Die größte aller Herausforderungen für einen modernen Desktop: USB-Sticks automatisch ein- und aushängen.
Die Desktopumgebungen machen das automatisch, doch ohne Unity, KDE & Co ist das tatsächlich nicht einfach, so bescheuert das auch klingt. Viele Jahre hatte es die Linux-Entwicklergemeinde nicht hinbekommen, einen verlässlichen Daemon zu schreiben, der neu erkannte Partitionen automatisch einhängt und vom Nutzer ein Signal bekommen kann, um sie wieder auszuhängen. Man sollte meinen, das sei einfach.
Wie auch immer, inzwischen gibt es sowas, sogar mehrfach. udiskie ist die von mir bevorzugte Variante, aber auch sie muss erst richtig eingerichtet werden. GNU/Linux - oder Ubuntu - macht das inzwischen mehr zu Voodoo als simpel, aber es ist hinbekommbar.
Zuerst muss udiskie installiert werden. Da es nicht in den Paketquellen ist, empfiehlt sich die Installation über pip:
sudo pip install udiskie
Falls das an fehlenden Abhängigkeiten scheitert, diese vorher installieren (bei mir war schon alles da):
python-setuptools libudisks2-dev python-gi-dev python-distutils-extra notify-osd
Nun kann udiskie ausgeführt werden, aber es kann noch nichts mounten, da die Rechte fehlen.
Zuerst muss der Fenstermanager durch ck-session gewrappt werden. Ich starte meinen in der ~/.xinitrc, und die sieht nun so aus:
export `gnome-keyring-daemon -s --components=pkcs11,secrets,ssh`
exec ck-launch-session dbus-launch /usr/local/bin/icewm-session
Bei den meisten dürfte das local wegfallen.
Außerdem muss die /etc/polkit-1/localauthority/50-local.d/10-udiskie.pkla erstellt werden und so aussehen:
[Local Users]
Identity=unix-group:storage
Action=org.freedesktop.udisks.*;org.freedesktop.udisks2.*
ResultAny=yes
ResultInactive=no
ResultActive=yes
Danach den Fenstermanager neu starten, udiskie ausführen und einen USB-Stick einstecken. Er sollte automatisch eingehängt werden.