Zack Snyder's Justice League ist die erweiterte Fassung von Justice League. Den Film hatte ich damals gesehen und war nicht überwältigt.
Die neue Version ist komplett absurd. 4 Stunden sind viel zu lang, was nicht besser dadurch wird, dass ein Teil dieser Länge ein dem eigentlichen Ende angehängter, schlechtgemachter Vorverweis auf einen möglichen Folgefilm ist. Das Format ist 4:3, was kein normales Kino und kaum ein Abspielgerät daheim perfekt unterstützt. Farben hätten dem Film auch nicht geschadet, ihr Fehlen macht die neue Version nicht einfacher zu sehen.
Und doch – im Vergleich zur regulären Version ist sie so viel besser. Im Originalrelease gab es komplett bescheuerte Szenen wie die Würfel in den Blutspuren eines von Batman erledigten Monsters. Sowas wurde entfernt. Hinzugefügt wurde Motivation für den Bösen, eine darüber gelegte Hintergrundgeschichte und vor allem viel Zeit für die einzelnen Superhelden. Gerade im direkten Vergleich macht das einen riesigen Unterschied, wird der Film von einem Langweiler zu ziemlich gut. Was vorher komplett Unsinn war hat nun nur einzelne Logikfehler, die Charaktere handeln nachvollziehbarer, der Endkampf wird plötzlich spannend.
Zusammengenommen zeigen die beiden Filme schön zwei Extreme. Die erste Version zeigt was passiert, wenn ein Filmstudio einen Regisseur hintergeht, das Konzept für einen Film und damit auch den Film selbst zerstört. Die zweite Version zeigt was passiert, wenn ein Regisseur zu viele Freiheiten hat, wenn Blödsinn wie ein 4:3-Filmformat nicht von einem Studio blockiert wird und niemand die massive Überlänge zurechtstutzt (der Film wäre noch dazu perfekt zweiteilbar gewesen). Aber es sind nicht zwei gleichwertige Extreme, zumindest hier nicht.