Suits
Ich werde Suits dann wohl doch weitergucken.
Vorhin beendete ich die dritte Staffel und ich war mir vorher unsicher, ob ich weitergucken will. Die Serie ist manchmal einfach zu doof. Anwalt auf hohem Ross droht anderem Anwalt, wie sehr er mit ihm den Boden aufwischen und ihn vernichten wird, sowas kam mir jetzt zehnmal zu oft vor und es war schon beim zweiten mal ziemlich lächerlich. Es ist eine sehr seltsame Überhöhung der Anwaltswelt, zusammen mit Charakteren, die sich entweder viel zu ernst nehmen (Harvey), unglaubwürdig ungeschickt (Mike jedes mal, wenn er später sein Gewissen entdecken soll) oder absolut lächerlich verhalten (Louis).
Aber das Finale der Staffel war dann doch wirklich spannend. Die Figuren sind jetzt aufgestellt, es ist Stoff für gute Stories da. Schlecht sind die Schauspieler sowieso nicht, und nach drei Staffeln kann ich langsam darüber hinwegsehen, wie lächerlich unpassend sie für ihre Rollen sind – selbst über das Model Meghan Markle als naive Rechtsanwaltsfachangestellte.
Ich hoffe, dass IMDB recht hat und die nächsten Staffeln besser werden. Ich fürchte nur, dass die Bewertungen nicht besonders richtig sind – denn für die vergangenen drei Staffeln waren sie viel zu hoch.
Medieval II: Total War
Auch wenn ich das Spiel den gescheiterten Spiele zurechne: Medieval 2 läuft nun unter Linux und macht erstmal wieder jede Menge Spaß.
In dem Spiel ist man uneingeschränkter Herrscher über ein Königreich. Städte müssen bebaut und Armeen rekrutiert, diese Generälen zugeteilt und über die Karte gezogen werden. Dazu kommt Diplomatie und ein durchaus wichtiger Familienstammbaum. Treffen zwei feindliche Armeen aufeinander kann die Schlacht entweder ausgewürfelt oder auf einer 3D-Karte ausgespielt werden. Auswürfeln ist nie empfehlenswert, die Verluste sind zu hoch, die Kämpfe sind der Kern des Spiels.
Das Spiel läuft mit dem freien radeon Treiber, zumindest mit der aktuellen Version aus dem PPA. Es gibt aber noch Probleme:
- Der Sound ist verzerrt, aber nicht alles. Die Sprachausgabe der Berater zum Beispiel stottert, aber die der Einheiten scheint okay, vorbeirauschende Pfeile wiederum klingen falsch. Generell stimmt da was nicht.
- Die Performance ist nicht toll und schon am Anfang stocken die KI-Gegner manchmal beim Ziehen – das könnte längere Partien verhindern
- Der dynamische Mauszeiger funktionierte in meiner ersten Partie, aber in der zweiten dann nicht mehr.
Trotz der bestehenden Probleme ist das für eine gerade veröffentliche Linuxversion ein guter Zustand, das Spiel läuft stabil und flüssig genug und hat keinerlei Grafikfehler. Wer das Spiel schon in seiner Steam-Bibliothek hat sollte es für Linux wiederentdecken, für alle anderen ist das Kernspiel im Humblestore auf 5€ reduziert.
Persona.org wird abgeschaltet
Persona/Browserid ist ein Loginsystem von Mozilla, dem nie eine Chance gegeben wurde. Das ist superschade, denn es ist ein wirklich gutes System. Es reicht eine Emailadresse um sich anzumelden, es wird kein weiteres Passwort benötigt. Außerdem ist es für Entwickler supereinfach einzubinden.
Zum November 2016 will Mozilla nun den zentralen Server unter persona.org abschalten:
Due to low, declining usage, we are reallocating the project’s dedicated, ongoing resources and will shut down the persona.org services that we run.
Persona.org and related domains will be taken offline on November 30th, 2016.
If you run a website that relies on Persona, you will need to implement an alternative login solution for your users.
Eine von zwei Möglichkeiten wird nun passieren: Entweder es formt sich endlich ein neues Projekt, das einen alternativen zentralen Server bereitstellt und das Persona-System übernimmt. Das wäre die gute Variante, ist aber leider die unwahrscheinliche. Die zweite ist, dass alle bestehenden Seiten mit Persona-Login zu einem anderen Loginsystem migrieren müssen. Das betrifft alleine für mich drei Webprojekte.
Das war keine gute Nachricht am frühen Morgen.
C.H.I.P, ein 9$ PC
Via diesem Artikel bin ich über Chip gestolpert, einen Mini-Computer.
