Android 14 auf dem LG G5 (LineageOS 21)
LineageOS 21 ist raus und bringt Android 14 auf viele Geräte. Darunter ist auch das alte LG G5. Meine Übersichtsseite sustaphones ist bereits aktualisiert.
Zu Jahresbeginn hatte ich das Lineage-Projekt noch kritisiert, aber auch geschrieben:
Oder wer weiß, vielleicht überrascht mich das Projekt nochmal und unterstützt nicht nur das G5 weiter, sondern geht auch ein paar der identifizierten Projektprobleme an.
Und tatsächlich wird das LG G5 ganz offiziell weiter unterstützt. Was kein Unfall ist, sondern die breite Verfügbarkeit der neuen Version laut der Releasebeschreibung an der besseren technischen Situation liegt, den Vereinfachungen bei Lineage und Android selbst. Gleichzeitig habe ich diesen Commit entdeckt, demnach ist Signature-Spoofing aktiviert und damit wenigstens einer meiner Kritikpunkte an der Projektaufstellung entschärft.
Das Update auf LineageOS 21 von LineageOS 20 war problemlos. Es gingen keine Daten verloren und es gab auch keine Probleme zu umschiffen. Die Upgrade-Anleitung trifft zu, es ist nur der Entwicklungsmodus zu aktivieren, das Recovery-System in der neuesten Version zu installieren, danach da reinzubooten und mit dem Sideload-Modus das aktuelle Image aufzuspielen. Nichtmal ein Cache musste gelöscht werden.
LineageOS 21 bzw Android 14 selbst fühlt sich nur minimal verändert an. Angenehm ist, dass das in LineageOS 20 erst spät stabilisierte Akkuladelimit weiterhin einwandfrei zu funktionieren scheint. Da hatte ich Probleme erwartet. Anrufe funktionieren, die Kamera schießt Fotos, die WLAN-Verbindung war bisher stabil. Tatsächlich scheint meinem ersten Eindruck nach die Geräteleistung sogar verbessert worden zu sein, Webseiten laden etwas schneller – aber das mag Einbildung sein. Keine Einbildung ist, dass die von Lineage mitgelieferten Anwendungen überarbeitet wurden. Gerade die Fotogalerie war da auffällig, deren Änderungen mit der stärkeren Unterteilung in Zeitabschnitte gefällt mir. Aber auch einige andere Programme sehen zumindest anders aus, integrieren sich via Material You besser in die wählbaren Systemfarben. Und sogar einer der letzten mir bekannten Bugs scheint gelöst worden zu sein, nämlich dass sich der Musikspieler beim ersten Versuch in den Hintergrund zu schalten verschluckte und die Musik abbrach (beim zweiten mal ging es dann). Das ging jetzt mehrfach direkt. Nicht schlecht!
Bei sustaphones steht das LG G5 als eines der neueren Telefone mit auswechselbarem Akku nun auch wieder ziemlich weit oben – da ist aber zu beachten, dass der Bootloader seit LGs Abschaltung der Infrastruktur nicht mehr entsperrt werden kann, daher ist es für die meisten keine echte Option. Und es ist mittlerweile eigentlich auch zu alt, kommt entsprechend an die Grenzen von Leistungsfähigkeit und Hardwarehaltbarkeit. Gleiches dürfte für das verwandte LG V20 gelten. Der Griff sollte derzeit wohl eher zum teuren Shift6MQ gehen (das ich gerne mal testen würde), oder wenn man anders als ich den fehlenden Kopfhöreranschluss verzeiht zum Fairphone 4 oder 5 (dessen Unterstützung für Android 14 dürfte folgen). Eigentlich neige ich aber zum weiteren Überbrücken mit Altgeräten, bis hoffentlich bald die EU-Regulierungen greifen und neue Telefone wieder auswechselbare Akkus bekommen. Und wer schon ein entsperrtes G5 hat bekommt das mit dem neuen Android nun vll etwas komfortabler hin.
Linksammlung 8/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Forgetting the history of Unix is coding us into a corner enthält eine der besten Waylandkritiken:
Today, the Wayland enthusiasts like to talk about how they are modernizing the Linux graphics stack. But Linux is a Unix, and in Unix, everything is meant to be a file. So any Wayland evangelists out there, tell us: where in the file system can I find the files describing a window on the screen under the Wayland protocol? What file holds the coordinates of the window, its place in the Z-order, its colour depth, its contents?
