Die Änderungen von Serendipity 2.0
Tuesday, 23. December 2014
Wenn wir nun wirklich fertig sind, dann wird es Zeit zurückzublicken. Serendipity 2.0 existiert als Branch auf Github seit Dezember 2012, Überlegungen dazu seit mindestens Januar 2011. Aber es ist ein kleines Team von Entwicklern gewesen, das sich in eine Legacy-Codebasis einarbeiten musste. Was hat sich überhaupt getan?
Ein neues Backend
Das neue Backend ist die große Änderung. Ein Blog hat ja gar nicht so viele Ebenen - das Frontend, das Backend, vielleicht noch den Kern und die Datenbank. Version 2.0 ist die Version des Backends.
Die Smartifizierung
Vor allem gibt es ein neues System, um das Backend zu bauen. In 1.x waren es PHP-Dateien, welche die Logik beinhielten und das HTML ausspuckten, unter include/admin/*.php. Jetzt beinhalten diese Dateien nur Logik, befüllen Variablen und reichen die an die Template-Dateien des Admin-Themes weiter, unter templates/2k11/admin/*.tpl. Es funktioniert also nun genau so, wie auch das Frontend erstellt wird. Nebeneffekt ist, dass dieses Backend-Theme auswechselbar ist!
Das nannten wir die Smartifizierung und war der erste Schritt, getragen von Ian und mir.
2k11 als Backend-Theme
Der zweite Schritt war das neue Admin-Theme, das Matthias auch im Video beschreibt. Wir wollten nicht einfach nur ein neues System haben um das altbackene 1.x-Backend zu zeichnen. Es sollte ein modernisiertes Theme sein, das sich an 2k11 orientiert. Im Rahmen dieses neuen Backends ging es uns nicht allein ums Aussehen. Alle Aspekte des Backends sollten auf den Prüfstand und wenn nötig verbessert werden. Da waren einige große Punkte dabei, die insbesondere Matthias in Angriff nahm, mit Unterstützung von mir vor allem auf der PHP-Ebene.
Ein neues Menü
Von Anfang an sollte das Menü überarbeitet werden. Das Pluginmenü unter Aussehen, sowas muss ja nicht bleiben. Das neue Menü ist unterteilt in Inhalt, Mediendatenbank, Aktivität und Konfiguration. Zusätzlich gibt es oben rechts ein Zusatzmenü für die Optionen, die da nicht reinpassen, wie das Logout. Unten kommt der Menüpunkt Wartung dazu, in dem einige zuvor im Menü verteilte Aktionen wie Thumbnails neu generieren gruppiert wurden.
Ein neuer Editor
Das war teilweise als Experiment gedacht, aber es scheint jetzt so zu bleiben. Das Formular wurde umstrukturiert und die HTML5-Inputelemente genutzt, wo es passt. Buttons wie die Kategoriezuweisung, die man praktisch jedes mal braucht, sind nun zusammen oben gruppiert und können in einem Rutsch gedrückt werden.
Ein neues Dashboard
Wie begrüßte 1.x den Nutzer nach dem Login? Mit einer leeren Seite. Nichts gegen Whitespace, aber da gab es bereits ein sinnvolleres Konzept: Das Dashboard-Plugin. Das ist nun in das Backend integriert und zeichnet anders als andere Dashboards keine sinnlosen Statistiken, sondern zeigt die aktuell nötigen Aktionen, wie neue Kommentare und noch nicht fertige Einträge.
Überarbeitete Mediendatenbank
Der Code im Core der Mediendatenbank war ein Wirrwarr. Obwohl teilweise etwas angepasst ist er das immer noch. Doch bei der Darstellung hat sich einiges getan: Der Uploader ist komplett überarbeitet in einem Tab-Interface, unterstützt Drag&Drop und kann Bilder vor dem Upload verkleinern.
Die Mediendatenbank selbst zeigt per Voreinstellung größere Bilder, hat Overlays und eine angepasste Buttonbar.
Sacht überarbeitetes Plugin-Menü
Das Plugin-Menü ist nun per Tabs in Seitenleisten- und Eventplugins unterteilt. Drag&Drop wird durch ein jQuery-Plugin umgesetzt, es gibt einen Button um zu den Plugineinstellungen zu gelangen und einen neuen Anfasser.
