Review: HP Pavilion 27q
Monday, 20. April 2020
Der Kater ist von der Fensterbank gerutscht, hat dabei den Monitor umgeworfen und der ist jetzt kaputt, da auf der Kante der Tastatur gelandet. Der Monitor, das war ein kein Jahr alter HP Pavilion 27q. Es war eine Kompromisslösung, was ja bei Monitoren mit ihren vielen Vor- und Nachteilen derzeit häufig ist. Letzte Gelegenheit zu dokumentieren was ich von ihm hielt.
Aussehen und Bild
Als der 27q ankam war ich ziemlich beeindruckt. Mein Monitor zuvor war ein Dell U2312HM, der HP-Bildschirm mit seinem minimalen Rand sah sehr viel besser aus. Nach dem Anschalten war ich auch erstmal beruhigt: Die Farben des IPS-Panels waren gut. Sie mussten nur etwas konfiguriert werden.
Schnell entdeckte ich dann doch einen Nachteil: Bei richtig dunklen Hintergründen waren vor allem im unteren Bereich des Monitors deutlich wahrnehmbare hellere Abschnitte, es gab also diese typischen IPS-Lichthöfe. Das ist wohl eine Krankheit moderner IPS-Panel, während in den Dells von früher bessere Panels verbaut wurden, die solche Probleme seltener haben. Vielleicht spielt da auch der dünne Rahmen mit rein. Ich entschied mich, das zu ignorieren. Es störte nur bei richtig dunklen Spielen und Filmen.
Der Standfuß
Leider nur kippbar, nicht höhenverstellbar. Und nicht katzensicher. Ob man letzteres erwarten kann bezweifle ich zwar, aber die Höhenverstellbarkeit ist eigentlich wichtig. Und auch schwenkbar sollte ein Monitor sein. Aber damit konnte ich mich arrangieren. Für den normalen Gebrauch wirkte das hübsche Konstrukt gerade stabil genug.
Freesync
Was mich ärgerte war die Umsetzung von Freesync. Die war nämlich regulär nur über einen Modus im OSD-Menü aktivierbar, der auch andere Einstellungen wie Farben und Helligkeit änderte. Man musste tricksen: Erst den Game-Modus aktivieren, dann die Farben ändern, dort im Menü aber nicht bestätigen (sonst geht Freesync wieder aus da Moduswechsel), sondern das Menü von alleine ausgehen lassen. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall war das kompletter Murks.
Die Auflösung ist 1440p und sollte mit 75Hz und Freesync laufen. Das klappte bei mir nicht, das Bild flackerte. Erst wählte ich per Modeline 72Hz, als dann auch das flackerte blieb ich einfach bei 60. Ich war mir nie sicher, ob das an Linux lag oder am Bildschirm. Beides ist möglich, denn auf Linuxseite ist die Freesyncunterstützung recht neu und da gab es einige Berichte von ähnlichen Problemen, die dann nach Treiber und Kernelupdate verschwanden. Andererseits sollte Freesync wirklich eine separate Einstellung sein und das ist einzig dem Monitor anzulasten.
Es war ein Kompromiss
Meine Wahl fiel auf den 27q, weil es ein Upgrade zum Dell-Monitor sein sollte, aber ein teurerer auch nicht wie eine tolle Idee wirkte. 1440p ist eine gute Auflösung, die bei 27" gerade so die DPI leicht verbessert, zu 24" und 1080p. Dank ihr mehr Platz auf dem Bildschirm zu haben war definitiv nett, gerade beim Programmieren oder der Dateneingabe. Beim Spielen aber wäre meine RX 580 mit 1440p und 144Hz überfordert, was die eigentlich gute Wahl für Spieler derzeit ist, jetzt mehr noch als vor einem Jahr. Wobei bei Spielen generell die höhere Bildschirmwiederholrate einer höheren Auflösung vorzuziehen sei. Aber das ist bei mir ja nur ein Teil der Nutzung. Von daher passte der HP Pavilion 27q ganz gut, immerhin bot er 27", 1440p und Freesync, wenn auch bei mir leider nicht mit den gewünschten 75Hz. Sein Bild war gut, dafür hatte er Lichthöfe. Sein Design war hübsch, dafür der Stand nur begrenzt funktional. Ein Kompromiss voller Kompromisse.
Welche Abwägungen akzeptabel sind, vor diesen Überlegungen steh ich jetzt wieder mit dem zu kaufenden Nachfolger. Immerhin sind inzwischen die guten Monitore deutlich weniger schlechte Kompromisse als vorher, da mittlerweile die TN-Panel endgültig tot sind und zu den IPS-Paneln gute VA-Panel hinkamen, voll spieletauglich bei exzellenter Farbwiedergabe (zeigt z.B. der Test zum MSI Optix MAG272CQR). Der Markt ist einen Schritt weiter, der HP 27q hat mich durch eine Übergangzeit getragen. Andererseits sind gute Monitore immer noch teuer und in Deutschland besonders, und teilweise auch gar nicht verfügbar. Das macht die Wahl wieder nicht einfach und auch nicht spaßig. Aber dazu später mehr.
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