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Monday, 17. April 2023
Überraschenderweise ist für das LG G5 eine neue Version von LineageOS veröffentlicht worden. LineageOS 19.1 basiert auf Android 12L. Das ist überraschend, weil der alte Kernel des Telefons ein Upgrade über Android 11 hinaus vorher verhinderte. Doch es wurde jetzt schlicht eine neuere Kernelversion (4.4) auf das Gerät portiert, selbst Android 13 erscheint nun möglich.
Eine gute Neuigkeit für alle, die bereits LineageOS oder ein anderes Custom-ROM auf dem Gerät am Laufen haben. Wer bis jetzt noch auf die Originalversion setzte geht dagegen leer aus – denn LG hat mit ihrer Mobilabteilung auch den Server abgeschaltet, mit dem der Bootloader des Telefons freigeschaltet werden konnte, was für ein Einspielen des Updates aber nötig ist. Sympathische Firma das.
Um von LineageOS 18.1 auf 19.1 zu aktualisieren lädt man von der Downloadseite das Lineage-Ziparchiv und die recovery.img herunter. Eine Verschlüsselung auf dem Gerät muss laut meinem Test deaktiviert werden! Bei der Updateaktion sollten dann die eigenen Daten erhalten bleiben, aber man muss definitiv ein Backup parat haben.
Danach das Telefon verbinden, den Entwicklermodus freischalten, USB-Debugging aktivieren und der Rest geht am PC:
adb reboot bootloader sudo fastboot flash recovery Downloads/recovery.img sudo fastboot reboot
Das Telefon startet jetzt nochmal die alte Version von Lineage, das ist kein Problem. Nach diesem Neustart schicken wir das Gerät in den frisch installierten Recovery-Modus:
sudo adb reboot recovery
Das wäre alternativ auch per Tastenkombination gegangen (und so hätte der Lineagestart verhindert werden könnten), theoretisch, in der Praxis funktionierte bei mir nur dieser Weg über adb.
Im Lineage-Recovery-Programm Apply Updates
auswählen und 19.1 kann installiert werden:
adb sideload Downloads/lineage-19.1-*-nightly-h850-signed.zip
Waren vorher die Google-Apps installiert müsste man sie jetzt wieder installieren, wie in der Upgradeanleitung beschreiben.
Nach dem nächsten Neustart sollte LineageOS 19.1 auf dem G5 starten.
Samsung A3 (2016) auf Android 11/LineageOS 18.1 updaten
Monday, 30. January 2023
Das A3 (SM-A310F, oder: a3xelte) bekam von Samsung nur Android 7. Mit LineageOS als Custom Rom geht mehr, es wäre schade das kleine Telefon nicht damit zu versorgen.
Wer einfach nur die Anleitung haben will sollte unter Installation weiterlesen. Ich werde nämlich jetzt erstmal erklären, was ich von dem Gerät halte und wie meine Erfahrung mit dem Flashen war. Denn es lief diesmal nicht problemlos.
Kontext und Einschätzung
Es gibt mehrere verschiedene A3. Dieses "A3 (2016)" ist tatsächlich von Ende 2015 und ist damit nicht besonders neu. Bei sustaphones ist es gelistet, weil es früher offiziell von LineageOS 17.1 unterstützt wurde. Das ist leider vorbei, keines der größeren Projekte unterstützt das Telefon noch, die von mir installierte war eine inoffizielle Version. Vielleicht spielt da eine Rolle: Das Telefon war superzickig. Lief die erste Installation der TWRP-Recovery-Software noch durch, musste ich sie wiederholen (weil ich nicht schnell genug reagierte und Samsungs Androidversion sie beim Start löscht), was dann leider nicht mehr klappte. Daraufhin startete das Telefon nicht mehr, sondern blieb immer beim ersten Schritt im Bootvorgang mit dem "Galaxy A3[6]"-Logo hängen. Da der Odin-Download-Modus noch startete war das lösbar, aber nur mit einer speziellen Kombination aus einem Heimdall-Fork und einer älteren TWRP-Version, dazu unten mehr. Zwischendurch war ich sicher, das Gerät nur noch wegwerfen zu können.
Man sollte sich also gut fragen ob der Aufwand lohnt. Ich las zwar auch Berichte von Leuten, bei denen das A3 problemlos mit einer neuen Androidversion zu flashen war. Aber Fehlerberichte gibt es ebenfalls Unmengen. Und das alles wofür? Das A3 ist zwar hübsch klein, der Bildschirm und die Kamera wirkt auf dem ersten Blick nicht schlecht, der Speicher ist sogar erweiterbar. Aber der Prozessor ist langsamer als z.B. der des LG G5 aus der gleichen Zeit, der Lautsprecher ist schrottig, vor allem aber ist der Akku nicht einfach auswechselbar. Wenn man aber schon bei Telefonen mit nicht einfach auswechselbarem Akku ist, dann gibt es Unmengen an stärkeren Alternativen mit besserer Romversorgung (z.B. das OnePlus 7 Pro).
Doch andererseits: Das alte A3 wird ja eher deswegen gewählt, weil es schon da ist und nicht im Schrank versauern soll, es wird ja wohl nicht extra gekauft. Dann lohnt es sich in jedem Fall, die folgende Anleitung nachzuvollziehen.
Installation
Die Kurzfassung: Das A3 muss erst vorbereitet werden, dann wird mit Odin (Windows) oder Heimdall (Linux) TWRP als Recovery installiert, womit dann das Rom geflasht werden kann. Ich wählte hier LineageOS 18.1, es gibt aber im xda-Forum auch eine Alpha von LineageOS 20. Lokale Daten wie installierte Apps werden dabei gelöscht!
Ich nutze Linux, also ist auch die Anleitung auf Linux ausgerichtet. Für Windows habe ich aber jeweils dazugeschrieben wie es gehen sollte – üblicherweise sind solche Anleitungen für Windows (und der Windowssoftware Odin) geschrieben, daher findet man anderswo auch alles nochmal zum nachlesen. Statt Heimdall unter Linux ebenfalls Odin (mit Wine) zu benutzen wäre eine testenswerte Alternative, vor allem wenn man sich die Kompilierung des Heimdall-Forks sparen will.
0. PC vorbereiten
Auf dem PC sollte adb installiert sein, das liegt unter Linux in den Quellen, für Windows möge man dieser Anleitung folgen. Unter Windows könnten auch Samsungs USB-Treiber gebraucht werden.
1. Telefon vorbereiten
Zuerst alle Updates durchlaufen lassen, insbesondere die für das System selbst. Da gab es 2020 das letzte, das auf meinem Gerät z.B. noch fehlte.
Sicher nun die Daten auf dem Gerät, die du behalten willst, irgendwo extern.
Dann muss der Entwicklermodus aktiviert werden. In den Einstellungen auf "About Phone" und dort siebenmal auf den Eintrag "Build Number" drücken. Eine kleine Einblendung sollte die Aktion bestätigen.
Dadurch gibt es in den Einstellungen einen neuen Eintrag mit den Entwickleroptionen. Dort müssen zwei aktiviert werden:
- OEM Unlock
- USB Debugging
2. Linux: Heimdall installieren & Recovery installieren
Jetzt kann das A3 in den Downloadmodus gesetzt werden, indem zum Start gleichzeitig die Knöpfe Power + Home + Lautstärke runter gedrückt und gehalten werden.
Unter Linux könnte man nun mit Heimdall die Recovery-Software aufspielen. Doch leider ist Heimdall nicht ohne weiteres mit dem A3 kompatibel, die in den Quellen verfügbare Version wird nicht funktionieren. Stattdessen kompilieren wir diese Version selbst, die einen Workaround eingebaut hat. Dafür braucht es die Pakete git, build-essential und cmake sowie ein paar weitere, die auch der Readme entnommen werden können (zlib1g-dev, qt5-default, libusb-1.0-0-dev. libgl1-mesa-glx, libgl1-mesa-dev; Paketnamen können abweichen). Dann:
git clone https://github.com/changlinli/Heimdall cd Heimdall mkdir build cd build cmake -DCMAKE_BUILD_TYPE=Release .. make cd bin/
Als Test ziehen wir nun die PIT-Datei, mit der das Telefon später vielleicht gerettet werden könnte falls etwas schiefginge:
sudo ./heimdall print-pit --file a310f_orig.pit
Das Telefon sollte nun neustarten, mit der Tastenkombination direkt wieder in den Downloadmodus setzen.
Kommen wir zur Recovery. TWRP kann von der TWRP-Seite heruntergeladen werden. Allerdings funktionierte die derzeit aktuelle 3.7.0 bei mir nicht. Stattdessen sollte die twrp-3.4.0-0-a3xelte.img gewählt werden, die ging.
Mit dem Telefon im Download-Modus, verbunden mit dem PC via eines USB-Kabels, kann das frisch kompilierte Heimdall nun die Recovery installieren:
sudo ./heimdall flash --RECOVERY twrp-3.4.0-0-a3xelte.img --no-reboot
oder 2. Windows: Odin installieren & Recovery installieren
Ich habe die Installation unter Linux durchgeführt. Unter Windows würde man statt Heimdall Odin benutzen. Ich verweise auf netzwelts Android: So führt ihr ein Custom Recovery auf Samsung-Smartphones durch. Auch hier würde ich von TWRP die 3.4.0 installieren.
3. LineageOS flashen
TWRP ist frisch installiert, würde aber entfernt werden, wenn das Telefon regulär neustartet. Stattdessen beenden wir den Downloadmodus mit Power + Lautstärke runter und drücken und halten direkt die Kombination für den Recovery-Modus: Power + Home + Lautstärke hoch. Es startet TWRP.
