Gesammelte Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland
Natürlich ist da das Baguette. Gibt es zwar auch in Deutschland, aber hier ist es allgegenwärtig, kostet 0,85€ oder 0,45€ für die Hälfte, steht in der Bäckerei dort wo in Deutschland die Brote liegen. Diese dagegen fehlen, ein normales Brot existiert fast nicht, selbst die angeblich dunklen Brote sind hell. Brötchen fehlen ganz.
Die Bäckereien führen ganz andere Teilchen, bis hin zur pâtisserie, die selbst in der gewöhnlichsten Form in der Kleinstadt deutsche Konditoreien sehr grob aussehen lässt. Dafür fehlt die breite Kuchenauswahl.
Ein Teilchen, ein éclair zum Beispiel, kostet etwa 2,10€.
Kaffee in Deutschland ist eine große Tasse und meist mit Milch. Hier ist es eine kleine Espresso(?)tasse, und wenn mit etwas, dann mit Zucker. Gefällt mir wesentlich besser.
Wasser im Restaurant ist kostenlos, muss erfragt werden, gibt es aber immer (Leitungswasser). Wird dann in einer Karaffe dazugestellt. Gleiches gilt für die Mensa, dort gibt es Wasserspender und große Behälter, um das Wasser damit zum Tisch zu tragen. In manchen Mensen in Deutschland gibt es auch Wasser umsonst, dann aber meist nur im kleinen Glas.
Es gibt hier eine ganz andere Restaurantkultur. Es gibt mehr von ihnen und sie werden häufiger zur normalen Ernährung genutzt. Die plat du jour ist meist in erheblichem Umfang günstiger als die normalen Gerichte, auch gibt es dedizierte Mittagsgerichte. Es ist normaler, sich ein kleines Menü zu bestellen, mindestens Hauptspeise und Vor- oder Nachspeise.
Für Nachspeisen gibt es eine andere Grundauswahl. Ja, man findet auch hier Tiramisu (seltener) und mousse au chocolat, aber dazu kommen tarte au citron, îles flottantes, crème brûlée, und einiges mehr.
Frankreich ist tausendmal bürokratischer, und es erreicht inzwischen absurde Ausmaße. Beispiel: Um sich an der Uni zurückzumelden, muss man alle Unterlagen von der Einschreibung nochmal ausfüllen. Inklusive Kopie des Persos, eines Lichtbildes, also inklusive aller Daten, die sie längst haben. Ich empfinde das als höchst unhöflich, als Beleidigung. So eine ineffiziente Zeitverschwendung Menschen aufzuerlegen, das kenne ich aus Deutschland nur aus Horrorgeschichten des Arbeitsamtes, die damit ihre Opfer zermürben wollen. Hier ist es Alltag.
In Deutschland? Fälligen Betrag an das Konto überweisen.
Versicherungen werden generell ernster genommen. Passend zur Bürokratie gibt es Versicherungen für alles. Manche Vermieter fordern Nachweis einer existierenden Haftpflichtversicherung vor Einzug. Diese Versicherung ist fast immer an die Wohnung gekoppelt, kombiniert mit einer Hausratversicherung.
Krankenversichert ist man scheinbar automatisch, aber sie deckt nicht alles ab, die Zuzahlungen sind höher als in Deutschland (glaube ich). Daher gibt es die mutuelle, eine Zusatzkrankenversicherung, die dann die Zuzahlungen übernimmt.
Hier waren bis vor kurzem Schecks üblich. Es gab wohl eine geeinte Anstrengung, sie aus dem Alltag zu verbannen, es findet sich in jedem Supermarkt Schilder an den Kassen, dass sie nicht mehr angenommen werden. Was natürlich von einigen Alten ignoriert und dies von den Angestellten akzeptiert wird.
Dementsprechend hängen - anders als in Deutschland - öffentliche Institutionen und einige Menschen hinterher (Vermieter und Uni wollten beide einen Scheck von mir, den meine Bank mich aber gar nicht mehr ausstellen lassen würde, da neuer Kontotyp). Und die Infrastruktur für Online-Überweisungen ist lächerlich, nichtmal TAN-Listen, unsichere Pins mit Pseudosicherheit durch sich ändernde Eingabefelder obendrein, das Hinzufügen eines neuen Empfängerkontos zur Liste möglicher Überweisungsziele dauert 24h.