Für 9$ hat das Ding:
- Wlan, inklusive 802.11n
- Bluetooth 4.0
- 4 GB integrierten Speicher
- 512 MB Ram
- Dazu: Composite Video Output, einen 1GHz ARMv7 Prozessor, verschiedene Pins und optionale Erweiterungsboards für HDMI and VGA
Das ist günstig. Der Raspberri Pi Zero kostet weniger, hat einen ähnliche Prozessor und gleichviel Ram, aber ihm fehlt das Wlan und der integrierte Speicher, wodurch am Ende für die meisten Zwecke der Chip günstiger sein dürfte. Bei mir kamen nur noch 2$ für ein Gehäuse und 6$ für Versand dazu.
Ich fand auch den PocketChip cool, das war mir dann aber für etwas ohne Idee eines Anwendungszwecks zu teuer.
Natürlich hab ich ihn noch nicht in den Händen, laut Webseite wird er erst gegen Juni fertig. Mal hoffen, dass das klappt. Er wäre wahrscheinlich mindestens guter Ersatz für den Pogo, sollte der irgendwann kaputtgehen. Vielleicht wird mir bis dahin auch klar, wie ich ihn am einfachsten in Betrieb nehme – wahrscheinlich über ein USB-Kabel zu meinen Computer?
Skyrim
Als großer Fan von Morrowind ist Skyrim für mich schwierig zu bewerten. Es gibt wirklich viele Verbesserungen, auch viele Vereinfachungen mit denen ich gut zurechtkomme. Anderes dagegen gefällt mir deutlich weniger gut.
Die größte Verbesserung ist für mich die Ausgestaltung der Welt. Keine Höhle, die nicht irgendeine Mini-Geschichte erzählt, kein Jägerunterstand, in dem nicht Anzeichen für vorherige Aktivität liegen. Das geht weit über Quests und Nebenquests hinaus und ist auf jeden Fall ein Grund, dieses Spiel zu spielen und wertzuschätzen.
Andererseits wird man mit Quests zugeschüttet. Das Problem ist typisch für ein The Elder Scrolls Spiel, aber es ist hier nochmal so viel schlimmer als in den Vorgängern, dass es mich richtig überfordert. Ich musste umschalten in einen Modus, in dem ich nun nur noch Quests abschließe anstatt weiter frei zu erkunden. Das macht teilweise Spaß, denn die Mehrzahl der Quests ist interessant. Gleichzeitig ist es eine unangenehme Einschränkung. Und anders als in anderen Spielen ist das Lösen von Quests schnell relativ bedeutungslos, zum einen weil oftmals die großen Belohnungen fehlen, zum anderen weil viele gewichtige Quests zu einfach zu erreichen sind.
Ich spiele wie üblich einen Magierdieb, weniger wie üblich war das viel zu einfach. Oblivion war mit dem Auto-Levelling unspielbar, auch Skyrim brauchte jetzt wieder einen Mod.
Von den Veränderungen am Rollenspielsystem mag ich das Perksystem, dass bei Levelaufstieg in Fähigkeitsbäumen je nach Fähigkeitslevel unterschiedliche Boni freigeschaltet werden. Meinen Magierdieb kann ich so gut spezialisieren, und zusammen mit dem Rebalancing-Mod wurde das auch schnell nötig. Trotzdem hätte ich noch gerne Attribute gehabt, deren Wegfall scheint mit völlig unnötig.
Was mich überrascht hat war, wie beschissen das Spiel anfangs aussah. Nicht alles davon ist mit dem Alter zu erklären, nicht alles durch hochauflösende Texturenmods einfach zu fixen. Die Schatten zum Beispiel sind einfach kaputt, und man muss immer noch manuell die .ini anpassen um sie nicht grobklötzig und flickernd zu haben, und trotzdem noch wandern sie im Sonnenverlauf ruckartig und das Gras sieht seltsam aus, was auch an falschen Schattenberechnungen liegen dürfte.
Inzwischen habe ich es so weit, dass nur noch bestimmte Stellen (besonders: Lichtreflexionen auf Metalltüren) wirklich schlecht aussehen, mit den Mods wird es hübsch. Trotzdem bleiben viele Schlampereien – so ist Skyrim ein Spiel mit Fokus auf kalte Gegenden mit Schnee und Bergen, in dem der Schnee unecht aussieht und es keine Fußspuren gibt. Beides kann per Mods gefixt werden, beides hätte nie kaputt sein sollen. Gleiches gilt für das Inventar, das für den PC absolut ungeeignet und nur per Mod erträglich ist.
Ich bin im Fazit also gespalten. Ich habe es jetzt lange genug gespielt und dabei auch Spaß gehabt, sodass sich der Kauf gelohnt hat. In die Reihe der Openworld-Rollenspiele bringt es Verbesserungen, ich will auch schlicht diesen Teil der TES-Saga nicht verpassen. Trotzdem sind die Macken gewichtig genug, dass ich sehr zufrieden damit bin lange gewartet und nicht viel Geld für dieses Spiel ausgegeben zu haben.