Sammy am :
Mir fällt noch einer ein:
Weil Gott es so wollte :D
Mir fällt noch einer ein:
Weil Gott es so wollte :D
Schönes Beispiel für ein Platzhalterargument ;)
Eine sehr große Motivation ist für mich die Community, also die Gemeinschaft. Ich selbst bin zwar kein Programmierer (Schande über mich^^) und gehöre deshalb nicht zum "engeren Kreis", trotzdem bilde ich mir ein, ein sehr starkes Gemeinschaftsgefühl unter zB GNOME-, KDE-, Debian, Wasauchimmer-entwickler zu spüren.
Das ist auch ein Grund, warum ich versuche, die Projekte anderweitig zu unterstützen (und sei es nur die Teilnahme an einem Torrent, oder Bugreport!), und nicht einfach "nur das Programm bzw. OS nutzen"
Guter Punkt. Ich habe mich jetzt nur auf Entwickler bezogen. Für Supporter dürften aber ähnliche Motivationen gelten, oder überhaupt sind diese Möglichkeiten zum Mitwirken vorhanden - und werden genutzt.
Da gab es einen sehr schönen Artikel zu im OpenSourceJahrbuch, viele deiner Motive wurden dort auch bestätigt.
Meinst du "Digitale Produktionsgemeinschaften: Open-Source-Bewegung als deterritoriale Vergemeinschaftung"? Selbst wenn nicht: Sperriger Titel, aber tatsächlich passend hierzu.
Naja der PC als freien Zugang zu Wissen zu bezeichnen nur weil die Software frei ist halte ich für falsch. Schließlich ist die Hardware, der Strom und der Internet-Zugang nicht frei.
Könnte man meinen, und im ersten Moment wollte ich zustimmen. Zumindest in Industriestaaten jedoch kann man auch ohne eigenen Computer ins Internet, jede Bücherei hat geeignete PCs. Gut, damit kann man nicht völlig diese Welt kennenlernen, aber Zugang hat man schon.
In deiner Aufzählung fehlt m.E. noch ein wesentlicher Gesichtspunkt: "Das Prinzip Modelleisenbahn" oder anders gesagt "Informatik als Hobby". Meine Hauptmotivation ist die Beschäftigung mit Linux und Freier Software als Hobby und als Spiel. Spielen macht am meisten Spass, wenn man mit anderen zusammen spielen kann (ich meine nicht Computerspiele sondern den Spieltrieb beim Ausüben des Hobbies "Freie Software"). Ein Hobby ist umso schöner, wenn es nicht durch Lizenzen, Profitdenken oder propreitäre Firmen gegängelt wird. Wenn ich dabei der Gemeinschaft etwas zurückgeben kann (z.B. Programme oder Zeitungsartikel) dann ist das ein positiver Nebeneffekt. Freie Software ist ein tolles Hobby und eine super Modelleisenbahn :-)
Das schlägt in dieselbe Kerbe wie Ralf: Weil es Spaß macht. Im klassischen Torvalds'schen Sinne eben: Just for fun :-)
Das glauben einem zwar die wenigsten, aber ja: Mir macht es Spaß, Stunden oder gar Tage an einem komplizierten s9y-Port rumzupuzzeln, auch wenn ich dabei stets leise vor mich hinfluche. Es hat einen Heidenspaß gemacht, Bulletproof zu entwickeln, auch wegen des Teamaspekts dabei, obwohl ich dem sicherlich einige der grauen Haare verdanke, die mir böse Menschen nachsagen.
Es kann etwas tief Zufriedenstellendes haben, einen Fix für irgendeinen kruden IE-Bug zu finden, auch wenn das immer keiner nachvollziehen kann, der es nicht selbst macht.
Auch @Ralf: Aber warum macht sowas Spaß? Ihr habt natürlich Recht, das ist ein wesentlicher Punkt. Ich denke, das ist ein bisschen Bestandteil von Punkt 2: Spaß am Nutzen der eigenen Fähigkeiten, ausleben des Bastlertriebs. Wobei die Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit natürlich auch zum Ideal des neuen Menschen passt...