Solche Designprobleme gibt es derzeit einige, Hardwareinkompatibilitäten dagegen sind selten geworden. Aber es gibt sie noch, so wie bei I don’t think the cheapest APC Back-UPS units can be monitored except in Windows
Es gab eine Protokollöffnung bei Bluesky: An Open Social Web. Und nicht uninteressant, wie da ein föderalisiertes Netzwerk aufgebaut werden könnte, das weniger instanzenabhängig als Peertube und Mastodon ist.
Das erklärt How Does BlueSky Work? nochmal mit den technischen Details.
Passend zum Thema dezentralisiertes Web ist der hochgespülte Artikel vom letzten Jahr How Google helped destroy adoption of RSS feeds. Durch den Fokus auf Google wirkt das aber zu einseitig, denn Firefox beispielsweise entfernte die RSS-Unterstützung zum reinen Selbstschaden ebenfalls.
Mailand
Über Mailand hatte ich negatives gehört, es sei eine teure Touristen- und Schicki-Micki-Stadt die selbst Italiener nicht mögen. Das könnte auch durchaus stimmen, trotzdem war es ein toller Ort für ein Wochenende.
Ein Stadturlaub braucht Sehenswürdigkeiten und Museen, als ich die Eintrittspreise von einigen dieser Orte sah wirkten die negativen Vorurteile bestätigt. Das wandelte sich mit etwas mehr Recherche zum positiven – die städtische Tourist Museum Card kostet 12€, ist drei Tage gültig und ermöglicht den Eintritt in alle von der Stadt betriebenen Museen, darunter die im Castello Sforzesco, die alleine 10€ Eintritt gekostet hätten. Das schöne an dieser Karte ist, dass man sie direkt an den Museumskassen kaufen kann, anders als bei den vielen fragwürdigen privaten Touristenkarten mit ihren nötigen Vorbestellungen oder gar Appbindungen.
Die Burg wäre dabei auch meine Empfehlung, mit dem Aquarium im gleichen Park, und im Zentrum das Museo del Novecento nicht verpassen, und sei es um auf den Platz und Duomo schauen zu können.
Um herumzureisen holten wir eine 3-Tages-Karte für den Nahverkehr, für die Zonen M1-M3 (wobei M1-M2 wohl gereicht hätte, wenn es das gab), für 15€. Auch okay.
Da Italien erwartete ich beim Essen viel, auch da bewährte sich die Stadt. Generell scheinen Pizzas fast überall günstig zu sein. Andere italienische Gerichte werden dann schnell sehr teuer, auch Pasta. Da Großstadt gibt es aber viel Auswahl und auch viel internationales, dann auch wieder günstiges. Genau genommen:
- Hatte ich eine tolle Pizza bei Maruzella für 8€,
- Linguine mit Meeresfrüchten im Ristorante Cesare, mit 16€ teuer im Vergleich zur Pizza, aber günstig im Vergleich zu anderen Gerichten und sehr gut,
- das Yijia Ristorante war zur Abwechslung ein kleines chinesische Restaurant (in Chinatown) und dabei unverschämt gut, dazu weniger als 7€ für eine Nudelsuppe,
- als Abschluss Patisserie und Eis aus der Gelateri Merelli; das Eis war lecker, der Kuchen bzw das Teilchen noch besser.
Und es stimmt wohl auch, dass Cappuccino und Espresso da unten generell besser sind als hier, auf jeden Fall günstiger und ohne groß drauf achten zu müssen wo gekauft werden können – vll abgesehen vom absoluten Stadtkern, wegen dem Preis.
Mit dem Rahmenprogramm wirkte die Stadt als Stadt dann sehr angenehm. Viele schöne Häuser und Sehenswürdigkeiten erinnern an Paris, aber es war weniger voll als Paris (wobei, es war Winter), und anders als die französische Hauptstadt stank es auch nicht (Paris riecht immer irgendwo nach Pisse, und nach Abgasen sowieso), zudem waren die Leute freundlicher, gerade in den Cafes und Restaurants. Ein kleiner Karnevalsumzug kam dann noch dazu und wirkte auch sehr sympathisch, sehr anders als in Deutschland mit den italienischen Kostümen und vom Marschorchester (hier gepackt in ein Begleitboot) gespielter Musik.
Linksammlung 7/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Wir haben Serendipity 2.5.0 veröffentlicht. Dazu folgen noch Blogartikel, aber im Grunde ist es das Release für richtigen Support von PHP 8.2.
Im Umfeld gab es Ein Dank an Strato + Dropbox, da kann ich mich anschließen. Die Firmen haben eine zusätzliche Gebühr verhindert, eine Urheberrechtsabgabe für Cloudspeicherplatz.
