrieb.
Auch heute noch übrigens. Während er heute nicht umsetzbare Ideen als Problem identifiziert, ging es damals meinem Eindruck nach mehr um ein inkompatibles Entwicklungsmodell, bei dem diese Art der Nutzerintegration nicht gewollt war. Entsprechende Zitate belegten das. Aber natürlich ist seine heutige Perspektive auf Brainstorm interessant. Und dass es einen Mechanismus braucht um nicht umsetzbare Ideen – bei Suspend und Hibernate hat er ja völlig recht, das übersteigt was eine Distribution leisten kann – aus einer solchen Liste herauszuhalten oder herauszunehmen ist ein guter Punkt und bestimmt ein Teil der Geschichte.
Für mich ist diese Retrospektive auf jeden Fall interessant gewesen.
Alsas dmix führte zu zähen Youtubevideos
Friday, 10. July 2020
Nachdem ich für das im letzten Blogeintrag vorgestellten USB-Mikrofon die ~/.asoundrc bearbeitet hatte konnte auf einmal nur noch jeweils eine Software Audio abspielen. Dmix war nicht mehr aktiv. Also fügte ich eine minimal dmix-Konfiguration selbst hinzu, wie im Artikel zu sehen.
Kurz darauf stellte ich fest, dass Videos in Firefox zäh liefen. Das war ein ganz komischer Effekt, als ob das System nicht stark genug wäre, das Video verlangsamt, Bewegungen waren stotternd. Aber das nur in Firefox, in Chromium war alles einwandfrei. Es wurden auch keine Frames gedroppt, der Ton war ebenfalls synchron. Nichts passte zusammen. Es dauerte eine Weile, aber ich kam schließlich drauf dass es an meinen Sound-Änderungen lag. Ohne dmix lief es wieder so flüssig wie immer. Mit ein paar weiteren Parametern ließ sich das Problem beheben. Aus
pcm.dmixer { type dmix ipc_key 1024 slave { pcm "hw:PCH" } }
wurde
pcm.dmixer { type dmix ipc_key 1024 slave { pcm "hw:PCH" buffer_size 16384 period_time 0 period_size 1024 } }
Das ist entnommen aus Beispielkonfigurationen von der Alsa-Webseite.
Alternative wäre, dem Vorschlag des Arch-Wiki zu folgen und per Treiberindex dafür zu sorgen, dass die USB-Soundkarte des Mikrofons nicht die erste wird. Dann würde die Standardkonfiguration wieder greifen.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wer ganz normal eine Desktopumgebung mit Pulseaudio benutzt sollte sich mit solchen Konfigurationsdetails nicht herumschlagen müssen. Mein Setup ist speziell.
Samt Alsakonfiguration: the t.bone MB 88U Dual Bundle
Wednesday, 8. July 2020
Das Bundle besteht aus einem Tischstativ, dem Gesangsmikrofon und einer passenden Kunststoffklemme. Singen will ich damit nicht, gedacht ist es als besseres Mikrofon für Sprachaufnahmen und Videokonferenzen. Nachdem ich schon früher beim Superlux HD681B gut damit gefahren war, Audioequipment statt der IT-typischen Alternative zu wählen, wollte ich das nun beim Mikrofon genauso probieren.
Nach dem Auspacken kam schon durch das Gewicht des Tripods ein positiver Eindruck auf. Ich brauchte einen Moment um ihn richtig aufzustellen, jetzt steht er stabil. Das Mikrofon wirkt auch nicht schlecht, eben ganz anders als ein Plastikmikro oder Headset-Mikrofonbügel. Schwachpunkt ist hier wohl die Kunststoffklemme, die zumindest bei meinem Modell in einer unpraktischen Position auf dem Stativ festdreht, das Mikrofon dann schief halten würde. Etwas locker gedreht funktioniert die Konstruktion aber auch.
Und der Ton? Ich habe mal etwas ins Mikrofon gesprochen (und nach ogg umgewandelt):
Ich finde die Aufnahmequalität hervorragend. Leider ist mein altes Ansteckmikrofon verschwunden (deshalb ja die neue Hardware), sonst hätte ich gerne einen Vergleich geliefert. Aber er ist kaum nötig, das MB 88U ist ganz klar besser. Und erfreulicherweise höre ich zumindest das Lüftergeräusch meines PCs nicht in der Aufnahme.