Sachte Überarbeitung nahezu aller Menüs
Wahrscheinlich könnte man durch alle Menüs gehen und würde überall Änderungen sehen. Neue Buttons, neue Strukturen, neue Darstellung. Beispielhaft hier das Kategoriemenü, bei dem die Zebraliste auffällt. Was man dagegen nicht sieht ist die neue Methode, Kategorien mit bereits vorhandenem Namen über HTMLs Formvalidierung noch vor dem Senden abzufangen.
Weniger Labels
Labels sollten ein letztes Mittel sein, eine Funktionalität zu erklären. Besser ist es immer, wenn ein Label gar nicht erst nötig ist. Im alten Backend dagegen fanden sich Seiten mit gleich mehreren dauerhaft anzeigten Boxen mit Hinweistexten, oft genug mit fragwürdigem Nutzen. Neue Nutzer überfordert das, alte Nutzer brauchen die Hinweise sowieso nicht. Labels wurden daher wo nötig verdammt und mit Hinweisen im Fehlerfall oder klareren Menüs ersetzt.
In eine ähnliche Richtung geht die Änderung, Beschreibungstexte für Optionen nur auf Knopfdruck und nicht immer anzuzeigen.
Keine leeren Seiten
Einige Aktionen führten den Nutzer auf Seiten, bei denen nichts als ein kurzer Text angezeigt wurde. Jetzt sollten alle Aktionen zurück zum Menü führen und der Text in einer Box obendrüber angezeigt werden.
Weniger Filter
In der Mediendatenbank, bei der Kommentar- und der Eintragsliste wurden die Filter ersetzt. Als Voreinstellung werden hier nur noch die oft genutzten angezeigt, und sie wurden in Aufklappmenüs gesteckt.
Neue Pluginauswahl
Für 2.0 wurden keine neuen Plugins geschrieben. Aber viele der bestehenden wurden angepasst, sodass ihr Adminmenü in das neue Backend passt.
Andere wurden stärker verändert. Das Syndication-Seitenleistenplugin, das den Feed-Button anzeigt, unterstützt nun subtome, und viele seiner Optionen wurde in den Core verlagert.
Die Vorauswahl der Plugins wurde verändert. Kalender zur Navigation waren vor Jahren eine Blogmode und sind inzwischen verrufen, das fiel weg. Spartacus wurde vorher wahrscheinlich von jedem Serendipity-Nutzer manuell aktiviert, es ist nun eines der automatisch aktivierten Event-Plugins.
Als Hauptergebnis sieht ein neuer Serendipity-Blog nun etwas besser aus, auch im Frontend. Und da auch Core-Plugins nun über Spartacus aktualisiert werden können, kann hier leicht später noch viel getan werden.
Neue Themeauswahl
Es ist immer noch alles da. Aber bisher waren ausgerechnet einige der besonders alten MT-Themes prominent im Serendipity-Archiv gebündelt. Die wurden nach Spartacus verschoben.
Auf lange Sicht wird 2.0 hoffentlich helfen, neue und moderne Themes für Serendipity zu schaffen, weil sie mit 2k11 als Fallback und den neuen Theme-Events nun angenehmer zu bauen sind. Mit photo und bartleby habe ich schonmal zwei anzubieten.
Neu ist die Optionen, dass Backend-Themes unabhängig vom Frontend-Theme ausgewählt werden können. Man könnte jetzt also ein dediziertes Backend-Theme bauen und das mit 2k11 oder auch mit bartleby nutzen.
Sonstiges
Der alte WYSIWYG-Editor war xinha. Der bescherte uns Sicherheitslücken und war generell einfach fällig. CKEditor ist der neue WYSIWYG-Editor. Er ist mächtig, hübsch und anpassbar genug.
Im Core ist nun ein Logger integriert. Der schreibt nach templates_c und muss erst aktiviert werden. Er soll helfen, Probleme im Forum leichter zu diagnostizieren. Immer, wenn Serendipity bisher Fehlermeldungen einfach vom Kern her ausgab, kollidiert das ja nun mit den smartifizierten Templates. Solche Meldungen müssen nun also enweder über das Theme ausgegeben werden, wenn sie an den Nutzer gerichtete Statusmeldungen sind, oder aber sie landen im Logger.
Zum Schluss noch mein Lieblingsfeature: Die Autosave-Funktion des Editors.