Auf dem PC laden wir LineageOS 18.1 aus dem xda-Forum herunter.
In TWRP geht es zu Wipe -> Advanced Wipe, dort Cache, Data und System auswählen und wipen.
Dann zu Advanced -> Sideload, durch swipe bestätigen. Das gerade heruntergeladene zip kann nun installiert werden:
adb sideload lineage-18.1-20230118-UNOFFICIAL-a3xelte.zip
Wer mag installiert jetzt noch genauso die Open GApps (ARM64, Android 11), ich verzichtete.
Wenn TWRP eine TWRP-App installieren will sollte das verneint werden.
Jetzt neustarten und das A3 sollte direkt LineageOS laden.
Mit LineageOS soll das A3 komplett funktionieren. Ich testete den Lautsprecher, Anrufe und die Kamera, schien zu passen, auch der Akku hielt ordentlich.
Wer keine GApps installiert hat und das nicht gewöhnt ist, dem empfehle ich direkt F-Droid herunterzuladen. Von dort bezieht man dann Firefox (Fennec) mit Ublock und alles andere was man braucht, wenn es Apps aus dem Play Store sein müssen kann Aurora die installieren (nicht alle gehen dann auch ohne GApps, aber viele). Vielleicht ist ansonsten meine eigene App-Liste eine Orientierungshilfe.
DivestOS bei sustaphones
Wednesday, 14. September 2022
DivestOS ist ein Fork von LineageOS. Das Ziel: Gerade auch ältere Telefon mit einem möglichst sicherem Android ausstatten, sodass Nutzer die Kontrolle über ihr System bewahren. Dabei ist ein Fokus auf FOSS Teil der Projektphilosophie, sodass z.B. proprietäre Blobs an vielen Stellen entfernt werden.
Das passt natürlich perfekt zu sustaphones, meinem ROM-Finder für möglichst reparierbare Telefone. Nachdem ich über das ROM las kontaktierte ich daher das Projekt per Reddit. Ergebnis: DivestOS konnte gelistet werden. Der Parser ist zwar etwas komplexer als ideal (weil die Daten nicht in einem Rutsch heruntergeladen werden können), aber es waren doch alle notwendigen Informationen verfügbar – welches Gerät von welcher Version unterstützt wird, wobei bei diesem Projekt auch der Grad der Unterstützung (von "kaputt" bis "getestet, funktioniert") berücksichtigt werden musste.
Die Reihenfolge der Geräte auf der Webseite wird durch die neue Alternative durchaus etwas verändert, obwohl das als Lineage-Fork nicht unbedingt zu erwarten war. Doch werden teils neue Smartphones wie das FP4 offiziell unterstützt, wo bei LineageOS die Unterstützung noch fehlt, und werden einige alte Telefone wie das HTC One (M8) mit einer aktuellen Androidversion versorgt, die von anderen Projekten längst ignoriert werden.
Ich freue mich über das Projekt sowie über die erhaltene Möglichkeit, der Webseite eine weitere Alternative hinzuzufügen.
Linksammlung 20/2022
Friday, 20. May 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
In Introducing the new and upgraded Framework Laptop stellt Framework ein Upgrade für ihren Laptop vor – und wirklich ein Upgrade, nicht einfach einen neuen. Die alten Geräte können ein Mainboard mit den verbesserten 12th-Gen-Prozessoren bekommen.
The End of Roe Will Bring About a Sea Change in the Encryption Debate argumentiert, dass die Übergriffigkeit der USA mittels des fundamentalreligiösen höchsten Gerichts neue valide Positionen kontra der Regierung erlaubt. Mit den Rechtsverfolgungsbehörden solch eines Staates kann man eben nicht legitim zusammenarbeiten, denn sie vertreten keine legitimen Positionen. Wir würden es Unrechtsstaat nennen. Noch gewichtiger wird die Themenverknüpfung, weil das Recht auf Abtreibungen via Roe auf den "privacy rights" basierten, die auch Verschlüsselungen legitimierten.
Pebbles Eric Migicovsky schreibt I want an iPhone Mini-sized Android phone! Ich auch, denn ich fand mein extrem kleines HP Veer ziemlich gut. Aber dass ich es eben nicht mehr nutzen kann bringt mich dazu, mir ganz andere Eigenschaften als die von ihm gelisteten zu wünschen, nämlich vor allem Langlebigkeit via Softwareupdates durch Custom Roms, einen auswechselbaren Akku, einen Slot für MicroSD-Karten sowie aus Prinzip einen Kopfhöreranschluss. Der veranschlagte Preis wäre mir aber sowieso zu hoch.
Schließlich gibt es PS3-Spiele auf dem PC – taugt das? Ich bin immer überrascht bei Emulation von allem was schneller als ein SNES ist. Der enthaltene kurze Erfahrungsbericht hat einen positiveren Ton, als die beschriebene Performance passend erscheinen lässt. Dass die Probleme überragen wäre nicht völlig überraschend, von den moderneren Konsolen waren bei meinen früheren Recherchen nur Nintendo-Emulatoren so wirklich brauchbar.
Linksammlung 17/2022
Friday, 29. April 2022
Diese Woche fand ich besonders erwähnenswert:
Bei SELinux is unmanageable; just turn it off if it gets in your way kann ich nur zustimmen. Als ich der Physikerin Fedora installiert hatte war es erschreckend zu sehen, wie das System nach einer kurzen Weile durch SELinux völlig unbenutzbar wurde. Dabei war sie Anfängerin und hatte null am System rumkonfiguriert.
LineageOS präsentiert viel im Changelog 26 - Tailored Twelve, Audacious Automotive, Neat Networking, Devoted Developers. Tailored Twelve meint dabei Android 12, auf dem das neue LineageOS 19 aufbaut. Meine Seite sustaphones zum Finden nachhaltigerer Telefone ist bereits aktualisiert, wobei die Version dort bisher wie im Wiki 19.1 heißt.
Samsung hat wohl in seine Monitore eine Abschalteinrichtung eingebaut, wie jetzt via I love QD-OLED, but everyone is wrong about Samsung S95B's brightness & colours durch ein neues Monitormodell deutlich wird. Abschalteinrichtung im Sinne von einem Testerkenner, der die Ergebnisse von Farbtests verbessert. Wenn das stimmt wäre das eine riesige Kundenverarsche.
Git LFS - Große Dateien in git Repositories sichern beschreibt deutlich und simpel, wie man mittels LFS Binärdateien effizienter in sein Git-Repository speichern kann. Diese Dateien sind dann übrigens immer noch versioniert.
Sustaphones: Eine Seite für lang nutzbare Smartphones
Thursday, 31. December 2020
Sustaphones ist ein von mir gebautes Mashup. Die Seite listet zum einen Telefone auf, die von alternativen Android-Distributionen wie LineageOS unterstützt werden. Außerdem zeigt sie via verlinkten Anleitungen von iFixit wie einfach ihre Batterien auswechselbar sind.
Motivation
Mir geht die Wegwerfkultur bei den Smartphones gegen den Strich. Smartphones sind kleine Computer und mittlerweile unheimlich leistungsstark. Computer wie PCs werfen wir allerdings nicht einfach weg. Am Anfang war es ja noch logisch sie nach maximal zwei Jahren auszuwechseln, zu groß waren die Sprünge der neuen Modelle bei Software, Bildschirmqualität, Speicherplatz und Prozessorleistung. Doch seit schon mehreren Jahren sind die gestern gebauten Telefone für eine lange Zeit konkurrenzfähig. Oder: Sie wären es, wenn sie nicht bewusst als Wegwerfprodukte konzipiert würden. Das passiert auf zwei Wegen. Zuerst mit ausbleibenden Sicherheitsupdates, wodurch es schnell unverantwortlich wird ein ansonsten einwandfreies Gerät weiterzuverwenden. Dann mit dem nicht auswechselbaren Akku, der unweigerlich nach wenigen Jahren seinen Geist aufgeben wird, woraufhin das Gerät dann Schrott ist – falls das Wechseln des Akkus doch möglich ist, ist es oft zu teuer.
Anfang des Jahres hatte ich mich nach Lösungsmöglichkeiten umgesehen. Die Überlegungen landeten dann auch hier im Blog. Linux auf Smartphones könnte ein Ausweg sein, aber war damals noch nicht praxistauglich und ist es wohl auch heute noch nicht. Kommerzielle Android-Telefone mit Nachhaltigkeit als Ziel, wie das Fairphone, sind nicht nur teuer, sondern auch keine komplette Garantie für langfristige Unterstützung. Firmen können pleitegehen. Und das Fairphone 3 zum Beispiel hatte zu dem Zeitpunkt nichtmal Android 10, was mich abschreckte (mittlerweile wurde das Update nachgereicht).
Android mit Communityunterstützung erschien wie die beste Möglichkeit, womit ich auch schon Erfahrung hatte. Doch welche moderne Hardware taugt? Denn selbst wenn ein Gerät von LineageOS oder einem anderen Rom unterstützt wird hilft das ja noch nicht viel, wenn der eingeklebte altersschwache Akku das Gerät in naher Zukunft unnutzbar macht. Ich landete erst beim LG G3 und dann beim LG G5, aber mir fehlte die Übersicht über mögliche Alternativen.
Jedes Android-Projekt wie LineageOS führt zwar Listen welche Hardware es unterstützt, aber welche davon ist reparierbar?
Genau diese Übersicht stellt sustaphones her. Denn es listet viele Smartphones mit Unterstützung für alternative Android-Distributionen, das heißt mit Updates weit über die minimale Herstellerunterstützung hinaus. Und zudem, wie schwierig ein Akkuwechsel ist.