Die Schaffner tragen lila Hemden, die SNCF kommt mir generell freundlicher als die Deutsche Bahn vor. Züge haben als letzten Waggon (manchmal?) einen alten mit Abteilen, daran meine ich höchstens Kindheitserinnerungen zu haben, in Deutschland sind sie längst ausrangiert.
Die Busse sind günstiger, in ihnen wird weniger geredet und telefoniert, auch wenn es nicht ganz so streng zugeht wie das vorher geschildert wurde.
Es gibt ein Äquivalent zu girlfriend, petite-amie, die Doppeldeutigkeit des Wortes Freundin entfällt dadurch etwas. Wobei mon amie immer noch mehr als eine normale Freundin sein kann.
Die Sprache wird generell etwas anders benutzt. Deutsch 1:1 zu übersetzen, selbst wenn korrekt umgestellt, würde schnell als unhöflich empfunden werden. Stattdessen wird manchmal das s'il vous plaît gebraucht, aber mehr noch kompliziertere Strukturen wie je vous remercie de bien vouloir als Einleitung zu einer Aufforderung.
Andererseits werden Emails oft hingeschludert, ohne Anrede und Grußformel. Dürfte natürlich davon abhängen, wer wem schreibt. Könnte aber auch mit einer gewissen generellen Technikferne zu tun haben, die ich mir einbilde wahrzunehmen, aber vielleicht wäre das nicht wirklich ein Unterschied zu Deutschland.
Weiterer Unterschied in der Sprache: Das Englisch ist durchschnittlich schlechter als in Deutschland und viel öfter schlicht nicht vorhanden. Es würde in der Schule sehr schlecht gelehrt, sagen die Franzosen. Und es wird aktiv vermieden, so weigert sich der Französisch-Sprachkurs per Beschluss von oben, vorhandene Englischkenntnisse der Studenten für das Lehren der neuen Sprache zu nutzen, was in Deutschland Standardpraxis ist.
Es gibt natürlich noch andere Unterschiede, aber vieles ist subjektiv oder schwierig zu beschreiben. Häuser sehen anders aus, es finden sich andere Autos auf der Straße, dem Aussehen nach wird auf sie weniger Wert gelegt. Frauen tragen andere Kleidung, Männer geben sich anders, beide Geschlechter folgen anderen Klischees. Es wird mehr geraucht.
Ein paar weitere Unterschiede (und ein paar Doppelungen) finden sich in meinem ersten Artikel zu Frankreich.
Man of Steel
Besser kann eine Supermanverfilmung kaum sein.
Man of Steel schafft es, Superman nicht völlig unverwundbar sein zu lassen. Im Kampf gegen seinesgleichen ist er zwar - natürlich - stärker, aber nicht unbesiegbar. Auch ist er nicht unfehlbar und allmächtig, wie tausende Tote und das fast zerstörte Metropolis zeigen. Und doch ist er auch hier noch ein übergroßer Superheld.
Natürlich ist er keine tiefe Figur, kein Rorschach, nichtmal Batman. Aber das kann Superman konzeptbedingt auch gar nicht sein. Dafür hat er hier endlich eine Hintergrundgeschichte samt Selbstfindung, die einen beachtlichen Teil des Films füllt, ist nicht mit einer vage angedeuteten Alienherkunft einfach nur da, was die Figur schon ein ganzes Stück runder macht. Gleichzeitig wird die altbekannte Clark-Kent-Coverstory ausgeblendet, nur am Ende angeschnitten, was dem Film nur gut tut. Und auch sonst gibt es Modernisierungen, beispielsweise ist die Schwachstelle kein seltsamer Kristall, sondern etwas plausibler.
Ich mochte auch die vielen kleinen Witze und Anspielungen in dem ansonsten absolut kolossalen Actionfilm. Als Lois erklärt, dass das Supermansymbol kein L ist, sondern ein S, und ansetzt Superman zu sagen, nur um bei Su… übertönt zu werden. Die Baustelle und der Lastwagen der Luthercorporation. Das Smallville-Schild im Hintergrund, oder das Schild mit "106 days without accident" mitten in all der Zerstörung, das von Superman umgerissen wird. Russell Crowe mit der Gladiatorinszenierung. Dass die erste Supertat in einem stählernen Konstrukt stattfindet. Und allein Supermans Frisur.
