In Road Redemption ist man ein waffenschwingender Motorradfahrer, der auf einer wilden Verfolgungsjagd einen anderen waffenschwingenden Motorradfahrer erledigen soll. Zwischen ihnen: Noch mehr Motorradfahrer, mit Waffen.
Road Redemption ist keine direkte Umsetzung eines Arcade-Spiels, sondern orientiert sich wohl an Road Rash und damit an alten Konsolenspielen. Aber die wiederum waren damals oft an Arcade-Automaten angelehnt. Bei diesem Spiel meint man diese Herkunft sehr deutlich zu spüren; bei "Fahrphysik", Schwierigkeitsgrad, dem Kern als Geschicklichkeitsspiel sowie der nötigen Übung.

Klare Ziele
In den Levels geht es darum, entweder als erster das Ziel zu erreichen oder in einem Zeitlimit alle Gegner zu erledigen. Dafür gibt es Nah- und Fernkampfwaffen, dazu können die Gegner in Hindernisse geschubst werden. Auf den Strecken sind Icons verteilt, die dann beim Drüberfahren z.B. Munition geben. Zudem erscheinen auch farbkodierte Gegner, die Boni geben wenn du sie ausschaltest.
Zwischen den Levels können temporäre Upgrades gekauft werden, zwischen den Anläufen können permanente gekauft werden. So hilft dann selbst ein Scheitern dabei, nächstes mal eine bessere Chance zu haben. Das Sammeln von Upgrades ist auch ein nettes Zwischenziel.

Kniffliger als es scheint
Tatsächlich braucht es ein paar Upgrades und etwas Übung, bis das Spiel beherrscht wird. Die Steuerung mit Maus/Tastatur oder dem Controller ist nicht ganz intuitiv, gerade wie das Motorrad sich steuert. Das ist aber nicht ungewöhnlich für Arcade-Spiele. Road Redemption wird auch genauso absurd – wenn anfangs die Strecken noch gewöhnlichere heruntergekommene Wüstenhighways sind, regnet es später explodierende Autos und führt die Strecke auf vermeintlichen Häuserdächern über die Wolken, wobei das Motorrad auf einmal eine Schwebefunktion hat.
Der Koop-Modus wirkte mit seinem Split-Screen kompetent und spaßig, obwohl in meinem Fall die Mitspielerin von der Geschwindigkeit des Spiels plus der Hakeligkeit der Steuerung überfordert war.
Denn es reicht nicht, einfach zu fahren. Man muss lernen, wie welcher Gegner ausgeschaltet werden kann. In welchem Moment man nach links oder rechts schlagen muss. Dass bei solchen mit Helm die stumpfe Waffe besser ist, während bei denen ohne das Schwert besser funktioniert, wobei andere erst geblockt werden müssen. Es braucht etwas Erfahrung um zu wissen, wann die Munition der verschiedenen Schusswaffen gespart und wann sie besser eingesetzt werden sollte. Genau so, dass der Sprengstoff wie die Haftminen für die Missionen besonders praktisch ist, in denen neben feindlichen Motorrädern auch feindliche Transporter zu beseitigen sind. Während all dem sollte der Spieler die Abkürzungen wahrnehmen und nutzen. Kein Wunder, dass das Anfänger erstmal überfordert.

Fazit: Spaßig
Aber das Spiel belohnt dann auch, weil all das erlernbar ist und dann gar nicht mehr schwer scheint. Selbst während dem Lernprozess bietet Road Redemption rasante Arcade-Action. Die aber, dank den verschiedenen Leveltypen, dem drübergelegten Upgradesystem und den freischaltbaren Fahrern, länger motiviert als es ein simples Automatenspiel oder altes Konsolenspiel getan hätte. Dass die Grafik eher zweckdienlich als hübsch ist macht dabei gar nichts. Denn es ist am Ende ein ausreichend aufgebauschtes, doch im Kern schnörkelloses Actionspiel, und für eine kurze Weile purer Spaß.