Lautstärke erhöhen
Das Mikrofon wird per USB an den PC angeschlossen. Kein USB-Treiber sei notwendig sagt die Produktseite, auch unter Linux stimmt das. Allerdings empfand ich es als etwas leise. Per Alsamixer konnte ich die Aufnahmelautstärke zwar hochregeln, aber auch das Maximum war noch dezent. Verständlich, aber ich müsste lauter reden als ich es gewohnt bin. Eine Boost-Einstellung wurde nicht angeboten.
Die Lösung war dann das Alsa-Plugin softvol. Das kann für Audiosenken und auch für Quellen Lautstärkeregler vorschalten. Meine ~/.asoundrc sieht nun so aus:
pcm.!default { type asym playback.pcm { type plug slave.pcm "dmixer" } capture.pcm { type plug slave.pcm plug:softvol } } ctl.!default { type hw card "PCH" } pcm.softvol { type softvol slave.pcm "hw:Device" control { name "Softmaster"; card "Device"; } max_dB 20.0 min_dB -5.0 } pcm.dmixer { type dmix ipc_key 1024 slave { pcm "hw:PCH" } }
Das ist lose von diesem Blogartikel inspiriert. Das dmix-Plugin ist dazugeschaltet und die Namen der Geräte werden als ID benutzt.
Das hw:Device
identifiziert das USB-Mikrofon unabhängig von der Aktivierungsreihenfolge:
onli@fallout:~$ cat /proc/asound/cards 0 [PCH ]: HDA-Intel - HDA Intel PCH HDA Intel PCH at 0xf7f10000 irq 33 1 [HDMI ]: HDA-Intel - HDA ATI HDMI HDA ATI HDMI at 0xf7e60000 irq 34 2 [Device ]: USB-Audio - USB Audio Device UC Mic USB Audio Device at usb-0000:00:14.0-6, full speed
PCH
ist die Onboard-Soundkarte. Mit dieser Konfiguration gibt es einen zusätzlichen Regler im Alsamixer:
Die Testaufnahme oben war entsprechend hochgeregelt, das könnte fast etwas viel sein. Ist ja aber jederzeit reduzierbar.
Ich habe noch keine Langzeiterfahrung mit dem Mikrofon. Ob es hält, ob es in der Praxis dann doch zu viele Umgebungsgeräusche oder Atemgeräusche transportiert muss sich noch zeigen. Mein erster Eindruck aber ist ziemlich positiv. Besser als kein Mikrofon ist es allemal, komfortabler (und zuverlässiger) als das Telefon als Mikrofon zu verwenden wird es auch sein. Und ich würde vermuten dass es die meisten Headsetmikrophone vernichtend schlägt.
GOG Galaxy 2.0 unter Linux für kostenloses zweites Witcher 3 installieren
Wednesday, 17. June 2020
GOG hat eine Aktion am Laufen, in der Besitzer von Witcher 3 einen zweiten Key auf GOG bekommen können. Wer das Spiel auf einer der Konsolen hat (Switch ist ausgenommen) bekommt so Zugang zur besseren PC-Version, wer es auf Steam hat bekommt ein DRM-freies Backup. Wer Witcher bereits auf GOG besitzt erhält einen verschenkbaren Key, was immer nett ist. So kann man anderen Spieler den guten dritten Teil der Serie zukommen lassen.
Die Aktion läuft nur 6 Tage, daher ist bei Teilnahmewunsch Eile geboten.
Leider funktioniert das nicht mit der üblichen Connect-Funktion auf der Seite, mit der desöfteren mal Steam-Keys nach GOG kopierbar waren. Sondern es ist eine Werbeaktion für GOG Galaxy 2.0, ihren nett aussehenden Client, der neben GOG auch andere Software wie Steam abgreifen und dessen Spiele starten kann. Nur: Berichten zufolge hasst die Firma hinter GOG Linux, seit sie als CD Projekt Red den Port von Witcher 2 versaut hat und dafür kritisiert wurde. Ob das stimmt oder nicht: GOG Galaxy hat keine Linuxversion, Linuxnutzer gehen bei der Aktion laut Plan leer aus.