Natürlich sind auch Macken drin. Wenn Lois Lane bei angeblich -40° im Eis herumrennt und sich nichtmal die Mütze überzieht ist es nur ein bisschen ein wtf. Das Nokia-Produktplacement ist nur unwürdig. Aber wenn die Kryptonier plötzlich fast so stark und unverwundbar sind wie Superman, obwohl doch nur er lange auf der Erde gelebt hat, was ein paar Minuten vorher noch als Quelle überdurchschnittlicher Kraft bezeichnet wurde, dann ist das doch wirklich störend. Dass das Militär trotz Angriffsbemühungen nie auch nur in Erwägung zieht, Atomraketen auf das Raumschiff zu schießen, ist auch eher inkonsistent.
Und noch ein bisschen subjektiver als sonst: Amy Adams ist sicher keine schlechte Schauspielerin, in American Hustle mochte ich sie auch. Aber sie passt so gar nicht in mein von Margot Kidder geprägtes Bild der Lois Lane.
Trotzdem, nach der pubertären Peinlichkeit von Smallville ist Man of Steel eine echte Erholung. Angelehnt an die Vorgänger, würdig modernisiert, und vor allem sehr unterhaltsam. Eben auch ein Film, der die durch seine Unbeschränktheit einzigartige Kapazität Supermans für ein Actionspektakel so richtig ausnutzt, ohne bei dem Versuch in Langeweile à la Transformers 2 zu enden.
Velvet Assassin
Velvet Assassin ist eines dieser Spiele, die es heute kaum noch gibt. Es ist nicht Indie und es ist kein AAA-Game, es ist ein nicht perfektes, nicht allzu langes (10h Spielzeit), professionell gemachtes Mid-Budget Schleichspiel mit fehlendem Ende.
Als Schleichspiel ist es ziemlich einzigartig, es ähnelt in der Hinsicht Metal Gear Solid, Alpha Protocol, Thief oder Deus Ex, ohne so gut zu sein wie eines dieser Spiele. Trotzdem ist es ein gutes Spiel, das genug motiviert um es durchzuspielen, und mir persönlich besser gefällt als (das in Teilen ja sogar ganz ein bisschen ähnliche) Batman: Arkham Asylum, das ich stattdessen hätte spielen können.
Man hat bestimmte Aufgaben zu erfüllen, meist bestimmte Nazis zu töten, unterteilt in Untermissionen um in ihre Nähe zu gelangen. Das alles ist eine Retrospektive, die Heldin liegt verwundet in einem Bett und träumt davon, wie sie hierher kam. In Zwischensequenzen wird erzählt, wie sie dabei mitbekommt, dass ihre französischen Pfleger über die Zukunft der Wehrlosen uneinig sind. Denn die Nazis suchen sie und fordern ihre Auslieferung.
Im Spiel selbst folgt man linearen Levels, in denen Wachen festen Patrouillenwegen folgen. Mit ein bisschen Geschick und etwas Kombinationsgabe können sie alle lautlos getötet werden indem man sich von hinten anschleicht und sie dann per Knopfdruck erledigt. Wobei sie manchmal mit Pfiffen weggelockt werden müssen und es nicht immer ganz einfach ist. Alternativ gibt es auch fast immer Munition, um zu knackige Stellen mit Gewalt zu lösen, und es gibt ein paar Situationen, in denen Schleichen keine Option ist. Dazu kommt das relativ seltene Morphium, mit dem für eine kurze Weile die Zeit angehalten und ein einzelner Gegner ausgeschaltet werden kann.
Third-Person, Grafik der letzten Konsolengeneration, RPG-Elemente, Checkpoint-Speichersystem. Das nervigste am Spiel ist genau das, der fehlende Quicksave - es ist wohl eine Konsolenadaption - und die Standard-Tastaturbelegung, bei der Pfeifen auf der Leertaste liegt, wodurch jeder Spieler seinen eigenen Tod herbeiführen wird wenn er das erste mal springen will. Was übrigens nicht geht.
