Linksammlung 11/2024
Friday, 15. March 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
'If anything happens, it's not suicide': Boeing whistleblower's prediction before death. Kann natürlich trotzdem ein Selbstmord sein, aber ein Mord durch jemanden in Boeing oder aus dem Umfeld ist mindestens ebenso wahrscheinlich.
LocalSend ist ein Programm für Linux und Android, mit dem Dateien zwischen den Geräten ausgetauscht werden können. Praktisch, funktioniert Bluetooth doch immer mal wieder nicht und hat auch kdeconnect manchmal Aussetzer beim Finden von Geräten.
TextSnatcher: Copy text from images, for the Linux Desktop. Das sieht praktisch aus, der zugehörige HN-Thread zeigt Alternativen, von denen einige besser seien.
Zum Wochenende: Leihen statt besitzen? stammt vom letzten Wochenende, passt aber auch jetzt noch. Es geht um das Scheitern des Leihmodells des Fairphones. Zu teuer, und Telefone sind den Leuten zu wichtig um sie nicht richtig zu besitzen.
Nintendo Gamecube und HDMI: Nicht jede Lösung taugt (Erfahrungsbericht)
Monday, 11. March 2024
Meinen Gamecube hatte ich schon vor einer Weile mit meinem HDMI-Projektor verbunden, aber das Ergebnis war Mist. Jetzt probierte ich eine neue Lösung.
Mini AV2HDMI Upscaler
Der günstigste Weg ist ein analoger HDMI-Adapter, der daher damals auch mein erste Wahl war, wie er vor einer Weile typischerweise auf Ebay verkauft wurde:
Dieser Adapter nimmt das analoge Signal, das sonst zum Scart-Anschluss gehen würde, skaliert es auf 720p oder 1080p hoch und gibt es als digitales HDMI-Signal aus.
Das klingt super, hat aber ein großes Problem: Das Ergebnis ist Mist. Schau selbst:
Auf dem Foto sieht das Bild erstmal gar nicht so schlecht aus. Es wirkt, als habe ich einfach ein schlechtes Foto geschossen. Aber das ist es eben nicht, sondern die Details sind wirklich so unscharf. Achte mal auf den Golfball unten rechts: Der ist einfach nur eine weiße Fläche, der rote Punkt ist kaum zu erkennen. Und das hängt eben nicht am Foto, sondern ist mit eigenen Augen genauso. Das Bild ist unscharf und es wird beim Kontrast enorm verfälscht, sodass helle Flächen blendend weiß sind und viele Interfacelemente auf ihnen daher kaum zu erkennen sind.
Oder zumindest war das so mies für meine Gerätekombination von Gamecube und Projektor. Dazu kam dann noch, dass der Adapter nur mit dem Ausgabeformat PAL umgehen konnte, mein Gamecube aber ein NTSC-Spiel auch abspielen sollte. Das flackerte dann furchtbar. Und mit den vielen Kabeln und dem benötigten USB-Ladegerät für die Stromversorgung war das auch unabhängig vom Bild keine stabile Lösung.
Bitfunx Line-Doubler-Adapter
Die nun getestete alternative Lösung bewährte sich schnell: Bitfunx Line-Doubler-Adapter. Der wandelt statt dem analogen das digitale Bildsignal des Gamecube um. Versprochen wird hier kein 1080p, aber da die Umwandlung so viel besser funktionierte war das Bild viel besser, Spiele waren so tatsächlich angenehm spielbar. Das Vergleichsbild:
Vielleicht sieht das auf den ernsten flüchtigen Blick gar nicht arg besser aus, zuerst irritiert auch die Größe. Tatsächlich ist der Kontrast aber viel höher und die Details sehr viel klarer zu erkennen. Schau wieder auf den Golfball: Der hat plötzlich erkennbar die Golfballporen, ist nicht mehr nur eine weiße Fläche - genau wie auch die große Wolke im Hintergrund jetzt Konturen hat. Der rote Punkt auf dem Ball ist diesmal deutlich zu erkennen. Und auch bei Mario selbst, bei seiner Mütze zum Beispiel, sind die Formen viel klarer. Bei der Distanzanzeige (212y) kann man die Bedienelemente entziffern, dadurch erst erkennen, dass L und R etwas umschaltet.
Insgesamt ist das Bild in jedem Detail viel schärfer, und wieder liegt das eben nicht am Photo, sondern ist auch in echt so.
PAL oder NTSC ist für den Bitfunx-Adapter dann auch noch tatsächlich kein Problem, das wird ohne für mich merkbaren Unterschied umgewandelt. Dazu entfällt das Kabelchaos: Der Adapter kommt als Stick hinten in den Gamecube, verstärkt von einer mitgelieferten 3D-gedruckten Stütze, da kommt das HDMI-Kabel direkt rein, eine Stromversorgung braucht es nicht. Viel sauberer.