Lange Texte zu verlieren ist furchtbar. In s9y konnte das immer dann passieren, wenn beim Speichern oder dem Erstellen der Vorschau der Nutzer durch ein Session-Timeout ausgeloggt wurde oder die Internetverbindung abriss. Nur manchmal rettete der Browser den Inhalt des Editors, meist war alles weg. Jetzt speichert s9y alle paar Sekunden den Text per localstorage explizit im Browser und stellt ihn automatisch wieder her. Diesen Blog habe ich erst vor zwei Wochen aktualisiert und diese Funktion hat mir schon zwei Artikel gerettet.
Zum Abschluss
Das waren nicht alle Änderungen. jQuery ist jetzt überall verfügbar, Magnific-Popups werden statt Popupfenstern verwendet, … . Selbst wenn ich wollte könnte ich nicht alles aufzählen, weil ich einiges schlicht vergessen habe. Die Änderungen von 2.0 sind massiv. Und gleichzeitig ist es doch die kleine Variante gewesen, die Weiterentwicklung ohne Rewrite des Kerns, fast ohne inkompatible Änderungen, bei der das Frontend kaum angerührt und der Charakter von s9y meines Erachtens bewahrt wurde. Aber ich glaube, wir haben doch einiges verbessert.
Serendipity 2.0 Release Candidate
Monday, 22. December 2014
Zur Beta rief ich zum Testen auf. Den RC will ich nutzen, um zum Wechseln aufzurufen.
Version 1.x wird noch eine Weile mit Patches versorgt werden. Und die 2.0 ist noch nicht stable, da hat Matthias schon recht. Andererseits sind wir im Grunde fertig. Unvorhersehbare Bugs ausgenommen ist unsere Issue-List für die stable überschaubar. Der größte Brocken da ist die Überarbeitung der Texte. Das ist also durchaus bereit für ein Produktivsystem, solange es nichts kritisches ist - ein persönliches Blog wie dieser hier beispielsweise.
Neuheiten seit der Beta
110 Issues sind dem RC zugeordnet, alle sind erledigt. Die in meinen Augen wichtigsten Änderungen:
- Serendipity hat nun neue Plugins, die bei der Installation mitgeliefert und direkt aktiviert werden. Dazu gehört, dass Spartacus direkt aktiviert, der Kalender nicht mehr dabei und Gravatar Teil des Archivs ist.
- Gegen Ende der Beta entdeckten und fixten wir einen durch stümperhafte PHP-Änderungen provozierten größeren Charset-Bug.
- Einige Upgrade-Fehler wurden durch einen überarbeiteten Smarty-Cache-Purge behoben. Das Problem trat beim Upgrade dieses Blogs auf.
- Im Editor wurde die Tagliste nochmal überarbeitet, um besser mit vielen Tags zurechtzukommen.
- Die Autosave-Funktion löschte ihren Buffer nicht.
5 von 110 Issues, und einige andere Änderungen werden durch Issues gar nicht erfasst. Es sind auch viele kleine Änderungen dabei: Spartacus gibt ein paar Meldungen weniger aus, Subtome funktioniert nun tatsächlich, der CKEditor wurde aktualisiert, …
Im Vergleich zur Beta ist alles etwas runder. Und damit in meinen Augen bereit, 1.x zu ersetzen.
Archos 70 nutzbar machen
Saturday, 20. December 2014
Das Archos 70 ist ein Tablet von 2010/2011. Schon damals war es kein gutes Tablet, zwischen ihm und dem nur etwas später veröffentlichten HP Tochpad liegen Welten. Zusätzlich zur schwachen Hardware ist die Software nicht toll, das installierte Android ist alt und langsam.
Glücklicherweise kann man es etwas verbessern und es in ein nutzbares Internet-Tablet verwandeln.
Leider gibt es nur zwei für das Tablet modifizierte Android-Varianten, UrukDroid und openAOS. Beide nutzen Android 2.3, beide werden nicht mehr aktiv entwickelt, aber sie sind besser als das vorhandene Android. Ich habe mich für openAOS entschieden.
Zuerst der MultiBoot-Anleitung folgen, dann der Installationsanleitung. Der grobe Ablauf ist, dass man die Archos SDE installiert, dann damit einen neuen Bootloader installiert und das openAOS-image aufspielt. Die Anleitungen führen da ganz gut durch.
Ich habe das so gehalten und würde generell empfehlen, bei dem eh schon zu schwachen Tablet die Finger von den Google Apps zu lassen. Stattdessen passt hier F-Droid besser. Firefox überfordert das Tablet leider, Opera Mini - leider nur über Umwege herunterladbar - funktioniert sehr viel besser.
