Monitorentscheidungsfindung, Teil 4: Fündig geworden mit dem Acer CB242Y
Monday, 11. May 2020
Update 17.05.: Ich habe im pc-kombo-Blog ein tiefgehenderes Review des CB242Y veröffentlicht. Mir wurde beim Schreiben desselben deutlich, dass das Panel weniger perfekt spielegeeignet ist als ursprünglich gedacht, wobei mein subjektiver Eindruck weiterhin positiv bleibt.
Mein Fazit nach dem Durchgehen der 1440p-Monitore sagte ja ziemlich deutlich, dass die 1080p-Modelle mir sinnvoller erscheinen. Ich bestellte dann tatsächlich einen aus der günstigeren Liste: Den Acer CB242Y in der Acer unbekannten bmiprx-Variante, also in schwarzem Plastik samt dem für Freesync unter Linux so wichtigem Displayport. Er hakt auf dem Papier alle Anforderungen ab, und auch in der Praxis macht er einen guten Eindruck. Mehr noch: Ein Volltreffer.
Verarbeitung und Details
Wenn ich den Acer mit dem HP 27q, dem Dell U2312HM und dem Übergangsmonitor vergleiche, einem alten Blaupunkt-Fernseher, sitzt der Acer zwischen dem Dell und dem HP. Er ist mit seinem schwarzen Plastik nicht ganz so schick, zwischen dem Panel und der dünnen Kante ist ein sichtbarerer Spalt. Aber es ist eben eine dünne Kante, nicht wie beim Dell ein dickes Stück Plastik an der Seite, und wie beim HP ist der untere Rand hervorgehoben, hier durch dickeres geriffeltes Plastik. Eine andere Variation des gleichen Designs. Das Material ist übrigens matt, kein Fingerabdruckmagnet, wobei Berührungen am Standfuß leichter sichtbare Spuren hinterlassen. Rechts unten ist eine kleine blaue LED, die sich leider nicht abstellen lässt. Den Großteil der Zeit kann ich sie ignorieren, aber manchmal stört sie mich, ich werde sie vielleicht abkleben.
Der Standfuß ist nicht so gut wie der vom Dell, aber besser als der vom HP. Wenn der Tisch wackelt, wackelt auch der Monitor etwas (seitlich), eben etwas mehr als nötig. Dafür steht er viel stabiler als der 27q, den ja der Kater umgeworfen hatte, dass sich das wiederholt ist unwahrscheinlich. Er ist höhenverstellbar, neig- und kippbar, ziemlich perfekt in der Hinsicht.
Das Netzteil ist integriert, was gut ist, so ist unter dem Schreibtisch ein Block weniger. Das OSD-Menü hat einen kleinen Kippschalter zum Steuern. Wesentlich besser als wenn der nicht da ist, nur eine Fernbedienung wäre noch besser.
Die Verarbeitung erscheint mir im Detail etwas schlampig, es sei mehr der Vollständigkeit halber erwähnt. Es ist eben ein Budgetmonitor, wenn man sucht merkt man das dann doch. An der Spalte zwischen Panel und Plastikrand sind ein paar Punkte, die bei entsprechendem Lichteinfall reflektieren. An der Kante seitlich sind ein paar Unregelmäßigkeiten, als ob da das Plastik nicht ganz sauber geschnitten worden wäre. In Makrofotografie würde das doof aussehen, normal davorsitzend ist es akzeptabel.
Bild und Panel
Mein Ersteindruck nach dem Einschalten: Perfekt. Alles sah gut aus, ich konnte kein Backlight-Bleeding feststellen. Ein Blick auf die Monitorkalibrierungsseite lagom zeigte dann: Ja, zumindest gut. Der Kontrasttest sah wirklich ordentlich aus. Dafür ist der Gammawert etwas daneben, die Bänder scheinen mir nicht bei der 2.2 zu verschmelzen (und die Einstellung dafür ist im Monitor auf 2.2, die 1.8 und 2.4 bewegen es nur weiter weg), sondern bei 2.3 oder 2.4. Beim Test für schwarz und weiß ist jeweils das schwierigste Quadrat für mich kaum (schwarz) oder nicht (weiß) zu erkennen. Ich habe ein bisschen mit den Einstellungen gespielt, aber bisher die Standardeinstellungen nicht verbessern können, nur die Helligkeit musste ich (wie immer) runterregeln.