Ein paar Probleme hat das Gerät auch. Das erste: Es ist teurer, ich zahlte 38€ und gerade steht der Aliexpress-Preis bei 52€. Viel Geld für eine alte Konsole. Beim momentanen Preis hätte ich daher wohl zum etwas weniger schicken GC-Plug gegriffen, der wohl die Vorlage für den Bitfunx-Adapter war (aber mit Mini-HDMI-Ausgang und ohne mitgelieferte Fernbedienung etwas weniger komfortabel ist). Dann ist beim Gerät noch eine Fernbedienung dabei, mit der die Zeilenverdopplung und ein paar Röhrenmonitoremulationen aktiviert werden können. Gerade die Verdopplung soll dabei die Bildqualität verbessern, bei mir tat sie das aber nicht – vielleicht, weil bei mir ein Hochskalieren der Auflösung durch den Projektor so oder so passiert und das die Unterschiede minimiert. Könnte mit anderen Geräten und generell mit Fernsehern anders aussehen, aber ich würde mir da erstmal nicht zuviel versprechen.
Das größte Problem aber ist, dass nicht alle Gamecubes ein digitales Bildsignal ausgeben. Später produzierten fehlt der Anschluss, sie haben kein Digital AV Out links neben dem Analog AV Out. Für die gibt es keine Alternative zum Umwandeln des analogen Signals – und nur die Hoffnung, dass andere Adapter ein besseres Bild als der meine ausliefern. Der von Bitfunx vielleicht? Ich habe ihn nicht getestet, er muss nicht besser sein.
Ich verweise da ansonsten auf diesen ausführlichen Blogartikel von Retrostage, der hat noch einige Vorschläge auch für das analoge Signal.
Soviel dazu. Ein Beispiel dafür, dass zu billig zu kaufen manchmal eben wirklich einen zweiten Kauf erzwingt. Wobei das ein paar Jahre her ist und wer weiß, welche Optionen es damals schon gab. Heute jedoch kann man den AV2HDMI-Adapter bei diesem produzierten Bild eigentlich nur wegschmeißen. Andererseits: Ich meine, ihn anfangs mit meinem SNES getestet zu haben und dass das Bild da besser war. Das sollte ich mir vorher nochmal anschauen.
Linksammlung 10/2024
Friday, 8. March 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
A most wanted man: Fugitive Wirecard COO Jan Marsalek exposed as decade-long GRU spy. Die Wirecard-Affäre wird immer absurder.
Ente war fleißig: Open sourcing our server. Dabei ist Ente eine Alternative zu Google Photo, und eben nicht nur der nun geöffneten Serverkomponente und Weboberfläche, sondern auch mit einer dazugehörigen Telefonanwendung. Der letzte Part fehlte bei anderen Alternativen.
Es gab ein paar größere Technews von üblicheren Verdächtigen, darunter: EU Probes Apple's Decision to Shut Down Epic's Developer Account. Das Verhalten von Apple ist auf jeden Fall komplett verwerflich, hoffentlich ist es auch nachweisbar illegal.
So wie es die Cookie-Popups wohl sind, für die die verantwortliche Organisation jetzt auch haftbar gemacht wird: European Court of Justice finds IAB Europe responsible for “TCF” consent spam popups across the Internet.
Positiv geht es weiter mit Gnome: On fractional scales, fonts and hinting. Gnome bzw GTK hat endlich sein Fontrendering deutlich verbessert, das mit GTK 4 komplett kaputtgemacht worden war. Aber so schön das Nachbessern hier ist, sollte niemand glauben Gnome sei da einfach mal so vernünftig gewesen: Es brauchte Unmengen an Druck in einem vorhergehendem Issue, in dem die zwei – nun immerhin richtig handelnden – Gnome-Entwickler sich erstmal wie die allerletzten Menschenfeinde verhielten, bis das Problem nun doch anerkannt wurde. Darunter natürlich einer von Redhat.
Denn genau so kennt man Gnome eben, nutzerfeindlich bis zum geht nicht mehr und trotzdem im Linuxland erfolgreich. What about a second Bluetooth adapter und der darin verlinkte geschlossene Bugreport ist dafür ein wunderbares Beispiel, asozialer und unfreundlicher ging die Reaktion des Gnome-Entwicklers nicht (wobei beachtenswert ist, dass das selbst innerhalb des Projekts Protest hervorrief – nur änderte der nichts am Projektverhalten). Aber hey, statt von Gnome wegzuwechseln werden manuell Lösungskripts geschrieben, warum also sollte Gnome sich ändern, wenn sowas immer wieder akzeptiert wird und Distros Gnome trotzdem als Standard wählen, trotz aller Komplexität, trotz aller fehlenden Funktionen, trotz solchen Verhaltens? Einen Workaround zu skripten immerhin ist sehr im Geiste von Linux. Auch wenn ich es in diesem Fall nicht nachvollziehen kann, bei all den guten Alternativen.