Andere schädliche Abgaben zahlen Firmen freiwillig, an Sicherheitsfirmen. Denn manche Sicherheitssoftware ist schlimmer als Schlangenöl.
Und nochmal von isotopp: The Matrix Trashfire. Matrix mit seinem Clientchaos hat sich unbenutzbar gemacht. Mich erinnert das an 3 verschlüsselnde Messenger, 2 Desaster, wobei Riot im Folgeartikel noch das positive Beispiel war. Aber Benutzbarkeit kann sich auch verschlechtern.
It's time to break free from Corporate Agile, wieder mal eine kritische Einschätzung von Scrum & Co.
Und schließlich beschreibt das Das Greenwashing-Duell eine interessante Auseinandersetzung zwischen dm und der Deutschen Umwelthilfe. Die Drogeriekette sei vorbildlich, aber ihr sollen trotzdem die Begriffe klimaneutral und umweltneutral verboten werden, weil das eben nicht zu 100% stimme.
PHP 5.6.40 von phpenv mit mod_php bauen lassen
Um alte PHP-Versionen auf moderne Linux-Distributionen zu bekommen kann man phpbrew oder phpenv benutzen. Ich entschied mich für letzteres, weil brew mich glauben ließ, MacOS sei dort die Zielumgebung. Damit stand ich aber vor einem Problem, denn zum Bau des gebrauchten Apache-Moduls (mod_php) steht in der Readme derzeit nur das hier:
Alternatively, you may still use the Apache php module by configuring php-build to build the libphp.so apache extension (directions to follow). libphp.so can then be found by apache under the
~/.phpenv/versions/$VERSION/libexec
folder. This file can be used for Apache'sLoadModule php5_module
directive and requires Apache to restart when changed.
directions to follow folgten nie, auch bei phpbuild fand sich nichts, außer Fehlerberichten. Aber es geht doch, nämlich so:
PHP_BUILD_APXS=/usr/bin/apxs PKG_CONFIG_PATH=$HOME/lib/openssl/lib/pkgconfig/ PHP_BUILD_CONFIGURE_OPTS="--with-icu-dir=/usr/local/icu-60 --with-openssl-dir=$HOME/lib/openssl/bin --with-apxs2" phpenv install 5.6.40
Dieser Befehl baut die letzte PHP-5-Version, PHP 5.6.40, mit dem Modul für Apache. Man beachte die Zusätze: Weil die aktuelle Version von OpenSSL inkompatibel ist musste das vorher kompiliert werden, siehe hier, und weil die aktuelle Version von icu inkompatibel ist musste noch dazu das kompiliert werden, siehe hier. Bei letzterem hatte ich mir danach auch manuell einen Symlink angelegt, sodass mein Ubuntu 23.10 die .so finden konnte:
sudo ln -s /usr/local/icu-60/lib/libicudata.so.60 /usr/local/lib/
Der obige phpenv-Befehl packt das PHP-Modul leider nicht in den libexec-Ordner, sondern bricht vorher mit einem Fehler ab. Das war aber wohl der letzte Schritt, das Modul war komplett funktionsfähig. Es musste nur noch in der /etc/apache2/apache2.conf verlinkt und aktiviert werden, mit diesen Zeilen am Dateiende:
# Ersetze USER mit deinem Nutzernamen LoadModule php5_module /home/USER/.phpenv/versions/5.6.40/usr/lib/apache2/modules/libphp5.so AddType application/x-httpd-php .php
Und nicht vergessen die .htaccess für den Zielordner zu aktivieren, in der /etc/apache2/sites-enabled/000-default.conf:
<VirtualHost *:80> … <Directory "/var/www/html"> AllowOverride All </Directory> </VirtualHost>
Damit das Modul mit Apache funktionierte musste ich dann auch noch den Ausführungsmodus von diesem ändern, das war:
sudo a2dismod mpm_event sudo a2enmod mpm_prefork
Da führen aber im Zweifel die Fehlermeldungen durch.
Das alles hat zwar funktioniert, aber jetzt am Ende zweifele ich, ob das oft eine gute Idee wäre. In meinem Fall machte so PHP 5 auf mein System zu bringen vieles einfacher, denn ich brauchte eine Kombination von dem alten PHP mit neuer Software und Datenbank für ein zweites System. Aber es wäre wohl generell geschickter, die kombinierte PHP-5/Apacheumgebung in ein Dockerimage zu packen. Auf den ersten Blick sieht da dieses Repo sehr brauchbar aus, dessen Dockerfile Apache mit PHP 5 auf Debian stretch aufsetzt. Da dann das eigene PHP-Projekt hineinladen und man könnte sich das manuelle Kompilieren wahrscheinlich sparen. Nächstes mal wäre das mein Ansatz.
