Krita
Krita gefällt mir sehr. Das ist ein Zeichenprogramm für den KDE-Desktop und füllt bei mir eine Lücke: Ich kann mit Gimp Bilder manipulieren, ich kann mit Wings 3D eben 3D-Modelle erstellen, aber was ich nicht konnte ist halbwegs vernünftige 2D-Bilder zu zeichnen. Natürlich ist dabei das erste Problem die fehlende Übung und Begabung, selbst auf Papier. Aber es fehlte eben auch ein Programm, mit dem die Pinselstriche am Ende etwas besser aussehen als mit Paint, um zumindest einfache Ideen präsentabel umzusetzen. Hier hilft Krita.
Wenn man von Gimp kommt ist das Interface gar nicht so anders. Es gibt ebenfalls eine Toolbox und Parameter, um das ausgewählte Utensil anzupassen, z.B. den Pinsel auszuwechseln. Der Unterschied ist, dass es hier mehrere verschiedene Möglichkeiten zu zeichnen gibt - Freihand, einem Pfad folgend, gespiegelt - und mit Weighted Smoothing der Maus etwas Spiel gegeben werden kann. Krita nennt das Distance. Damit, mit den anderen Pinseln und dem generellen Smoothing wird Zeichnen deutlich einfacher, das Ergebnis automatisch gerader und weniger pixelig.
Sonderlob gibt es für die Filter. Die sind ja schon bei Gimp praktisch. Aber bei Krita reicht schon, was der Sharpen-Befehl aus einer runterskalierten Grafik herausholt, um mich zu beeindrucken. Dazu hatten die anderen von mir angetesteten Filter wie die Gauss-Unschärfe richtig gute Defaults und damit sofort tolle Ergebnisse.
Leider lief das Programm bei mir instabil. Gelegentliche Abstürze waren nur dadurch zu verschmerzen, dass die Auto-Speicherfunktion jedes mal das Bild wiederherstellen konnte. Zusammen mit den nach einiger Zeit(?) nicht mehr funktionierenden Tastaturshortcuts und der begrenzten Undo-Funktion wirkt es sehr unfertig, wobei ich mir vorstellen kann, dass es auf einem KDE-Desktop besser läuft.
Aber insgesamt hat sich Krita trotz der Probleme gut geschlagen. Denn mit dem Ergebnis, einem Logo und Favicon für meinen Feedreader, bin ich ziemlich zufrieden.
Sturz der Titanen
Ken Follets Roman gefiel mir zuerst richtig gut. Er zeigt die Geschichte des ersten Weltkriegs viel detaillierter als ich sie kannte. Dafür folgt er einzelnen Figuren durch die Kriegsvorzeit und den Kriegsverlauf.
Mein Problem mit dem Roman war, dass es eben Figuren waren. Manchmal ist ihr Handeln nachvollziehbar und sie werden zeitweise zu geschätzten Begleitern. Aber andermal ist ihr Handeln auf eine Art erratisch und unverständlich, dass mir nur die Erklärung bleibt, ein damals tatsächlich stattfindender Konflikt sollte unbedingt durch sie ausgetragen werden. Fitz Verhalten in Russland beispielsweise erscheint mir absurd.
Dadurch fiel mir auf, dass alle positiven Figuren durchweg moderne liberale Demokraten sind, also kaum in ihre Zeit passen. Als Einzelfall wäre das ok, so leider nicht, die Illusion war zerstört.
Am Ende bleibt daher nur ein guter Geschichtsunterricht. Aber den zweiten Teil möchte ich trotzdem gerne lesen. Eben wegen der Geschichte.
feedtragón 0.1
Ich habe etwas getan, was ich noch nie getan habe: Ein Release auf Github zu taggen.
Aber bei feedtragón erschien es jetzt wie der richtige Zeitpunkt. Ich hatte am Anfang eine Liste von Features im Kopf, die er können muss, um für mich den Digg Reader zu ersetzen - und die ist jetzt abgehakt.
Er kann:
- Feeds updaten und neue Artikel sofort anzeigen
- Artikel automatisch als gelesen markieren
- Feeds abonnieren und opml-Dateien importieren
- Abonnements kündigen
- Google Reader Shortcuts (j,k,n,p,v,m)
Es ist natürlich nur eine Alpha, keine 1.0. Es fehlen noch Funktionen wie das Exportieren von Feeds, die ich bisher nicht brauchte. Aber auch das Aufdröseln von relativen Links und das Markieren von Artikeln, die dann per RSS-Feed ausgegeben werden.
Aber ab jetzt ist der Feedreader langsam in einem Zustand, in dem auch andere mit ihm zufrieden sein könnten. Und bei mir Digg Reader mit einer selbstgehosteten Lösung ersetzt.