Datenquellen
Die Daten werden von den verlinkten Projekten bereitgestellt, mal mehr, mal weniger direkt.
LineageOS hat ein Wiki mit einer Hardwareliste. Schon die wäre auslesbar, aber noch besser ist, dass sie aus einer Yaml-Datei gewonnen wird die auf Github lebt. Damit hat die Seite direkt Infos zu vielen Geräten, wobei LineageOS auch noch die größte und bekannteste Alternative zum Herstellerandroid ist.
MoKee ROM kenne ich weniger gut. Es ist scheinbar ein asiatisches Projekt, was es interessant macht, da es einige Geräte unterstützt die bei LineageOS fehlen. Leider fand ich hier keine so direkt maschinenlesbare Liste. Aber es gibt auf der Webseite eine Übersicht samt Hardwareinformationen, die lud ich in meine Datenbank.
Bei iFixit war ich überrascht, sogar eine API für genau solche Projekte zu finden. Hervorragend gemacht lieferte sie alle notwendigen Informationen, die Anleitungen, ihre Bewertung und sogar Bilder. Die Arbeit bestand vor allem darin die Namen zuzuordnen, da die sich bei den drei Projekten gerne mal unterscheiden und gerade iFixit mit den eindeutigen Codenamen der Geräte nichts anfangen konnte (falls ich nichts übersah...).
Die zu kombinierbaren Daten für eine hilfreiche Seite waren also vorhanden.
Es gibt noch mehr Möglichkeiten: Wie schwierig ein Bildschirm zu reparierbar ist wäre auch eine interessante Information, und es gibt noch weitere Android-Projekte wie /e/, Paranoid Android und Resurrection Remix OS. Ob ich die Seite in diese Richtung erweitere wird vom Interesse abhängen. Meinungen dazu?
Technik
Sustaphones ist eine statische Seite, die von mehreren handgeschriebenen Ruby-Skripten gebaut wird. Jeweils ein Skript ist dafür zuständig, die Daten von den unterstützten Projekten zu holen und in die Datenbank zu schreiben. Ein zusätzliches baut mit den Daten das HTML der Seite.
Netlify ist derzeit der Hoster, was für solche statischen Seiten superkomfortabel und noch dazu kostenlos ist. Netlify holt sich das generierte HTML direkt von Gitlab.
Beim Design habe ich mich wieder zurückgenommen und ein CSS-Framework eingesetzt, diesmal fiel die Wahl auf Bulma. Die Such- und Filterfunktion ist mit List.js gebaut. Abgesehen davon wird keinerlei Javascript genutzt.
Einige Zeit ging für die Optimierung der Performance drauf, ich orientierte mich dabei an der Bewertung von Chromiums Lighthouse. Dass es eine statische Seite ist half, aber andererseits ist es eine lange Liste, daher war die Performance nicht direkt super. Jetzt werden die Bilder erst nachgeladen wenn sie sichtbar werden, mittels der relativ neuen Browserfunktion. Zudem stammen die Bilder direkt von der iFixit-API, die dafür ein CDN benutzt, das wird preconnectet. Schließlich wird das Javascript mit defer
eingebunden und List.js erst initialisiert wenn der Besucher die Suchfunktion benutzen will. All die Optimierungen zusammengenommen sollte die Seite ziemlich schnell laden.
Fazit und Ausblick
Ich empfand sustaphones direkt als hilfreich. Vorher hatte ich keinen klaren Überblick über Alternativen zum LG G5. Jetzt weiß ich, dass es tatsächlich kaum neuere Telefone mit Lineage-Unterstützung (gleiches gilt für MoKee) und einfachem Akkuwechsel gibt. Die letzten sind aus 2016, besser als das G5 zum Beispiel das hierzulande seltene LG V20. Neuer ist nur das 2017 veröffentlichte Xiaomi Mi A1, das zwar keinen direkt auswechselbaren Akku hat, aber eine angeblich leicht nachvollziehbare Anleitung – die aber nicht mehr aufrufbar ist.
Ein neues Android-ROM auf ein gewöhnliches Smartphone aufzuspielen ist wirklich eine Möglichkeit, der Wegwerfkultur entgegenzuwirken. Denn jede Lebenszeitverlängerung hilft. Aber darauf jetzt zu setzen, um sich für ein Telefon zu entscheiden und das jahrelang zu benutzen? Das ist schwierig, wenn seit vier Jahren keine reparierbare moderne Hardware nachkam. Das G5 ist klasse, aber wie lange wird es davon noch gute Modelle geben?
Das alles macht das mittlerweile mit Android 10 erhältliche Fairphone 3 attraktiver.
Wenn ich die Seite nochmal erweitere wäre daher eine zweite Unterseite mit kurzen Vorstellartikeln zu Linux- und fairen/nachhaltigen Telefonen ganz oben auf der Todo-Liste.
Davon abgesehen, gibt es Vorschläge oder Feedback für die Seite?
Meine App-Liste für Android (F-Droid)
Thursday, 6. August 2020
Alphabetisch sortiert.
Advanced Charging Controller (ACCA)
Gibt mehr Kontrolle über den Akku. Man kann zum Beispiel eine Temperaturgrenze festlegen oder das Telefon abschalten, wenn der Ladestand zu niedrig wird. Braucht allerdings Root, was ich mittlerweile nicht mehr aktiv habe.
Aurora Store
Wenn doch mal eine Anwendung aus dem Playstore installiert werden soll. Einige werden ohne Gapps zwar nicht funktionieren, andere – wie der Bahn Navigator – funktionieren aber doch.
CPU Info
Zeigt neben allerlei Hardwareinformationen auch die Temperatur an, was bei meinem G3 wegen des Designfehlers etwas Aufmerksamkeit verdient hatte.
Document Viewer
Schlicht zum PDF-Dateien anzeigen.
Escapepod – Podcast Player
Ich höre nicht viele Podcasts. Aber die App ist praktisch, um neue Folgen zu sehen und beim Abspielen pausieren zu können. Auch ein gutes Beispiel dafür, wie simpel man ein trotzdem noch funktionales Interface machen kann.
Fennec F-Droid
Diese App wird dann wieder interessant, wenn sie die Engine von Firefox Preview benutzt. Solange nutze ich stattdessen den.
Forecastie
Zeichnet ein Widget mit Wettervorhersage und Uhr auf den Startbildschirm.
FreeOTP+
2-Faktor-Authentifizerung sehe ich ja mit gemischten Gefühlen: Einerseits erhöht es die Sicherheit, andererseits riskiert man damit für immer aus Accounts ausgesperrt zu werden. Wo ich es an habe funktioniert es mit dieser App.
Jitsi Meet
Nach der Coronaquarantäne dürfte diese Videokonferenzsoftware den meisten bekannt sein, als bessere Alternative zu Skype. Und auch unser virtuelles Serendipity-Treffen lief mit dieser Software.
NewPipe
NewPipe ist ein toller Youtube-Client. Werbefrei, accountfrei. Trotzdem können Channel abonniert werden und es gibt eine praktische Liste mit neuen Videos. Benutze ich mehr auf dem Touchpad, ist aber auch auf dem Telefon nett. Wenn Reisen wieder ein Thema werden auch um Videos vorher herunterzuladen.
OSMAnd+
Eine Karte! Erst empfand ich sie als ziemlich umständlich verglichen mit Google Maps, inzwischen habe ich einen etwas positiveren Eindruck. Die Suche ist schwach, die Karte selbst gut.
Scarlet Notes FD
Ich fand es ziemlich wichtig eine Notizenapp zu haben und erstaunlich schwer, eine brauchbare zu finden. Die simple Notizenapp von Google macht viele Kleinigkeiten richtig, was dann bei anderen Apps schmerzlich fehlt. Scarlet Notes macht fast alles richtig und sieht hübsch aus.
StressTest
Nicht in F-Droid, sondern manuell installiert. Dieses simple Benchmarkprogramm von mir braucht man auch nicht regelmäßig.
Telegram
Ich habe früher einige Messengerdienste ausprobiert, mittlerweile ist nur Telegram übriggeblieben. Die einzige per F-Droid installierbare Option mit ausreichend Verbreitung.
Transportr
Nahverkehrinfos. Situationsbedingt wenig benutzt, machte aber einen guten ersten Eindruck.
VLC
Wenn Videos per NewPipe Probleme machen können sie stattdessen VLC überlassen werden. Oder falls lokal gespeicherte Video- und Audiodateien abgespielt werden sollen. Wie auf dem Desktop ist VLC dafür eine gute Option.
Drei Monate mit dem LG G3 und LineageOS
Monday, 1. June 2020
Vor drei Monaten habe ich mir ein gebrauchtes LG G3 zugelegt und LineageOS 16.0 installiert. Auslöser war eine längere Überlegung, ob Linuxalternativen auf dem Telefon schon weit genug sind, welche Alternativen es zu Google-Android gibt. Letzten Endes erschien mir ein freies Android ohne Google-Apps als die derzeit beste Option. Ein OS-Update später ist genug Zeit verstrichen für ein Review: Wie bin ich damit bisher gefahren?
Die Hardware: Das G3
Ich bin zwiegespalten, ob meine Wahl die beste war. Das G3 ist ziemlich toll für sein Alter, hat aber auch einige Probleme, teilweise sind das Serienprobleme.
Positives
Es war eines der ersten Telefone mit einer 1440p-Auflösung. Zusammen mit den guten Farben und der Blickwinkelstabilität sieht das Bild gut und ziemlich modern aus. Bei günstigen oder älteren Telefonen ist der Bildschirm oft nicht okay, wirken die Farben matt oder sind Details pixelig.