Problematisch bleibt der Energieverbrauch. Es gibt ein angeblich gelöstes Issue zu openAOS, das beschreibt, dass Energie für die nichtvorhandene Telefonfunktion verschwendet wird. Und trotz der ro.carrier
-Zeile taucht auch bei mir in der Energieverbrauchsübersicht tatäschlich Cell-Standby als größter Posten auf.
Um das zu lösen habe ich ebenfalls die Phone.apk und die TelephonyProvider.apk gelöscht. Dafür nutzte ich den /system/app-mover. Seitdem sinkt der Anteil stetig, es scheint funktioniert zu haben. Allerdings stürzt nun die Status-Seite in den Einstellungen ab, aber das ist nicht wirklich schlimm.
Das große Problem daran war(?), dass beim Laden das Tablet sich immer noch entlud. Dabei entleerte es sich komplett, und es braucht einige Versuche und Geduld (Stecker rein, lange drücken bis es blinkt, dann abwarten), bis es wieder funktionierte. Beim Laden bootet es immer automatisch Android, also lasse ich es da in die ja immer noch vorhandene Standard-Installation gehen.
Damit das keinesfalls wieder passiert habe ich Llama installiert und dort eine Regel eingerichtet, bei 10% Akkustand das Tablet herunterzufahren.
Am Ende ist das immer noch kein tolles Tablet. Aber es ist gut genug, um damit im Internet zu surfen.
Android auf HP Touchpad mit Touchpad Toolbox einfachst installieren
Friday, 19. December 2014
Die Touchpad Toolbox ist ein Installationshelfer, eine Verwaltungssoftware für das Touchpad. Sie startet auf dem Touchpad über den Recovery-Modus und bietet dann ihre Funktionen an. Ich löschte mit ihr die bestehende webOS und Android-Installation, flashte die A6 Batterie-Firmware neu und ließ mich dann durch die Android-Installation führen. Wobei das fast übertrieben ist, denn die eigene Aufgabe beschränkt sich darauf, ein ROM, eine Recovery-Software (bei den Roms verlinkt) und ein Gapps-Paket (ebenfalls) auszuwählen und auf das sich automatisch als USB-Laufwerk einhängende Touchpad zu schieben. Später darf man noch die Partitionierung bestätigen.
Einmal verstanden war das wirklich einfach. Man verbindet das Touchpad per USB-Kabel mit einem PC, setzt es in den Recovery-Modus (Ausschalten, beim Einschalten Power und Lautstärkeregler in Richtung Powertaste gleichzeitig lange drücken), startet dann auf dem PC das je nach Betriebssystem passende Startskript, das im Ordner der Toolbox dabeiliegt. Dann lädt sich die Toolbox auf das Touchpad und es können die Dateien platziert und im Menü die Funktionen ausgewählt werden.
Allerdings war die Vorbedingung nicht so einfach zu erfüllen: Der Novacom-Treiber, der auf dem PC installiert sein muss. Denn HP hat die Downloads verkackt, sodass weder die Downloadseite noch der Universal-Installer funktionieren. WebOS Quick Install dagegen funktioniert einwandfrei und installiert den Treiber bei Programmstart. Oder man lädt den Treiber von jcsullins, was ohne Java einfacher ist.
Jetzt läuft auf dem Touchpad Android 4.4, was bisher gut und stabil wirkt. Bei der Android-Version zuvor (4.0.2?) hatte das Wlan Aussetzer, die sich anders als anfangs nicht mehr von selbst behoben. Das wundervolle webOS ist inzwischen einfach zu alt und die freien Varianten unfertig. Mit 4.4 dagegen kann das Touchpad noch lange weiter genutzt werden, zumindest ist das mein erster Eindruck.
Update 04.01.2017: Absatz zum Start der Toolbox hinzufügt und jcsullins Download für die Novacon-Treiber verlinkt.
Interstellar
Saturday, 13. December 2014
Ich will Interstellar nicht vergessen.
Ein Freund beschrieb es so: Er fand den Film schlecht, aber war im Kino absolut nicht gelangweilt. Mir ging es ähnlich: Ich fand den Film doof, aber auch richtig cool.
