Das erste von mir mit Steams Proton durchgespielte Windows-Spiel ist Dishonored. Es war schon länger auf meiner Liste, weil es viel von dem bietet was ich an Deus Ex mag: Verschwörungen, alternative Lösungsoptionen und die Möglichkeit, schleichend und ungesehen die Missionen zu erfüllen.
Proton funktionierte größtenteils gut. An einigen wenigen Stellen gab es FPS-Einbrüche, an anderen fehlten ein paar Texturen. Das Spiel blieb aber durchweg spielbar, lief stabil und lud schnell. Sonstige Bugs sind mir nicht aufgefallen.
In Dishonored spielt man als Corvo, der gescheiterte Leibwächter der Kaiserin. Die von ihr vorher beherrschte Stadt wird von einer Rattenseuche heimgesucht. Es herrscht Chaos, zur Krankheit kommen Ränkespiele in der nun despotischen Regierung. Das alles ist in einem Art Steampunk-Szenario gehalten, in dem Technik von vor 200 Jahren mit moderner und Magie vermischt wurde.
Spielerisch ist es eine Mischung aus Deux Ex, Thief und Bioshock (und damit auch System Shock). Es gab beim Entwickler Arkane Studios mindestens auf der Führungsebene Verbindungen zu Ion Storm, also zum Macher der offensichtlichen Vorbilder. Man merkt es an vielen Ecken, aber am deutlichsten wird es an der Mischung aus RPG-Elementen und First-Person Shooter, wozu dann die angelegten alternativen Lösungsmöglichkeiten kommen.
Allerdings hat Dishonored da vielleicht die Balance nicht ganz richtig getroffen. Es pusht einen in Hinweisen und im Ladebildschirm immer wieder, die Missionen ohne Gewalt zu lösen. Das habe negative Auswirkungen auf das Ende, aber auch innerhalb des Spiels auf spätere Missionen, die dann schwieriger würden. Diese Beeinflussung ist aber nur deshalb nötig, weil Corvo ziemlich mächtig wird. Mit seiner Ausrüstung und Magie kann er die Gegner eben sehr gut mit Gewalt ausschalten, vor allem wenn er dabei ein bisschen mit Bedacht vorgeht und die Versteckmöglichkeiten nutzt. Und das macht Spaß, oft mehr als Wege zu suchen die Gegner zu umgehen. In Deus Ex war das anders: Dort war es noch der Spieler, der für sich entschied ob er schleichen will oder nicht, ohne dass das Spiel dazu eine ersichtliche Meinung hatte.
Muss man das vielleicht hinnehmen, darf ein Spiel nicht seinen gedachten Spielstil vorgeben? Das darf es schon, aber Thief zeigt dafür einen besseren Weg. Dort nämlich sind die Gegner wirklich stark und Schleichen daher der einzig erfolgversprechende Ansatz.
Mir kommt zugute, dass ich gerne schleiche und die beworbene Spielweise mir daher ganz gut passt. Aber dass Dishonored da im Spieler einen Konflikt auslöst halte ich für schlechtes Spieldesign.
Immerhin, das ist nur ein kleines Manko. Denn insgesamt macht es eine Menge Spaß. Was Dishonored toll macht ist die Wichtigkeit der Missionen herauszustellen. Hier wird keine Zeit mit kleinen Handlangern und Informantensuchen verschwendet, wie es ein Assassin's Creed machen würde. Stattdessen darf Corvo direkt seinen Rachefeldzug beginnen. Das motiviert. Diese Story vermischt das Spiel dann mit tollen magischen Fähigkeiten, hilfreicher Ausrüstung (die optional bleibt), gut gemachten Levels und viel Freiheit beim Durchlaufen derselben. Schade, dass es etwas kurz ist.
PS: Ich werde in Zukunft unter Linux per Proton gespielte Windows-Spiele nicht mehr der Linux-Kategorie hinzufügen. Das passte hier noch als Nachtrag zum Proton-Artikel, aber generell ist das zu wenig linuxspezifisch.
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