Das Spiel hat seine Besonderheiten. Es ist eine Protagonistin, kein Held, unüblich genug und stellenweise gut genutzt. Die Grafik ist technisch nicht beeindruckend, aber öfter mal hübsch gemacht und mit künstlerischem Einschlag, mit herbstlichen Farben und guten Licht- und Schatteneffekten. Es gibt hübsche Zwischensequenzen, mit farbigen Videos samt Weichzeichner für die Handlung, in Polaroidfoto-Rahmen und ausgebleicht für die Missionsbesprechung. Dazu nicht unhübschen Ladegrafiken, welche Violette zeigen. Das Beste aber ist die Sprache: Nazis sprechen deutsch, Franzosen französisch, Violette als britische Agentin englisch, alles untertitelt in englisch. Und es ist echtes deutsch und französisch, kein amerikanisches Möchtegern. Allerdings hätten mehr Sprecher dem Spiel gut getan.
Überraschenderweise ist es dem Thema angemessen düster. Die Nazis sind so fürchterlich, wie sie eben waren, reden in dieser Endphase des Krieges von Folter und Holocaust, töten Zivilisten und zeigen ab und an einen zynischen Humor. Das gepaart mit Violettes hörbaren Hass auf die Nazis und der Unsicherheit über ihre Zukunft ergibt eine sehr düstere Stimmung, was für ein kleines Spiel mit eher simpler Mechanik schon ungewöhnlich ist. Dazu kommen Szenen in Warschaus Ghetto während des Aufstandes, wo es mir fast zu viel wurde…
Es ist kein perfektes Spiel, es hat Macken. Aber es ist erinnerungswürdig und interessant, daher es in jedem Fall wert, beim nächsten Sonderangebot (bei Steam kostete es letztes Wochenende 0,70€) mitgenommen zu werden.
udiskie unter Ubuntu 14.04
Die größte aller Herausforderungen für einen modernen Desktop: USB-Sticks automatisch ein- und aushängen.
Die Desktopumgebungen machen das automatisch, doch ohne Unity, KDE & Co ist das tatsächlich nicht einfach, so bescheuert das auch klingt. Viele Jahre hatte es die Linux-Entwicklergemeinde nicht hinbekommen, einen verlässlichen Daemon zu schreiben, der neu erkannte Partitionen automatisch einhängt und vom Nutzer ein Signal bekommen kann, um sie wieder auszuhängen. Man sollte meinen, das sei einfach.
Wie auch immer, inzwischen gibt es sowas, sogar mehrfach. udiskie ist die von mir bevorzugte Variante, aber auch sie muss erst richtig eingerichtet werden. GNU/Linux - oder Ubuntu - macht das inzwischen mehr zu Voodoo als simpel, aber es ist hinbekommbar.
Zuerst muss udiskie installiert werden. Da es nicht in den Paketquellen ist, empfiehlt sich die Installation über pip:
sudo pip install udiskie
Falls das an fehlenden Abhängigkeiten scheitert, diese vorher installieren (bei mir war schon alles da):
python-setuptools libudisks2-dev python-gi-dev python-distutils-extra notify-osd
Nun kann udiskie ausgeführt werden, aber es kann noch nichts mounten, da die Rechte fehlen.
Zuerst muss der Fenstermanager durch ck-session gewrappt werden. Ich starte meinen in der ~/.xinitrc, und die sieht nun so aus:
export `gnome-keyring-daemon -s --components=pkcs11,secrets,ssh` exec ck-launch-session dbus-launch /usr/local/bin/icewm-session
Bei den meisten dürfte das local wegfallen.
Außerdem muss die /etc/polkit-1/localauthority/50-local.d/10-udiskie.pkla erstellt werden und so aussehen:
[Local Users] Identity=unix-group:storage Action=org.freedesktop.udisks.*;org.freedesktop.udisks2.* ResultAny=yes ResultInactive=no ResultActive=yes
Danach den Fenstermanager neu starten, udiskie ausführen und einen USB-Stick einstecken. Er sollte automatisch eingehängt werden.
Photo 1.0 veröffentlicht und in Spartacus
Vorhin habe ich photo im Forum vorgestellt und auf Spartacus hochgeladen.
