The Incredible Adventures of Van Helsing
Monday, 6. April 2015
Von kaum einem Spiel habe ich beim Anspielen weniger erwartet als von The Incredible Adventures of Van Helsing. Ich wusste schlicht nichts darüber, es war Teil eines Humble Bundles, das ich mir für ein anderes Spiel geholt hatte. Stellt sich raus, Van Helsing ist ein ziemlich gutes Spiel.
Es ist ein Hack'n Slay, ein Diablo-Klon. Näher an Diablo 2 als 1 - statt eines einzigen Dungeons wird ein Gebiet bereist - hat es doch einige Alleinstellungsmerkmale:
- Die Welt ist keine reine Fantasy-Welt, sondern geht eher Richtung düsteren Steampunk mit Vampiren und Werwölfen
- Van Helsing ist nicht praktisch stumm, sondern spricht in allen Gesprächen selbst, mit einem bissigen Humor und gut vertont
- Die Begleiterin ist ein Geist, der ebenfalls spricht - und Lady Katarinas offensiverer Humor brachte mich mehrmals zum Lachen
- Die Level sind nicht zufallsgeneriert, und Monster spawnen nicht wieder
- Der Humor der Geschichte gleitet immer wieder ins Absurde ab, z.B. wenn der weiße Hase aus Ritter der Kokosnuss besiegt werden muss
Doch der Hauptunterschied ist, dass einer Geschichte gefolgt wird. Diablo konnte man auch so spielen, die Geschichte dort war ja sogar ziemlich ausgefeilt, aber beim Spielen selbst war sie weniger dicht. Sie motivierte das Handeln, aber über lange Etappen wurde Gebiet um Gebiet mit einem Questziel in der Ferne bereist. In Van Helsing geht es die ganze Zeit direkt um die Story, oder um die Nebenmissionen, die man in den Levels finden kann. Mir gefiel das gut, aber der Nachteil ist der fehlende Wiederspielwert. Diablo spielten alle einmal für die Story und dann mehrfach nochmal, um den bisherigen oder einen anderen Charakter hochzugrinden. Van Helsing ist nach 15 Stunden mit der Story dann auch fertig, der Charakter auf Max-Level 30.
Ansonsten ist es doch nah am Standard: Besiegte Gegner und Quest geben Erfahrungspunkte und Items. Bei Levelaustieg werden Skill- und Attributspunkte verteilt. Van Helsing nutzt Nah- oder Fernkampf, also Schwert oder Pistole, ergänzt mit Tricks wie dem Anhalten der Zeit oder etwa einem Heilzauber. Man kann sich aussuchen, ob man sich rein auf Schaden verlässt oder mit Zauberkraft skalierende Fähigkeiten mit Elementarschaden nutzen will. Es gibt zwei zusätzliche Charaktere per DLC (die beim Humble Bundle dabei waren), einen Thaumaturgen und einen Techniker, die ihre eigenen Spezialitems nutzen können - hier gibt es vielleicht doch etwas Wiederspielwert. Zusätzlich spezialisiert man den Charakter mit 10 Perks, die mit Reputationslevel durch Besiegen von Bossen und Champions gewonnen werden.
Absolut nicht genretypisch ist die integrierte Tower-Defence, eingebaut in die Geschichte als Verteidigung der versteckten Heimatbasis. Nicht übermäßig komplex, aber eine nette Auflockerung.
Das Folgende ist objektiv schwer zu begründen, aber ein Kritikpunkt ist, dass sich anfangs die Level etwas interessanter als am Ende anfühlten. Auch später gibt es noch Nebenquests und die Level werde nicht plötzlich hässlich, aber der Fokus verlagert sich ein bisschen auf das Besiegen der Monstergruppen, und damit auf das Spezialisieren und korrekte Ausrüsten der Spielfigur. Es wird auch schwerer, vielleicht war meine Taktik nicht optimal - obwohl das Spiel durchgängig ein gutes Fortschritt-Gefühl vermittelt.
Insgesamt aber hat mich das Spiel über seine kurze Dauer gut unterhalten. Ich wurde diesmal also positiv überrascht, und wer es ebenfalls ungespielt in der Sammlung hat oder es beim nächsten Sale erwerben kann, sollte es auf jeden Fall antesten - grundsätzliches Interesse am Genre vorausgesetzt.
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