Klasse Artikel!
Es gibt noch eine Menge Motivation mehr. Den Aspekt "freier Zugang zum Wissen" hast Du ja schon genannt.
Freie Software, im Sinne von "frei mit verfügbarem Quelltext", stellt sicher, dass ich Dokumente, die ich heute schreibe auch noch in 10 Jahren verarbeiten kann.
Für viele Menschen, die ähnlich ticken, ist Geld nicht mehr der Hauptmotivationsfaktor. Viel mehr ist es "Respekt" (oder Anerkennung) und "Gemeinschaft" und "Teilen" (oder Teilhabe).
Und das schöne ist, jeder kann sich mit seinen Möglichkeiten einbringen. Die Einen programmieren, die anderen gestalten, wieder andere unterstützen ("supporten"), dokumentieren, veröffentlichen (in Blogs), machen "Radio zum mitnehmen", ...
Und das allerbeste: Es hat nichts mit Geld zu tun, nur mit der Bereitschaft, Zeit aufzuwenden.
Genau das finde ich faszinierend, dass Geld eben so selten die motivierende Kraft ist. Das steht doch im krassen Gegensatz zum Rest der Gesellschaft.
Die Nutzbarkeit der Dokumente ist ein guter Grund, aber mehr auf Anwenderebene, oder?
Ja, die Nutzbarkeit ist für die Anwender und ein guter Grund, sich Alternativen anzuschauen. Bei Word gab es schon einmal das Problem, dass die Daten einer Vorgängerversion nicht mehr lesbar waren.
Und das schöne dabei: Freie Software gegenüber proprietäre Software ist (fast) immer "besser", denn Freie Software erstellt man um Probleme zu lösen und nicht um Gewinn zu machen.
Es wurde ja schon mehrfach gesagt, dass die Gemeinschaft ein wichtiger Faktor wäre. Für mich ist das der wichtigste. Die Wahrnehmung, dass ich zu einem Ganzen gehöre, dem ich selbst einen kleinen Teil beisteuern kann, hat nicht nur etwas mit freier Software zu tun, sondern bildet meiner Meinung nach das Wesen einer Gemeinschaft ab. Sonst gäbe sie es nicht in dieser Form.
Ein weiterer Punkt ist für mich noch, dass mit freier Software Wissen nicht eingesperrt wird, sondern sich ausdehnen kann. Wenn wir Wissen und Erfahrungen zugunsten der Habgier vor andern verdecken und den Zugriff darauf behindern oder verwehren, stimmt etwas mit uns nicht mehr, finde ich. Deshalb nutze ich lieber freie Software und setze mich für die Verbreitung ein.
Damit bist du ja nahe beim Kommentar über dir. Eine sehr ideologische Sicht :)
Das stützt meine Theorie das Open Source mehr als nur eine Bewegung ist, es ist eine Philosophie!
Open Source entspricht einfach meiner Lebenseinstellung.
Danke Onli für diese treffende Zusammenfassung.
j:
Wenn du wirklich die ideologische Seite der Bewegung meinst, dann würde ich eher von freier Software sprechen. Denn Open Source kann auch sein, was offen, aber nicht frei ist, zumindest der eigentlichen Wortbedeutung nach. Nicht immer natürlich ist damit nur die Offenheit des Quelltextes gemeint, scheinbar gibt es da einen Kampf um die Definitionsmacht.
Ich meine in erster Linie die Transparenz! Das schließt eine kommerzielle Nutzung ja nicht zwingend aus!
Logischerweise kann ich mich mit sozialen Gedanken auch mehr anfreunden.
Ideologische Definitionen erwachsen ja auch aus philosophischen Diskussionen ;) aber den begriff Ideologie mag ich nicht sonderlich!