Gut brauchbar ist auch die Kamera. Ich habe da jetzt einige Entwicklungen mitgemacht, von Telefonen ohne Kamera zu unbrauchbar kleinen Bildern, dann qualitativ schlechten, danach waren sie bei bestimmten Lichtverhältnissen und wenn der Zufallsgenerator wollte akzeptabel, zuletzt beim Wileyfox waren sie meist annehmbar. Aber die vom G3 sind gut. Die Fotografin im Haus hat eine etwas bessere Kamera, mit der sie die Fotos für mein Monitorreview auf pc-kombo gemacht hat. Die Fotos für die Vorstellung in diesem Blog dagegen kamen vom G3. Da ist ein Qualitätsunterschied. Doch sind die Fotos vom G3 für mich deutlich im gut-genug-Bereich. Man beachte die Farben der Katze.
Leistungsmäßig funktioniert alles wie es soll. 1080p-Youtubevideos, kompliziertere Webseiten. Das reguläre Reddit ist auf schwachen Telefonen zum Beispiel unbenutzbar, mit dem G3 ist es immer noch eine aufgeblähte Seite, aber wenn man aus Versehen von der guten i.*- oder old.*-Variante der Seite auf die neue kommt ist das kein großes Problem mehr. Auch bei anderen Apps habe ich keine Verzögerungen bemerkt. Ich habe immer noch nicht mit dem Telefon gespielt, sicher wird ein massiver Unterschied zu aktuellen Modellen bestehen wenn der Prozessor richtig gefordert wird – wie Franz Kommentar zum Benchmark auch zeigt. Aber ich rannte nunmal nicht in eine Situation, in der das Auswirkungen gehabt hätte.
Klarer Pluspunkt ist der Preis. Es wurde oft verkauft und es ist alt. Eine gute Kombination für einen niedrigen Preis. 40€ kostete meines, für den Preis findet es sich auch jetzt gerade bei ebay-kleinanzeigen. Ich glaube, das ist unschlagbar, Alternativen würden mehr kosten.
Negatives
Aber da sind auch Macken, die einen Griff zu anderen Modellen selbst für einen etwas höheren Preis überlegenswert machen.
Erst mal eine Kleinigkeit: Mein G3 hat einen unscharfen roten Punkt im Bildschirm oben links. Ähnlich wie ein Pixelfehler, allerdings mit unscharfem Rand und besser im Bild verschwindend. Das Risiko hat man bei Gebrauchtkäufen eben, es ist zum Glück nicht störend.
Die schwache Batterie wäre das, wenn ich nicht gerade im Quarantänemodus wäre. Im Urlaub beispielsweise. Nun ist es ein großer Pluspunkt des G3, dass die Batterie wechselbar ist. Was nebenbei auch dabei hilft, wenn man das Telefon fallenlässt, die Aufprallenergie kann in den Deckel gehen. Aber es sind doch nochmal Zusatzkosten, die bei einem so alten Telefon unvermeidbar sind und bei einem neueren Modell vielleicht nicht direkt auftreten würden.
Das Fallenlassen kommt wegen der glatten Oberfläche. Das glatte Plastik gibt wenig Halt, mir fiel das G3 gerade anfangs deswegen mehrmals herunter. Das ist schlechtes Design und ich sah keine normalen besseren Deckel zum Nachkaufen, nur einen, der mit einer größeren und dickeren Batterie daherkommt. Würde immerhin zwei Problem auf einmal lösen.
Jetzt aber die echten Probleme. Es finden sich einige Problemberichte und Reparaturanleitungen zu flackernden Bildschirmen. Das Problem traf mein G3 (noch?) nicht, scheint aber generell mit schlechter Kühlung zusammenzuhängen. Und die hatte ich ja bei meinem ersten G3 auch bemerkt und diesmal im Lasttest gemessen. Ich wollte da nachbessern, aber die Schraubendreher stecken beim Zoll, eventuell dazu später mehr.
Der zweite bekannte Seriendefekt betrifft leider auch mein G3: Die Simkarte wird nicht immer erkannt. Man sieht das auch bei den Anzeigen, da nicht wenige G3 deswegen als defekt verkauft werden. Es ist wohl ein Chip, der nicht richtig funktioniert. Die Reparatur (replace, reball or reflow in service shop) übersteigt meine Fähigkeiten bzw. wäre unangemessen teuer. Mehrfach neustarten und nicht ausgehen lassen ist momentan meine Lösung.
Alternativen?
Daher mein Zögern, ob das G3 generell die beste Wahl ist. Mit LineageOS werden interessante Alternativen unterstützt. Mit 17.1 neu hinzugekommen ist das LG G5, das wohl auch ein paar Probleme hat, aber immerhin etwas neuer ist. Das Oppo Find 7 hat ebenfalls einen auswechselbaren Akku und einen guten Bildschirm, war aber ein unterlegener Konkurrent zum G3 und ist in Deutschland selten. Wileyfox Swift und Wingtech Redmi 2 sind zwei andere Optionen auf der Liste, die sehe ich in Deutschland aber gar nicht. Interessanter und durchaus günstig zu finden: Das Samsung Galaxy S5 Neo (die anderen S5 haben bisher nicht das Update auf 17.1 erhalten).
Ansonsten könnten sich auf der Liste noch Telefone mit nicht direkt auswechselbarem Akku verbergen, bei denen ein Akkutausch aber durchaus machbar ist.
Das G3 bleibt eine gute und besonders günstige Option, ich bin mir jetzt aber seiner Schwachstellen mehr bewusst.
Die Software: LineageOS (und F-Droid)
Über die Softwareseite habe ich weniger zu schreiben. Ich bin mit der Lösung fast komplett zufrieden.
LineageOS funktioniert. Es ist toll, dass das G3 das Update auf 17.1 erhalten hat und damit immer noch schnell ist. Ich habe keine Instabilitäten bemerkt, auch Anrufen brachen nicht ab und die Sprachqualität ist gut. Die enthaltene Android-10-Gestensteuerung finde ich immer noch hervorragend. Negativ ist, dass die Standortbestimmung weiterhin nicht funktioniert. Mir ist nicht klar, ob das generall am G3, nur an meinem G3 oder generell nicht ohne weitere Änderungen an LineageOS funktioniert, wie von Nerd78@ erwähnt z.B. per Magisk und microG. Davon abgesehen ist LineageOS eine stabile Basis für die Anwendungen und bedient sich gut.
Die Anwendungen kamen fast alle per F-Droid auf das Gerät. Eine Bankanwendung und den derzeit ungebrauchten Bahnnavigator hatte ich über Aurorastore geladen. Und Firefox Preview aus dem inoffiziellen Mozilla-Repo über Aurora Droid, der da aber leider nicht mehr drin ist. Firefox Beta hat mittlerweile intern die Technik von Firefox Preview, ist aber leider als inkompatibel markiert. Derzeit kein Problem, weil ich die Preview noch habe, aber das ist unschön.
Es ist mein einziger Negativpunkt, denn ansonsten bin ich von der per F-Droid verfügbaren Softwareauswahl ziemlich beeindruckt. Ich werde die Auflistung in einen eigenen Artikel packen, fand aber bisher für fast alles eine gute Alternative.
Fazit: Eine gelungene Aktion
Im Nachhinein betrachtet hat das gut funktioniert. Mit minimalem Geld- und vernünftig geringem Zeitaufwand (wenn man von Blogartikeln wie diesem absieht) konnte ich von einem Android ohne Sicherheitsupdates und samt Googlediensten auf ein freies und aktuelles Android wechseln, ohne die Wegwerfindustrie zu unterstützen. Die Lösung – günstiges Telefon mit wechselbarem Akku plus Custom Rom wie LineageOS – funktioniert gut genug, dass ich sie generell empfehlen kann.
Ich werde wahrscheinlich ab jetzt nicht mehr viel darüber schreiben. Wie Linux auf dem Desktop ist das freie Android bereits Alltag geworden und wird damit zum Nicht-Thema. Das nächste große Lineage-Update ist auch bestimmt weit weg.
Angedacht ist nur noch eine Vorstellung meiner gewählten Android-Anwendungen und falls die Schraubendreher ankommen versuche ich mich vielleicht an der Verbesserung der Kühlung des G3, was ich dann noch hier dokumentieren würde. Vielleicht folgt irgendwann ein Vergleich mit einem anderen Telefon, wenn hier im Haushalt etwas aufschlägt.
LineageOS 17.1, Update für das LG G3
Wednesday, 27. May 2020
Nachdem ich erst vor kurzem LineageOS 16.0 auf dem LG G3 installiert hatte war ich mit dem Upgrade auf 17.1 zögerlich. 16.0 sollte ja noch Updates bekommen und ich hatte mich gerade erst an das System gewöhnt. Jetzt aber wollte ich es hinter mich bringen. Das Update war problemlos und relativ einfach.
Ich bin der generischen Upgradeanleitung gefolgt, beim G3 gibt es wohl keine Überraschungen. Das Telefon mit per USB-Kabel mit dem PC verbinden, in den Entwickleroptionen Root Access Options auf ADB Only oder Apps and ADB setzen. Die neue Lineageversion herunterladen und mit adb installieren (ohne Google, also ohne gapps):
onli@fallout:~/Downloads$ sudo killall adb onli@fallout:~/Downloads$ sudo adb reboot sideload * daemon not running; starting now at tcp:5037 * daemon started successfully 'adb root' is required for 'adb reboot sideload'. onli@fallout:~/Downloads$ adb root restarting adbd as root onli@fallout:~/Downloads$ sudo adb reboot sideload onli@fallout:~/Downloads$ sudo adb sideload lineage-17.1-20200423-nightly-d855-signed.zip serving: 'lineage-17.1-20200423-nightly-d855-signed.zip' (~47%) adb: failed to read command: Success onli@fallout:~/Downloads$ sudo adb reboot
Man beachte die vertrauenserweckenden 47% Endfortschritt samt Fehler: Erfolg-Meldung, aber trotzdem startete das neue System.