Gut, ich bin kein Physiker, doch die im Film gezeigten Phänomene und gegebenen Erklärungen erscheinen mir absurd. Selbst wenn laut Kip Thorne, dem Physik-Berater des Films, mehr davon möglich ist als ich glaube, bleibt der Film eine absurde Abfolge von Physik-Phänomenen. Gleichzeitig ist das für den Film völlig egal, denn spätestens mit dem Fantasie-Ende wird klar, dass dem Film Physik völlig egal ist und hier ein Märchen erzählt wird - obwohl die "We'll solve it with love" Sequenz das eigentlich auch schon ausreichend klar machte.
Dadurch ist Interstellar das Gegenteil von Star Trek; oder diesem ganzen Science-Fiction-Genre, denn zum Beispiel Battlestar Galactica passt hier auch. Auch dort passieren absurde Physikphänomene, aber sie sind nicht der Mittelpunkt eines absurden Märchens. Dort sind sie der Rahmen einer Geschichte, durch die etwas anderes erzählt wird - Entdeckung unbekannter Welten und Zukunftsutopien bei Star Trek, Dystopie und Technikangst bei Battlestar. Von daher ähnelt Interstellar eher Star Wars. Aber Star Wars blendet die Physik aus, erwähnt sie erst gar nicht und landet gleich bei der Magie - und das macht Interstellar erst am Ende und kleidet auch das noch in ein Pseudophysik-Gewand.
Außerdem ist Star Wars keine Sekunde lang so cool wie Interstellar, das zerstört den Vergleich. Die Anspielungen auf 2001 alleine sind toll. Interstellar schafft es zwischendurch, ein Gefühl davon zu vermitteln wie es wäre, wirklich im Weltall zu sein. Wer mit Star Trek aufgewachsen, für den ist das saucool.
Dann noch Matthew McConaughey mit seiner Stimme und abgehobenem Auftreten. Mir war gar nicht klar, dass er inzwischen ein bekannter Schauspieler ist und nicht nur in fürchterlichen Schnulzen auftritt. Jetzt ist mir auch klar, warum die Autowerbung mit der Jim Carrey Parodie so aussieht wie sie aussieht.
Ich las irgendwo (und find nicht mehr wo) die Prognose, dass Interstellar im Vergleich zu den Hunger Games in der Retrospektive unbedeutend erscheinen wird, eben weil es nur ein absurder Film ist und noch dazu kein Franchise. Das ist natürlich möglich. Aber ich glaube nicht, dass er vergessen werden wird. Dafür ist er zu merkwürdig.
Neues Theme heißt bartleby und hat eine Demo
Sunday, 7. December 2014
Mein neues Theme hat nun einen Namen, bartleby, eine Demo und sieht so aus:
Änderungen seit der ersten Vorstellung:
- Es kann zwischen Serif und Sans-Serif-Webfonts umgeschaltet werden. Die Voreinstellungen dafür sind Fira Sans und Vollkorn. Für Zitate wird in beiden Fällen Alegreya, für Code Latin Modern Mono genutzt.
- Codeblöcke bekommen durch highlight.js Syntaxhighlighting, wie hier im Blog.
- Die Schriftgröße folgt nun stumpf den Browservoreinstellungen, ist also nicht mehr vergrößert
- Einige Anpassungen bei Margins, Padding und Positionierung
Es hat nicht viele Optionen, Änderungen sollten eher per userstyle umgesetzt werden. Sicher ist es auch noch nicht fertig, aber die Grundlage steht jetzt.
Feedback willkommen.
Die in der Demo gezeigte und aktuelle Variante: bartleby-0.1.tar.gz
Ein neues Text-Theme für s9y - Vorschläge?
Friday, 5. December 2014
Ich habe eine erste Version eines neuen Themes für Serendipity. Der Arbeitstitel lautet texto.
Das Theme soll mehrere Sachen bewirken.
Zum einen will ich das Design meines dsnblogs nach s9y bringen. Das soll keine stumpfe 1:1-Kopie werden, sondern es geht mir um die Designideen: Fokus auf den Text, Trennung durch Whitespace statt Linien, keine Boxen.
Zum anderen sind da die Sachen aus photo, die in einem Theme ohne Fokus auf Bilder auch gut funktionieren könnten, wie die asides.
Außerdem soll es ein bisschen simpler werden. Der Gedanke ist, ein weiteres HTML5-Theme zu haben, das man einfach auf einem Blog installieren kann und dann weiß, dass es akzeptabel aussehen wird.