Zum Abschluss etwas sympathisches: Im Interview mit Robert Lender! Ein Marathon-Interview mit einem Alpha-Blogger! Robert schrieb da auch im eigenen Blog drüber und distanzierte sich natürlich vom Titel. Das Interview ist trotzdem gut.
Wenn Ikeas Markus knackt und seine Armlehnen wackeln
Tuesday, 5. March 2024
Der Ikea Markus ist eigentlich ein ordentlicher Bürostuhl, aber seit einer Weile gab meiner ein trauriges Bild ab. Nicht nur, dass die Seiten vom Kater zerkratzt waren, sondern da war vor allem ein heftiges Knacken beim Zurücklehnen und bei seitlicher Gewichtsverlagerung. Ein echtes lautes Krachen, eindeutig nicht nur das leise Geräusch wenn die Rückenlehne gegen die Sicherung drückt, sondern etwas vom Stuhl weiter unten kommendes. Dazu wollten die Armlehnen einfach nicht halten, die Schrauben mussten immer wieder nachgezogen werden. Beides konnte ich jetzt endlich lösen.
Zuerst zum Knacken. Nachdem ich alle Schrauben und Mechanismen bei der Metallhalterung unter der Sitzfläche geölt hatte wurde klar, dass es daran nicht liegt. Also weitersuchen. Und tatsächlich: Im untersten Teil des Stuhls ist ein Lager, das zwischen zwei Metallscheiben liegt. Sind die abgenutzt bzw das Öl verbraucht(?) klackert es dort. Das zu reparieren ist relativ einfach:
Den Stuhl umdrehen, den Metallhalter mit einem Schraubenzieher leicht aufdrücken und zur Seite schieben. Dann die Füße hochheben und zur Seite stellen. Auf dem Stab des Stuhls sind nun das Lager und die Scheiben zu sehen (wobei bei mir die obere am Fußteil angeklebt war, ich musste sie noch rausdrücken).
Das obige Video empfiehlt nun die Metallscheiben umzudrehen, dieses hier das alles sauberzumachen und das Öl zu erneuern. Nachdem nur neu Öl aufzutragen nicht half, sogar zu schaden schien, drehte im bisher erfolgreichen Anlauf nun auch ich beide Metallscheiben um, und statt dem Öl nahm ich behelfsweise Lederfett. Ich hoffe das hält, sonst muss ich festeres Gleitöl kaufen.
Wäre das Lager dagegen gebrochen gewesen, hätte ich es mit diesem 3D-Druckteil wieder zusammensetzen können. Das erwähne ich vor allem für mich, falls das in der Zukunft noch passiert.
Das Problem mit den wackelnden Armlehnen löste die Schraubensicherung von Liqui-Moly. Das hatte ich Baumarkt im Autobereich gefunden. Scheint ein Klebstoff zu sein, der die Schrauben festsetzt. Nicht unknackbar und ganz leicht wackeln die Armlehnen inzwischen wieder, aber viel besser als zuvor.
Das wars. Armlehnen fest genug, das Knacksen ist weg, der auf dem Stuhl sitzende ist glücklich. Ich war schon frustriert am Suchen nach einem neuen Bürostuhl, fand aber nichts klar besseres und hätte auch die im letzten Jahr gewechselten Rollen vermisst. Stattdessen darf der alte nun hoffentlich noch eine Weile weiter seine Arbeit machen. Sechs Jahre hat er bereits hinter sich, vielleicht werden es nun nochmal so viele.
PS: Eigentlich hat der Stuhl auch 10 Jahre Garantie. Aber ich weiß nicht, ob dieses Problem darunter fallen würde. Der Weg zum nächsten Ikealaden samt Stuhl wäre mir aber auch zu aufwendig, vor allem jetzt, da das Problem klar ist.
Linksammlung 9/2024
Friday, 1. March 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
The KDE desktop gets an overhaul with Plasma 6. KDE hat sich nie lange auf meinem PC gehalten, aber das Projekt war mir als Gegenpol zu Gnome immer sympathisch. Auch bei diesem Release sind eine Reihe interessanter Verbesserungen dabei.
On how to fork a GNOME Core app without meaning to do so dagegen war ein sehr menschlicher Einblick in die Softwarewelt von Gnome, es geht um Evince (via).