Was hat sich geändert? Nach dem Einschalten und dem ersten Entsperren hängt das System einen längeren Moment. Es gibt jetzt wieder ein System zur Designauswahl, daran erinnere ich mich von früheren Cyanogen-Experimenten, geht zumindest in die Richtung. Die Oberfläche fühlt sich schneller an, die Icons in der Schnellkontrolle oben sind umorganisiert worden.
Das Changelog liest sich auch eher wie das eines Updates mit begrenztem Umfang, aber das ist bei Android als stabilem System wohl schon ein paar Versionen so üblich.
Aber dann habe ich die Gestennavigation entdeckt (via, wobei die Seite bei mir gerade nicht lädt). Die gab es auch schon in Android 9, meine ich, aber da funktionierte sie für mich nicht. Warum genau weiß ich nicht mehr. Aber die Implementation in Android 10 funktioniert hervorragend! Android hatte ja vorher das Navigationssystem von webOS gekapert, mit der Übersicht der Fenster. Mit dem neuen System haben sie jetzt die auswendig zu lernenden Gesten als Kern der Navigation übernommen, wofür es unten einen angedeuteten Gestenbereich gibt. Das ganze ist bei Android aber optional und zusätzlich zu den Wischgesten unten muss für die Aktion Zurück von der Seite des Bildschirms eine Wischgeste gestartet werden, egal auf welcher Höhe. Sie haben das System also weiter auf Android angepasst. Der Fokus auf die Gesten, dass es dafür einen dedizierten Bereich gibt und welche Bewegungen gefordert werden wurde übernommen, aber die Appfensterliste ist nicht mehr feste Station der Navigation, außerdem ist (clever!) der Gestenbereich Teil des Bildschirms.
Es funktioniert so: In Settings -> System -> Gestures -> System Navigation auf Gesture Navigation umstellen. Danach verschwinden die drei Buttons unten, sie werden ersetzt durch einen weißen Strich (wieder: wie beim webOS-Palm).
Ins Appmenü führt eine Geste von unten nach oben, die gleiche führt auch wieder zum Desktop zurück, auch wenn statt des Menüs eine App offen war. Zurück in einer App geht über die Seiten. Zwischen Apps wechselt eine Bewegung von links nach rechts oder von rechts nach links, auszuführen im Bereich unten. Für die alte Appfensterübersicht muss man von unten halb nach oben und dann nach links wischen, die Liste bietet sich während der ersten Hälfte an. Das klingt vielleicht erstmal kompliziert. Ich weiß aber von meinem HP Veer, dass solche Gesten sehr schnell gelernt werden und dann sitzen, auch Jahre später. Toll!
Mir ging es ja vor allem darum, eine aktuelle Version eines freien Betriebssystems samt Sicherheitsupdates auf dem Telefon zu haben. Bei dem Ziel ist es bereits ohne solche Verbesserungen super, wenn das G3 weiterhin von einer großen Android-Distribution unterstützt wird. Von daher freue ich mich über das erfolgreiche Update auf Android 10/LineageOS 17.1.
StressTest: Lasttest und Mini-Benchmark für Android
Wednesday, 11. March 2020
Ich habe per F-Droid einen Benchmark gesucht und bin nicht fündig geworden. Hintergrund ist, dass angeblich beim G3 das Kühlsystem manchmal(?) nicht ordentlich funktioniert. Und es passt zu meiner Erinnerung: Als ich das erste mal für eine Weile das G3 benutzte wurde es unter Last heiß und dann die Helligkeit reduziert, besonders im Sommer mit Pokemon Go (das war als es rauskam) war das ein Problem. Ich wollte wissen, ob mein neues Modell betroffen ist.
Daher habe ich eine kleine App geschrieben, stressTest. Sie führt fannkuch-redux aus. Das ist eigentlich kein ernsthafter Benchmark, aber es belastet für einen Moment alle Kerne des Telefons und ist daher zumindest als Lasttest geeignet.
Und tatsächlich: Die Temperatur schoss direkt auf 80℃ hoch. Ich werde mir also bald näher ansehen, ob der Kühler verbessert werden kann. Genau für sowas ist das einfach zu öffnende LG-Telefon ja gedacht.
Das G3 bewältigte den Algorithmus in 30 Sekunden, das Wileyfox Spark+ brauchte 147 – was nicht unbedingt heißen muss, dass das G3 fünfmal schneller ist, aber es würde gefühlt passen. Es ist ein erster Ansatz, aber die Ergebnisse fand ich gut genug um die Anwendung hier zu teilen.
30 Sekunden Laufzeit beim G3 bedeutet wohl auch, dass neuere Telefone in wenigen Sekunden fertig werden, was dann wieder die Funktion als Lasttest kaputtmacht. Dafür braucht es entweder einen anderen Ansatz, oder gerade habe ich die Idee, einen Button für den Benchmarkmodus und einen zweiten für konstante Last einzubauen.
Der Quellcode ist offen, Lizenz ist GPL 3.0, ein APK habe ich eben gebaut und hier hochgeladen.
DB Navigator ohne Google
Monday, 9. March 2020
Überraschenderweise funktioniert der Bahn-Navigator auf Android auch ohne Google-Frameworks. Auf dem G3 habe ich ja LineageOS ohne diese installiert. Er behauptet zwar etwas anderes: Auf der Startseite kommt bei jedem Laden eine Meldung, dass die App ohne Google-Services nicht funktionieren würde. Aber das stimmt schlicht nicht; Fahrplansuche, Einloggen und sogar Ticketkauf geht durchaus. Und auch bei der Ticketkontrolle gab es keine Probleme.
Es ist höchst bedauerlich, dass die Bahn in ihrer Großkonzernbräsigkeit nicht nur die App nicht außerhalb des Play Stores anbietet, nichtmal als einfache APK auf der eigenen Seite, sondern sogar in die Anwendung irreführende Meldungen einbaut. Wenigstens funktionierts und die Anwendung selbst taugt mittlerweile.
F-Droid installieren
Falls noch nicht geschehen installiere F-Droid. Das ist ein alternatives App-Store, mit dem freie Programme installiert werden können. Für ein freies Android unabdingbar. Die Anwendung aktualisiert sich selbst, es ist also völlig okay das .apk von der Webseite herunterzuladen und die App darüber zu installieren.
Aurora Store installieren
Mit F-Droid kann nun der Aurora Store installiert werden. Falls – so wie hier – eben doch mal eine Anwendung aus dem Play Store benötigt wird, kann sie über den Aurora Store geladen werden. Wichtig dabei: Das geht anonym, sodass der eigene Google-Account nicht gefährdet wird. Den könnte Google sonst sperren.
Viele Apps aus dem Play Store werden ohne Gapps oder microG nicht funktionieren, der DB Navigator aber schon.
Bahn Navigator installieren
Im Aurora Store kann nun wie üblich die App gesucht und installiert werden.
Es gibt dann schon ein paar Absonderlichkeiten: Die oben erwähnte unzutreffende Warnmeldung, und dass beim Login keine Erfolgsmeldung erscheint, obwohl er funktionierte. Das sind aber beides keine kompletten Blocker.
LineageOS auf dem LG G3
Friday, 6. March 2020
Wie vorgesehen LineageOS auf dem LG G3 zu installieren war gar nicht so einfach.
Taugt daher als gutes Beispiel, warum solche Ansätze das Problem mit Android nicht generell lösen. Letzten Endes lief die Installation immerhin durch und die Aktion war nicht arg zeitaufwändig. Es wurden allerdings leider Windowsprogramme benötigt.
Installation
Die Installation folgt der Anleitung im Wiki, aber es gibt gerade im ersten Schritt ein paar Besonderheiten zu beachten.
Zuerst aber muss man wissen, wie man adb-Zugriff aktivieren kann. Das geht unter Einstellungen -> Allgemein -> Telefoninfo -> Software-Information, drücke siebenmal auf die Build-Nummer. Dann erscheint im Hauptmenü der Menüpunkt Entwickleroptionen, in dem USB-Debugging aktiviert werden kann.
Dazu sollte das genaue Modell geprüft werden. In Deutschland sollte das zwar das d855 sein, aber sicher ist sicher. Das steht ebenfalls bei Telefoninfo, bei den Hardwareinformationen.
Rooten
Mein neues gebrauchtes LG G3 kam mit Android 5 und einer v21 Firmware. Ich wollte erst unter Linux mit PurpleDrake Rootrechte bekommen, aber nach dem Neustart des Geräts fand das Skript das Telefon nie. Ein paar Forenposts ließen mich glauben, dass es mit einer älteren Androidversion klappen würde. Also installierte ich die.
Dafür folgte ich dem ersten Teil dieser Anleitung auf LTT. Die Essenz hier ist: Man lädt einen USB-Treiber für Windows, LGUP und eine ältere Androidversion für das G3 als .tot herunter (Ich wählte die LGD855AT-V10e-EUR-16G.zip) und spielt die dann per LG-Programm auf das Telefon auf. Purpledrake funktionierte danach aber immer noch nicht.
Was jetzt (vielleicht hätte das auch vorher geklappt) aber ging war das ursprünglich in der Anleitung empfohlene LG One Click Root, das ich dann auch unter Windows ausgeführt habe. Stumpf der Anleitung im Forum folgen und die Rootrechte werden freigeschaltet.