In meinen Augen hat s9y da wieder eine Lücke, an die mich Thomas erinnert hat.
Da es im Gegensatz zu 2k11 kein Standardtheme werden soll, kann es sich ein paar Konfigurationsoptionen einsparen, und wenn es nicht jedem gefällt ist das auch ok. Im Moment sieht es so aus:
Die sichtbaren Merkmale:
- Der Header hat keine weiteren Element, er ist einfach nur platziert und groß.
- Artikeltext wird nicht zu breit, ist aber auch nicht in einer Box.
- Die Seitenleiste ist ein Footer.
- Fira Sans wird als Webfont geladen.
Ich suche noch einen griffigeren Namen. Texto passt zwar zur Mission und Herkunft, aber klingt irgendwie nicht toll - Arbeitstitel und Notlösung, nicht mehr. Ideen dazu? Außerdem würde ich gerne Ideen zum Theme selbst entgegen nehmen. Bis auf die Kernidee bin ich da auf noch nichts festgelegt, weder Linkfarbe, Seitenleiste noch Schriftart. Gibt es Featurewünsche?
Krita
Thursday, 27. November 2014
Krita gefällt mir sehr. Das ist ein Zeichenprogramm für den KDE-Desktop und füllt bei mir eine Lücke: Ich kann mit Gimp Bilder manipulieren, ich kann mit Wings 3D eben 3D-Modelle erstellen, aber was ich nicht konnte ist halbwegs vernünftige 2D-Bilder zu zeichnen. Natürlich ist dabei das erste Problem die fehlende Übung und Begabung, selbst auf Papier. Aber es fehlte eben auch ein Programm, mit dem die Pinselstriche am Ende etwas besser aussehen als mit Paint, um zumindest einfache Ideen präsentabel umzusetzen. Hier hilft Krita.
Wenn man von Gimp kommt ist das Interface gar nicht so anders. Es gibt ebenfalls eine Toolbox und Parameter, um das ausgewählte Utensil anzupassen, z.B. den Pinsel auszuwechseln. Der Unterschied ist, dass es hier mehrere verschiedene Möglichkeiten zu zeichnen gibt - Freihand, einem Pfad folgend, gespiegelt - und mit Weighted Smoothing der Maus etwas Spiel gegeben werden kann. Krita nennt das Distance. Damit, mit den anderen Pinseln und dem generellen Smoothing wird Zeichnen deutlich einfacher, das Ergebnis automatisch gerader und weniger pixelig.
Sonderlob gibt es für die Filter. Die sind ja schon bei Gimp praktisch. Aber bei Krita reicht schon, was der Sharpen-Befehl aus einer runterskalierten Grafik herausholt, um mich zu beeindrucken. Dazu hatten die anderen von mir angetesteten Filter wie die Gauss-Unschärfe richtig gute Defaults und damit sofort tolle Ergebnisse.
Leider lief das Programm bei mir instabil. Gelegentliche Abstürze waren nur dadurch zu verschmerzen, dass die Auto-Speicherfunktion jedes mal das Bild wiederherstellen konnte. Zusammen mit den nach einiger Zeit(?) nicht mehr funktionierenden Tastaturshortcuts und der begrenzten Undo-Funktion wirkt es sehr unfertig, wobei ich mir vorstellen kann, dass es auf einem KDE-Desktop besser läuft.
Aber insgesamt hat sich Krita trotz der Probleme gut geschlagen. Denn mit dem Ergebnis, einem Logo und Favicon für meinen Feedreader, bin ich ziemlich zufrieden.
Sturz der Titanen
Thursday, 20. November 2014
Ken Follets Roman gefiel mir zuerst richtig gut. Er zeigt die Geschichte des ersten Weltkriegs viel detaillierter als ich sie kannte. Dafür folgt er einzelnen Figuren durch die Kriegsvorzeit und den Kriegsverlauf.
Mein Problem mit dem Roman war, dass es eben Figuren waren. Manchmal ist ihr Handeln nachvollziehbar und sie werden zeitweise zu geschätzten Begleitern. Aber andermal ist ihr Handeln auf eine Art erratisch und unverständlich, dass mir nur die Erklärung bleibt, ein damals tatsächlich stattfindender Konflikt sollte unbedingt durch sie ausgetragen werden. Fitz Verhalten in Russland beispielsweise erscheint mir absurd.