Außer, sie installieren GOG Galaxy mit Lutris. Lutris ist ein Programm, um außerhalb des Steamuniversums komfortabler Windows-Programme unter Linux zu installieren. Es gibt einen Installer für GOG Galaxy, aber der zeigt leider auf eine ältere Version, mit der das Spiel nicht übertragen wird. Daher habe ich die Versionsnummern im Installer angepasst:
{"count":1,"next":null,"previous":null,"results":[{"id":17225,"game_id":5390,"game_slug":"gog-galaxy","name":"GOG Galaxy","year":2014,"user":"belug","runner":"wine","slug":"gog-galaxy-gog-galaxy-20","version":"GOG Galaxy 2.0","description":"uncheck \"start gog after installation\"","notes":"","created_at":"2019-12-07T21:46:09.467000Z","updated_at":"2020-06-10T15:45:33.137834Z","draft":false,"published":true,"published_by":20548,"rating":"4","steamid":null,"gogid":null,"gogslug":"","humbleid":"","humblestoreid":"","humblestoreid_real":"","script":{"files":[{"galaxy":"https://content-system.gog.com/open_link/download?path=/open/galaxy/client/setup_galaxy_2.0.16.187.exe"}],"game":{"args":"/runWithoutUpdating /deelevated","exe":"drive_c/Program Files (x86)/GOG Galaxy/GalaxyClient.exe","prefix":"$GAMEDIR"},"installer":[{"task":{"name":"create_prefix","prefix":"$GAMEDIR"}},{"task":{"executable":"galaxy","name":"wineexec","prefix":"$GAMEDIR"}}],"system":{"reset_desktop":true,"restore_gamma":true},"wine":{"esync":true}},"content":"files:\r\n- galaxy: https://content-system.gog.com/open_link/download?path=/open/galaxy/client/setup_galaxy_2.0.16.187.exe\r\ngame:\r\n args: /runWithoutUpdating /deelevated\r\n exe: drive_c/Program Files (x86)/GOG Galaxy/GalaxyClient.exe\r\n prefix: $GAMEDIR\r\ninstaller:\r\n- task:\r\n name: create_prefix\r\n prefix: $GAMEDIR\r\n- task:\r\n executable: galaxy\r\n name: wineexec\r\n prefix: $GAMEDIR\r\nsystem:\r\n reset_desktop: true\r\n restore_gamma: true\r\nwine:\r\n esync: true"}]}
Speichere diesen Code in einer Datei namens gog.json. Dann lade sie mit lutris
:
lutris -i /absoluter/Pfad/zur/Datei/gog.json
Lutris startet den Installer und installiert Abhängigkeiten. Das sollte funktionieren. Wenn danach GOG Galaxy startet, verbinde in den oben rechts aufrufbaren Einstellungen den Dienst, der das Spiel bereits hat. Bei mir war das Steam. Nach einer kurzen Synchronisation sollte ein Fenster aufgehen, in dem das Spiel angeboten und der Transfer dann bestätigt wird.
Schade, dass bei der ganzen Sache die DLCs ignoriert werden. Die sind ziemlich toll, wer sie aber einzeln kaufte und daher nicht die GOTY-Version auf der Ursprungsplattform hat, bekommt auf GOG nur die Standardversion ohne Erweiterungen.
Trotzdem, und auch wenn die Sache aufwändiger für Linuxnutzer ist als ideal, zusätzliche kostenlose gute Spiele bzw Varianten derselben sind immer gut.
LG G Pad 8.3 auf Android 9.0 aktualisieren
Wednesday, 17. June 2020
Als das LG G Pad herauskam glaubte man noch, aus dem Tablet-Formfaktor könnte mal ein wichtiger Markt werden. Entsprechend nett ist das kleine Gerät, doch wie üblich bekam es kaum Updates. Das hier im Haus ist bei Android 4.4 stehengeblieben.
Ähnlich wie beim HP Touchpad gibt es auch von der Community kein wirklich aktuelles Androidupdate. Aber immerhin Android 9.0, mittels einem auf LineageOS 16.0 basierendem ROM. Das ist schon für die Sicherheitsupdates die Installation wert, auch die Bedienung der neuen Version ist viel besser als das von LG angepasste Kitkat. Allerdings funktioniert jetzt die Kamera nicht mehr.
Diese Anleitung auf xda-developers erklärt eigentlich alles. Meine Schritte und Anpassungen beschreibe ich im Folgenden.
1. Android rooten
Um im nächsten Schritt neue Recovery-Software installieren zu können braucht man Rootrechte. Es gibt da eine App namens Stump root, die von der Webseite heruntergeladen werden kann. Installieren, ausführen, Brute force antippen und nach der Erfolgsmeldung das Tablet neustarten.