Für mich ist OpenSource / Freie Software keine Religion oder Staatsform (wobei mir der Gedanke einer OpenSource also transparenten Regierungsform durchaus gefällt!)!
Sie spiegelt nur mein Verständnis von werten wie Ehrlichkeit, Ehrgefühl und Gemeinschaft ganz gut wieder und entspricht somit in weiten teilen meiner Lebenseinstellung und ist somit für mich Philosophie.
Hmm ganz schön schwere Kost zum frühen Abend ;) aber durchaus interessant!
j:
Ist nicht genau für die Vertretung deiner Werte durch ein System der Begriff Ideologie passend? Ich weiß, dass im Deutschen gegen das Wort ein Beissreflex besteht. Laut Wikipdia "... bezeichnet [es] im allgemeinen Sprachgebrauch ein System von Ideen, Vorstellungen, Werturteilen und Begriffen...". Meine Konnotation ist bei dem Wort nicht negativ, und es passt hier gut.
Gruß
Ideologie ist natürlich per Definition passend, da hast Du recht!
Ich glaube das zum einen der erwähnte beissreflex eine rolle spielt, zum anderen verbinde ich mit dem Wort Ideologie aber eine höhere oder stärkere Gewichtung. Ich meine damit das OpenSource (meiner Definition nach) als Ideologie keine oder nur wenig Spielraum lässt. Religionen, Staatsformen und Sekten sind für mich ideologische Beispiele und diese lassen nur selten ein Form neben sich zu.
Anwendbar ist sicher beides und wenn man sich den ewigen flamewar anschaut, könnte man es nicht treffender ausdrücken.
Ich würde mich da nur gern etwas abgrenzen! ich bin philosophisch ein Vertreter des Individualismus. jeder soll das benutzen was er gern mag. (und ja es klingt dann schon etwas perplex das ich auch ein Gemeinschaftstyp bin aber das mag ich halt auch und es negiert sich ja nicht!)
j:
Open Source Software ist dem Namen nach nur Software, bei der der Quelltext für den Nutzer verfügbar ist.
Es hat sich aber die Definition der Open Source Initiative eingebürgert, die einige weitere Bedingungen wie beispielsweise freie Kopiermöglichkeit beinhaltet.
http://d5e.org/8
Ganz genau. Deshalb kann man nicht ganz sicher sein, was z.B. Wirtschaftler meinen, wenn sie von Open Source reden.
Ich bin auch nicht glücklich damit.
Ich finde freie Software toll. Ich beteilige mich auch daran. Vor allem weil ich Spaß daran habe.
Auf Anerkennung oder Beteiligung weiterer Programmierer warte ich jedoch nicht. Um Anerkennung zu erlangen muss man schon etwas außergewöhnliches geschaffen haben. Und Programmierer zu finden, die mit der gleichen Begeisterung das gleiche Ziel verfolgen ist die berühmte Nadel im Heuhaufen. Und wenn einer mal das gleiche Ziel hat will er zu oft einen anderen Weg gehen.
Und die teilweise fast schon militante Haltung einiger gegenüber Closed Source geht mir inzwischen ziemlich auf den Zeiger.
Wenn du einem Programmierer dabei hilfst, sein Baby zu verbessern, wird er bestimmt auch dann Anerkennung zeigen, wenn die Leistung an sich nicht außergewöhnlich war. Habe ich so erlebt ;)
Meine Motivation für die Arbeit an freier Software ist auch der FS-Gemeinschaft etwas zurückzugeben, da ich ja auch von ihr etwas erhalten habe
Mithilfe als revanchierung :) ist für mich zumindest ein grund.
gimp ist eine super sache, ich hab mir früher ein photoshop halt nicht leisten können, und da ist es toll wenn man sowas hat. für mich ist es persönlich wichtig, mich da zu revanchieren und meinerseits ein bisschen beizutragen.
Das war damals auch mein Grund, in Bezug auf Ubuntu.
onli blogging am : Anerkennung zulassen
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