In The Kitchen führen drei Frauen die kriminellen Geschäfte ihrer Männer weiter, nachdem diese nach einem Raubüberfall ins Gefängnis wandern. Mehr noch, sie übernehmen die Kontrolle der irischen Mafia in Hell's Kitchen, schmieden Allianzen, müssen Gewalt einsetzen und finden ihre Rollen zueinander.
Und all das könnte ein guter Film sein. Stattdessen ist es leider nur eine Ansammlung von Klischees, gefangen in einer hanebüchenen Story. Auffallend auch, wie stark der Film daran scheitert die Entwicklung der Frauen zu zeichnen. Von unterwürfigen Hausfrauen werden sie in einer etwa dreiminütigen Sequenz zu durchgestylten Mafiosi, die problemlos Schutzgelder erpressen, mitleidslos morden und morden lassen und sich dann durch die Mafia wälzen. Dabei wäre genau hier die Story, der langsame Weg vom angepassten Bürger zum skrupellosen Gangster das eigentlich interessante. Stattdessen wird Krise um Krise mit Morden gelöst.
Wobei das nicht heißen soll, dass man die drei in tollen Actionsequenzen sieht. Oder in sonstigen Gangsterszenen. Oder dass sie sonst etwas machen. Nein, nachdem sie am Anfang einmal Geld eingesammelt haben wird über alles weitere nur geredet. Die Action passiert ebenso wie die Charakterverwandlung in kurzen Sequenzen. Im eigentlichen Film reden die Frauen nur über vermeintliche Gangstertaten, und andere reden darüber was die Frauen alles gemacht haben oder reagieren auf sie als seien sie nun Mafiosi. Aber ohne dass man davon irgendetwas sieht, mit wenigen Ausnahmen.
Hat der Film so wirklich gar nichts? Doch, da sind ein-zwei gut gemachte Szenen dabei und die Schauspieler sind nicht verkehrt. Elisabeth Moss ist sogar fast toll, auch wenn ihr Charakter manche Aspekte ihrer typischen Rollen seit Mad Man recycelt, aber wenigstens ist da ein Charakter. Aber ansonsten ist The Kitchen eben offensiv schlecht, wie ein Kinobegleiter richtig bemerkte.