Eine Fehlermeldung offenbart: Mars-Verkaufsautomat scannt Gesichter von Kunden in Kanada, aber die Firma ist aus der Schweiz. Völlig egal wie die Daten gesammelt werden, solche Hardware darf nicht verbaut werden.
Genauso wenig sympathisch: Nintendo is suing the creators of Switch emulator Yuzu. Mögen sie scheitern.
Android 14 auf dem LG G5 (LineageOS 21)
Tuesday, 27. February 2024
LineageOS 21 ist raus und bringt Android 14 auf viele Geräte. Darunter ist auch das alte LG G5. Meine Übersichtsseite sustaphones ist bereits aktualisiert.
Zu Jahresbeginn hatte ich das Lineage-Projekt noch kritisiert, aber auch geschrieben:
Oder wer weiß, vielleicht überrascht mich das Projekt nochmal und unterstützt nicht nur das G5 weiter, sondern geht auch ein paar der identifizierten Projektprobleme an.
Und tatsächlich wird das LG G5 ganz offiziell weiter unterstützt. Was kein Unfall ist, sondern die breite Verfügbarkeit der neuen Version laut der Releasebeschreibung an der besseren technischen Situation liegt, den Vereinfachungen bei Lineage und Android selbst. Gleichzeitig habe ich diesen Commit entdeckt, demnach ist Signature-Spoofing aktiviert und damit wenigstens einer meiner Kritikpunkte an der Projektaufstellung entschärft.
Das Update auf LineageOS 21 von LineageOS 20 war problemlos. Es gingen keine Daten verloren und es gab auch keine Probleme zu umschiffen. Die Upgrade-Anleitung trifft zu, es ist nur der Entwicklungsmodus zu aktivieren, das Recovery-System in der neuesten Version zu installieren, danach da reinzubooten und mit dem Sideload-Modus das aktuelle Image aufzuspielen. Nichtmal ein Cache musste gelöscht werden.
LineageOS 21 bzw Android 14 selbst fühlt sich nur minimal verändert an. Angenehm ist, dass das in LineageOS 20 erst spät stabilisierte Akkuladelimit weiterhin einwandfrei zu funktionieren scheint. Da hatte ich Probleme erwartet. Anrufe funktionieren, die Kamera schießt Fotos, die WLAN-Verbindung was bisher stabil. Tatsächlich scheint meinem ersten Eindruck nach die Geräteleistung sogar verbessert worden zu sein, Webseiten laden etwas schneller – aber das mag Einbildung sein. Keine Einbildung ist, dass die von Lineage mitgelieferten Anwendungen überarbeitet wurden. Gerade die Fotogalerie war da auffällig, deren Änderungen mit der stärkeren Unterteilung in Zeitabschnitte gefällt mir. Aber auch einige andere Programme sehen zumindest anders aus, integrieren sich via Material You besser in die wählbaren Systemfarben. Und sogar einer der letzten mir bekannten Bugs scheint gelöst worden zu sein, nämlich dass sich der Musikspieler beim ersten Versuch in den Hintergrund zu schalten verschluckte und die Musik abbrach (beim zweiten mal ging es dann). Das ging jetzt mehrfach direkt. Nicht schlecht!
Bei sustaphones steht das LG G5 als eines der neueren Telefone mit auswechselbarem Akku nun auch wieder ziemlich weit oben – da ist aber zu beachten, dass der Bootloader seit LGs Abschaltung der Infrastruktur nicht mehr entsperrt werden kann, daher ist es für die meisten keine echte Option. Und es ist mittlerweile eigentlich auch zu alt, kommt entsprechend an die Grenzen von Leistungsfähigkeit und Hardwarehaltbarkeit. Gleiches dürfte für das verwandte LG V20 gelten. Der Griff sollte derzeit wohl eher zum teuren Shift6MQ gehen (das ich gerne mal testen würde), oder wenn man anders als ich den fehlenden Kopfhöreranschluss verzeiht zum Fairphone 4 oder 5 (dessen Unterstützung für Android 14 dürfte folgen). Eigentlich neige ich aber zum weiteren Überbrücken mit Altgeräten, bis hoffentlich bald die EU-Regulierungen greifen und neue Telefone wieder auswechselbare Akkus bekommen. Und wer schon ein entsperrtes G5 hat bekommt das mit dem neuen Android nun vll etwas komfortabler hin.
Linksammlung 8/2024
Sunday, 25. February 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Forgetting the history of Unix is coding us into a corner enthält eine der besten Waylandkritiken:
Today, the Wayland enthusiasts like to talk about how they are modernizing the Linux graphics stack. But Linux is a Unix, and in Unix, everything is meant to be a file. So any Wayland evangelists out there, tell us: where in the file system can I find the files describing a window on the screen under the Wayland protocol? What file holds the coordinates of the window, its place in the Z-order, its colour depth, its contents?