Damit die App installiert werden kann muss vorher unter Settings -> Security die Installation aus unbekannten Quellen erlaubt und die Verifikation von Programmen deaktiviert werden.
2. TWRP installieren
TWRP ist das Recovery-Programm. Es gibt eine App, mit der es installiert werden kann. Diese kannst du entweder von der Webseite oder per Playstore herunterladen.
Installieren, starten, TWRP Flash drücken und das vorher heruntergeladene Recovery-Programm auswählen. Ich habe es diesem Archiv entnommen, das in der xda-Anleitung verlinkt war.
3. Recovery starten
Um TWRP zu starten muss erst das Tablet ausgeschaltet werden. Dann drückst du den Anschaltknopf und Lautstärke runter, bis das LG-Logo erscheint. Kurz loslassen, dann sofort Anschaltknopf, Lautstärke runter und Lautstärke hoch gedrückt halten. Ein Reset-Menü erscheint, in dem dreimal der Anschaltknopf gedrückt werden muss, zum Bestätigen. Statt dem Reset erscheint nun das TWRP-Recoveryprogramm.
4. ROM transferieren (mit ADB)
Die Anleitung sagt, ich hätte in Android mit MTP das ROM auf das Tablet transferieren sollen. Aber keines der MTP-Programme auf meinem Computer bekam dort eine Verbindung zustande. Deshalb wählte ich nun das Mount-Menü, aktivierte Data, und transferierte dann mit adb
das ROM auf das Tablet.
onli@fallout:~$ adb push Downloads/crDroidAndroid-9.0-20190914-v500-v5.8.zip /data/ Downloads/crDroidAndroid-9.0-20190914-v500-v5.8.zip: 1 file pushed, 0 skipped. 3.4 MB/s (444612771 bytes in 123.835s)
Danach verschob ich das ROM per Dateimanager unter Advanced auf die sdcard-Partition.
Ich bin mir nicht sicher, ob das mounten nötig war oder ob ich es mit ADB auch direkt hätte transferieren können, vielleicht auch direkt nach sdcard/.
Das Tablet war mit einem USB-Kabel mit meinem PC verbunden. Das ROM war crDroid Android 5.8, dort ist auch das Image verlinkt.
5. Daten wipen
Um das alte Android zu löschen, weiterhin in TWRP Wipe -> Advanced Wipe anklicken. Dalvik / ART Cache, Cache, System und Data auswählen (das sollte alles außer sdcard/ sein) und zur Seite wischen, um den Löschvorgang zu starten.
6. ROM flashen
Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt: Oben links auf Install drücken und das vorher transferierte ROM auswählen. Während der Installation bietet TWRP an, die TWRP-App wieder zu installieren, das ist nicht nötig.
In der xda-Anleitung wird auch beschrieben, wie man hier noch einen Gapps-Ersatz und ein Rootmodul installieren könnte. Aber als simples Youtube- und Browsertablet braucht es beides nicht.
Fertig
Nach der Installation dauerte der erste Startvorgang länger. Damit das Rotieren klappte musste es nochmal neugestartet werden. Danach ist das Android und der Browser aber ziemlich schnell. Stärker als das Touchpad ist das kleine LG-Tablet, jetzt wird das zum ersten mal deutlich spürbar. Es wirkt wie ein gutes System, aber ich habe es bisher nur oberflächlich getestet.
Humble Fight for Racial Justice Bundle
Tuesday, 16. June 2020
Kaum ist das Riesenbundle von itch.io ausgelaufen startet Humble Bundle ein eigenes, auf die aktuellen Ereignisse in den USA bezogenes.
Das Humble Fight for Racial Justice Bundle ist nicht ganz so günstig wie das von itch, es kostet 28$. Dafür sind ein paar namhaftere Spiele dabei, wenn auch insgesamt natürlich weniger. 100% der Einnahmen gehen an drei Organisationen:
Alle drei klingen unterstützenswert.
Was sind denn die interessanten Spiele? In meinen Augen:
- Kerbal Space Program
- FTL
- Bioshock (Remastered + das Original)
- Age of Wonders 3
- Overlord 3
- Surviving Mars (Review)
- Kingdom
- System Shock 1 und 2
- Elite Dangerous (da hat Thomas drüber geschrieben)
Dazu kommen noch einige Spiele mehr. Und viele Bücher, wobei ich bei Humble Bundles und Büchern sehr vorsichtig geworden bin und die Bücherauswahl dieses Bundles nicht bewerten kann.