So sieht es jetzt aus (in der hellen Variante):
Es hat sich ein bisschen was seit dem ersten Blogpost darüber getan. Zuerst bin ich durch Yellowleds Anmerkungen gegangen. Dementsprechend:
- …ist das Kommentaformular nun etwas grauer
- …werden günstigere Webfonts als default genutzt (droid sans). Ich bin daran gescheitert, generell nur kleine und gute auszuwählen, und sah das als zweitbeste Lösung
- …stammen diese Webfonts jetzt von Google, nur Aleo nicht, da es dort fehlt
- …werden die Webfonts für das Banner (Aleo oder Philosopher) nun auch für normale Überschriften genutzt, wodurch sie zu laden weniger verschwenderisch wirkt
- …wurden einige Standardeinstellungen geändert
- …gibt es nun ein lazyload für alle Bilder, mit no-js fallback
Dazu kommen noch einige andere Änderungen:
Die helle Variante ist nun vollständig - aber mir gefällt die dunkle immer noch besser, in ihr steckt auch insgesamt mehr Sorgfalt, sie war einfach zuerst da und ich hatte sie länger vor Augen.
Es gibt ein Fallback für die Slider-Box (das mir fast besser gefällt als die Box selbst) für Nutzer mit deaktiviertem JS oder falls die Box deaktiviert wird, das Beachten der Option fehlte nämlich noch.
An den margins und paddings wurde ein bisschen gedreht und es wurden ein paar kleinere Bugs gefixt, wie das Anzeigen des Kommentarformulars bei deaktivierten Kommentaren oder die falsche Farben für die s9y-Benachrichtigungen.
Außerdem habe ich eine Readme im Demoblog angelegt, in der (bisher nur) die initiale Einrichtung der Bilderverknüpfung beschrieben wird.
Sobald die Mirrors aktualisiert sind, sollte es im Adminbereich eines jeden Serendipity-Blogs angeboten werden. Allerdings wird es erst ab Version 2.0 funktionieren und ist entsprechend markiert, ich hoffe also, dass es in 1.x-Versionen nicht in der Liste auftaucht oder zumindest nicht installierbar ist.
Ich bin gespannt auf die ersten Bugreports oder Erfahrungsberichte und hoffe, dass es seine Funktion gut erfüllt.
Eine Sache noch: Ich hatte ja darüber nachgedacht, das Theme nicht freizugeben und stattdessen zu verkaufen. Schlussendlich hab ich mich offensichtlich dagegen entschieden. Für mich war das interessant, denn ich bin mir nicht sicher, warum das nicht-freigeben auf einmal eine Option was. Kam der Gedanke daher, dass ich inzwischen sowas wie arbeite? Das wäre widersprüchlich, denn es bedeutet, dass ich mehr Geld habe als früher - aber gleichzeitig ist es zur Zeit auch mehr wert, falls das irgendwie zusammenpasst. Lag es eher wirklich daran, dass es eines der ersten Projekte war, dass ich nicht für mich gebaut habe? Könnte durchaus sein, denn tatsächlich plane ich nicht, das Theme für mich selbst zu nutzen. Das ist bei nahezu allen s9y-Plugins, an denen ich werkelte, anders gewesen, und gilt ja genauso auch bei s9y 2.0. Und ich zögerte deswegen, soviel Zeit ohne tieferen Nutzen aufzuwenden (aber sobald ich anfing war es dann das übliche, Reiz der Herausforderung samt Wunsch, es genau so umsetzen zu können wie geplant).
Wo ich mir sicher bin: Teilweise hat es mich schlicht interessiert, ob es geht. Ob ich das Theme verkaufen könnte, ob meine Arbeit gut genug ist und ob es Käufer gibt (was alles andere als sicher ist, s9y ist schlicht zu wenig verbreitet oder in einer dafür passenden Nische). Das wäre schon cool gewesen, auch um später zu wissen, ob sowas eine Option ist.
Es läuft darauf hinaus, dass ich mich durchgerungen habe, eine Spendenseite für photo auf pledgie einzurichten und im Demoblog zu verlinken. Das erste mal für mich, und ich muss mich an den Gedanken noch gewöhnen. Aber ich weiß: Ich würde mich riesig drüber freuen, wenn bei Gefallen und entsprechendem Nutzwert des Themes dies ein bisschen vergütet werden könnte.
Deus Ex und das Jetzt
Guter Artikel über die Relevanz von Deus Ex Zukunftsvision:
But even after Guantanomo failed to close, even after the term 'Black Site' entered the vernacular and can now be bandied around in TV shows like Homeland and The Blacklist without making us sick, Deus Ex's other themes remain salient. The hero facing off against the corrupt heads of the serpent with Plasma Rifles and GEP Guns is still good video game gloss, but the backing music – the rich getting richer at the expense of the poor, the distrust of the government – resonates more than ever.