Solche Designprobleme gibt es derzeit einige, Hardwareinkompatibilitäten dagegen sind selten geworden. Aber es gibt sie noch, so wie bei I don’t think the cheapest APC Back-UPS units can be monitored except in Windows
Es gab eine Protokollöffnung bei Bluesky: An Open Social Web. Und nicht uninteressant, wie da ein föderalisiertes Netzwerk aufgebaut werden könnte, das weniger instanzenabhängig als Peertube und Mastodon ist.
Das erklärt How Does BlueSky Work? nochmal mit den technischen Details.
Passend zum Thema dezentralisiertes Web ist der hochgespülte Artikel vom letzten Jahr How Google helped destroy adoption of RSS feeds. Durch den Fokus auf Google wirkt das aber zu einseitig, denn Firefox beispielsweise entfernte die RSS-Unterstützung zum reinen Selbstschaden ebenfalls.
Mailand
Thursday, 22. February 2024
Über Mailand hatte ich negatives gehört, es sei eine teure Touristen- und Schicki-Micki-Stadt die selbst Italiener nicht mögen. Das könnte auch durchaus stimmen, trotzdem war es ein toller Ort für ein Wochenende.
Ein Stadturlaub braucht Sehenswürdigkeiten und Museen, als ich die Eintrittspreise von einigen dieser Orte sah wirkten die negativen Vorurteile bestätigt. Das wandelte sich mit etwas mehr Recherche zum positiven – die städtische Tourist Museum Card kostet 12€, ist drei Tage gültig und ermöglicht den Eintritt in alle Stadtmuseen, darunter die im Castello Sforzesco, die alleine 10€ Eintritt gekostet hätten. Das schöne an dieser Karte ist, dass man sie direkt an den Museumskassen kaufen kann, anders als bei den vielen fragwürdigen privaten Touristenkarten mit ihren nötigen Vorbestellungen oder gar Appbindungen.
Die Burg wäre dabei auch meine Empfehlung, mit dem Aquarium im gleichen Park, und im Zentrum das Museo del Novecento nicht verpassen, und sei es um auf den Platz und Duomo schauen zu können.
Um herumzureisen holten wir eine 3-Tages-Karte für den Nahverkehr, für die Zonen M1-M3 (wobei M1-M2 wohl gereicht hätte, wenn es das gab), für 15€. Auch okay.
Da Italien erwartete ich beim Essen viel, auch da bewährte sich die Stadt. Generell scheinen Pizzas fast überall günstig zu sein. Andere italienische Gerichte werden dann schnell sehr teuer, auch Pasta. Da Großstadt gibt es aber viel Auswahl und auch viel internationales, dann auch wieder günstiges. Genau genommen:
- Hatte ich eine tolle Pizza bei Maruzella für 8€,
- Linguine mit Meeresfrüchten im Ristorante Cesare, mit 16€ teuer im Vergleich zur Pizza, aber günstig im Vergleich zu anderen Gerichten und sehr gut,
- das Yijia Ristorante war zur Abwechslung ein kleines chinesische Restaurant (in Chinatown) und dabei unverschämt gut, dazu weniger als 7€ für eine Nudelsuppe,
- als Abschluss Patisserie und Eis aus der Gelateri Merelli; das Eis war lecker, der Kuchen bzw das Teilchen noch besser.
Und es stimmt wohl auch, dass Cappuccino und Espresso da unten generell besser sind als hier, auf jeden Fall günstiger und ohne groß drauf achten zu müssen wo gekauft werden können – vll abgesehen vom absoluten Stadtkern, wegen dem Preis.
Mit dem Rahmenprogramm wirkte die Stadt als Stadt dann sehr angenehm. Viele schöne Häuser und Sehenswürdigkeiten erinnern an Paris, aber es war weniger voll als Paris (wobei, es war Winter), und anders als die französische Hauptstadt stank es auch nicht (Paris riecht immer irgendwo nach Pisse, und nach Abgasen sowieso), zudem waren die Leute freundlicher, gerade in den Cafes und Restaurants. Ein kleiner Karnevalsumzug kam dann noch dazu und wirkte auch sehr sympathisch, sehr anders als in Deutschland mit den italienischen Kostümen und vom Marschorchester (hier gepackt in ein Begleitboot) gespielter Musik.
Linksammlung 7/2024
Friday, 16. February 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Wir haben Serendipity 2.5.0 veröffentlicht. Dazu folgen noch Blogartikel, aber im Grunde ist es das Release für richtigen Support von PHP 8.2.