Ich habe zu viele der für mich interessanten Spiele bereits und auch noch viel auf Halde. Aber das Bundle ist nicht schlecht, wen ein paar der Spiele anlachen sollte zuschlagen. Es läuft bis zum 23.06.
Gekauft, eingerichtet, instabil: Raspberry Pi 4 Model B
Wednesday, 10. June 2020
Es war schlechtes Timing: Direkt nach meiner Bestellung des Raspberry Pi kam das gesuchte 8GB-Modell heraus. Ich haderte damit ihn zurückzuschicken, überprüfte nochmal den Speicherverbrauch meines Zielprogramms und behielt dann doch die 4GB-Variante.
Sie sollte ausreichen. Dabei ersetzt der Raspberry Pi 4 bei mir einen echten Server:
Der hatte zuletzt als Übergangslösung für die Preisaktualisierungsinfrastruktur von pc-kombo gedient. So nett es auch war, mit dem Dual-Xeon und 48GB Ram etwas mehr Leistung zur Hand zu haben: Der Stromverbrauch war zu hoch. Ich optimierte mein Programm, besonders wie es XML und CSV verarbeitet, und bestellte dann nach einiger Recherche den Pi. Und zwar die Komplett-Variante dieses Kits, sie scheint es auf der Seite nicht mehr zu geben.
Warum den Pi kaufen und nicht eine kleine Cloudinstanz mieten? Der Pi hat mehr Leistung als die kleinen Cloudinstanzen:
Das war mit der nicht mehr verfügbaren günstigen 4-Kern ARM64-Instanz von Scaleway und vultrs kleinstem Angebot, dem 512 MB Cloud Compute.
Der Pi sollte mittelfristig günstiger sein als stärkere Angebote von Hostern. Und für meinen Anwendungzweck ist der eigentliche Vorteil eines Hosters unnötig, die schnelle Internetanbindung und die feste IP.
Toll am Raspberry ist das Drumherum. Nicht nur, dass es mehrere Betriebssysteme zur Auswahl gibt. Mit NOOBS gibt es zudem eine wirklich einfach zu bedienende Software, um eines der Betriebssysteme auf die Speicherkarte zu schieben. So schade es auch ist, dass der Pi (noch?) nicht einfach von USB booten kann, ist es so nicht zu komplex. Ich entschied mich für das neueste angebotene Ubuntu, legte die Speicherkarte ein, der Pi startete. Danach war er nur noch in das Armor-Gehäuse einzubauen, das seltsamerweise ohne Anleitung kam – ich hätte mir eine Bestätigung erhofft, welcher Chip mit welchem Thermalpad zu bekleben ist, die passten nämlich nicht 100%. Das Gehäuse testete ich oberflächlich. Es schien einen großen Effekt zu haben. Unter Volllast reduzierte sich die Temperatur um etwa 20°C.
Schließlich konnte der Pi im Schrank seine Arbeit tun.
Zuerst schien alles gut zu laufen. Dann aber blieben die Preisaktualisierungen aus. Der Pi war blockiert. Er war nur noch per IPv6 erreichbar, Pings zu seiner IPv4-Adresse bekamen keine Antwort und er kam nicht mehr aus dem Netzwerk. Das klingt wie ein Routerproblem, aber da keines meiner anderen Geräte das je hatte muss es am Pi liegen. Ich versucht zwei Gegenmaßnahmen.
Aktive Kühlung samt Kühlsteuerung
Komische Probleme -> Stell sicher, dass nichts überhitzt. Ich hatte hier von einem anderen Hardwareprojekt noch einen USB-Lüfter. Wird der Pi auf seinem Gitter platziert kann er nicht zu warm werden, denn der Lüfter produziert einen guten Luftstrom. Leider ist dieser Silent Cooling Fan nicht silent, sondern er brummt ziemlich. Daher schalte ich ihn nur an wenn er gebraucht wird. Per cron wird jede Minute ein Skript gestartet:
root@gordopi:~# crontab -l # m h dom mon dow command */1 * * * * /usr/local/bin/coolcontrol.sh
Dieses prüft die Temperatur und schaltet ab der Maxtemperatur den Lüfter an:
root@gordopi:~# cat /usr/local/bin/coolcontrol.sh #!/bin/bash temp=$(</sys/class/thermal/thermal_zone0/temp) limit=50000 if [ $temp -gt $limit ]; then /usr/local/bin/uhubctl -l 2 -a 1 else /usr/local/bin/uhubctl -l 2 -a 0 fi
Dafür aktiviert es mit uhubctl die USB-Ports bzw. deaktiviert sie. Das basiert auf einem Blogartikel, den ich jetzt leider nicht mehr finde.