Recovery installieren
Recovery als .img herunterladen, dann auf das Telefon spielen:
onli@fallout:~/Downloads/g3$ adb push recovery-3.3.1-d855-themed.img /sdcard/recovery.img recovery-3.3.1-d855-themed.img: 1 file pushed. 5.5 MB/s (15503376 bytes in 2.665s) onli@fallout:~/Downloads/g3$ adb shell shell@g3:/ $ su root@g3:/ # dd if=/sdcard/recovery.img of=/dev/block/platform/msm_sdcc.1/by-name/recovery
Hier war ich vorher fast sicher, eine SD-Karte im Gerät zu brauchen. Aber dem war nicht so, das geht auch ohne.
Das Telefon ausschalten. Jetzt musste mit Lautstärke unten + Anschaltknopf dieses Recoveryprogramm gestartet werden, um damit LineageOS zu installieren.
LineageOS installieren
Die neueste Version herunterladen. Mit dem Recoveryprogramm werden die alten Daten gelöscht, das ging sehr schnell und wird in der Anleitung genau beschrieben. Das heruntergeladene .zip mit Lineage wird danach mit adb sideload lineage-16.0-20200223-nightly-d855-signed.zip
(Die Versionsnummer ist morgen natürlich schon anders) hochgeladen, nachdem vorher auf dem Telefon im Recoveryprogramm der Sideloader-Modus aktiviert wird. Hier hing ich eine Weile, weil nach dem Aktivieren des Modus nichts passierte – ich musste erstmal darauf kommen, dass jetzt auf dem PC mit dem gezeigten Befehl der Prozess gestartet werden kann. Hier fehlt einfach eine Bestätigung.
Der Upload lief dann problemlos, auch wenn am Ende am PC eine Fehlermeldung gezeigt wurde.
Optional könnten jetzt auch die Google-Programme installiert werden. Ich habe mir das gespart.
Nach einem Neustart per adb reboot
startete direkt LineageOS!
Das G3 mit LineageOS
Mein Eindruck bisher ist ziemlich positiv. Das G3 mit Lineage lief bisher schnell, Firefox schlägt sich gut auf dem Gerät, New Pipe funktionierte. Ich muss noch testen ob sich das alles in Praxis bewährt, aber ich bin zuversichtlich. Aktuelle Sicherheitsupdates auf einem Gerät von 2014, falls die Batterie Probleme macht kann sie gewechselt werden: So soll es sein.
Schon weil ich die Gapps (Googles Androidprogramme und -Frameworks) weggelassen habe ist LineageOS anders, dazu kommen die Anpassungen des Roms. Es war schon einiges da: Browser, Dateimanager, Kalender, Emailprogramm zum Beispiel. F-Droid kam dazu, damit folgten Firefox, VLC, NewPipe und Telegram. Was fehlt sind eben Programme wie Hangout und der Play Store. Wieder mal ohne die auszukommen ist Teil der Übung.
Nur schade, dass die Standortfunktion nicht funktioniert. Keine App bekommt einen Standort vom System übermittelt, obwohl die Berechtigung erteilt wird. Das macht Navigation schwierig. Das kann an LineageOS liegen, aber es kann auch sein, dass das GPS-Modul kaputt ist. Das hatte ich vorher nicht getestet.
Davon mal abgesehen glaube ich, dass ein älteres Androidsmartphone mit Lineage oder anderen Roms zu betreiben tatsächlich momentan eine gute Lösung ist. Falls die Linuxhandys ein Erfolg werden: Super, vom G3 wegzuwechseln wäre verkraftbar. Bricht der Support weg: Okay, schade, aber es war nicht teuer und da gebraucht gekauft wurde hiermit auch kein weiterer Müll produziert. Scheitern die Alternativen, bleibt es eben bei dieser Übergangslösung.
Löst 2020 Linux mein Problem mit Smartphones?
Wednesday, 4. March 2020
Update 12.04.2020: Bei der Liste der Lösungen habe ich beim Fairphone das Shiftphone mit aufgenommen, dem Volla Phone einen Eintrag gegeben, Pines jetzt erhältliche Ubuntuversion verlinkt.
Seit es Smartphones gibt sind diese PCs mit Telefonfunktion, die ich jetzt einfach Telefone nennen werde, ein Problem. Zu Beginn 2020 habe ich Anlass, mich damit auseinanderzusetzen. Zwei Gründe: Meine bisherige Problemlösung Problemvermeidung bekommt erstens keine Updates mehr, zweitens sind einige echte Lösungen am Horizont.
Doch was ist überhaupt das Problem? Telefone sind Wegwerfprodukte geworden, Produkt einer schlechten technologischen Entwicklung. Ich werde im Folgenden erklären wie ich das meine. Die einfachere Perspektive ist, dass ich die derzeitigen Angebote nicht gut finde, aber gerne doch ein neues Telefon hätte.
Das Problem im Detail
Wenn ich heute in einen Elektronikmarkt gehe – hier um die Ecke ist ein Saturn – habe ich die Wahl aus zwei schlechten Optionen: Ein iPhone oder ein Android-Gerät.
Warum sind sie schlecht? Andersrum: Was wäre gut?
Ein gutes Telefon hätte viel von einem PC. Ich könnte Bestandteile auswechseln, hätte Auswahl beim Betriebssystem auch aus freien Alternativen. Schnell genug für alle Software die ich ausführen will, ob das jetzt Entwicklungsumgebungen oder Spiele sind. Ein guter PC kann viele Jahre benutzt werden. Wird er zu langsam, hilft wahrscheinlich ein einzelnes Upgrade wie eine neue Grafikkarte, mehr Arbeitsspeicher oder eine SSD. Wenn es doch an den Kern geht, das Motherboard, ist mindestens das Gehäuse noch brauchbar.
Moderne Telefone können davon eine einzige Sache: Sie sind schnell genug für alles, was ich ausführen will. Das trifft selbst für alte Geräte zu. Telefonieren, SMS-Schreiben, Fotos machen, Chatten mit Software wie Telegram, Navigieren wenn unterwegs, im Internet surfen und Youtube schauen; Alle können alles. Ich behaupte, dem Großteil aller Kunden geht das genauso. Auch wenn es natürlich eine andere Käufergruppe gibt, die das Telefon anstatt eines PCs benutzt und für die es dann noch mehr können muss: Online-Banking und Spiele spielen wären dann zwei aus unterschiedlichen Gründen (Vertrauen, Performance) wichtige Punkte.
Zurück in den Elektronikmarkt. Das iPhone ist primär viel zu teuer. Teurer als mein PC! Es unterstützt die konkreten Anwendungsfälle. Aber ich kann es nicht upgraden. Ich kann es im Zweifel nicht reparieren. Wenn es keine Upgrades mehr bekommt kann ich kein alternatives Betriebssystem installieren. Es ist dann Schrott.
Android ist nicht viel besser, aber ein bisschen. Es gibt hier eine Vielzahl von unterschiedlichen Geräten, mit ganz unterschiedlicher Qualität, Reparierbarkeit und Verfügbarkeit von Updates. Nahezu alle können meine Anwendungsfälle abdecken, aber es könnte mir in dieser Welt durchaus passieren, ein Android-Telefon zum Preis eines iPhones zu kaufen und gar keine Sicherheitsupdates zu erhalten. Ein paar Gegenmaßnahmen gibt es, aber einfache und komplette Lösungen keinesfalls.
Telefone haben aus einer bestimmten Perspektive in der technologischen Entwicklung PCs überschritten. So viel leistungsstarke Hardware auf so engem Raum mit so guten Displays! Da braucht man sich nur die typischen PPI aktueller Hardware anzuschauen:
Aber sie haben die Standardisierung unterlassen, auch wenn Android darüber hinwegtäuscht. Sie sind konzeptionell vor dem IBM-PC stehengeblieben, es sind tausende proprietäre Insellösungen. Deswegen funktioniert die geplante Obsoleszenz mit eingeklebten Verschleißteilen wie Batterien, deswegen ist ein iPhone schwer reparierbar und kann den Kopfhöreranschluss weglassen um Bluetooth-Kopfhörer zu verkaufen, deswegen bekommt ein Android-Telefon gefühlt eine Woche nach Kauf keine Sicherheitsupdates mehr. Und deswegen gibt es kein GNU/Linux für Telefone, nur das auf Linux lose basierende Android, das nicht die gleichen Vorteile mitbringt und für jedes Modell angepasst werden muss.
Und da es keinen Standard gibt, kann der Markt diesen Umgang vorgeben: Du kaufst eins. Du nutzt es ein bis zwei Jahre. Wenn es dir wider erwarten in der Zeit nicht heruntergefallen und dabei kaputtgegangen ist, geht jetzt die nicht wechselbare Batterie kaputt. Wenn das nicht ausreicht, gibt es eben keine Sicherheitsupdates mehr. Du ignorierst sogar das: Wir schalten 2G ab. Kauf ein neues Telefon!
Das funktionierte früher schon deswegen, weil ein neues Telefon so viel besser war, dass sogar ich ich ein altes Android nicht behalten wollte. Das Display war so schlecht, das System so langsam, hatte man einmal eine bessere Alternative erlebt unerträglich. Ein ähnlicher Effekt, wie wenn man heute Amigaspiele oder erste 3D-Spiele auf der PS1 anschaut. Aber heute? Da ist mein 4 Jahre altes Budget-Telefon, wahrscheinlich schlechter als gute Modelle von 2014, für mich noch völlig okay. Und trotzdem kann ich es nicht problemlos vertreten es weiter zu nutzen, weil es keine Updates gibt (bei anderen Modellen gälte: Der Akku ist kaputt).
