Vor dem Roman stand ein Vorwort, das dessen historische Bedeutung betont und die Handlung spoilert. Ich hatte schon Sorge, von dem Buch durch überzogenem literarischen Anspruch gequält zu werden. Unbegründet, es ist eine gute und kompakte Geschichte, bei der jeder Aspekt zwei Seiten hat: Da wird das afrikanische Stammesleben beschrieben, als gleichzeitig erstrebenswert und unsagbar grausam, die Anfänge des Kolonialismus mit seinen positiven Aspekten angesichts der Übel der Stammeskultur, aber dann auch seine zur Weißglut treibenden Ungerechtigkeiten. Dabei folgt die Handlung einem Protagonisten, der ein absoluter Unsympath ist, ein Mörderer und Frauenschläger, aber auch ein mitleidserregender armer Sack mit guten Seiten, tragisch vom Pech verfolgt und angesichts seiner untergehenden Zivilisation chancenlos, sodass ich dann doch für ihn hoffen musste.