Leider half das nicht, der Pi verliert trotzdem seine Verbindung.
Stabilitätscheck
Also starte ich ihn in diesem Fall neu:
root@gordopi:~# crontab -l # m h dom mon dow command 7 */1 * * * /root/check_internet.sh
Stündlich wird ein Skript ausgeführt, das die Internetverbindung prüft:
root@gordopi:~# cat check_internet.sh #!/bin/bash ping -c4 www.google.com > /dev/null if [ $? != 0 ] then echo "No network connection, restarting pi" /usr/sbin/reboot fi
Das basiert auf diesem Artikel. Einfach nur das Netzwerkdevice neuzustarten ging übrigens nicht, in dem Problemzustand erkennt ifdown
eth0 als nicht-existent, obwohl ifconfig
es auflistet.
Als Workaround funktioniert das bisher, schön ist es nicht. Vielleicht werde ich nach der Beta auf die 64-Bit-Version von Raspberry Pi OS wechseln.
Dieser Blog als Steam-Kurator
Wednesday, 3. June 2020
Für Steam-Nutzer: Du bist herzlich eingeladen, meine neue Steam-Review-Seite zu abonnieren.
Seit über zehn Jahren schreibe ich in diesem Blog immer wieder auch über Spiele. Manchmal sind das relativ kurze Eindrücke, wie zuletzt bei Bad North, in letzter Zeit sind es meist zumindest mittellange Reviews, wie bei Tomb Raider.
Steam hat Steam Curators: Verfasser von Kurzreviews, die samt Daumen hoch oder runter Spiele empfehlen oder von ihnen abraten. Ich hatte mir angeschaut wie das funktioniert und festgestellt, dass es ziemlich einfach ist: Eine Gruppe anlegen, schon darf man da selbst tätig werden. Und zu den Kurzreviews (maximal 200 Zeichen) darf und soll ein Link auf ein echtes Review führen, in diesem Fall hierhin zum Blog. Wer das abonniert, sieht dann ggf direkt in Steam meine Einschätzung zum Spiel und kann auf Wunsch Details hier nachlesen.
Nun bin ich kein hauptberuflicher Spieletester. Aber eine Weile mache ich nun doch schon etwas in der Richtung, durchaus mit dem Anspruch immer eine hilfreiche und ehrliche Einschätzung zu schreiben. Wer hier eine Weile mitliest dürfte meinen Geschmack ganz gut kennen und wissen, ob er dem eigenen ähnelt. Dann ist mein Abnicken und besonders meine Warnung vor einem Spiel sicher nützlich.
63 Reviews sind schon eingetragen, in Zukunft werden da bestimmt noch einige dazukommen. Da ich schon ein paar Jahre kein Windows mehr auf dem Rechner habe ist der Großteil der bisherigen und 100% aller zukünftigen Reviews über Spiele, die nativ oder per Proton unter Linux laufen.
Drei Monate mit dem LG G3 und LineageOS
Monday, 1. June 2020
Vor drei Monaten habe ich mir ein gebrauchtes LG G3 zugelegt und LineageOS 16.0 installiert. Auslöser war eine längere Überlegung, ob Linuxalternativen auf dem Telefon schon weit genug sind, welche Alternativen es zu Google-Android gibt. Letzten Endes erschien mir ein freies Android ohne Google-Apps als die derzeit beste Option. Ein OS-Update später ist genug Zeit verstrichen für ein Review: Wie bin ich damit bisher gefahren?
Die Hardware: Das G3
Ich bin zwiegespalten, ob meine Wahl die beste war. Das G3 ist ziemlich toll für sein Alter, hat aber auch einige Probleme, teilweise sind das Serienprobleme.