Dadurch fiel mir auf, dass alle positiven Figuren durchweg moderne liberale Demokraten sind, also kaum in ihre Zeit passen. Als Einzelfall wäre das ok, so leider nicht, die Illusion war zerstört.
Am Ende bleibt daher nur ein guter Geschichtsunterricht. Aber den zweiten Teil möchte ich trotzdem gerne lesen. Eben wegen der Geschichte.
feedtragón 0.1
Saturday, 15. November 2014
Ich habe etwas getan, was ich noch nie getan habe: Ein Release auf Github zu taggen.
Aber bei feedtragón erschien es jetzt wie der richtige Zeitpunkt. Ich hatte am Anfang eine Liste von Features im Kopf, die er können muss, um für mich den Digg Reader zu ersetzen - und die ist jetzt abgehakt.
Er kann:
- Feeds updaten und neue Artikel sofort anzeigen
- Artikel automatisch als gelesen markieren
- Feeds abonnieren und opml-Dateien importieren
- Abonnements kündigen
- Google Reader Shortcuts (j,k,n,p,v,m)
Es ist natürlich nur eine Alpha, keine 1.0. Es fehlen noch Funktionen wie das Exportieren von Feeds, die ich bisher nicht brauchte. Aber auch das Aufdröseln von relativen Links und das Markieren von Artikeln, die dann per RSS-Feed ausgegeben werden.
Aber ab jetzt ist der Feedreader langsam in einem Zustand, in dem auch andere mit ihm zufrieden sein könnten. Und bei mir Digg Reader mit einer selbstgehosteten Lösung ersetzt.
Groupon greift Gnome an
Tuesday, 11. November 2014
Gnome ruft zu Spenden auf, um sich gegen Groupon zu verteidigen. Groupon ist ein eher unsympathischer Coupon-Anbieter, der seit Anbeginn mit fragwürdigen Bilanztricks und Geschäftspraktiken von sich reden macht. Jetzt will Groupon eine Tablet-Kasse verkaufen und das ganze Gnome nennen. Und, was noch schlimmer als die Namenskopie ist, sich Trademarks für den Namen registrieren und so offenbar den Linuxdesktop Gnome zum Namenswechsel zwingen:
The GNOME community was shocked that Groupon would use our mark for a product so closely related to the GNOME desktop and technology. It was almost inconceivable to us that Groupon, with over $2.5 billion in annual revenue, a full legal team and a huge engineering staff would not have heard of the GNOME project, found our trademark registration using a casual search, or even found our website, but we nevertheless got in touch with them and asked them to pick another name. Not only did Groupon refuse, but it has now filed even more trademark applications …
Ich bin kein Gnome-Fan, aber hier ist wirklich eine Spende angebracht. via
Witcher 2 unter Linux mit Radeon: Nehm den Freien Treiber
Monday, 10. November 2014
Ein erstes mal. Um das von mir sehr geschätzte Witcher 2 unter Linux zu spielen ist nicht etwas der proprietäre fglrx die beste Wahl, wie es bei allen anderen 3D-Spielen immer war. Der freie radeon-Treiber rennt fglrx davon. Ich bin begeistert.
Unter Ubuntu 14.04 läuft Witcher 2 mit dem fglrx aus den Quellen als Diashow. Das liegt wohl vor allem daran, dass das Spiel kein echter Port ist, sondern die mit eON gewrappte Windowsversion, und nur Nvidia offiziell unterstützt wird. Ein Ärgernis.
Mit dem manuell installiertem neuem fglrx lief die Beta-Version (manuell in Steam zu aktivieren) besser. Aber es war schon im Normalfall nicht wirklich flüssig, und bei größeren Kämpfen brach die Framerate wieder ein.
Das kann mit dem radeon-Treiber natürlich auch noch passieren, aber bisher lief es ordentlich, mit gefühlt stabilen FPS und nur wenigen Grafikfehlern. Zuerst lief ich in den nomodeset-Bug und weiß daher nicht, ob die Standardversion von Ubuntu 14.04 ausreicht - ich vermute, dass der Bug Witcher blockierte. Das würde ich daher zuerst probieren: fglrx deinstallieren, sicherstellen dass xserver-xorg-video-ati installiert ist, rebooten und das Spiel starten.