Spieletauglich? Scheint so! Ich habe gestern eine ganze Weile gespielt und keinerlei Probleme bemerkt. Overdrive auf Normal, Freesync ist aus (dazu später mehr). Ich müsste es noch mit richtig schnellen Spielen testen, aber wenn ich bisher nichts negatives bemerkt habe werden die Reaktionszeiten garantiert für meinen Spielekonsum ausreichen. Die Bildwiederholrate ist durchgängig bei 75Hz, egal ob Freesync an oder aus ist.
Allerdings stellt sich dann im dunklen Raum bei einem dunklen Hintergrund heraus, dass da doch etwas ungleichmäßige Hintergrundbeleuchtung wahrnehmbar ist. Gerade in der rechten oberen Ecke wird das schwarz etwas grauer. Der Effekt ist nicht deutlich und viel geringer als beim HP, aber das Panel ist in der Hinsicht eben doch nicht so perfekt wie der alte Dell. Wichtig zu beachten (auch für mich): Der Effekt ist subtil, problemlos ignorierbar, was für einen modernen günstigen Monitor eher selten zu sein scheint.
Wie bei IPS üblich sind die Blickwinkel völlig ausreichend stabil. Ob ich direkt davor sitze oder quer im Stuhl liege: Das Bild bleibt wie es sein soll.
Sehr seltsam und meinem Eindruck nach komplett unbrauchbar ist der VRB-Modus. Visual Response Boost erklärt prad im Test eines anderen Acer-Monitors. Da werden also schwarze Frames eingefügt, um dem Auge schnellere Übergänge vorzugaukeln. Beim CB24 wird sobald ich die Funktion anmache das Bild grau (klar, die schwarzen Frames reduzieren die Gesamthelligkeit) und super-pulsierend, unerträglich. Overdrive auf Extrem ist auch nicht empfehlenswert, das sorgt für deutliche Artefakte (inverse ghosting?), aber Normal funktioniert.
Dass Spiele mit aktiviertem Freesync instabil waren lag sicher an Linux, das teste ich noch etwas mehr und schreibe dazu später einen eigenen Artikel. Der Monitor selbst konnte Freesync, ich konnte einen positiven Effekt von 75 bis 50 FPS feststellen (gut möglich, dass unter Windows Freesyncunterstützung bis zur spezifizierten Untergrenze von 48 FPS erreicht wird).
Fazit
Gut! Ich habe mit einem Coupon 120€ bei Galaxus bezahlt und dafür jetzt wieder einen spieletauglichen Monitor, der anders als der Übergangsmonitor keine Probleme hat Text darzustellen. Das Panel ist ordentlich, das Einstellungsmenü nicht hirnverbrannt, er hat die Anschlüsse die ich haben wollte (plus Audioeingang und -ausgang) und der Standfuß ist ziemlich gut. Die Platte des Standfuß ist vielleicht etwas groß, aber wenn das der Preis für katzensichere Stabilität sein sollte ist auch das okay.
Weiterhin ist wie erwartet der Sprung zurück auf 1080p nicht allzu schlimm. Ja, vielleicht war der Ersteindruck Der Text sieht weich aus nicht 100% nur der Kontrast zum blöden Postprocessing des Fernsehers, sondern auch die geringere DPI zum HP 27q. Aber unscharf oder schlecht aussehend ist da nichts. Scheint mir wirklich so, als müsse die DPI deutlich höher steigen um einen echten Effekt zu haben.
Vielleicht kommt das ja in ein paar Jahren mit dem Nachfolgemonitor. Jetzt ist erstmal für eine hoffentlich lange Zeit die Monitorsuche beendet.
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