Positives
Es war eines der ersten Telefone mit einer 1440p-Auflösung. Zusammen mit den guten Farben und der Blickwinkelstabilität sieht das Bild gut und ziemlich modern aus. Bei günstigen oder älteren Telefonen ist der Bildschirm oft nicht okay, wirken die Farben matt oder sind Details pixelig.
Gut brauchbar ist auch die Kamera. Ich habe da jetzt einige Entwicklungen mitgemacht, von Telefonen ohne Kamera zu unbrauchbar kleinen Bildern, dann qualitativ schlechten, danach waren sie bei bestimmten Lichtverhältnissen und wenn der Zufallsgenerator wollte akzeptabel, zuletzt beim Wileyfox waren sie meist annehmbar. Aber die vom G3 sind gut. Die Fotografin im Haus hat eine etwas bessere Kamera, mit der sie die Fotos für mein Monitorreview auf pc-kombo gemacht hat. Die Fotos für die Vorstellung in diesem Blog dagegen kamen vom G3. Da ist ein Qualitätsunterschied. Doch sind die Fotos vom G3 für mich deutlich im gut-genug-Bereich. Man beachte die Farben der Katze.
Leistungsmäßig funktioniert alles wie es soll. 1080p-Youtubevideos, kompliziertere Webseiten. Das reguläre Reddit ist auf schwachen Telefonen zum Beispiel unbenutzbar, mit dem G3 ist es immer noch eine aufgeblähte Seite, aber wenn man aus Versehen von der guten i.*- oder old.*-Variante der Seite auf die neue kommt ist das kein großes Problem mehr. Auch bei anderen Apps habe ich keine Verzögerungen bemerkt. Ich habe immer noch nicht mit dem Telefon gespielt, sicher wird ein massiver Unterschied zu aktuellen Modellen bestehen wenn der Prozessor richtig gefordert wird – wie Franz Kommentar zum Benchmark auch zeigt. Aber ich rannte nunmal nicht in eine Situation, in der das Auswirkungen gehabt hätte.
Klarer Pluspunkt ist der Preis. Es wurde oft verkauft und es ist alt. Eine gute Kombination für einen niedrigen Preis. 40€ kostete meines, für den Preis findet es sich auch jetzt gerade bei ebay-kleinanzeigen. Ich glaube, das ist unschlagbar, Alternativen würden mehr kosten.
Negatives
Aber da sind auch Macken, die einen Griff zu anderen Modellen selbst für einen etwas höheren Preis überlegenswert machen.
Erst mal eine Kleinigkeit: Mein G3 hat einen unscharfen roten Punkt im Bildschirm oben links. Ähnlich wie ein Pixelfehler, allerdings mit unscharfem Rand und besser im Bild verschwindend. Das Risiko hat man bei Gebrauchtkäufen eben, es ist zum Glück nicht störend.
Die schwache Batterie wäre das, wenn ich nicht gerade im Quarantänemodus wäre. Im Urlaub beispielsweise. Nun ist es ein großer Pluspunkt des G3, dass die Batterie wechselbar ist. Was nebenbei auch dabei hilft, wenn man das Telefon fallenlässt, die Aufprallenergie kann in den Deckel gehen. Aber es sind doch nochmal Zusatzkosten, die bei einem so alten Telefon unvermeidbar sind und bei einem neueren Modell vielleicht nicht direkt auftreten würden.
Das Fallenlassen kommt wegen der glatten Oberfläche. Das glatte Plastik gibt wenig Halt, mir fiel das G3 gerade anfangs deswegen mehrmals herunter. Das ist schlechtes Design und ich sah keine normalen besseren Deckel zum Nachkaufen, nur einen, der mit einer größeren und dickeren Batterie daherkommt. Würde immerhin zwei Problem auf einmal lösen.
Jetzt aber die echten Probleme. Es finden sich einige Problemberichte und Reparaturanleitungen zu flackernden Bildschirmen. Das Problem traf mein G3 (noch?) nicht, scheint aber generell mit schlechter Kühlung zusammenzuhängen. Und die hatte ich ja bei meinem ersten G3 auch bemerkt und diesmal im Lasttest gemessen. Ich wollte da nachbessern, aber die Schraubendreher stecken beim Zoll, eventuell dazu später mehr.