So war es bis jetzt. So ist es noch in Media Markt und Saturn. Aber ich erwähnte oben mögliche Lösungen am Horizont. Aber schauen wir doch erstmal, was bisher nicht funktioniert hat.
Bisher gescheiterte Lösungsansätze
Alle sind bis jetzt dran gescheitert, ein drittes Betriebssystem mit eigener Hardware zu etablieren. Nicht alle, aber manche hätten helfen können. Windows, Sailfish, Ubuntu Phone, Firefox OS, webOS, Blackberry probierten es (und wahrscheinlich vergesse ich einige).
Hätte jedes davon geholfen? Blackberry? Wohl kaum. Windows? Wahrscheinlich nicht, obwohl auf dem PC die Updatesituation auch mit Windows sehr viel besser ist. Sailfish, webOS, Ubuntu Phone, Firefox OS? Vielleicht ja. Denn ihr Fokus auf echtes Linux als Grundlage oder auf Webanwendungen zusammen mit den Status als kleinerer dritter Wettbewerber, der dann vielleicht als Alternative für die Telefone der anderen bereitstehen will, hätte zu einer Alternative nach Supportende des ersten Betriebssystems führen können.
Auch kam nie ein echtes modulares Telefon heraus. Dabei gab es daran großes Interesse. Google verfolgte das Konzept mit großem Tara für kurze Zeit als Projekt Ara, veröffentlichte aber nie etwas.
Module von Motorola sind dagegen nur kleine Erweiterungen, kein Auswechseln von Kernkomponenten. Das Fairphone 2 ist modular in Anführungsstrichen: Die Hardware ist in Modulen verpackt, was beim Reparieren hilft, aber du kannst generell nicht einfach neue und bessere Hardware einsetzen. Höchstens eine Teillösung.
Teillösungen
Hersteller sind dazu übergegangen, für manche Modelle minimale Supportzeiträume zu garantieren. Sogar Apple bietet ja doch Updates für ältere iPhones an. Bei Android gibt es die Modelle von Google, erst Nexus und jetzt Pixel, mit Supportzeitäumen von drei Jahren. Android One ist das gleiche Programm für andere Hersteller. Der Knackpunkt da aber: Drei Jahre ab Release sind verdammt kurz, und nochmal kürzer wenn man – wie ich – kein Telefon zum Releasepreis kaufen will. Und die Garantie gilt längst nicht für alle Modelle aller Hersteller.
Dann macht der Nutzer es eben selbst. Schon lange gibt gibt es Custom-Roms, Android nicht von Hersteller sondern von anderen Entwicklern. CyanogenMod war bekannt, LineageOS ist der Nachfolger, /e/ hat sich einen Namen gemacht, dazu gibt es viele unbekanntere Versionen, manchmal spezifisch für einzelne Modelle. Manche Telefone bleiben so lange über ihren offiziellen Supportzeitrahmen valide Optionen, insbesondere wenn sie einfach reparierbar sind. Dann funktioniert das gut. Aber es ändert den Markt nicht grundlegend, weil die Installation zu kompliziert ist und Support ungewiss. Mein Wileyfox Spark+ ist da das beste Beispiel: Es hat kein aktuelles Custom Rom, obwohl es mit einer Version von CyanogenMod ausgeliefert wurde! Genauso kann jedes andere Gerät von der Liste rutschen, im Zweifel einfach weil kein Entwickler sich berufen fühlt. Genau, da ist es wieder: Jedes Smartphone ist seine eigene proprietäre Insel. Oder aber der Bootloader ist gesperrt und der Hersteller hat die Obsoleszenz auf diesem Weg gesichert.
Manche der gescheiterten Ansätze für einen dritten Wettbewerber sind inzwischen eine Alternative zu Custom-Roms. Sie sind weitere Alternativen für bestimmte Android-Modelle. Sailfish OS ist eine Alternative für manche Xperias, Ubuntu Touch unterstützt ein paar Modelle mehr. Wie ernsthafte Bemühungen, eine Alternative für den Mainstream zu werden, wirken aber beide nicht mehr. Besonders zu Ubuntu Touch finde ich nichtmal aktuelle Reviews.
Lösungen am Horizont: Neustart für alternative Betriebssysteme, neue Telefone
Also, bleibt es für immer bei Teillösungen? Vielleicht nicht. Es gibt derzeit zwei gute Entwicklungen:
- Ernsthafte Bemühungen, eine stabile freie Linuxgrundlage auf Telefone zu bringen.
- Hardware zu verkaufen, die eine möglichst freie Betriebssystemauswahl zulässt.
Die Chance dafür stehen nicht schlecht. Wenn meine Einschätzung stimmt, dass die Technik den nötigen Stand erreicht hat. Wenn Anwender wie bei PCs nicht immer den neuesten Stand sofort haben müssen weil das vorhandene gut genug war, ist jetzt vielleicht erstmals die Grundlage da für eine echte, freie und nachhaltige Alternative.
postmarketOS
postmarketOS bringt Linux auf das Telefon. Beeindruckend im Rückblick Mitte letzten Jahres war, wie schnell so viele Geräte zumindest teilweise unterstützt werden konnten. Und er beginnt direkt mit dem besten Ziel:
Wouldn't it be great if you could take any obsolete smartphone from the past ten years and replace its outdated and insecure software with a maintained, modular free software stack?
Wie nützlich wäre das? Ziemlich! Denn mit einer stabilen Linuxgrundlage, am besten dem Standardkernel, fehlt nur noch die mobile Desktopumgebung. Für die gibt es Software, z.B. Plasma Mobile. Auch dass manche Designer Linux auf dem Desktop in ein mobiles Interface verwandeln wollten ist da zum ersten mal praktisch (ich habe da eine Pineingabe für Gnome vor Augen), so gibt es Bestandteile für passende Interfaces auch anderswo.
Kann ich das heute installieren und wirklich nutzen? Nein. Denn es gibt kein Gerät in der Liste unterstützter Geräte, in der alles nötige funktioniert. Das Projekt ist potentiell toll, aber keine Lösung für jetzt. Außer man will das Smartphone in einen PC ohne Telefonfunktion verwandeln.
PinePhone
Keine neue Hardware hat so in der Szene eingeschlagen wie das PinePhone von Pine64. Es ist Die erste Version war schnell ausverkauft obwohl nur adressiert an Entwickler, kostete $149 und das Ziel des Projekts ist es, ein offenes und nutzbares Telefon mit Linux als Kernel herauszubringen. Pine64 macht eigentlich eine Alternative zum Raspberry Pi, aber erstens ist das echte Hardware und schon eine gute Grundlage, und zweitens haben sie noch dazu bereits ein Laptop veröffentlicht, das Pinebook bzw Pinebook Pro. Und letzteres ist wohl ziemlich gut! Daher kommt die positive Einschätzung.
Fast jedes halb oder ganz freie Softwareprojekt mit ein bisschen Leben versucht sich jetzt am PinePhone: Ubuntu Touch, postmarketOS, Replicant (ein freies Android), Sailfish OS, sogar LuneOS (was mal webOS war) sendet ein Lebenszeichen. Gut möglich, dass einige davon auf dem PinePhone vollständig laufende Alternativen werden.
Bestätigend wirkt da die zweite verkaufte Vorversion: Die Community Edition: UBports sei noch nicht das fertige Produkt, aber vieles funktioniere bereits. Es ist nicht mehr nur an Entwickler adressiert, sondern auch an Ubuntu Touch interessierte Tester. Der Preis ist weiterhin $150 und bislang ist es noch verfügbar.
Purisms Librem 5
Das Librem 5 von Purism ist ein anderer Ansatz für ein Linuxhandy. PureOS ist hier das neu entwickelte freie Betriebssystem, mit Linuxkernel. Statt $150 kostet es $750, und es ist noch nicht veröffentlicht. Was sie vom Entwicklungsprozess durchscheinen lassen lässt auf ein gutes System und Telefon hoffen. Viel Fokus auf möglichst sichere Hardware mit echten Ausschaltknöpfen und einer gut benutzbaren Linuxumgebung.
Aber zu teuer ist das schon. Wer weiß, wenn sich trotzdem genug Käufer finden kommt auf der Grundlage der Entwicklung für das Librem 5 vielleicht ein günstigeres Modell.
Volla Phone
Nach einer gescheiterten Kickstartkampagne Ende letzten Jahres gab es danach eine erfolgreiche mit kleinerem Ziel. Auf Indiegogo und Kickstarter sind bisher 45.000€ zusammengekommen. Das Volla Phone soll ein Android und ein Linuxtelefon werden: Android ohne Googledienste, Unterstützung für Ubuntu Touch und einer Communityversion von Sailfish OS. Das Android sieht dabei auf den Bildern sehr umgekrempelt aus. Ohne Googledienste keinen Playstore und so fehlen manche Apps, praxistauglich ist das aber durchaus und der Datenschutzgedanke macht den Ansatz auch notwendig. Die Hardware ist ein Gigaset GS290, was auf den ersten Blick nicht schlecht aussieht. In der Vollavariante kostet es derzeit 359€, Zieltermin ist November.
Fairphone & Shiftphone
Copyright Fairphone, https://www.flickr.com/photos/fairphone/23624799326/in/album-72157632717840706/
Ich will das Fairphone hier nicht unerwähnt lassen, auch wenn es nicht neu ist und ich es nicht völlig verstehe. Ihr Ansatz ist es, ein möglichst nachhaltiges Telefon zu entwickeln, Fairtrade-Logo-auf-der-Produktseite-nachhaltig. Es ist die Softwareseite, die ich nicht verstehe: Kein Android One, selbst das aktuelle Fairphone 3 kommt noch nur mit Android 9. Und während das zweite Modell von /e/ und LineageOS unterstützt wird, fehlt das beim dritten noch. Was bringt reparierbare Hardware wenn die Softwareseite nicht stimmt?