Läuft es nicht, sollte ein Update mit dem PPA der xorg-edgers versucht werden:
sudo add-apt-repository ppa:xorg-edgers/ppa sudo apt-get update sudo apt-get dist-upgrade
Mit einer ausreichend neuen Grafikkarte (bei mir läuft eine Radeon HD 7850, also nicht gerade aktuell) sollte das Spiel nun laufen.
Man kann auf den Bildern sehen: Ich spiele auf niedrigen Einstellungen. Es ist immer noch keine gute Linuxversion. Aber es sollte nun eine spielbare Linuxversion sein. Und es ist großartig, dass nach den Jahren des Wartens auf die versprochenen Verbesserungen durch Gallium der freie Treiber jetzt tatsächlich enorme Fortschritte macht.
xrandr: Failed to get size of gamma for output default
Monday, 10. November 2014
Nach einem Wechsel von fglrx auf den radeon Treiber funktionierte redshift nicht mehr. Dies nutzt xrandr und dort lag das Problem, denn ein Aufruf von xrandr spuckte diesen Fehler:
Failed to get size of gamma for output default
Die Lösung fand ich im Bugreport: Der nomodeset
-Kernelparameter muss aus der grub.cfg entfernt werden. Um das dauerhaft zu haben, muss er auch aus der /etc/default/grub entfernt werden.
Schuld an dem Ganzen ist bei mir Witcher 2. Dessen Linuxversion funktioniert nicht ordentlich. Selbst mit dem neuesten fglrx ist es nur gerade so spielbar. Ich stolperte aber über den Satz der Entwickler, dass es Berichten zufolge mit dem freien Treiber ordentlich funktionieren solle. Das bin ich noch am Testen, bisher ohne Erfolg.
Mainboards für pc-kombo
Monday, 3. November 2014
Mein Hardwareempfehler war kaputt. Die Updates liefen nicht und Google hatte etwas an der Chart-Library geändert, wodurch die Farbkodierungen invalid wurden und daher kein Graph mehr erstellt werden konnte. Über das Wochenende habe ich das nun gefixt, und dabei Mainboardempfehlungen eingebaut.
Mainboards zu empfehlen war ein Featurewunsch, der schon ganz am Anfang aufkam, den ich aber damals nicht realisieren zu können glaubte. Mir war nicht klar, wie langsam sich der Prozessormarkt bewegt und wie langlebig Mainboards sind, sodass es gar nicht nötig ist, die Empfehlungen vollständig zu automatisieren. Sie basieren jetzt auf einem Test von Toms Hardware, wobei ich das 990FXA-UD3 selbst habe und durchaus empfehlen kann.
Nun, da Mainbaords schon da sind, könnte es durchaus weiter Richtung vollständigen PC-Konfigurator gehen. Ram und Netzteile sind machbar, aber mir muss ein gutes Interface gelingen, um das deaktivierbar zu machen.
Reelight SL 150
Friday, 31. October 2014
Lichter für Fahrräder sind doof. Entweder kostet der Dynamo Kraft beim Fahren, oder man muss sich mit Akkus oder gar Batterien rumschlagen, und muss die Lampen jedes mal an- und abstecken, sonst werden sie gestohlen.
Deswegen finde ich das Prinzip der Induktionslichter gut, die ich bisher aber nur bei Reelight gesehen habe. Der Magnet und die Lampen werden fest montiert, danach ist nur das geringe zulässige Gewicht ein Manko und weder Batterien noch Dynamo am Fahrrad.
Mir war wichtig, keine Blinklichter zu haben. Mag man eher wahrnehmen, aber ich finde sie total irritierend. Deswegen wählte ich das SL 150, es leuchtet durchgängig.
Die Montage war gar nicht mal so einfach, ich stellte mich aber auch ein bisschen doof an. Die Magneten in die Speichen schrauben, die Lampen mit der Reifenschraube festklemmen. Bei mir waren die Magneten etwas frickelig und ich habe nicht gleich gerafft, dass das Rücklicht sehr wohl in die richtige Richtung verstellbar ist, anfangs war es zu weit vom Magnet weg. Das Video zeigt die Montage ganz gut:
Am Ende sind es dann zwei wirklich kleine Lichter. Ich habe sie noch nicht bei Nacht getestet, aber mir scheint, dass sie wirklich nur die eigene Sichtbarkeit etwas erhöhen - den Weg werden sie kaum beleuchten. Behaupten sie aber auch gar nicht, und so wäre das auch ok für mich.