Der zweite bekannte Seriendefekt betrifft leider auch mein G3: Die Simkarte wird nicht immer erkannt. Man sieht das auch bei den Anzeigen, da nicht wenige G3 deswegen als defekt verkauft werden. Es ist wohl ein Chip, der nicht richtig funktioniert. Die Reparatur (replace, reball or reflow in service shop) übersteigt meine Fähigkeiten bzw. wäre unangemessen teuer. Mehrfach neustarten und nicht ausgehen lassen ist momentan meine Lösung.
Alternativen?
Daher mein Zögern, ob das G3 generell die beste Wahl ist. Mit LineageOS werden interessante Alternativen unterstützt. Mit 17.1 neu hinzugekommen ist das LG G5, das wohl auch ein paar Probleme hat, aber immerhin etwas neuer ist. Das Oppo Find 7 hat ebenfalls einen auswechselbaren Akku und einen guten Bildschirm, war aber ein unterlegener Konkurrent zum G3 und ist in Deutschland selten. Wileyfox Swift und Wingtech Redmi 2 sind zwei andere Optionen auf der Liste, die sehe ich in Deutschland aber gar nicht. Interessanter und durchaus günstig zu finden: Das Samsung Galaxy S5 Neo (die anderen S5 haben bisher nicht das Update auf 17.1 erhalten).
Ansonsten könnten sich auf der Liste noch Telefone mit nicht direkt auswechselbarem Akku verbergen, bei denen ein Akkutausch aber durchaus machbar ist.
Das G3 bleibt eine gute und besonders günstige Option, ich bin mir jetzt aber seiner Schwachstellen mehr bewusst.
Die Software: LineageOS (und F-Droid)
Über die Softwareseite habe ich weniger zu schreiben. Ich bin mit der Lösung fast komplett zufrieden.
LineageOS funktioniert. Es ist toll, dass das G3 das Update auf 17.1 erhalten hat und damit immer noch schnell ist. Ich habe keine Instabilitäten bemerkt, auch Anrufen brachen nicht ab und die Sprachqualität ist gut. Die enthaltene Android-10-Gestensteuerung finde ich immer noch hervorragend. Negativ ist, dass die Standortbestimmung weiterhin nicht funktioniert. Mir ist nicht klar, ob das generall am G3, nur an meinem G3 oder generell nicht ohne weitere Änderungen an LineageOS funktioniert, wie von Nerd78@ erwähnt z.B. per Magisk und microG. Davon abgesehen ist LineageOS eine stabile Basis für die Anwendungen und bedient sich gut.
Die Anwendungen kamen fast alle per F-Droid auf das Gerät. Eine Bankanwendung und den derzeit ungebrauchten Bahnnavigator hatte ich über Aurorastore geladen. Und Firefox Preview aus dem inoffiziellen Mozilla-Repo über Aurora Droid, der da aber leider nicht mehr drin ist. Firefox Beta hat mittlerweile intern die Technik von Firefox Preview, ist aber leider als inkompatibel markiert. Derzeit kein Problem, weil ich die Preview noch habe, aber das ist unschön.
Es ist mein einziger Negativpunkt, denn ansonsten bin ich von der per F-Droid verfügbaren Softwareauswahl ziemlich beeindruckt. Ich werde die Auflistung in einen eigenen Artikel packen, fand aber bisher für fast alles eine gute Alternative.
Fazit: Eine gelungene Aktion
Im Nachhinein betrachtet hat das gut funktioniert. Mit minimalem Geld- und vernünftig geringem Zeitaufwand (wenn man von Blogartikeln wie diesem absieht) konnte ich von einem Android ohne Sicherheitsupdates und samt Googlediensten auf ein freies und aktuelles Android wechseln, ohne die Wegwerfindustrie zu unterstützen. Die Lösung – günstiges Telefon mit wechselbarem Akku plus Custom Rom wie LineageOS – funktioniert gut genug, dass ich sie generell empfehlen kann.
Ich werde wahrscheinlich ab jetzt nicht mehr viel darüber schreiben. Wie Linux auf dem Desktop ist das freie Android bereits Alltag geworden und wird damit zum Nicht-Thema. Das nächste große Lineage-Update ist auch bestimmt weit weg.
Angedacht ist nur noch eine Vorstellung meiner gewählten Android-Anwendungen und falls die Schraubendreher ankommen versuche ich mich vielleicht an der Verbesserung der Kühlung des G3, was ich dann noch hier dokumentieren würde. Vielleicht folgt irgendwann ein Vergleich mit einem anderen Telefon, wenn hier im Haushalt etwas aufschlägt.