Als 2015 Yahoo Pipes zumachte war ich traurig. Es ist nicht so, dass ich die Webseite jeden Tag benutzt hätte. Aber sie war in meinem Repertoire für gewisse Probleme und ich hielt Yahoo Pipes für nützliche Infrastruktur für das offene Web, die ja auch jahrelang bestand.
Um den Verlust etwas auszugleichen habe ich die Seite pipes.digital gestartet. Kern der Seite ist ein an Yahoo Pipes angelehnter und auf Feeds fokussierter grafischer Editor. Man kann damit wieder Pipes erstellen, die beispielsweise mehrere Feeds kombinieren und nach einem Suchwort durchforsten, und muss dafür nur ein paar Blöcke platzieren und verbinden.
Der Screenshot zeigt eine solche Pipe: Hier wird der Feed der New York Times, von The Guardian und von Hacker News kombiniert und dieser kombinierte Feed dann nach dem Keyword Pipes gefiltert.
Anfangs sah der Editor noch etwas anders aus, das erste Release von Pipes war eine frühe Version. Das haben die damals über den Launch berichtenden Artikel (insbesondere TNW und ghacks) auch angemerkt, doch ich war sehr zufrieden mit dem gezeigten Interesse. Ich hatte mich dazu gezwungen, die Seite früher zu veröffentlichen als ich es sonst getan hätte, weil Yahoo Pipes so ein weites Feld war. Auf der einen Seite ging es natürlich darum, herauszufinden, ob sich für so ein Projekt überhaupt jemand interessieren würde. Aber vor allem erhoffte ich mir durch die frühe Veröffentlichung Feedback, um die weitere Entwicklung im Sinne der möglichen Nutzer zu steuern.
Letzteres gilt weiterhin. Also immer her damit, wenn ihr Feedback zur neuen Seite oder Erzählungen habt, für was ihr damals Yahoo Pipes nutztet. Wie die neue Seite genutzt wird zeigen die geteilten Pipes.
Update 08.01.2019: Inzwischen ist die Seite knapp zwei Jahre alt und in einem guten Zustand. Mit vielen neuen Blöcken und Verbesserungen bei den bestehenden können mehr Aufgaben umgesetzt werden. Beispielsweise können nun Tweets als Feed geladen und genutzt werden. Und die RSS-Ausgabe wurde standardkonformer, sodass sie nun besser mit Software zusammenspielt, mit der einige Nutzer Feeds im Intranet ihrer Firma anzeigen.
Cool :)
Habe Yahoo Pipes für ein Projekt von www.alleinr.at genutzt, für den Twitter Account @alleinrat. Jeder der #alleinr erwähnte bekam über @alleinrat einen leeren Tweet zur Entspannung geschenkt :) War tricky, da Twitter an sich keine leeren Tweets zulässt. Würde das gerne wiederbeleben.
Du müsstest mir noch genauer erklären, wie Pipes da reingespielt hat. Ich erinnere mich an keinen Tweetblock - hast du Pipes einen Feed für das Hashtag #alleinr gegeben (und woher den genommen?)? Wie wurde der Tweet an den Nutzer abgesendet?
Ich schau mal was ich rauskramen kann. An den Nutzer wurde er nicht gesendet. Wer @alleinrat folgt bekam einen leeren Tweet in die Timeline. Somit spendete jeder allein ein wenig Ruhe ;)
Ich melde mich in Bälde wieder. Danke für dein Interesse.
Ich kenne leider Yahoo Pipes nicht.
Kannst Du kurz umreissen, was man mit Deinem Tool machen kann und was geplant ist?
Wenn ich das richtig verstehe, ist das ein verkettetes IfThisThenThat, richtig?
Nachtrag:
Der Editor funktioniert bei mir leider nicht (vielleicht bin ich auch nur zu blöd).
Du kannst dir das als grafische Programmierung vorstellen, oder als grafische Shell, oder als glorifizierten Feed-Konfigurator. Jeder Block ist eine Funktion. Man gibt ihm einen (oder mehrere) Feed(s) als Input (mit Ausnahme des Feed-Blocks, der sich stattdessen einen Feed herunterlädt), er manipuliert diesen Input, und gibt ihn dann auf der rechten Seite wieder raus.
Das hat ein bisschen was von IFTTT, nur dass Yahoo Pipes zuerst da war, und du in deinen Möglichkeiten viel freier bist. Dafür hat diese Pipes-Variante natürlich (noch?) keine Einbindung in andere Dienste, sondern arbeitet bisher rein mit RSS/Atom/Jsonfeeds.
Was man damit machen kann: Später mal die komplette Datenverarbeitung von Feeds. Mit den momentanen Blöcken kann sie filtern, mergen, sortieren und kürzen. Ich habe gerade ausgearbeitet, was die nächste Funktion sein wird: Scraping, und aus den gescrapten Feldern einen neuen Feed erstellen.
Es ist absolut möglich, dass der Editor auf deinem Browser nicht läuft. Du bist wieder auf Firefox ESR? Den hätte ich noch nicht getestet, eventuell ist mir eine zu moderne JS-Funktion reingerutscht. Normalerweise würdest du aus der Seitenleiste Blocks in den Editor ziehen, dort könntest du dann ihre Eingabefelder füllen und Inputs/Outputs verbinden.
Vielen Dank, Malte!
Jetzt funktioniert es.
Ich habe es mit mit einem brandaktuellen Firefox unter Fedora versucht.
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