Groupon greift Gnome an
Gnome ruft zu Spenden auf, um sich gegen Groupon zu verteidigen. Groupon ist ein eher unsympathischer Coupon-Anbieter, der seit Anbeginn mit fragwürdigen Bilanztricks und Geschäftspraktiken von sich reden macht. Jetzt will Groupon eine Tablet-Kasse verkaufen und das ganze Gnome nennen. Und, was noch schlimmer als die Namenskopie ist, sich Trademarks für den Namen registrieren und so offenbar den Linuxdesktop Gnome zum Namenswechsel zwingen:
The GNOME community was shocked that Groupon would use our mark for a product so closely related to the GNOME desktop and technology. It was almost inconceivable to us that Groupon, with over $2.5 billion in annual revenue, a full legal team and a huge engineering staff would not have heard of the GNOME project, found our trademark registration using a casual search, or even found our website, but we nevertheless got in touch with them and asked them to pick another name. Not only did Groupon refuse, but it has now filed even more trademark applications …
Ich bin kein Gnome-Fan, aber hier ist wirklich eine Spende angebracht. via
Witcher 2 unter Linux mit Radeon: Nehm den Freien Treiber
Ein erstes mal. Um das von mir sehr geschätzte Witcher 2 unter Linux zu spielen ist nicht etwas der proprietäre fglrx die beste Wahl, wie es bei allen anderen 3D-Spielen immer war. Der freie radeon-Treiber rennt fglrx davon. Ich bin begeistert.
Unter Ubuntu 14.04 läuft Witcher 2 mit dem fglrx aus den Quellen als Diashow. Das liegt wohl vor allem daran, dass das Spiel kein echter Port ist, sondern die mit eON gewrappte Windowsversion, und nur Nvidia offiziell unterstützt wird. Ein Ärgernis.
Mit dem manuell installiertem neuem fglrx lief die Beta-Version (manuell in Steam zu aktivieren) besser. Aber es war schon im Normalfall nicht wirklich flüssig, und bei größeren Kämpfen brach die Framerate wieder ein.
Das kann mit dem radeon-Treiber natürlich auch noch passieren, aber bisher lief es ordentlich, mit gefühlt stabilen FPS und nur wenigen Grafikfehlern. Zuerst lief ich in den nomodeset-Bug und weiß daher nicht, ob die Standardversion von Ubuntu 14.04 ausreicht - ich vermute, dass der Bug Witcher blockierte. Das würde ich daher zuerst probieren: fglrx deinstallieren, sicherstellen dass xserver-xorg-video-ati installiert ist, rebooten und das Spiel starten.
Läuft es nicht, sollte ein Update mit dem PPA der xorg-edgers versucht werden:
sudo add-apt-repository ppa:xorg-edgers/ppa sudo apt-get update sudo apt-get dist-upgrade
Mit einer ausreichend neuen Grafikkarte (bei mir läuft eine Radeon HD 7850, also nicht gerade aktuell) sollte das Spiel nun laufen.
Man kann auf den Bildern sehen: Ich spiele auf niedrigen Einstellungen. Es ist immer noch keine gute Linuxversion. Aber es sollte nun eine spielbare Linuxversion sein. Und es ist großartig, dass nach den Jahren des Wartens auf die versprochenen Verbesserungen durch Gallium der freie Treiber jetzt tatsächlich enorme Fortschritte macht.
xrandr: Failed to get size of gamma for output default
Nach einem Wechsel von fglrx auf den radeon Treiber funktionierte redshift nicht mehr. Dies nutzt xrandr und dort lag das Problem, denn ein Aufruf von xrandr spuckte diesen Fehler:
Failed to get size of gamma for output default
Die Lösung fand ich im Bugreport: Der nomodeset
-Kernelparameter muss aus der grub.cfg entfernt werden. Um das dauerhaft zu haben, muss er auch aus der /etc/default/grub entfernt werden.
Schuld an dem Ganzen ist bei mir Witcher 2. Dessen Linuxversion funktioniert nicht ordentlich. Selbst mit dem neuesten fglrx ist es nur gerade so spielbar. Ich stolperte aber über den Satz der Entwickler, dass es Berichten zufolge mit dem freien Treiber ordentlich funktionieren solle. Das bin ich noch am Testen, bisher ohne Erfolg.
Mainboards für pc-kombo
Mein Hardwareempfehler war kaputt. Die Updates liefen nicht und Google hatte etwas an der Chart-Library geändert, wodurch die Farbkodierungen invalid wurden und daher kein Graph mehr erstellt werden konnte. Über das Wochenende habe ich das nun gefixt, und dabei Mainboardempfehlungen eingebaut.
Mainboards zu empfehlen war ein Featurewunsch, der schon ganz am Anfang aufkam, den ich aber damals nicht realisieren zu können glaubte. Mir war nicht klar, wie langsam sich der Prozessormarkt bewegt und wie langlebig Mainboards sind, sodass es gar nicht nötig ist, die Empfehlungen vollständig zu automatisieren. Sie basieren jetzt auf einem Test von Toms Hardware, wobei ich das 990FXA-UD3 selbst habe und durchaus empfehlen kann.
Nun, da Mainbaords schon da sind, könnte es durchaus weiter Richtung vollständigen PC-Konfigurator gehen. Ram und Netzteile sind machbar, aber mir muss ein gutes Interface gelingen, um das deaktivierbar zu machen.