Nein, Fallout 3 hat kein Spoiler-Ende. Diese Unart des Geschichtenerzählens wäre bei einem solchen Spiel auch unverzeihlich. Und doch gibt das Ende zu denken.
Anders als in Fallout 2 ist es kein Ende, das dem Spieler die Spielwelt überlässt. Es beendet das Spiel. Als Fallout 2-Spieler kam das für mich völlig überraschend, und auch Morrowind hat sich so nicht verhalten. Wurde das getan, um die Geschichte so zu erzählen wie sie erzählt wurde? Oder wollte man einfach die Levelbegrenzung auf Level 20 (ohne Addon) nicht sprengen?
Bitter stößt auch auch auf, dass das Outro nicht passt. Es ist zwar schön, den alten Stil wiederzusehen. Weniger schön ist es, dass eben nicht die Entwicklung der einzelnen Ortschaften und Parteien gezeigt wird, sondern nur ein genereller Ausklang das eigene Wirken in positiv und negativ einzuordnen versucht. Das ist nicht nur ein kleiner Gestaltungsfehler im Outro, sondern findet sich teils eben auch in den Quests wieder, die eben nur selten die Geschicke der ganzen Siedlung beeinflussen. Angesichts dessen erscheint es mir wie eine arglistige Täuschung, dass ausgerechnet die erste Stadt mit ihrer Atombombe, die man entweder entschärfen oder zünden kann, einen anderen Eindruck vermittelt.
Als Entgegnung auf meine damalige Prognose: Richtig gut ist es nicht geworden. Ein Oblivion-Shooter mit besserer Grafik in der Fallout-Welt, das ja, aber ohne an den Humor eines Fallout 2 heranzukommen und ohne in irgendeiner Form eine Weiterführung der Vorgänger zu sein. Niemals hätte man dieses Spiel Fallout 3 nennen dürfen, denn es ist schlichtweg nicht der dritte Teil dieser Serie. Aber ein Titel, der sich weniger stark dieser Marke bedient hätte, wäre bei der Marketing-Abteilung wohl durchgefallen.