Im Umfeld gab es Ein Dank an Strato + Dropbox, da kann ich mich anschließen. Die Firmen haben eine zusätzliche Gebühr verhindert, eine Urheberrechtsabgabe für Cloudspeicherplatz.
Andere schädliche Abgaben zahlen Firmen freiwillig, an Sicherheitsfirmen. Denn manche Sicherheitssoftware ist schlimmer als Schlangenöl.
Und nochmal von isotopp: The Matrix Trashfire. Matrix mit seinem Clientchaos hat sich unbenutzbar gemacht. Mich erinnert das an 3 verschlüsselnde Messenger, 2 Desaster, wobei Riot im Folgeartikel noch das positive Beispiel war. Aber Benutzbarkeit kann sich auch verschlechtern.
It's time to break free from Corporate Agile, wieder mal eine kritische Einschätzung von Scrum & Co.
Und schließlich beschreibt das Das Greenwashing-Duell eine interessante Auseinandersetzung zwischen dm und der Deutschen Umwelthilfe. Die Drogeriekette sei vorbildlich, aber ihr sollen trotzdem die Begriffe klimaneutral und umweltneutral verboten werden, weil das eben nicht zu 100% stimme.
PHP 5.6.40 von phpenv mit mod_php bauen lassen
Tuesday, 13. February 2024
Um alte PHP-Versionen auf moderne Linux-Distributionen zu bekommen kann man phpbrew oder phpenv benutzen. Ich entschied mich für letzteres, weil brew mich glauben ließ, MacOS sei dort die Zielumgebung. Damit stand ich aber vor einem Problem, denn zum Bau des gebrauchten Apache-Moduls (mod_php) steht in der Readme derzeit nur das hier:
Alternatively, you may still use the Apache php module by configuring php-build to build the libphp.so apache extension (directions to follow). libphp.so can then be found by apache under the
~/.phpenv/versions/$VERSION/libexec
folder. This file can be used for Apache'sLoadModule php5_module
directive and requires Apache to restart when changed.
directions to follow folgten nie, auch bei phpbuild fand sich nichts, außer Fehlerberichten. Aber es geht doch, nämlich so:
PHP_BUILD_APXS=/usr/bin/apxs PKG_CONFIG_PATH=$HOME/lib/openssl/lib/pkgconfig/ PHP_BUILD_CONFIGURE_OPTS="--with-icu-dir=/usr/local/icu-60 --with-openssl-dir=$HOME/lib/openssl/bin --with-apxs2" phpenv install 5.6.40
Dieser Befehl baut die letzte PHP-5-Version, PHP 5.6.40, mit dem Modul für Apache. Man beachte die Zusätze: Weil die aktuelle Version von OpenSSL inkompatibel ist musste das vorher kompiliert werden, siehe hier, und weil die aktuelle Version von icu inkompatibel ist musste noch dazu das kompiliert werden, siehe hier. Bei letzterem hatte ich mir danach auch manuell einen Symlink angelegt, sodass mein Ubuntu 23.10 die .so finden konnte:
sudo ln -s /usr/local/icu-60/lib/libicudata.so.60 /usr/local/lib/
Der obige phpenv-Befehl packt das PHP-Modul leider nicht in den libexec-Ordner, sondern bricht vorher mit einem Fehler ab. Das war aber wohl der letzte Schritt, das Modul war komplett funktionsfähig. Es musste nur noch in der /etc/apache2/apache2.conf verlinkt und aktiviert werden, mit diesen Zeilen am Dateiende:
# Ersetze USER mit deinem Nutzernamen LoadModule php5_module /home/USER/.phpenv/versions/5.6.40/usr/lib/apache2/modules/libphp5.so AddType application/x-httpd-php .php
Und nicht vergessen die .htaccess für den Zielordner zu aktivieren, in der /etc/apache2/sites-enabled/000-default.conf:
<VirtualHost *:80> … <Directory "/var/www/html"> AllowOverride All </Directory> </VirtualHost>
Damit das Modul mit Apache funktionierte musste ich dann auch noch den Ausführungsmodus von diesem ändern, das war:
sudo a2dismod mpm_event sudo a2enmod mpm_prefork
Da führen aber im Zweifel die Fehlermeldungen durch.