Linksammlung 6/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
The midwit home listet Alltagsgegenstände, die ein bisschen smarter sind, aber ohne Internet, Hubs und sonstige Verkomplizierungen auskommen. Da ist praktisches Zeug dabei.
Fryboyter schrieb In eigener Sache - Reaktionen auf die fehlende Kommentarfunktion. Meine dazu: So schön ich es finde, wenn als Reaktion auf einen Artikel ein eigener geschrieben wird, ist das Kommentieren darunter einfacher und garantiert vor allem viel eher, dass der Kommentar gesehen wird. Vor allem bei Blogs, die keine sind, weil sie weder Trackbacks noch Pingbacks unterstützen. Wer also Artikel als Reaktion fördern will sollte solche Mechanismen wirklich unterstützen, denn nur durch sie funktionierte die Tradition des “Stöckchen zuwerfens” früher.
Bleiben wir in ähnlicher Gesellschaft, denn GNU/Linux.ch fragte Zum Wochenende: Verlinken wir zukünftig direkt auf Youtube? Ich mache das ja und stimme dem Kommentar zu, dass die Videoersteller das in dem Moment entschieden haben, als das Video auf Youtube hochgeladen wurde. Die eigenen Videos stattdessen bzw zusätzlich lokal oder auf einer eigenen Peertube-Instanz zu hosten, das dagegen fände ich richtig.
How Condé Nast bought and destroyed America’s iconic music publication, Pitchfork. Kannte ich zwar nicht, aber gescheiterte Übernahmen finde ich immer faszinierend.
Und als letztes Exclusive: Mozilla names new CEO as it pivots to data privacy. Ich bin gespannt, wer die Firma dann langfristig in Zukunft führen soll. Das verbundene Millionengehalt disqualifiziert leider sowohl die Firma als auch den CEO ethisch ziemlich, aber aus dem Schlamassel kommt Mozilla jetzt bestimmt nicht mehr raus.
Mods für Cyberpunk 2077 und Phantom Liberty
Um Cyberpunk 2077 samt Phantom Liberty hat sich eine aktive Moddergemeinde versammelt. Sind es sonst vor allem Bethesda-Spiele gewesen, die Modder inspirierten, entpuppte sich inzwischen auch Night City als geeignete Vorlage, bei dessen Engine und Spielzustand zudem weniger Klagen zu hören sind als bei Skyrim & Co. Entsprechend gibt es mittlerweile einige Mods, die das Spiel in Details verbessern, erweitern oder auch nur abändern. Und manche davon wurden gar Vorlage für später ins Spiel integrierte Funktionen, wie die Hausbesuche eurer Liebschaft.
So beginnt drüben bei GamersGlobal ein Artikel von mir zu empfehlenswerten Cyberpunk-Mods. Er beschreibt auch die Installation und beschränkt sich auf meinen Modgeschmack: Sinnvolle Verbesserungen für das Spiel, keine krassen Verfälschungen.
Cyberpunk 2077 fand ich großartig. Mein Review zu Phantom Liberty zog dann ein durchwachsenes Fazit, weil mir neben all den Stärken der an sich tollen Erweiterung auch die unnötigen Schwächen auffielen. Denen zum Trotz hat mich das Spiel über die letzten Monate ziemlich eingefangen, sodass ich dann auch nochmal mehr mit Mods experimentierte. Dabei fanden sich einige, die das Spiel aufwerten, und so auch das Material für den Artikel.
Schaut gerne mal rein.
Linksammlung 5/2024
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
In Loving Memory of Square Checkbox beschreibt die weitere Abkehr Apples von guten Usability-Prinzipien.
Das Nachtzug-Märchen wird uns erzählt: Dass Nachtzüge gefördert würden, während gleichzeitig durch hohe Trassengebühren ihre Existenz verhindert wird.
Sorry Appin, We’re Not Taking Down Our Article About Your Attempts To Silence Reporters, Techdort stellt sich gegen die Versuche einer indischen Blackhat-Firma sie mundtot zu machen.
Stanchion könnte eine Alternative oder Ergänzung zu meinem Ansatz werden Zeitreihen in SQLite zu speichern, damit lassen sich in SQLite spaltenorientierte Tabellen anlegen.