Wäre man nur den Superheldenfilmen nicht so überdrüssig! Der dritte Guardians-Teil wäre vor ein paar Jahren großartig gewesen. Er ist immer noch ziemlich gut, auch wenn es ein seltsam konstruierter Film ist.
Zuerst geht es um Rocket. Der intelligente vielleicht-Waschbär wird angegriffen und dabei so arg verletzt, dass sich die anderen Guardians zu einer Rettungsmission aufmachen. Dazu muss Rockets bisher unbekannte Vergangenheit erforscht werden. Die ist ziemlich tragisch, das macht auch den Film düster, auf jeden Fall setzt das Rocket komplett in den Fokus.
Gleichzeitig ist es aber kein Film voller grauer Rückblenden, sondern ein absurd kreativer Film. Sowohl in der Handlung als auch in den Schauplätzen, samt einer organischen Weltraumstation und vielen anderen ziemlich unglaublichen Szenarien. Und er soll der Abschluss der Trilogie sein, also auch die Geschichte der anderen zu einem Endpunkt bringen. Dann ist es also kein tragischer Rocket-Backstoryfilm mehr, sondern geht es eben um Quinn und Gamora, die Guardians als Gruppe und jeden anderen noch offenen Handlungspunkt der Vorgängerfilme samt passender Kulisse.
Irgendwie gelingt diese Dopplung aber meistens ganz gut, weil die Geschichte insgesamt doch packend ist. Vielleicht ist sie nicht mehr so lustig inszeniert wie gerade der erste Teil das hielt, aber dafür wird auch nicht jeder ernste Satz direkt mit einem Witz gekontert, was angenehm ist und die Handlung besser für sich stehen lässt.
Am schwächsten wird Guardians of the Galaxy 3, wenn das Superheldenpflichtprogramm abgespult wird. Einen Weltraumkampf und einen Abschnitt mit Fireflys Nathan Fillion fand ich noch okay, aber ein längerer CGI-Kampfabschnitt in einem Gang gegen Ende war ziemlich ermüdend – an sich war der gut gemacht, aber es ist eben immer das gleiche, kein Schlag gegen die Protagonisten hat absehbar jemals irgendeinen Effekt. Aber alles darum herum ist stark genug. Daher ist dieser dritte Teil gelungen und ein würdiges Ende der Guardians-Filmreihe.