Wer irgendwie Tech-News verfolgt (oder im Blog bei pc-kombo mitliest) wird mitbekommen haben, dass AMD mit Ryzen 3000 gestern eine richtig gute neue Prozessorserie veröffentlicht hat. Verfügbar sind (teils mit ein paar Tagen Lieferverzögerung):
- Ryzen 3 3200G und Ryzen 5 3400G, zwei neue APUs. Von ihnen gibt es noch keine Reviews, aber es sind wieder 4-Kerner mit 4 bzw 8 Threads und nun mit leicht höherem Takt. Damit, der evenutell höheren Performance per Takteinheit und der sicher weiterhin guten integrierten Grafik werden sie für manche Einsatzzwecke wieder toll sein.
- Zukunftssicherer sind jedoch die neuen 6-Kerner mit jeweils 12 Threads und ohne integrierte Grafikkarte, Ryzen 5 3600 und 3600X. Von letzterem gab es kaum Reviews, aber der kleinere 3600 wurde ausgiebig durch Benchmarks getrieben und schnitt hervorragend ab.
- Obendrüber folgt der Ryzen 7 3700X. 8 Kerne, 16 Threads, aber auch mit 350€ deutlich teurer als der 3600X. Vergleichen sollte man ihn wohl eher mit dem Intel Core i9-9900K, der in Spielen noch etwas schneller, in sonstigen Anwendungen aber eher langsamer ist. Und nochmal 100€ bis 150€ mehr kostet, was er selbst in Spielen nicht wert ist.
- Es gibt auch einen Ryzen 7 3800X. Von dem gibt es noch keine Reviews, aber er scheint nichts anderes als ein im Turbo 100 MHz schnellerer 3700X zu sein, der dafür 70€ mehr kostet. Übersehe ich da nichts darf man den wohl getrost ignorieren.
- Nicht ignorieren kann man den Ryzen 9 3900X. Sieht erstmal zu teuer aus mit 520€, er hat aber 12 Kerne und 24 Threads bei einem Turbo von 4,6 GHz. Ein ziemliches Monster, das bei Programmen wie Videokodierung mit den Threadripper-Prozessoren mithalten kann und auch bei weniger gut verteilbaren Anwendungen wie Spielen ziemlich schnell ist. Für den heimischen Rechner für PC-Spiele, Webseiten und Netflix sicher weniger interessant, aber wer seinen Prozessor auslastet schaut hier sicher zweimal hin.
Worauf ich aber eigentlich hinweisen wollte sind die Vorgängermodelle, die gerade nochmal im Preis fallen. Wer für weniger Geld aufrüsten sollte den Preisverlauf weiter beobachten: Händler könnten die älteren Ryzen-Prozessoren nun endgültig loswerden wollen, und die 2000-Serie muss gegen die 3000-Serie positioniert werden und wurde daher gerade ein paar Euro günstiger. Spannend sind die 6-Kerner wie der Ryzen 5 1600 und der Ryzen 5 2600, wobei in Deutschland der Ryzen 5 1600 meist viel zu nah beim schnelleren 2600 sitzt. Aber vielleicht ändert sich das ja jetzt, wenn das Lager leerwerden soll. Und ob nicht auch ein paar Modelle der Ryzen 7-Reihe angesichts des Ryzen 7 3700X massiv im Preis fallen werden?
Schon jetzt gibt es absurde Angebote wie einen Ryzen 3 1200 (immerhin ein Vierkerner!) für 47€. Da DDR4-Ram und ein passendes B350 oder B450 Mainboard auch gerade günstig sind landet man so bei einem kompletten Plattformupgradekit für unter 200€. Wer noch einen Phenom, FX-Prozessor oder irgendeinen Zweikerner (wie die älteren i3s) im Rechner hat könnte sich das überlegen.