Das alles hat zwar funktioniert, aber jetzt am Ende zweifele ich, ob das oft eine gute Idee wäre. In meinem Fall machte so PHP 5 auf mein System zu bringen vieles einfacher, denn ich brauchte eine Kombination von dem alten PHP mit neuer Software und Datenbank für ein zweites System. Aber es wäre wohl generell geschickter, die kombinierte PHP-5/Apacheumgebung in ein Dockerimage zu packen. Auf den ersten Blick sieht da dieses Repo sehr brauchbar aus, dessen Dockerfile Apache mit PHP 5 auf Debian stretch aufsetzt. Da dann das eigene PHP-Projekt hineinladen und man könnte sich das manuelle Kompilieren wahrscheinlich sparen. Nächstes mal wäre das mein Ansatz.
Linksammlung 6/2024
Friday, 9. February 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
The midwit home listet Alltagsgegenstände, die ein bisschen smarter sind, aber ohne Internet, Hubs und sonstige Verkomplizierungen auskommen. Da ist praktisches Zeug dabei.
Fryboyter schrieb In eigener Sache - Reaktionen auf die fehlende Kommentarfunktion. Meine dazu: So schön ich es finde, wenn als Reaktion auf einen Artikel ein eigener geschrieben wird, ist das Kommentieren darunter einfacher und garantiert vor allem viel eher, dass der Kommentar gesehen wird. Vor allem bei Blogs, die keine sind, weil sie weder Trackbacks noch Pingbacks unterstützen. Wer also Artikel als Reaktion fördern will sollte solche Mechanismen wirklich unterstützen, denn nur durch sie funktionierte die Tradition des “Stöckchen zuwerfens” früher.
Bleiben wir in ähnlicher Gesellschaft, denn GNU/Linux.ch fragte Zum Wochenende: Verlinken wir zukünftig direkt auf Youtube? Ich mache das ja und stimme dem Kommentar zu, dass die Videoersteller das in dem Moment entschieden haben, als das Video auf Youtube hochgeladen wurde. Die eigenen Videos stattdessen bzw zusätzlich lokal oder auf einer eigenen Peertube-Instanz zu hosten, das dagegen fände ich richtig.
How Condé Nast bought and destroyed America’s iconic music publication, Pitchfork. Kannte ich zwar nicht, aber gescheiterte Übernahmen finde ich immer faszinierend.
Und als letztes Exclusive: Mozilla names new CEO as it pivots to data privacy. Ich bin gespannt, wer die Firma dann langfristig in Zukunft führen soll. Das verbundene Millionengehalt disqualifiziert leider sowohl die Firma als auch den CEO ethisch ziemlich, aber aus dem Schlamassel kommt Mozilla jetzt bestimmt nicht mehr raus.
Mods für Cyberpunk 2077 und Phantom Liberty
Monday, 5. February 2024
Um Cyberpunk 2077 samt Phantom Liberty hat sich eine aktive Moddergemeinde versammelt. Sind es sonst vor allem Bethesda-Spiele gewesen, die Modder inspirierten, entpuppte sich inzwischen auch Night City als geeignete Vorlage, bei dessen Engine und Spielzustand zudem weniger Klagen zu hören sind als bei Skyrim & Co. Entsprechend gibt es mittlerweile einige Mods, die das Spiel in Details verbessern, erweitern oder auch nur abändern. Und manche davon wurden gar Vorlage für später ins Spiel integrierte Funktionen, wie die Hausbesuche eurer Liebschaft.
So beginnt drüben bei GamersGlobal ein Artikel von mir zu empfehlenswerten Cyberpunk-Mods. Er beschreibt auch die Installation und beschränkt sich auf meinen Modgeschmack: Sinnvolle Verbesserungen für das Spiel, keine krassen Verfälschungen.
Cyberpunk 2077 fand ich großartig. Mein Review zu Phantom Liberty zog dann ein durchwachsenes Fazit, weil mir neben all den Stärken der an sich tollen Erweiterung auch die unnötigen Schwächen auffielen. Denen zum Trotz hat mich das Spiel über die letzten Monate ziemlich eingefangen, sodass ich dann auch nochmal mehr mit Mods experimentierte. Dabei fanden sich einige, die das Spiel aufwerten, und so auch das Material für den Artikel.
Schaut gerne mal rein.
Linksammlung 5/2024
Friday, 2. February 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
In Loving Memory of Square Checkbox beschreibt die weitere Abkehr Apples von guten Usability-Prinzipien.
Das Nachtzug-Märchen wird uns erzählt: Dass Nachtzüge gefördert würden, während gleichzeitig durch hohe Trassengebühren ihre Existenz verhindert wird.
Sorry Appin, We’re Not Taking Down Our Article About Your Attempts To Silence Reporters, Techdort stellt sich gegen die Versuche einer indischen Blackhat-Firma sie mundtot zu machen.
Stanchion könnte eine Alternative oder Ergänzung zu meinem Ansatz werden Zeitreihen in SQLite zu speichern, damit lassen sich in SQLite spaltenorientierte Tabellen anlegen.