(via)
Ein Foto-Theme für Serendipity: photo
Serendipity fehlt ein Foto-Theme.
Für 2.0 haben wir die Mediendatenbank überarbeitet. Einiges ist einfacher geworden, vieles hübscher, aber funktioniert es am Ende wirklich gut? Ich gehe davon aus, dass da noch Kanten sind. Aber grundsätzlich sollte sich s9y für ein Foto-Blog gut eignen, aber eben mit einem passenden Theme. Beim Überlegen darüber stellte ich fest, dass es mich reizte, ein solches Theme zu bauen.
Demo: https://onli.columba.uberspace.de/s9y/
Genereller Aufbau
So sieht das derzeit aus:
Einträgen können (und sollten) per Freifeld des entryproperties-Plugins ein Bild zugeordnet werden. Dieses wird dann in den Übersichtsseiten und zu Beginn des Artikels angezeigt. Fährt man mit der Maus über die Bilder, wird ihr Titel und Datum eingeblendet.
Sticky Entries werden in das Karussel oben aufgenommen, das sich natürlich nicht automatisch dreht. Die Bilder dort sind größer als bei normalen Einträgen, doppelt so groß.
Es gibt eine Sidebar, die unten in den Footer gesetzt wird.
Design der Einträge
In den Einträgen kann Text per aside an die Seite gesetzt werden:
Fotos in Einträgen werden durch Magnific in einer Lightbox angezeigt. Das gilt für alle, nicht nur für das Hauptbild des Eintrags. Natürlich kann man das deaktivieren und eine Lightbox des s9y-plugins nutzen, aber ich wüsste nicht, warum man das wollen würde.
Typographie
Ich habe versucht, sinnvolle Optionen und Defaults für die Webfonts bereitzustellen. Für ein Fototheme ist es besonders wichtig, gut auszusehen, und sobald Texte neben den Bildern stehen, hat Typographie darauf einen großen Einfluss.
Welche gewählt wird ist natürlich konfigurierbar (PT Sans, Open Sans, Lato, Cabin, Ubuntu, Droid Serif), auch ist das deaktivierbar und fällt dann auf die Browsereinstellungen zurück. Meinungen zu der Auswahl?
Webfonts werden zudem von Brick geladen, nur Cabin und Ubuntu kommen von Google.
Die Browsereinstellungen definieren übrigens auch die Schriftgröße, normaler Text wird nicht verkleinert.
Für Zitate (blockquotes) wird Crimson geladen, das mit den gewählten Webfonts gut zusammenpasst, für mein Auge.
Die Schrift im Blogheader ist Aleo.
Sonstiges
Den Einfluss von 2k11 sieht man auch in ein paar der Optionen: Das konfigurierbare Datumsformat, der Link zu dem Elternkommentar, außerdem ein Header Image. Bei letzterem bin ich aber nicht sicher, ob es drin bleiben soll - man kann zwar eines wählen, das ordentlich aussieht, aber es ist für ein solches Theme nochmal schwieriger als bei 2k11.
Eine user.css wird unterstützt. Eine globale Navigation für Links auf statische oder andere Seiten natürlich ebenfalls.
Im Hintergrund ist ein Bild von unsplash, meiner Meinung nach gewinnt das Theme dadurch.
Zusätzlich zu dem dunklen Standard-Farbschema möchte ich auch noch ein helles anbieten. Das existiert auch schon, muss aber inzwischen wieder überarbeitet werden, weil sich das Theme seit seiner Erstellung verändert hat.
Meinungen?
Wie das so ist, am Ende wird man seiner eigenen Arbeit gegenüber blind. Ich wäre dankbar für Anmerkungen: Was sieht nicht gut aus? Was fehlt? Insbesondere, wer selbst Fotograf ist oder ein Blog mit vielen Bildern betreibt, möge sich hier bitte angesprochen fühlen, mir notwendige Funktionen zu beschreiben.
Ich bin übrigens noch am überlegen, ob ich das frei veröffentliche. Inzwischen tendiere ich dazu, anders als am Anfang, als ich den Zeitaufwand für den Bau eines Themes, das ich wohl nicht selbst nutzen werde, vor mir selbst rechtfertigte mit dem Gedanken, ich könnte ja versuchen es zu verkaufen. Das wäre allerdings neu für mich. Ideen dazu?
