Die vorherigen Marvelfilme hatten Scarlett Johanssons Charakter wenig ausgestaltet, ihr eigener Film fehlte wirklich. Der, der dann rauskam, leidet aber darunter wie wenig Gedanken sich die Vorgängerfilme über die schwarze Witwe gemacht hatten. Die gesamte Handlung wurde aus dem Hut gezaubert, wenig war vorher angedeutet, was sich unangenehm anfühlt. Passend ist zwar der Russlandbezug, der Anfang als Kind russischer Spione in Amerika, aber gleichzeitig ist diese bestehende Familie auch ein übler Bruch mit dem vorher von ihr gezeichnetem Bild.
Gleichzeitig rennt der Black-Widow-Film in das alte Problem: Die Superkräfte, die Black Widow offiziell nicht habe. Es war schon immer seltsam, dass sie trotzdem neben den anderen Figuren bestehen konnte, in Handlungen und Actionszenen die dazu nicht passten. Genauso wieder hier; Statt einem Geheimagentenfilm ist es ein Superheldenfilm, die Heldin wird dafür zurechtgebogen und wäre zigfach gestorben. Klar, es ist ziemlich müßig Konsistenz in diesen Marvelfilmen zu suchen, aber wenn es einen aus dem Film rausreißt ist etwas schiefgelaufen.
Die Handlung konnte mich dann nicht mehr richtig einfangen. Es blieb das Gefühl, dass mit dem Film etwas nicht stimmt. Dabei ist er nicht völlig langweilig, sondern mehr normale Marvelkost, ohne den Tonentgleisungen aus Captain Marvel. Aber ich hatte wohl gehofft, dass sie etwas anderes servieren, vll mehr Richtung Bond oder Mission Impossible gleiten. Wovon es ja Ansätze gibt, aber leider eben nur Ansätze, dann übernehmen wieder die normalen Comichelden-Quatschkampfszenen und Explosionen. Schade.
Ghost in the Shell zeigte eine bessere Johansson-Actionheldin.