Ein Pogoplug ist ein Steckdosencomputer, der als private Cloud beworben wird, ein kleiner Heimserver. Chris hatte über die alten Versionen geschrieben, die für 10€ plus Versand verkauft werden, dabei hatte ich mir einen bestellt der inzwischen angekommen ist.
Eckdaten
Anders als ich anfangs dachte ist es ein Pogo-E02 geworden, zum Glück in schwarz und nicht in pink. Vier USB-2.0 Anschlüsse, einmal Gigabit-Ethernet, kein Sata.
cpuinfo:
Processor : Feroceon 88FR131 rev 1 (v5l)
BogoMIPS : 1191.11
Features : swp half thumb fastmult edsp
CPU implementer : 0x56
CPU architecture: 5TE
CPU variant : 0x2
CPU part : 0x131
CPU revision : 1
Hardware : Marvell SheevaPlug Reference Board
Revision : 0000
Serial : 0000000000000000
Also ein 1.2 GHz Single-Core. Mini-Benchmark:
[root@alarm ~]: time echo "scale=5000; a(1)*4" | bc -l
real 2m23.623s
user 2m22.080s
sys 0m0.020s
Stromverbrauch:
idle
4 Watt
Last
5 Watt
Allerdings kommt da der Stromverbrauch der Festplatte hinzu.
Foto:
Passende Platte
Da stand ich erstmal etwas ratlos da, der Pogo lag nutzlos in der Ecke und ich musste überlegen, was für eine Festplatte für ihn geeignet ist.
USB 2.0 hat eine Maximalgeschwindigkeit von 480 Mbit/s, das sind 60 MB/s. Sata in der ersten Version wird auch als Sata 150 bezeichnet für die Höchstgeschwindigkeit von 150 MB/s. Also wäre jede Sata-Festplatte zu schnell. Daher ist eine alte IDE-Platte eigentlich völlig ausreichend, selbst mit Ultra ATA 4 erreicht sie 66 MB/s (und 167 mit 7). Und natürlich hatte ich eine alte IDE-Platte mit erstmal ausreichenden 250GB noch hier rumfliegen, sowie lustigerweise einen passenden IDE/Sata->USB-Adapter, den ich damals sicherheitshalber mit meinem neuen Computer gekauft habe. Hatten die hohen Festplattenpreise damals doch noch etwas gutes.
Geschwindigkeit:
hdparm -t --direct /dev/sda
/dev/sda:
Timing O_DIRECT disk reads: 96 MB in 3.05 seconds = 31.52 MB/sec
Kein toller Wert, aber wohl an der Leistungsgrenze für USB 2.0. Die Platte selbst kann mehr. Oder hat hier jemand bessere Ergebnisse erreicht?
Linuxinstallation
Auf dem Pogo läuft bereits ein Linux, aber es ist eine ältere Version und der Bootloader ist gesperrt. Um das zu umgehen kann man problemlos ein anderes Linux installieren (verzichtet dafür dann wohl auf eingebaute Dienste, damit kann ich leben). Es gib einige Alternativen für diese ARM-Rechner, insbesondere Arch und Debian. Bei Debian lief ich in eine "Kernel too old"-Fehlermeldung, was wohl umgehbar ist, ich hab dann einfach Arch genommen. Da lief die Installation auch problemlos getreu der Anleitung ab. Mit zwei Ausnahmen: Uplay war schon von dem Debian-Installationsskript aktualisiert und die Festplatte habe ich am Desktoprechner mit Gparted formatiert. Erste Partition 10GB ext2 mit boot-flag, zweite 2GB swap, dritte mit dem restlichen Platz als ext3 für Daten.
Edit 16.01.2015: Die Platte ist kaputtgegangen, und als ich heute neuinstallierte funktionierte es mit der obigen Partitionierung nicht. Stattdessen musste ich nun nur zwei Partitionen anlegen: Die erste für das System, ext3 mit bootflag, die zweite als swap.
Danach:
- Festplatte anstecken
- Einloggen:
ssh root@IP-VOM-POGO
- Installieren und rebooten:
killall hbwd
cd /tmp
wget http://jeff.doozan.com/debian/uboot/install_uboot_mtd0.sh
chmod +x install_uboot_mtd0.sh
./install_uboot_mtd0.sh
mkdir /tmp/usb
mount /dev/sda1 /tmp/usb
cd /tmp/usb
wget http://archlinuxarm.org/os/ArchLinuxARM-armv5te-latest.tar.gz
tar -xzvf ArchLinuxARM-armv5te-*.tar.gz
rm ArchLinuxARM-armv5te-*.tar.gz
sync
cd ..
umount usb
/sbin/reboot/
In der Anleitung steht, dass das Entpacken des Archivs eine Weile dauern würde, dem war nicht so. Ist bei einem USB-Stick statt einer echten Festplatte wahrscheinlich etwas anderes.
Lief bei mir einwandfrei und schon startete ein aktuelles Arch Linux, das ganz ordentlich wirkt. Jetzt versuche ich mich an der Einrichtung der Serverdienste, die darauf laufen sollen.
Bis jetzt macht das Ding einen guten Eindruck. Derzeit wird wohl wieder eine Version verkauft (via), wenn die Bezeichnung stimmt wäre das sogar die Version mit Wlan. Darauf würde ich mich allerdings nicht verlassen, bei mir passte die Bezeichnung auf dem Geräte nicht zu der auf der Verpackung (Pogo P24, das wäre ein Dual-Core und mit Sata gewesen), und in den Kommentaren bei Chris wird auch deutlich, dass unterschiedliche Versionen verschickt wurden.
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