Mit Firefox ganzseitigen Screenshot machen
Um einen Screenshot des gesamtenTabs zu machen, nicht nur des sichtbaren Bereichs, braucht es keine Erweiterung mehr. Man öffnet die Developer Toolbar unter "Tools -> Web Developer" und gibt dort ein
screenshot dateiname --fullpage
ein. Dabei helfen Einblendungen dabei, den Befehl richtig einzugeben und anschließend das Bild zu öffnen. Das Ergebnis ist ein .png.
Serendipity 2.0 Beta3
Da ich darüber im Feedreader nach dem Urlaub noch nichts gelesen habe: Die 2.0-Beta3 von Serendipity ist wirklich empfehlenswert. Wir haben eine ganze Menge geändert, vom Syndication-Plugin (bessere RSS-Buttons) bis zu tiefgreifenden Änderungen beim Fallback und Auswahl des Admin-Themes. Wer die beta2 schon laufen hat, sollte unbedingt updaten, wer die Beta testen will, könnte das jetzt - vor dem RC - schon tun.
Auch der Autoupdater sollte jetzt eigentlich wieder laufen und ein Update auf die Beta ermöglichen.
Berlin
Diesmal war Berlin mir insgesamt viel sympathischer als das letzte mal. Zum einen liegt das sicher an meiner Begleitung, dass ich einen alten Freund wiedertreffen konnte und dass es eine Reise zu meinen Bedingungen war, ohne querschiessende Studienkollegen oder einer doch anstrengenden Konferenz. Zum anderen wirkte es mir vertrauter - immerhin war ich nun schonmal da; vor allem Friedrichshain fühlte sich verblüffend vertraut an, als wäre ich gestern zuletzt dort gewesen.
Es war einfach Urlaub. Vor allem war es ein guter Urlaub, in dem vieles toll klappte.
Das Hotel war gut, Tryp by Wyndham Berlin City East. Nicht schön von außen, aber innen ok, Frühstück akzeptabel, Zimmer ruhig, drei Busstationen vom Ring entfernt und mit einer Straßenbahn in Richtung Friedrichshain in Laufweite.
Dann war wirklich jedes Essen lecker. Die Lokale hatten wir uns vorher ausgesucht oder wurden empfohlen. Das waren besonders:
- Das Papaya in Friedrichshain.
- Die
Taqueria Ta’CabrónAGÜEVO Taquería Cantina ebenfalls in Friedrichshain. Wobei ich dort das agua de horchata besser fand als das Essen, aber es sei echt mexikanisch, meinte meine mexikanische Freundin, die total begeistert war. - Das nanoosh in Mitte.
Aber selbst der türkische Imbiss in Hotelnähe in der Storkower Straße war ordentlich, und die Leute dort nett.
Ansonsten war es ein eher gewöhnliches Touristenprogramm, mit dem Hintergedanken, meiner Begleitung Deutschland zu zeigen. Also Nazis (Topologie des Terrors, anstrengend), DDR (das Stasi-Museum in Lichtenberg, wenig differenziert, vor allem manche Führer) und Berlin selbst, per empfehlenswerter Trinkgeld-finanzierter Stadtführung am Brandenburger Tor.
Für mich war das mehr Wiederholung, wobei interessant zu sehen, wie die Geschichte in Berlin verpackt wird. Für mich neu und wirklich beeindruckend fand ich das Sowjet-Denkmal im Treptower-Park, das erstaunlich wenig bekannt zu sein scheint (es fehlte zum Beispiel auf unserer Offline-Karte) und dankenswerterweise von einem Freund empfohlen wurde. Zitate von Stalin zu in Stein gehauene abstrakt-realistische Sowjetkunst, die Geschichte des zweiten Weltkrieges aus sowjetischer Sicht zeigend. Was ziemlich irritierend wirkt, weil man bei solchen Steinbildern Ritter und Burgen erwartet, keine Panzer, Flugzeuge und Explosionen mit Stalin-Soldat.
Dazu der Gigantismus des Denkmals selbst, fremdartig, aber darum interessant.
Der nächste Urlaub darf gerne wieder so laufen.