Und doch: Währen das erste Modell ziemlich früh aufgeben werden musste, haben sie beim zweiten Versuch mit dem modularen Ansatz ein sehr gut reparierbares Telefon geschaffen und das mit dem dritten wiederholt. Wenn Ersatzteile verfügbar bleiben und der Softwaresupport nachzieht könnten die beiden modularen Fairphones eine Möglichkeit sein, sich dem Wegwerfsystem zu entziehen.
Günstig aber ist es nicht.
Ähnlich sind die Modelle von SHIFT. Auch hier verspricht der Hersteller, faire Löhne zu zahlen und umweltschützend vorzugehen (wieviel davon bereits bzw wie komplett der Ansatz gelingt ist umstritten). Wie beim Fairphone ist das Telefon selbst ungewöhnlich modular aufgebaut, sodass Reparaturen besonders einfach werden. Und die Grundlage ist wieder Android. Es gibt zwei aktuelle Modelle, die Preise liegen unter und über dem Fairphone 3, ein drittes SHIFT6mq kann für 799€ vorbestellt werden. Das aber ist alles nur Android. Das SHIFTmu dagegen soll mehr sein als ein Smartphone, sondern ein Smartphone und Rechnerersatz mit Zusatzmodulen. Und hier sollen dann auch Alternativen zu Android angeboten werden oder zumindest möglich sein. Vom Konzept würde es sehr zu Ubuntu Touch passen. Wieder ist es ein teures Gerät.
Welches Telefon wird es werden?
Jetzt, Anfang 2020, sehe ich noch keine brauchbaren neuen Alternativen. Ein Auge behalten würde ich in diesem Jahr aber insbesondere auf das PinePhone. Purism wird für mich erst interessant, wenn nach dem Librem 5 ein günstigeres Modell herauskommt. Beim Fairphone ganz vielleicht das zweite gebraucht, aber ein Blick auf die Angebote ist da nicht vielverprechend. Wer viel Geld für sowas über hat, den reizt sicher das Librem 5 oder das bereits verfügbare Fairphone 3.
Oder sehe ich das falsch und es gibt derzeit andere wichtige Entwicklungen?
Wenn nicht ist die praktische Lösung ist derzeit noch ein gebrauchtes Telefon, das auf den Gerätelisten von LineageOS oder von /e/ geführt wird. Vorsicht, bei Lineage sind nur die fettgedruckten aktuell, oben ist auch eine Checkbox zum Ausblenden der anderen.
Welche Modelle stechen da heraus? Für mich zuerst das LG G3 und HTC One M8. Beide sind ziemlich alt und entsprechend günstig zu finden, das G3 habe ich in Troyes benutzt und gut genug gefunden, es hat sogar einen auswechselbaren Akku. Beim One M8 mochte ich einfach den Vorgänger, den ich kurz mal für Softwareentwicklung hatte. Beide sollten, obwohl älter, nicht schwächer als mein jetziges sein. Allerdings muss man schon damit rechnen, dass ein Telefon von 2014 nicht mehr ewig hält.
/e/ listet auch noch das LG G5, obwohl da derzeit Bugs zum GPS-Modul im Tracker sind und ich Probleme vermute, da es bei Lineage fehlt. Es wäre sonst wohl ein hübsches Upgrade zum G3.
Es gibt da natürlich Artikel zu, so wie diesen. Das dort erwähnte Xiaomi Mi A1 lässt sich auch in Deutschland günstig finden.
Habe ich ein gutes Modell übersehen?
Android 7.1.1 (Nougat) auf HP Touchpad installieren
Wednesday, 4. January 2017
Vorab: Lohnt sich das? Ich meine ja. Android 4.4.4 kann mit der Toolbox schnell und einfach installiert werden. 4.4.4 funktioniert gut, aber der Dauergebrauch zeigte: nicht perfekt. So gibt es Aussetzer des Wlans und die Performance ist manchmal haklig. Nougat ist schneller, verbraucht weniger Akku, und das Wlan bleibt scheinbar stabil. Allerdings ist die Kamera invertiert und beim Test-Touchpad gab es gelegentlich Soundprobleme. Man tauscht also Probleme gegen andere Probleme, bekommt dafür aber ein System, das weiterentwickelt wird und moderner ist.
Das Rom der Wahl ist übrigens ein Nighly Build von Evervolv. Nettestes Feature ist der integrierte Updater. Neue Releases und Nightly-Builds können damit problemlos von Android aus installiert werden.
Installation
Ich gehe im Folgenden davon aus, dass Android schon installiert ist. Ansonsten erstmal mit der Toolbox Android 4.4.4 installieren.
Um Nougat zu installieren muss die Systempartition groß genug sein. Wenn das nicht schon so ist, ist das der erste Schritt. Am besten geht das über die Toolbox. Ich würde die Partition auf 2GB vergrößern, definitiv gebraucht werden 1,3GB.
Jetzt das Evervolv-Rom und TWRP herunterladen und auf die SD-Karte oder in den Download-Ordner schieben. TWRP muss zuerst installiert werden, dafür gibt es mehrere Wege:
- Es gibt eine App im Play-Store.
- Manuell per
adb
, siehe hier unten. - Mit dem schon installierten Recovery-System kann es auch gehen, das war meine Wahl.
Dann startet man TWRP (einfach Touchpad neustarten und im Bootmenü TWRP auswählen). Es ist nett gemacht und führt sauber durch die Funktionen, auch können jetzt noch Dateien per USB auf das Touchpad geschoben werden. Mit TWRP formatiert man optional data und cache zu f2fs (genauere Erklärung mittig im ersten Post) und installiert schließlich das Evervolv-Rom. Man könnte hier auch die Gapps installieren, also Googles Dienste und den Playstore. Ich rate wirklich davon ab, denn F-Droid nachher zu installieren ist eine bessere Alternative (frei, ressourcenschonender).
Auf xda-developers gibt es eine alternative englische Anleitung, in der nochmal alle Schritte gelistet sind. Ausgangspunkt dort ist aber ein Touchpad, auf dem noch WebOS läuft.
Wileyfox Spark+
Thursday, 3. November 2016
Das Wileyfox Spark+ kam in einem kleinen roten Karton. Das Zubehör ist simpel: USB-Kabel, Kopfhörer und eine Kurzanleitung. Kopfhörer und Kabel wirken gar nicht mal schlecht, die Kurzanleitung war klar verständlich.
Das Telefon selbst ist von vorne unscheinbar und hat hinten das Wileyfox-Symbol als sehr sichtbares Designelement, außerdem ist die Plastikrückseite hübsch angeraut. Intern identifiziert es sich übrigens als Fly Evo Tech 4, das den Fotos zufolge ähnlich aussieht, aber nicht identisch ist.
Im Test auf Computerbase kam das Spark ohne Plus nicht gut weg, zu wenig Arbeitsspeicher, zu langsam und zu wenig internen Speicher. Beides behebt wohl das Plus-Modell. Und es hat weiterhin die positiven Eigenschaften des Spark: Auswechselbare Batterie (Pflicht), Dual-Sim (super für mich, mit meiner französischen und deutschen Nummer), gutes Display und aktuelles Android, erweiterbarer Speicher. Es wirkt zudem sauber verarbeitet und die Leute, denen ich es zeigte, fanden es hübsch.
Im direkten Vergleich mit dem LG G3 ist das Spark wohl ein kleiner Schritt zurück. Das Display des G3 erscheint mir etwas besser, nicht die Helligkeit, sondern die Farben. Mein Gesprächspartner meinte, die Sprachqualität sei etwas schlechter – auf meiner Seite höre ich immerhin keinen Unterschied. Akkulaufzeit kann ich noch nicht beurteilen, ebensowenig die generelle Leistung. Beides braucht mehr Zeit, war bisher aber völlig okay. Für die Kamera habe ich ein paar Vergleichsbilder geschossen (links: G3, rechts: Spark+):
Nebeneinander gehalten, Automatikmodus, im gleichen Moment gedrückt. Das G3 scheint mit dem Gegenlicht deutlich besser zurechtzukommen. Unbrauchbar ist die Kamera des Spark aber auch nicht.
Das Android auf dem Spark+ wirkt bisher sehr gut. Android mit Cyanogenmod, ich bin zu wenig vertraut mit aktuellen Androidversionen um genau zu wissen, was verändert wurde. Im Gegensatz zum G3 ist der Wegfall der vorinstallierten LG-Anwendungen durchaus angenehm, und das alphabetisch sortierende Anwendungsmenü gefällt mir auch gut (da weiß ich allerdings auch, dass das normalerweise auswechselbar ist). Dass das Spark+ etwas kleiner ist finde ich gut (aber hey, ich hielt auch das HP Veer für ausreichend groß), und sein angerautes Plastik ist angenehmer zu greifen als das glatte Plastik des G3.
Zusammenfassend: Mit einem Langzeittest kann ich noch nicht dienen. Aber der erste Eindruck des Spark+ ist ziemlich positiv. Es scheint mir völlig geeignet, das G3 zu ersetzen – allerdings würde ich das G3 behalten, wenn ich die Wahl hätte. Abgesehen davon wüsste ich derzeit nicht, was ein Android-Smartphone mehr haben sollte. Aber genau deswegen wollte ich ja auch ein solches günstiges Smartphone haben. Es hat neu samt Lieferung 150€ gekostet.