The Diplomat (Staffel 1)
Monday, 29. January 2024
Diplomatin Kate Wyler (Keri Russell) sollte eigentlich nach Afghanistan, als das weiße Haus ihr stattdessen eine neue Rolle aufzwingt: Die des Botschafters in England. Eine viel repräsentativere Position als die problemlösende und kantige Kate bevorzugt und eine, die mit dem Sendungsbewusstsein ihres Ehemanns und früheren Botschafter Hal (Rufus Sewell) kollidiert.
Diesen Beginn in London begleitend ist die Netflixserie The Diplomat auf der einen Seite ein Beziehungsdrama, das viel Kraft aus dem Streiten zwischen den toll ausgearbeiteten Haupt- und Nebenfiguren zieht. Sie alle sind faszinierend und auf ihre Art einnehmend, aber komplett eigenständig, keine Kopien voneinander, das ist gutes Handwerk. Auf der anderen Seite ist es ein Thriller in der undurchsichtigen Diplomatenwelt, bei der den Wylers (und damit den Zuschauern) im britischen Umfeld kaum eine Atempause gegönnt und schnell die ganz große Bühne der Weltpolitik bespielt wird.
Die erste Staffel hält ihr hohes Niveau nicht durchgängig, in den acht Folgen gibt es einzelne Längen und Nervfaktoren. Aber das ist nichts, was die Serie als solche beschädigen würde, insgesamt ist die Staffel erfreulich gelungen. Man ergötzt sich am Beziehungsdrama und bekommt zusätzlich genug Politikthriller geliefert, sodass ersteres letzteres nur bereichert und nicht zu melodramatisch wird. Wieder mal bin ich trotz einiger Vorfreude allerdings skeptisch, ob das gute Ergebnis der bereits angekündigten zweiten Staffel ebenfalls gelingen wird, denn der Grat ist schmal und das vorbereitete Szenario erscheint schwierig.
Linksammlung 4/2024
Sunday, 28. January 2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Teen in court over Snapchat ‘joke’ that caused fighter jets to flank packed plane. Der Witz war tatsächlich einer, die Anführungszeichen unangemessen, noch dazu ein rein privater. An irgendeiner Stelle wurde da von einer Regierungsstelle die private Kommunikation mitgelesen.
So wie es Apple mit privaten Bildern machen wollte. Derzeit hat die Firma andere Sorgen, Apple announces changes to iOS, Safari, and the App Store in the European Union erschöpft sich in der Lüge darüber, wie gefährlich eine Öffnung des Appstore-Monopols sein wird. Gleichzeitig wird über eine Gebühr für Appinstallationen aus anderen möglichen Stores versucht, die von der EU-Gesetzgebung gewollte Konsequenz der Marktvielfalt zu verhindern. Das darf sich die EU nicht gefallen lassen, Apple spielt mit dem Feuer. Und sah dabei selten so arrogant und nutzerfeindlich aus.
Thema nicht durchgehen lassen, es stellt sich raus: Fujitsu bugs that sent innocent people to prison were known “from the start”. Die Bilanzberechnung für Postfilialen war falsch, wofür die britische Post juristisch deren Leiter (kleine Angestellte) verantwortlich machte und ihnen hundertfach illegitim Entschädigung abpresste, dabei die Leute in den Knast und teil sogar Suizid trieb. Und die ganze Zeit wussten diese Regierungsorganisation von der eigentlichen Ursache, genau wie die IT-Firma, die das verbockte.
Möglicherweise erfreulicheres bringt die juristische Frage Will the new judicial ruling in the Vizio lawsuit strengthen the GPL? Die Frage im Titel ist dabei tatsächlich eine. Es ging darum, wer in den USA für GPL-Verletzungen klagen darf, nur die Entwickler des Codes oder auch die Nutzer, denen der ihnen zustehende Quellcode vorenthalten wurde?
Und ein letztes juristisches Thema, Gericht sieht Nutzung von Klartext-Passwörtern als Hacken an. Die inakzeptable Gerichtsentscheidung stammt vom Amtsgericht Jüllich, ist eine Überziehung des Hackerparagraphen, zeigt aber eben auch, wie gefährlich solche Gesetzgebung ist.
Auch einen Hack beinhaltet What's that touchscreen in my room? Die gezeigte Softwarearchäologie ist cool, aber gleichzeitig eine Erinnerung, wie schlecht das Internet of Things altert.
Manche Sachen altern besser, darunter die Fähigkeiten von Browsern. Natives GZIP in Browsern, Node und Deno ist ein schöner Zusammenschrieb von solch einer Fähigkeit, die inzwischen per Javascript-API Webentwicklern zugänglich ist.